Wie gut...
... dass ich meistens mit dem Auto fahre... Da ist der Sitzplatz fest vorgegeben (wäre ja sonst auch doof, denn vom Rücksitz komme ich immer so schlecht ans Gaspedal, aber das wäre jetzt wieder eine andere Geschichte!)...
Egal, das ist ja hier eine "öffentliche Motzbude" und ich muss jetzt mein heutiges Erlebnis trotzdem mal wieder hier
, auch wenn das dem ein oder anderen
wieder irgendeinen Grund gibt, über mich zu meckern (und ich finde es äußerst befremdlich, dass man mich - obwohl ich gar keine Lehrerin bin - als intellektuelle Chefmotzerin oder so bezeichnet, aber auch das nur so am Rande...)
Und bevor es hier erst
wieder zu Mißverständnissen kommt: ich schildere hier einfach die Tatsachen, die ich soeben in der
Arztpraxis(!) erlebt habe! Wer es wieder mal nicht glauben will bzw. irgendwelche versteckten Hinweise vermutet, der sollte dann wirklich mal den Arzt oder Apotheker befragen, denn dann leidet diese Person tatsächlich an einem ausgeprägten Verfolgungswahn (und ich weiß, wovon ich spreche, denn ich bin tatsächlich bipolar. Wem das nix sagt, das ist eine psychische Störung bei der sich Manie und Depression abwechseln - also lieber erst mal googlen, bevor sich auch darüber wieder jemand aufregt!!!).
Ich musste heute zum Arzt: Dauerhusten seit mindestens 3 Wochen, der einfach nicht mehr aufhören will. Jede Nacht werde ich davon wach, also richtig lästig!!
Ich komme also rein in die Praxis und will mich nur schnell anmelden bei der Helferin, um dann im Wartezimmer die ganzen Frauenzeitschriften lesen zu können.. Schließlich will man up to date bleiben.
Vor mir ist noch eine blonde Frau dran, ca. 1,75 groß und recht hübsch. Leider ist die Dame recht redselig... Unterhält sich mit der Helferin gerade darüber, dass es doch einfacher wäre, wenn man "nur Schinken und Käse" einkaufen müsste, das wäre leichter zu merken. Okay, ich hab den Anfang vom Gespräch nicht mitbekommen und kann demnach gar nicht mitreden, wundere mich aber dennoch darüber, dass man sich ausgerechnet mit einer Arzthelferin über den täglichen Einkauf und dessen Schwierigkeiten unterhalten muss. Egal, mich geht das nichts an. Aber schließlich läuft mal wieder die Zeit, ich will mich endlich anmelden, dann können die von mir aus auch weiter labern. Die Blonde will sich gar nicht mehr beruhigen und die Helferin unterstützt ihren Redefluss noch durch entsprechende, zustimmende Kommentare. Ich scharre mal wieder mit den Füßen und hüstele diskret, damit es irgendwie endlich weitergeht.
Die zweite Helferin nimmt sich jetzt meiner an und - ich bin zufrieden!
Während ich im Wartezimmer sitze und meine Augen schweifen lasse, entdecke ich jede Menge Broschüren zu allen möglichen Themen. Finde ich ganz spannend und versorge mich mit dem nötigsten. Und obwohl ich eigentlich eine echte Frauenzeitschrift lesen wollte, lese ich stattdessen im "Hausarztmagazin" den Artikel: Behinderung - Hilfe beim Antrag für den Ausweis! Das interessiert mich auch und man weiß ja nie, wofür man die ganzen Infos mal brauchen könnte...
Während ich so sitze und warte, schaut ein kleines Mädchen, das vor der Tür zum Wartezimmer auf dem Boden sitzt, durch die Glastüre und versucht mit mir und einem weiteren Wartenden Blickkontakt aufzunehmen. Ich schaue die Kleine freundlich an und spiele ihr Spiel mit dem Kopfschieflegen mit. Die Kleine strahlt und ich freue mich darüber. Die "Blondgelockte" textet inzwischen die Mutter der Kleinen zu, da die beiden sich offensichtlich kennen. Und während ich so mit diesem, mir unbekannten, Kind ganz ohne Worte "kommuniziere", setzt die Mutter dem armen Wesen unvermittelt eine wirklich hässliche Mütze auf: innen Fleece, außen Strick und insgesamt drei Bommeln! Das arme Kind sieht plötzlich einfach nur noch total bescheuert aus (sorry, aber sowas geht gar nicht)! Ich greife schnell noch nach der Broschüre vom Weissen Ring zum Thema Kindesmisshandlung, denn ich möchte mal nachlesen, ob sowas nicht auch unter diese Thematik fällt!?
Gut, die Mutter und die "Blondgelockte" sind noch weiterhin am quasseln und das Kind reisst sich währenddessen diese total bekloppte Mütze vom Kopf. "Ganz schön clever!" denke ich bei mir und überlege, wie lange zumindest eine der Bommeln noch an der Mütze dran ist, wenn das Kind weiterhin so fest dran zieht... Doch da werde ich leider auch schon ins Sprechzimmer gerufen...
Dort fällt mir dann ein, dass meine Mutter mich als Kind auch immer mit super-bekloppten Mützen ausstaffiert hat und denke, dass muss irgendwie eine angeborene, mütterliche Fehlleistung sein... Naja, werde mich heute Abend mal ernsthaft mit meiner Mutter unterhalten... Andererseits, ich hab es damals ja auch überlebt...