Beziehung und Fremdgehen, beides mit reinem Gewissen?

Das ist doch schön für dich. Nicht alle kommen mit so wenig aus

Oder anders:
Es kann zu Hause noch zu gut schmecken, das leckerste Essen in immer wieder neuen Variationen auf den Tisch kommen - ICH freue mich trotzdem auch auf den Genuss aus einer fremden Küche.
Das heißt ja deshalb nicht, dass es mir zu Hause nicht mehr schmeckt oder weniger gut schmeckt.

Nur eine Frage:
Lebst du gerade in einer erfüllten Partnerschaft?

@*****s42 du lebst Polyamor, da kann man das prima so Händeln, ohne Betrug , wo es hier ja geht.
Nur nicht jeder Menschen, mag diese Beziehungsform. Ich finde die Aussage von @********2212 völlig in Ordnung.

Nein, sorbas, eine feste Beziehung kommt für mich gerade nicht in Frage. Ich hatte aber etliche Partnerschaften, wo es im Bett so toll lief, daß ich mir in dem Moment keinen besseren Sex mit einer anderen Frau vorstellen konnte. Natürlich war das auch schon anders, aber da habe ich mich dann von ihr getrennt. Deshalb bin ich jetzt auch Single und habe trotzdem gerade nach der Trennung tollen Sex gehabt. ich habe allerdings auch nicht das schlechte Gefühl im Hinterkopf, ich betrüge gerade einen Menschen. Dadurch habe ich den Kopf komplett frei und kann mich voll und ganz auf die Frau konzentrieren. Natürlich akzeptiere ich auch Deine Einstellung, wenn Du polyamor bist.

Richtig - aber dann sollte man sie auch nicht heimlich hinter dem Rücken des Partners irgendwie "simulieren" (ich weiß nicht, wie ich es anders schreiben soll).

Wer nur mit einem einzigen Menschen zusammen sein möchte (und der andere es genau so - in meinen Augen sehr, sehr wichtig, dass es funktioniert) - wer also eine Beziehungsform, in der man Liebe zu mehreren Menschen parallel empfindet oder sexuelle Beziehungen zu mehreren Personen nicht mag - der sollte das doch auch prima händeln können

Denn für ihn stellt sich die Frage ja gar nicht (bis sie ihn eventuell doch irgendwann ereilt).

@********2212 - du hast halt das Problem, dass du dich von einer Partnerin trennst, wenn du der Meinung bist, etwas besseres gefunden zu haben (egal ob beim Sex oder worin auch immer).
Ich werde mich nie von einer Partnerin trennen, nur weil ich mit einer anderen auch gut Sex haben kann, eine andere besser kocht, eine andere mich besser trösten kann oder was weiß ich sonst noch (momentan) besser kann.
Warum sollte ich?
Solange ich sie liebe (und sie mich - und das ist unabhängig von der Qualität des Sex, den wir miteinander haben, sondern hat zumindest bei mir ganz andere, viel tiefere emotionale Quellen), gibt es für mich keinen Grund, mich zu trennen.
Aber auch keinen, sie zu betrügen - weil ich mit ihr offen darüber reden kann (und sie mit mir).
Wenn sie zum Beispiel (um beim Sex zu bleiben) für sich diverse BDSM-Praktiken für sich entdecken will, wird da ein anderer Mann ohne Zweifel "besser" sein als ich, wenn ich diesbezüglich allenfalls harmlose leichte Fesselspielchen mag.
Aber liebe ich sie deshalb weniger - oder sie mich?

@********2212 , redet von Spaßhaben, keine Beziehung oder Liebe im Spiel.
Er betrügt niemanden.

Utility, ich habe nicht vorher nach was besserem Ausschau gehalten, sondern erst nach der Trennung. Und schlechter Sex war nicht wirklich der Trennungsgrund, sondern krankhafte Eifersucht, ohne daß ich einen Anlaß gegeben habe. Ohne gegenseitiges Vertrauen läuft da sowieso nichts mehr. Aktiv geworden bin ich auch tatsächlich erst eine Weile später, sowas muß ich auch erst hinter mir lassen. Da habe ich dann auch gemerkt, was mir jahrelang fehlte. Ich habe einfach zu spät den Schlußstrich gezogen.

Richtig - habe ich auch nicht behauptet.

