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Beziehung und Gewalt - Frage an die Männer

Ich habe als Mann in den letzten Jahren...

Dauerhafte Umfrage
****sso Mann
1.657 Beiträge
Beziehung und Gewalt - Frage an die Männer

Beziehung und Gewalt - Frage an die Männer

Uns hat das durchaus schockiert, weil überall, auch hier, in der Regel oft Männer als Täter dargestellt werden.
Hat es denn ,, wirklich" schockiert? Passiert hier nicht das selbe durch Whataboutism?
https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism
Whataboutism.... (Kompositum aus dem englischen What about ...? = „Was ist mit ...?“ und dem Suffix -ism = „-ismus“) bezeichnet ein rhetorisches Ablenkungsmanöver. Um von einem unliebsamen Gesprächs- bzw. Diskursgegenstand (Thema) abzulenken, wird eine kritische Frage oder ein kritisches Argument mit einer kritischen Gegenfrage gekontert (vgl. Tu-quoque-Argument). Gleichzeitig wird die Kritik an eigenen Standpunkten oder Verhaltensweisen ignoriert und relativiert Das unbeirrte Beharren auf einem Whataboutism zielt auf die Wahrung der eigenen Deutungshoheit über ein bestimmtes Thema, selbst dann, wenn diese Deutungshoheit auf einer fehlerhaften Prämisse beruht.....

Darauf wurde hier von mehreren Männern und Frauen darauf hingewiesen!

Zitat TE:
Warum hast du das Gefühl, dass das der Fall sei? Wird dadurch, dass endlich auch verstärkt ein Bewusstsein für Gewalt gegen Männer geschaffen und darüber gesprochen wird, nicht eine breitere Basis gegen Gewalt in Beziehungen insgesamt geschaffen?

Meine Antwort/Denken: Nein! Das Rollenverhalten, die Klischees die bedient werden gehen auch hier munter weiter, die gesellschaftlich verankert sind. Dies bedarf eine Selbstreflektion und eine Öffnung, eines Taboos!

Weil gefühlt bei jedem Beitrag welcher von männlicher Gewalt an Frauen handelt whatsaboutism betrieben und daran erinnert wird, dass es ja auch umgekehrt vorkommt.

Hier geht es aber nicht um Frauen sondern um Männer (Männer-Forum). Der Vorwurf whataboutism greift nicht.

Warum sollte zudem ein Problem, welches Männer, Frauen und Diverse betrifft nur aus weiblicher Sicht betrachtet und diskutiert werden. Das Signal wäre fatal, nämlich: „dein Leiden ist unwichtig und interessiert nicht, weil du keine Frau bist“. Erst hierdurch würden alle Opfer in wichtig und weniger wichtig gruppiert und so gegeneinander ausgespielt. Jede einzelne Gewalterfahrung - abseits der Einvernehmlichkeit - ist eine Gewalterfahrung zu viel, egal für wen.

Dann wäre der Tread doch verfehlt und das ,,schockiert" sein, eh nur ein Lippenbekenntnis, oder nicht?
was soll denn, Mann als Opfer denken? Alles beim alten? Was nicht sein darf, ist nicht? Werde ich als Opfer überhaupt wahr genommen?


@*****ron
Du hast nachgefragt und dies war meine Antwort darauf. Im EP ist zu lesen:

Uns hat das durchaus schockiert, weil überall, auch hier, in der Regel oft Männer als Täter dargestellt werden.

Es liegt daran, dass Männer die Gewalt ausüben nun mal tatsächlich in der Überzahl sind und nicht weil eine Frau mehr zählt als ein Mann.

Aber nun gerne wieder zurück zum Thema.

Das dürfte nicht nur sein und mein Gefühl entsprechen sondern über eine Millionen betroffene Männer in Deutschland! Das ist das Gefühl, alleine gelassen zu sein als Opfer, nicht ernst genommen zu werden und die daraus folgende Resignation und psychischen Folgen die sich daraus ergeben für das Opfer.

