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Beziehung und Fremdgehen, beides mit reinem Gewissen?

****ne Frau
11.016 Beiträge
Zu diesen acht Seiten: jeder Tag ist anders, jeder Mensch ist anders und es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn es eine ideale Parallelwelt eine zeitlang gibt. Jeder Traum nimmt ein Ende und dann war es schön , wenn er sehr schön war ...
Zitat von *********_2016:
Zitat von *****s42:
Zitat von *******erry:
Ich will aber auch nicht völlig zu einer Zelle mit meiner Partnerin verschmelzen
Habe ich das irgendwo gesagt, dass ich das mache? *oh* *zwinker*
Eher im Gegenteil - wir führen eine sehr offene, ungezwungene Beziehung. Eher wie "beste Freunde".

Jeder hat seinen Freiraum und ist dem Anderen keinerlei Rechenschaft pflichtig. Aber es gibt eben auch absolutes Vertrauen und ich falle nicht in Ohnmacht, wenn sie mein Handy in der Hand hat.
Kommt öfter mal vor, dass sie fragt: "Kann ich mal lesen, was du mit XY (eine Geliebte/Freundin/... meinerseits) geschrieben hast?" - und dann gebe ich es ihr. Es sei denn, es ist etwas sehr vertrauliches - dann sage ich es ihr, dass ich es nicht möchte (oder XY das wahrscheinlich nicht gut fände). Das ist dann auch OK.

Kurz:
Ich setze lieber auf gegenseitiges Vertrauen und Respektierung der Privatsphäre, wo gewünscht, als auf Verheimlichen und damit den Nährboden für Misstrauen und alles, was darauf dann folgen kann.

Bei mir muss niemand erst auf die Idee kommen zu schüffeln *zwinker* - so einfach ist das (also innerhalb einer auf Vertrauen, Zuneigung und gegenseitigem Wohlwollen basierenden Beziehung).

Wenn das in einer "offenen" Beziehung (also beidseitig so vereinbart) möglich ist, warum sollte das so nicht auch in einer "monogamen" Beziehung (beidseitig so vereinbart) möglich sein?

Ich sehe da nur einen möglichen Hinderungsgrund:
einer der beiden will eigentlich nicht monogam, verschweigt es aber dem Partner ===> Ursache für falsche Partnerwahl

Warum wird scheinbar immer alles auf Sex reduziert 🤷🏻‍♂️ Man teilt z.B. mit Freunden Interessen/Hobbys die man nicht mit Partner auslebt. Oder die Freundinnenclique in der eben auch mal anders über diese und jenes gesprochen wird.
Weil Sexualität eine andere Art der Kommunikation ist
Nicht der Monogame reduziert "Alles auf Sex", sondern der Poly reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbys.
"Nur Sex"
******mon Mann
1.981 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Nicht der Monogame reduziert "Alles auf Sex", sondern der Poly reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbys.
"Nur Sex"

Es ist nicht nur der Poly. Ich kann Sex auch ganz wunderbar von Liebe, Partnerschaft und Verpflichtungen trennen *g* Und ich bin kein Poly *zwinker*
*****_LE Paar
1.013 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Nicht der Monogame reduziert "Alles auf Sex", sondern der Poly reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbys.
"Nur Sex"

Tut er das ?
Ich kenne zwar nicht viele Poly* , aber habe nicht den Eindruck.
Polygamie ist doch vielschichtig und von F+ bis hin zu Liebe mehreren Menschen gegenüber ist alles dabei.
Damit durchaus vorstellbar auf einen polygam lebenden Menschen zu treffen der nur innerhalb der Partnerschaft(en) gefühlsbasierenden Sex hat.
Zitat von ******mon:
Zitat von *********_2016:
Nicht der Monogame reduziert "Alles auf Sex", sondern der Poly reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbys.
"Nur Sex"

Es ist nicht nur der Poly. Ich kann Sex auch ganz wunderbar von Liebe, Partnerschaft und Verpflichtungen trennen *g* Und ich bin kein Poly ;)

Ich korrigiere mich:
der "Nichtmonogame" reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbies.

