Ich war am Wochenende in einer Musikkneipe, und habe mich in die Nähe der Bühne gesetzt. Eine Dame wollte tanzen, und ich vermag nicht, sowas abzuschlagen.
Also habe ich getanzt.
Nach ein zwei Lieder musste ich mich hinsetzen. Mir taten die Beine weh. Ein Lied weiter konnte ich dann wieder.
"Kuscheltanz" , Walzerformation, mit ausgesteckten Armen, Kreistanz, nur bei Dingeskanähnlichen Tanz brach ich ab. Abwechselnd Beine hoch ist nix für mich, geht manchmal nicht, Spastik halt.
Es kam ein Anflug von Mitleid, dass ich aber gleich mit meiner Australien und Neuseelandreise (10.000 km allein durch die Länder (Teilweise Wüste) , über Gletscher, geflogen, von Hochhäusern gesprungen, am Riff getaucht, abblockte. Mitleid? Mit mir? Warum? Das mein Tauchlehrer nicht abnimmt, und ich nicht zum tauchen komme? Verdammt. Oder weil mich bestimmte Leute komisch angucken, weil ich komisch aussehe? (Tauchlehrer rief gerade an, geht demnächst weiter)
Gut, manche Dinge kann ich nicht, da sag ich auch, dass ist einfach schade, dass ich das immer verkehrt machen werde. Da versteh ich selbst nicht warum, weil eigentlich weiß ich das. Aber dann ist eben ne 7 ne 8, und man kann noch so auf mich einreden. Aber was solls? Deshalb nix tun?
Es gibt bei meinen Freunden einen running gag: "Du bist doch behindert, Du kannst das ja nicht." Das liegt daran, dass mich ihre Chefin nicht ernst genommen hat. Und wer sich mit Flipi anlegt verliert meistens, es sei den, es ist ein Spiel, dessen Sinn darin besteht, verlieren zu können.
Und wenn ich sonst mal verliere. Mein Gott, kann nicht immer gewinnen.
Wenn ich die Gehbehinderung nicht hätte, hätte ich die CD nicht geschenkt bekommen, die mich heute morgen geweckt hat. Mit einer Mittelalterlichen Interpretation des Erlkönig.
Ich denke, eine Behinderung zwingt einen, Umwege zu gehen. Und das Leben schätzen zu lernen.
flipi