Er beendet ja die Beziehungen, bevor er Gefühle zu Anderen oder Spaß mit Anderen zulässt.
Denn er hatte ja Beziehungen (in denen er rundum glücklich und zufrieden war und in denen es ihm an nichts fehlte - so seine Aussage, Zitat erspare ich mir )

Ich habe ja auch gar nichts dagegen - natürlich soll man auch ohne Beziehung oder Liebe seinen Spaß haben.

Es geht aber auch mit Beziehung (bzw. zusätzlich zu dem in der Beziehung) - im gegenseitigen Einvernehmen.
Ist deutlich entspannter als heimliches Fremdgehen, man hat dabei ein reines Gewissen und muss auch die Beziehung nicht beenden, nur weil fremde Haut, fremde Gerüche, fremde Persönlichkeiten einen locken (was natürlich in einer echten, wahren Liebesbeziehung nie der Fall sein kann - wenn doch, ist es halt keine echte, wahre Liebesbeziehung, schon klar, habe ich inzwischen verstanden ... ).

Und DAS ist doch das Thema hier - oder nicht?

Kein "schlechtes Gewissen" beim Fremdgehen - (wie) geht das?

Klar, aber nicht jeder mag es, macht es mit. Und nicht immer, liebt man, obwohl man an einer Beziehung festhält.
Ich glaube, jeder ab einem gewissen Alter, findet seinen Weg .

Stimmt - und am schlimmsten sind die dran, die von einem Partner, den sie vielleicht sogar noch lieben und dem sie vertrauen, nach Strich und Faden belogen und betrogen werden. Und welche dann noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei haben.

Finden diese Betrogenen auch ihren Weg?
Zu wünschen wäre es ihnen ...

Polyamorie schließt Fremdgehen im betrügerischen Sinne nicht aus. Auch Polyamorie hat Absprachen, Abreden, Grundsätze, die gebrochen werden können. Heimlichtuerei gibt es in jeder Beziehungsform.

Ja die finden Ihren Weg. Das kann ich aus eigner Erfahrung sagen. Nur je größer die die Liebe vorher zum Partner war um so tiefer kräftiger und heftiger der Schlag den man einstecken muss. Und in der Tat dauert es später um so länger das ganze zu überwinden. Fremdgehen oder hintergehen ist für mich das widerwärtigste was man man einem Partner antun kann, da es auf allen Ebenen Spuren hinterlässt, Seelisch, Körperlich und Sozial.

Stimmt @****ody. In einem polyamoren Beziehugsgeflecht hat an sogar die einzigartige Möglichkeit, gleich mehrere Menschen auf einmal zu betrügen.
Das spart eine Menge Zeit und Energie...

LG BoP (m)

Dem widerspreche ich.

Zumindest wenn man Polyamory in seiner ursprünglichen Bedeutung versteht und lebt, gibt es dort kein Fremdgehen - weil es keinen Grund für Betrug und Lüge gibt.

Dass sich manche "polyamor" nennen, ohne wirklich eine entsprechende Beziehung führen zu wollen oder zu können, steht auf einem anderen Blatt.

Deswegen kann auch jeder, nur für sich sprechen hier.

Naja, aber dann kann man sich jede Diskussion sparen, wenn jeder Begriffe nach Belieben verwendet.

Nur weil jemand sagt: "Ich lebe mit meinem Partner in einer offenen Beziehung.", obwohl er/sie eigentlich fremdgeht, die Beziehung also nur einseitig und sehr, sehr heimlich "offen" ist, bleibt es Fremdgehen.

In einer wirklich offenen Beziehung geht Fremdgehen nicht.

Polyamor ist keine Beziehungsform, monoamor auch nicht. Es sind Aussagen über die Art zu lieben.

Ich hab nicht alles gelesen aber ich kenne einige die fremdgehen und die haben alle Gründe. Ich muss diese nicht verstehen aber eines ist sicher, wenn der eigene Partner fremd ginge, da wäre aber „Polen offen“.

Und grundsätzlich halte ich bei einem einmaligen fremdgehen nichts davon, dies dem Partner zu gestehen, sondern sich zu hinterfragen warum es dazu kam und mit einem schlechten Gewissen zu leben.

Zu TE, wenn es bei der Gefühlslosigkeit geblieben ist, weißt Du jetzt, dass es Dir nichts gebracht hat, fremdzugehen.