"Poly" war hier der unpassende Ausdruck
*****_LE Paar
1.013 Beiträge
Warum muss Sex denn unbedingt etwas ungewöhnliches sein ?
Klar machen wir eine heilige Kuh daraus vergolden diese und ab auf den Sockel.
Kein Wunder wenn es immer wieder Ausbrecher aus dieser Tristesse gibt.

Sex sollte etwas ganz normales sein und nur die Mendchen mit denen wir Sex haben machen daraus etwas aussergewöhnliches.

Abgesehen vom Sonntags nach der Taugesschau Pflichtsex den es wohl geben soll.... der bleibt gewöhnlich und meist sogar Monogramm.
*******Maxx Mann
11.961 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Nicht der Monogame reduziert "Alles auf Sex", sondern der Poly reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbys.
"Nur Sex"
Genau deshalb, wegen dieser verschrobenen Wahrnehmung dieses Begriffes (an dem sicher auch die inflationäre Verwendung durch alle und jeden, die nicht strikt monogam leben eine Mitschuld trägt), verwende ich ihn kaum noch.

Dabei ist bei weitem nicht alles, was nicht "strikt monogam" ist, gleich polyamor im eigentlichen Sinne dieses Begriffs.

Der Sex spielt in der Polyamory (in ihrem ursprünglichen Sinn) nur eine Nebenrolle. Es geht um Liebe, um Zuneigung, um "Herzensmenschen" - und das eben nicht nur mit max. einem Partner, sondern in der Anzahl der Menschen, die man liebt, völlig offen. Meist sind es eh kaum mehr als 3-5, die man wirklich mit Liebe in sein Leben aufnimmt.

Dass man dann mit all den Menschen, die man liebt, auch Sex haben kann (aber bei weitem nicht muss), liegt in der Natur der Sache, ist aber mitnichten deren Kern *g*

Mit vielen Menschen Sex haben wollen (und das so auch leben) nannte man früher "promiskuitiv"

Kurz:
Menschen, die vieles im Leben und im zwischenmenschlichen Miteinander auf Sex reduzieren (oder zumindest stark fokussieren) haben den Begriff der Polyamory mehr oder weniger okkupiert - aber nicht anders herum *zwinker*
*******Maxx Mann
11.961 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Ich korrigiere mich:
der "Nichtmonogame" reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbies.
Die Korrektur macht es nicht besser.

Eher anders herum:
Es gibt Menschen, die etwas ganz natürliches wie Sex (so natürlich wie Essen, Schlafen, Spielen, Tanzen, ...) auf ein "heiliges Podest" heben.
Und sich dann darüber mokieren, dass es andere Menschen gibt, die Sex weiterhin als etwas völlig normales, bodenständiges sehen:
Sex ist ein Ausdruck der Zuneigung, der Zärtlichkeit, der Kommunikation, aber auch der Befriedigung (seiner selbst und des anderen) und der Lebensfreude.
Sex ist nichts unanständiges, nichts schmuddeliges (auch wenn es manchmal "schmutzig" sein darf *ggg* ) und auch nicht besonderes.
Zitat von *****s42:
Zitat von *********_2016:
Ich korrigiere mich:
der "Nichtmonogame" reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbies.
Die Korrektur macht es nicht besser.

Eher anders herum:
Es gibt Menschen, die etwas ganz natürliches wie Sex (so natürlich wie Essen, Schlafen, Spielen, Tanzen, ...) auf ein "heiliges Podest" heben.
Und sich dann darüber mokieren, dass es andere Menschen gibt, die Sex weiterhin als etwas völlig normales, bodenständiges sehen:
Sex ist ein Ausdruck der Zuneigung, der Zärtlichkeit, der Kommunikation, aber auch der Befriedigung (seiner selbst und des anderen) und der Lebensfreude.
Sex ist nichts unanständiges, nichts schmuddeliges (auch wenn es manchmal "schmutzig" sein darf *ggg* ) und auch nicht besonderes.

Alles richtig, nur möchte ich dieses, WENN ich denn mit einem Menschen eine Beziehung eingehe, auch nur mit diesem Menschen und er nur mit mir. Alles andere fühlt sich MIT Beziehung für mich schlecht an.

Banal rumvögeln geht ohne Beziehung, promisk halt.

Das ist doch reine Absprache.

