D/S - Die Präsenz des Dom
Da ich glaube, dass das Folgende in der Geschlechterumkehr sich anders darstellen würde , begrenze ich mich auf die Konstellation "Der Dom - die Sub".Mir geht es um die D/S-Beziehung, in der beide nicht ständig zusammenleben, sich also nicht täglich sehen. In meiner Wahrnehmung kann es leicht zu einem Aufmerksamkeitsdefizit seitens der Sub kommen, falls der Dom durch Job, Haushalt, familiäre Aufgaben (ich war jahrelang alleinerziehend mit Kindern und habe eine 50-Stunden-Arbeitswoche) sehr eingebunden ist und das Machtgefälle nicht täglich "unterstreicht".
Kennt das jemand von Euch auch?
Ich mache die Sache noch komplizierter. Ein Auszug aus einem meiner Homepagetexte:
"Ich unterscheide entgegen der gebräuchlichen Auslegungen zwischen Devotion, die einen starken Personenbezug hat und Submissivität, die entsteht, wenn Trigger bedient werden und der dominante Part regelmäßig Input liefert. Hin und wieder ist beides vorhanden, dann ist die Devotion die Kraft, die das Aushalten schafft und die für die exklusive Zuordnung gegenüber einem Mann sorgt. Submissivität dagegen ist stärker sexuell orientiert, sorgt für das Fliegen, ist weniger personenbezogen."
Ich mutmaße, dass submissive Frauen tatsächlich mehr dominanten Input brauchen, um sich in der Subposition halten zu können als reine Devotinas, die das Warten auf den Dom teilweise sogar erotisieren können. Ich glaube anhand meiner Erfahrungen auf beides getroffen zu sein.
Fakt ist, dass ich für mich vermerken konnte, dass das Verlangen einer Frau nach Regeln, Beherrschtwerden, Einflussnahme und Aufmerksamkeit zwischen den physischen Treffen nicht immer deckungsgleich mit meinem Bedürfnis ist, dieses zu leisten. Manchmal, wenn man beruflich oder privat komplexere Probleme zu lösen hat, fällt der Wechsel in den D/S-Dom auch nicht leicht. Ich finde, das geht auch nur schlecht mit halbem Herzen und halbem Verstand. Ich unterstelle, dass besonders der dominante Part eine kreative Ausrichtung haben muss, da er m.E. ein Mehr an Gestaltung zu leisten hat. Einfach auf Routinen zurückzugreifen, scheint mir der Sache nicht gerecht zu werden.
Was hilft Euch, Ihr dominanten Einzelkämpfer, wenn Ihr merkt, Eurer Sub fehlt etwas an Eurer Präsenz? Und ihr braven Subs, was tut Ihr, um ihn vielleicht zu entlasten?
Ich hoffe, ich habe das gewaltfrei, selbstreflektierend genug formuliert und freue mich über jeden Beitrag der wertschätzend mit den Neigungen und Sichtweisen der anderen umgeht. Danke sehr! 🌻