Zitat von **********togra:
„
Wie löst ihr euch für eine neue Beziehung von Vergangenem?
[...]
Wie habt ihr euch für neue Beziehung befreit von dem alten hässlichen Mist, der euch... wie mir oder einer guten Bekannten passiert ist.
[...]
Wie habt ihr es geschafft, das es euch in neuer Beziehung nicht blockierte oder sie gar verhinderte, indem IHR vor Angst vor gleicher Verletzung den schwanz eingezogen habt und es vielleicht sogar beenden wolltet... wie habt ihr die Nähe zugelassen obwohl ihr scheiß Angst davor hattet.?
[...]
Was würdet ihr den Frauen raten und wie habt ihr das Tief überwunden?
Hallo Ruhrpottfotograf,
ich denke, dass da jeder einzelne Mensch seinen persönlichen Weg finden muss.
Es gibt leider, wie oft im Leben, nicht das eine Patentrezept.
Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass man sich von Vergangenem nicht 'lösen' sollte im Sinne von darüberhinweggehen. Die erlebte Vergangenheit gehört zu uns wie unsere Gene, aus beidem werden wir geformt. Daher halte ich persönlich achtsames Hinschauen für zielführender.
Verkehrt dürfte daher sicherlich folgendes nicht sein:
• sich Zeit geben.
Zeit, um seine Wunden zu lecken und sich klar zu werden. Meistens befindet man sich noch in einem Gefühlsstrudel, indem gerade die 'lauten' Gefühle überwiegen, wie Schmerz, Furcht, Schock, usw.. Gut wäre, das zu durchleben um dann etwas zur Ruhe zu kommen.
• nachdenken/ Relfexion /
sich bewusst werden
Gerade am Anfang sieht man einiges zu einseitig.
Der Schmerz verhindert vielleicht auch andere Blickwinkel einzunehmen. Meines Erachtens ist aber gerade die Fähigkeit andere Perpektiven einzunehmen, sehr hilfreich um zu erkennen, was in mir dazu geführt hat, dass ich mich so und so verhalten habe.
• (Selbst)Annahme
Wenn ich jetzt weiß, welche eigentlichen Bedürfnisse oder Motivationen hinter meinem Verhalten stecken und ich mir gar Vorwürfe mache (das ist gerade bei Traumen gar nicht so selten, dass sich die Betroffenen selbst dafür verantwortlich machen), ist es ganz wichtig mir selbst zu verzeihen. Mich anzunehmen mit meinem (vermeintlich auch) fehlerhaftem Verhalten. Denn erst wenn ich das weiß, kann ich ggf Verhaltensweisen ändern, die zu etwas geführt haben, dass mir nicht gut tat.
Ein weiterer Punkt ist die Annahme des Fürchterlichen, dass mir widerfahren ist.
Oft schämen sich die Betroffenen , was zum verdrängen führen kann. Das ist aber äußerst kontraproduktiv.
Sich zu denken, ja ist scheiße, ist schrecklich, aber nicht mehr zu ändern! Was kann ich daraus lernen, damit es mir nicht nochmal passiert? Was kann ich daraus lernen, damit es mir nicht meine Zukunft vermiest?
• Auseinandersetzung/ sich kundtun / Transparenz
Ich denke, wenn man sich auf einen Menschen einlassen will, setzt man sich mit ihm auseinander. Gedanklich und dann auch verbal. Es setzten sich also zwei Menschen
miteinander auseinander.
Über Ängste, Gefühle an sich, Gedanken und Beweggründe zu sprechen ist unerlässlich. Aber auf beiden Seiten!
• Mut haben
hört sich vielleicht platt an, aber ist so wahr: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." von B.Brecht.
Ich ganz persönlich sage mir auch, dass ich niemandem, der es nicht gut mit mir meinte, die Macht geben will, mein Leben nachhaltig nachteilig zu beeinflussen.
• sich Zeit geben
ich wünsche jedem, dass dieser Prozess so kurzweilig wie möglich verläuft. Je nach Unglück dauert er aber vielleicht auch jahrelang.
Dann ist einfach nicht aufgeben angesagt, sich Zeit geben eben.
Alles wird gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht zuende.
Ich glaub' dran,
kleine ShenTe