Richtig.
Genau deshalb aber kann ein polyamorer Mensch per se nicht heimlich fremdgehen, weil es zu dieser Art des Liebens gehört, auch weitere Lieben parallel zu einer bestehen den (Sex eingeschlossen) zuzulassen - sowohl bei sich wie bei den Menschen, die man liebt.
Gäbe es einen Grund zur Heimlichkeit bzw. Fremdgehen, dann ist diese Art zu lieben, seine Liebesbeziehung(en) zu führen eben nicht mehr polyamor

Bei der monoamoren Einstellung dagegen gilt der Grundsatz: "Es kann nur Eine(n) geben." - weshalb jedes Mehr als diese(r) Eine verheimlicht werden muss (oder man würde mit der monoamoren Grundeinstellung brechen).

Ist doch mein Reden

Ein Monoamorer kann nicht mit "der monoamoren Grundeinstellung brechen", weil es eben keine Überzeugung ist, sondern seine Art zu lieben.
Mehrere machen ihm keinen Spaß, nur Stress, das entspricht ihm nicht.
Und ja, ich möchte das Gleiche vom Partner zurück haben. Sonst passt es nicht.
Puzzleteile schneidet man auch nicht mit der Schere passend

Ich kann doch monoamor sein und Sex mit anderen haben und meiner Partnerin das auch zugestehen. Monoamor ist keine Regel, das ist ein Empfinden. Es gibt schon lange die Möglichkeit, Sex und Liebe zu differenzieren.

Und wenn zwei polyamor sind, sich dabei geschworen haben, niemals Sex mit Rechtsradikalen zu haben oder aus Gründen des Schutzes des Partners, die Zahl von Fremdsex überschaubar zu halten, einer von beiden aus extremem Drang aber heimlich davon abweicht, ist das für mich Hintergehen.

Warum versuchen so viele hier die große Vielfalt der Beziehungen zwischen Menschen in irgendeine feste Kategorie zu pressen? Jeder kann doch immer nur für sich und sein Empfinden sprechen. Die Toleranz erlaubt mir die Gründe, warum jemand so oder so oder auch anders lebt, liebt und Sex hat zu akzeptieren. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen.

Für mich als polyamoren Mensch gehört Sex auch nicht zwingend dazu.

Mehrere Menschen lieben, . Mit jedem Sex haben das ist für mich eine Absprache innerhalb der Partnerschaft(en).
Ich lege großen Wert auf meine Gesundheit, wenn mein Partner sich in eine Frau verliebt, die es damit nicht so ernst nimmt und hätte er mit ihr unabgesprochenen Sex, wäre es ein Betrug und ich würde unsere Beziehung überdenken (müssen). Und das ist unabhängig von Poly oder Mono, es gilt das was zwischen den 2 - x Personen abgesprochen wurde. Somit kann (für mich) in einem Polykül sehr wohl betrogen werden.

Aber so lebt jeder sein Poly anders, man sollte nur darüber sprechen und für sich den richtigen Weg finden.

Die Toleranz dem gegenüber, was der Markt an Beziehungsformen hergibt, bedingt nicht, dass ich in einer Liebesbeziehung mir wünsche, meine Partnerin und ich wären in unserem selbstgezimmerten Beziehungshäuschen freie Teilchen im freien Raum ohne Sehnsüchte, Vorlieben, Präferenzen, ohne Vergangenheit und Zukunft. Toleranz bedeutet, den Leuten selbst zu überlassen, wie sie es miteinander treiben wollen und nicht das eine Liebesmodell als Primat festzulegen. Natürlich kann ich über das urteilen, was eine Frau und ich fabrizieren und natürlich darf ich auch werten, wenn ich klar sage, dass mir diese oder jene Liebes- oder Beziehungsform nicht zusagt. Alles andere wäre aus meiner Sicht unlogisch, so wie das Abwerten der Monogamie durch "supertolerante" Freie-Liebe-Aktivisten.

Wo gibt es die Möglichkeit, Sex und Liebe zu differieren?
Bei Amazon oder bei Aldi?

Wer das nicht kann oder auch nicht will, kann auch für sich entscheiden, nur dann eine Beziehung einzugehen, wenn der Partner es ebenso hält.

Muss man sich halt überlegen, wie man tickt, auch wenn das die Zahl der möglichen Partner stark reduziert.
Dafür habe ich überhaupt kein schlechtes Gewissen.