Warum ist es für Nicht-Monogame so schwer, das vorher klar zu sagen das sie rumvögeln wollen?
Kein schlechtes Gewissen beim Schummeln?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Wer nicht monogam ist, ist nicht automatisch promisk oder will "nur rumvögeln".
Es gibt unter Nicht-Monogamen genauso Menschen, die sich Verbindlichkeit und Intimität wünschen, Polyamore können innerhalb ihres Kreises auch vollkommen exklusiv sein und haben eventuell gar kein Interesse an "rumvögeln".

Gibt auch genug Monogame, die innerhalb ihrer Beziehung "banal rumvögeln" und da schon längst keinen emotionalen Invest mehr zeigen.
******mon Mann
1.981 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Zitat von *****s42:
Zitat von *********_2016:
Ich korrigiere mich:
der "Nichtmonogame" reduziert Sex auf etwas Gewöhnliches wie Essen, Hobbies.
Die Korrektur macht es nicht besser.

Eher anders herum:
Es gibt Menschen, die etwas ganz natürliches wie Sex (so natürlich wie Essen, Schlafen, Spielen, Tanzen, ...) auf ein "heiliges Podest" heben.
Und sich dann darüber mokieren, dass es andere Menschen gibt, die Sex weiterhin als etwas völlig normales, bodenständiges sehen:
Sex ist ein Ausdruck der Zuneigung, der Zärtlichkeit, der Kommunikation, aber auch der Befriedigung (seiner selbst und des anderen) und der Lebensfreude.
Sex ist nichts unanständiges, nichts schmuddeliges (auch wenn es manchmal "schmutzig" sein darf *ggg* ) und auch nicht besonderes.

Alles richtig, nur möchte ich dieses, WENN ich denn mit einem Menschen eine Beziehung eingehe, auch nur mit diesem Menschen und er nur mit mir. Alles andere fühlt sich MIT Beziehung für mich schlecht an.

Banal rumvögeln geht ohne Beziehung, promisk halt.

Das ist doch reine Absprache.

Warum ist es für Nicht-Monogame so schwer, das vorher klar zu sagen das sie rumvögeln wollen?
Kein schlechtes Gewissen beim Schummeln?

Ich finde, es ist einfach zu verblümt gedacht. In einer länger andauernden Beziehung können auch plötzlich oder schleichend Gelüste und Befindlichkeiten entstehen. Sie genießt es wöchentlich zum Masseur zu gehen oder zum Zumba, weil der attraktive Trainer das so gut macht und schön ausschaut. Er geht nun häufiger abends in der Bar abschalten, weil ihn das entspannt, unter Gleichgesinnten. Einer hat Lust auf fremde Haut oder andersartigen Sex, worauf der Partner/die Partnerin überhaupt keine Lust hat. Und obwohl eine Beziehung gut und harmonisch laufen kann, können diese Befindlichkeiten entstehen. Unabhängig davon, ob der/die andere das unterstützt.
*******Maxx Mann
11.961 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Alles richtig, nur möchte ich dieses, WENN ich denn mit einem Menschen eine Beziehung eingehe, auch nur mit diesem Menschen und er nur mit mir. Alles andere fühlt sich MIT Beziehung für mich schlecht an.
Dagegen sagt doch keiner was - außer vielleicht der Mensch, mit dem du eine "Beziehung" (ich finde das Wort echt doof als Begriff für eine Liebespartnerschaft - ich führe so viele Beziehungen: geschäftliche, freundschaftliche, kollegiale, nachbarschaftliche ...) führst.
Wie kannst du von einem anderen Menschen verlangen, dass dieser ALLES nur mit DIR zu wollen hat?
Dass du es so willst - OK, deine Entscheidung.
Ob er es so will, ist aber seine Entscheidung. Oder nicht? *zwinker*

Zitat von *********_2016:
Banal rumvögeln geht ohne Beziehung, promisk halt.
Och, geht auch mit Beziehung, wenn man es will *zwinker*
Sogar ohne den Partner zu belügen. *ja*

Zitat von *********_2016:
Warum ist es für Nicht-Monogame so schwer, das vorher klar zu sagen das sie rumvögeln wollen?

Ich sehe eher, dass es für vorgeblich monogame so schwer ist zu sagen, dass sie mal "nur rumvögeln" wollen.

Mir fällt das als "Nicht-Monogamer" überhaupt nicht schwer. Wenn ich das möchte, dann sage ich das und dann mache ich das. Wer will es mir verbieten? Es ist mein Leben, meine Entscheidung.
Genau so wie ich auch für mich entscheide, ob ich mir einen Horrorfilm ansehen möchte - ggf. auch ohne meine Freundin/Partnerin, wenn sie das nicht mag.

Vor allem aber:
Wir "Nicht-Monogamen" haben wahrscheinlich viel, viel seltener das Bedürfnis, "rumvögeln" zu wollen. Weil wir es immer dürfen, denn es widerspricht nicht unserer Vorstellung von einer glücklichen Liebesbeziehung, wenn man auch außerhalb dieser Sex haben kann.

Und Ja, dadurch fehlt natürlich der gewisse "Kick", jetzt was "verbotenes" zu tun.
Mir fehlt dieser Kick aber nicht, ich genieße lieber den Sex (oder auch andere schöne Gemeinsamkeiten) mit den Menschen, die ich liebe. Ohne Verbote, ohne Einschränkungen, ohne Lügen und ohne Verlustängste ...
.. Ich sehe eher, dass es für vorgeblich monogame so schwer ist zu sagen, dass sie mal "nur rumvögeln" wollen. ...
wahrscheinlich wollen sie es nicht
weil es ihnen keinen Spaß macht
dann sind sie keine "vorgeblich" monogame, sondern wirkliche

und ja, ich erwarte von meinem Partner das Gleiche, weil es sonst nicht im Gleichgewicht ist
wem das suspekt ist, sollte mit einem Monogamen keine Partnerschaft eingehen.

wer das nicht möchte, kann es sagen, am besten vorher weil es unnötigen Ärger und Kräfteverschwendung erspart. Ändert sich während einer Beziehung etwas so Grundlegendes, muss es auch offen besprochen werden, damit der Partner sich überlegen kann, ob er unter den Gegebenheiten überhaupt noch will.
*******Maxx Mann
11.961 Beiträge
Zitat von *********_2016:
wahrscheinlich wollen sie es nicht
weil es ihnen keinen Spaß macht
dann sind sie keine "vorgeblich" monogame, sondern wirkliche
Richtig, deshalb schrub ich ja auch ausdrücklich "vorgeblich monogame". *ggg*

Wer wirklich monogam ohne jegliche Versuchung leben will und kann, der kommt ja gar nicht erst in die Verlegenheit, darüber reden zu müssen.

Allerdings sind ganz offensichtlich die meisten Menschen nur "vorgeblich" monogam, sonst gäbe es nicht so viele heimliche Fremdgeher, vermutlich nicht diesen Thread und es wäre ein kleine Randerscheinung in den meisten Gesellschaften. Ist es aber nicht.
Und genau diese Menschen (die sich also als "monogam" bezeichnen - vielleicht, weil sie das mal so wollten oder "sollten") merken irgendwann später, dass das mit massiven Wirrungen und Einschränkungen bezüglich ihrer Gefühle verbunden ist.

Dann beginnt das Lügen damit, dass sie weiterhin behaupten, monogam zu sein - und ab der ersten kleinen Lüge wird es immer schwerer, da wieder raus zu kommen. Also wird weiter gelogen und nichts nach außen zugegeben.
SO möchte ich zumindest nicht leben *g*
*****_LE Paar
1.013 Beiträge
Das Eingangsposting wählt schon die falschen Worte.....
Fremdgehen... Betrügen.... das klingt alles so vorsätzlich.
Mag sein, ein Teil der betroffenen gehört zur Gattung "Jäger und Sammler", aber trifft das wirklich auf alle zu ?

Wenn wir uns in eine Beziehung begeben wird Monogamie meist stillschweigend vorausgesetzt.
Man kennt es nicht anders und die Schmetterlinge im Bauch vermitteln auch das Gefühl "der/die Eine".
Es ist fast schon überheblich zu glauben, dies wird ein Dauerzustand und es gäbe nirgendwo auf der Welt Menschen die genau so gut mit uns harmonieren wie die derzeitige Partnerschaft.

Dann noch die diversen Hoch und Tiefs und wenn dann alles zusammenkommt...... BÄM.
Man ist möglicherweise gerade in einer emotionalen Dürrephase, fühlt sich über einen längeren Zeitraum unbeachtet, unverstanden und es tritt eine der Personen auf die Bildfläche die es so schon schaffen würde in uns etwas auszulösen.

Mir ist ähnliches schon passiert. Auslöser sind dabei nicht die reine Lust, oder Geilheit, sondern das Interesse an einer Person, Gemeinsamkeiten und eine allgemeine Anziehung.

In jüngeren Jahren hat es mich dahingehend beeinflusst die laufende Beziehung zu beenden um die "weiße Weste" nicht zu beschmutzen. Um kein "Fremdgeher" zu sein.
Es war ein Fehler und die Konsequenzen, miesen Gefühle, der Schmerz wäre bei einem Seitensprung sicher nicht größer gewesen.

In späteren Jahren fand ich die "Notbremse".
Auch nicht viel besser. Es bleibt das Wissen um die eigene Anfälligkeit gegenüber einer Person, die gleichzeitig immer eine gewisse Anziehungskraft behalten wird.

Mir sind inzwischen einige Fälle gebrochener Monogamie bekannt und das Spektrum reicht von polyamoren Erkenntnissen, über Ausrutscher bis hin zum klassischen egomanen Fremdgehen.
Alle über einen Kamm zu scheren, ist wie davon auszugehen... alle Schneeflocken wären gleich.
Mag sein, auf den ersten oberflächlichen Blick ist dem so... doch je genauer man hinschaut desto größer werden die Unterschiede.
Ich kann mich diesen Sätzen nur anschliessen....

Wenn man mich vor 15 Jahren gefragt hätte, ob ich monogam sei, dann hätte ich ganz entrüstet „selbstverständlich“ geantwortet und gemeint. Aber die Zeiten und die Situationen verändern sich! Damals war ich das brave Muttertier und in den Aufgaben des Alltages gefangen. Dann kamen mit den ruhigeren Zeiten aber wieder meine Wünsche und Bedürfnisse hoch. Ich war ausgehungert und emotional einsam.... u
*********2021 Mann
21 Beiträge
Zitat von *********y_96:
Ich muss ehrlich gesagt sagen, ich bin schockiert wie Fremdgehen hier toleriert und relativiert wird. Egal ob in der Beziehung die Luft raus ist, man sich verkracht oder einfach das Sexualleben nicht erfüllend ist... Ich finde es ziemlich respektlos den Partner so zu übergehen, für nichts weiter als ein bisschen Sex. Ich persönlich bin nie fremdgegangen und wurde nie fremdgegangen, vielleicht fehlt mir ja die nötige Erfahrung um das besser beurteilen zu können. Aber vielleicht auch nicht, und Fremdgehen ist einfach uncool.

Ich nehme an, dass das, was Dich tatsächlich schockiert, nicht ist, dass hier viele Menschen anderen Menschen tolerant begegnen und menschliches Handeln in Relation zu den jeweiligen Umständen betrachtet wird, denn dies sind ja zu begrüßende Verhaltensweisen. Ich nehme an, dass Dich schockiert, wie häufig Partner einander untreu werden. Mir ist das früher auch so gegangen und ich konnte mir kaum etwas Verwerflicheres als Betrug in der Partnerschaft vorstellen.

Seitdem war ich in mehrere Partnerschaften untreu und wurde von Frauen, die ich geliebt habe und die mich geliebt haben, betrogen. Weder bin ich ein schlechter, unmoralischer, selbstsüchtiger oder skrupelloser Mensch, noch waren das die Frauen, die mich betrogen haben.

Shit happens. Aus so vielen Gründen. Und ja, es ist unfair, und "uncool" und wahnsinnig verletzend, wenn es herauskommt, und zerstörerisch und gefährlich, und nichts daran ist gut und richtig. Aber es ist Leben. Es passiert.

Sich und andere zu verurteilen ist leicht, aber ändert nichts. Besser ist es, auf die Beweggründe zu schauen und zu versuchen, sich selbst und die anderen zu verstehen. Dann besteht Hoffnung darauf, zukünftiges Leid zu verhindern.
Amen
*******Maxx Mann
11.961 Beiträge
Zitat von *****ren:
Ich nehme an, dass Dich schockiert, wie häufig Partner einander untreu werden. Mir ist das früher auch so gegangen und ich konnte mir kaum etwas Verwerflicheres als Betrug in der Partnerschaft vorstellen.
So werden wir über unsere Gesellschaft von Klein auf und auf allen Kanälen konditioniert:
Jeder Mensch, der ein glückliches Leben führen will, findet einen (1!) Partner, den er heiratet, mit dem er Kinder bekommt, sich ein schönes Heim einrichtet und mit dem er bis zum Tod zusammen bleibt. Denn genau so versprechen wir es uns ja auch gegenseitig bei der Eheschließung (und die meisten, ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde darüber nachzudenken, WAS sie da eigentlich versprechen).¹

Leider läuft die Praxis dann meist anders, das reale Leben hat immer wieder neue, überraschende Wendungen und teilweise auch Irrungen parat. Außerdem finde ich diese absolute Fixierung auf genau einen Partner so absolut wahnwitzig (Ja, auch ich hab in jungen Jahren daran geglaubt - bis ich mich plötzlich, frisch verheiratet, in eine weitere Frau verliebte - nein, nicht eine "andere", sondern eine "weitere").

Je strikter die Vorsätze und Versprechnungen sind, die man sich bzw. anderen macht, um so schwerer sind sie einzuhalten. Vor allem, je weiter sie dann auch noch in die Zukunft reichen.

Ich verspreche seit über drei Jahrzehnten nie mehr: "Ich werde dich immer lieben und nie eine andere.", sondern nur noch: "Solange ich dich liebe, werde ich dich nicht wegen einer Anderen verlassen. Nicht einmal, wenn ich die Andere auch liebe." Das kann ich mit ruhigem Gewissen und in dem Wissen versprechen, dass ich es auch halten kann. *ja*
______________________
¹) Es ist immerhin ein Versprechen über Jahrzehnte (wenn man nicht gerade erst mit 80 heiratet).
Man stelle sich einmal vor, man sollte nach seiner Berufsausbildung seinem Arbeitgeber versprechen, bis zum Rentenalter (das ist ja viel früher) nur für ihn zu arbeiten *oh*. Der bezahlt einen ja sogar dafür.
Kündigen ginge, wenn überhaupt, nur mit deutlichen finanziellen Einbußen und gesellschaftlicher Ächtung, weil das eigene Arbeitsleben "gescheitert" ist. *oh2*

****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****s42:

Ich verspreche seit über drei Jahrzehnten nie mehr: "Ich werde dich immer lieben und nie eine andere.", sondern nur noch: "Solange ich dich liebe, werde ich dich nicht wegen einer Anderen verlassen. Nicht einmal, wenn ich die Andere auch liebe." Das kann ich mit ruhigem Gewissen und in dem Wissen versprechen, dass ich es auch halten kann. *ja*

Das ist irgendwie schön. *g*

Mir geht es da eigentlich genauso. So lange ich jemanden liebe (und die gemeinsame Zukunft eine Basis hat; wichtig), wüsste ich nicht, warum ich denjenigen verlassen sollte. Nichtmal dann, wenn ich auch jemand anderen liebe.
Ich persönlich finde das ganz schlimm, einen Partner zu verlassen, nur weil man gerade ein bisschen Feuer und Flamme für jemand anderen ist und denkt, man dürfe sich nur für einen von beiden entscheiden.
*******Maxx Mann
11.961 Beiträge
Ja, es ist schön, sich nicht für Eine(n) von mehreren entscheiden muss, sondern sich auch für mehrere entscheiden darf und kann *ja*

Kleine Kinder können das auch noch bzw. haben volles Verständnis dafür (bzw. verstehen nicht, warum jemand nur einen einzigen Menschen lieb haben können soll). Später wird diese sehr natürliche Einstellung geändert (nicht: ändert sie sich *achtung*)
@*****s42

Du musst Dich hier nicht so verteidigen. Wenn das alles auf Absprache und Gegenseitigkeit beruht hat ja niemand was dagegen ... das wäre auf einer Swingerplattform ja „ein wenig“ heuchlerisch.

Aber habe bitte auch Verständnis dafür dass eben manche weiterhin auf das Konzept „Monogamie“ setzten.
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