@*******a65
*nachdenk* zu Gewalt gegen Männer gehören also zwei? Gilt das im logischen Umkehrschluss dann auch bei Gewalt gegen Frauen?

Sorry, aber dieser Satz oben erinnert an die selbstverschuldete Vergewaltigung, weil das Opfer Minirock trägt.

*kopfklatsch*
Nun kann man die BKA Studie heranziehen und sagen aber....wie hier geschehen, wo wir wieder beim ,,Whataboutism" sind, oder diesen Gedankengang folgen.

Das zieht sich hier durch wie ein roter Faden!

Hier meinen Dank an Menschen
@*******rau
Sorry aber in dem Artikel geht es um Geewalt an Frauen und nicht dem Thema konform um Gewalt an Männer.

Es wäre tatsächlich ein eigenes Thema . Gewalt an Frauen. Narzissmus ist eben nicht Männerspzezifisch. Als solche betrachte ich Frauen die zu psychischer Gewalt fähig sind. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?
Es geht hier um häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer.Sorry anscheinend bin ich zu blöd da was zu interpretieren was unmittelbar zum Thema beiträgt.

Und da bin ich ja nicht die Einzige hier.

@*********uppe
Frauen sind auch Täter und zwar aus genau denselben Gründen wie Männer! Sie haben keine "besseren" Gründe!


@*****sin
Genau! Wenn es für Gewalt von Männern gegenüber Frauen keine Entschuldigung geben sollte, darf das umgekehrt auch nicht sein! @*********uppe

usw. einen Dank an allen die es differenzierter betrachten und es als ,, Gleichberechtigtes Thema sehen, die es schlicht so sehen wie es ist! Gewalt in der Beziehung gehen von beiden Geschlechtern aus. Beides ist nicht zu tolerieren, zu entschuldigen, oder eine Wertigkeit geben, welche gut oder schlecht sei... Opfer bleibt Opfer, Täter bleibt Täter!

Nun kann man hier so fleißig weiter machen, dann spiegelt dies unsere Gesellschaft, deren Taboos, Klischees und bedient weiter die damit verbundenen Vorurteile.

googelt man ,,häusliche gewalt gegen männer" findet man genug Beiträge! Hier dann immer wieder auf eine BKA Studie rumreiten und Frau tut dies ,, nur" aus einer Notsituation heraus, oder aus einer Ausweglosigkeit, Männer aus Dominanzgehabe, da bekomme ich nur das *wuerg*

Deutsche Experten gehen davon aus, dass ein bis zwei Fünftel der Opfer Männer sind.
Mindestens eine Million Männer in Deutschland erleiden regelmäßig häusliche Gewalt durch ihre Partnerin. Wahrscheinlich ist die Zahl der Betroffenen jedoch weitaus höher, weil die meisten Männer nicht über die Angriffe ihrer Partnerin sprechen und keine Hilfe suchen.

Unbeherrschtheit und Wut

Frauen leben ihre Aggressivität aus, indem sie zum Beispiel sticheln, hetzen, demütigen oder Gerüchte verbreiten. Doch auch die Anzahl der Frauen, die sich körperlich auseinandersetzen, nimmt zu. Dies mag mit der zunehmenden Selbstständigkeit und Unabhängigkeit und dem momentanen Selbstbild von Mädchen und Frauen zusammenhängen, aber auch mit gewandelten Geschlechterstereotypen und Vorstellungen von Weiblichkeit. Sie drücken sich unter anderem in einem neuen Typus Frau aus, der über Kinofilme, Krimis, Comics und Computerspiele vermittelt wird und von wehrhaften, kampferprobten Kriegerinnen geprägt ist, die keinem Konflikt aus dem Weg gehen, die ebenso mit Waffen umgehen können wie Männer, die Männern im Kampf ebenbürtig oder sogar überlegen sind und die kaltblütig angreifen und töten. Aber auch bestimmte Persönlichkeitsdefizite spielen eine Rolle. Frauen, die prügeln, haben Probleme mit der Impulsregulation. Sie neigen zu Unbeherrschtheit und Wutausbrüchen. Es mangelt ihnen zudem an Einfühlungsvermögen und Kompetenzen, um negative Emotionen gewaltfrei abzubauen und Konflikte friedfertig zu lösen. Eigene Gewalterfahrungen, gewaltsame Rollenvorbilder, eine eher mädchen- und frauenuntypische Sozialisation sowie die Erfahrung, sich mithilfe körperlicher Gewalt durchsetzen und Kontrolle und Macht ausüben zu können, tragen ebenfalls dazu bei, dass Frauen zuschlagen.

„Häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer kommt in drei Varianten vor“, sagen portugiesische Psychologinnen um Andreia Machado von der University of Minho (Braga, Portugal). Die häufigste Variante ist psychologische Gewalt. Dazu zählen beispielsweise Beleidigungen, Erniedrigungen, Hänseleien, Kontrollen, Verbote, Drohungen und Erpressungen. Viele Männer wehren sich nicht dagegen, sondern ertragen sie stillschweigend, zumal das weibliche dem männlichen Geschlecht verbal oft überlegen ist. Wenn Männer sich wehren, dann eher auf der körperlichen Ebene, indem sie zuschlagen und die Partnerin im Extremfall sogar töten. Die zweithäufigste Variante ist körperliche Gewalt. Frauen schlagen mit der Hand oder den Fäusten zu, sie beißen, kratzen, reißen an den Haaren oder treten mit den Füßen. Das kommt aber relativ selten vor. Wesentlich häufiger bedienen sie sich verschiedener Objekte, die sie als Waffen einsetzen, wie zum Beispiel Nadeln, Scheren, Kleinmöbel, Küchengeräte, Schuhe, Messer, Hämmer und anderes Werkzeug. Auf diese Weise gleichen sie ihre körperliche Unterlegenheit aus. Die dritte Variante ist sexuelle Gewalt. Auch Männer werden sexuell belästigt, vergewaltigt oder zu Handlungen gezwungen, die sie ablehnen.

Eine Frage drängt sich in diesem Zusammenhang unvermeidlich auf: Warum schlagen Männer nicht zurück? Männer könnten sich gegen Frauen körperlich leicht zur Wehr setzen. Stattdessen lassen sie es sich gefallen, dass sie gedemütigt und verletzt werden. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Ein Grund ist eine angeborene oder anerzogene Hemmung. Jungen und Männern wird beigebracht, körperlich Unterlegenen und vermeintlich Hilflosen und Schwachen wie etwa Frauen und Kindern nichts zu tun, denn dies gilt als „unehrenhaft“. Daher ist es für sie undenkbar, eine Frau anzugreifen oder sich gegen sie zu wehren. Ein weiterer Grund ist, dass Männer Frauen oft nicht als ebenbürtig ansehen. Sie unterschätzen die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann, und entwickeln ihnen gegenüber nicht das Gefühl, ernsthaft bedroht zu sein. Ihre Selbstschutzstrategien werden daher nicht aktiviert. Einige Männer schlagen auch deshalb nicht zurück, weil sie Gewalt ablehnen und weil sie ihre Partnerin lieben und ihr nichts zuleide tun wollen.

Scheu vor einer Trennung

Es gibt auch Männer, die die unvermeidlichen Konsequenzen scheuen, etwa eine Trennung, eine Anzeige, eine polizeiliche Untersuchung, einen Gerichtsprozess, eine Paartherapie oder die Zerschlagung der Familie. Um die Partnerschaft oder Familie zu retten, lassen sie sich misshandeln und betrachten dies als den Preis, den sie dafür zahlen müssten. Manche Männer glauben auch, dass sie eine Mitschuld trifft, weil sie die Gewaltausbrüche provozierten, sich nicht gemäß den Wünschen der Frau verhielten oder ihr nicht helfen könnten. In einigen Fällen sind auch Drohungen der Frau, sich, die Kinder oder den Mann umzubringen, wenn er sie verlässt, ein massiver Grund. Manche Männer wissen zudem nicht, wohin sie gehen sollen, und sehen keine Alternative zum Verbleib. Möglicherweise kann auch die Sozialisation bei einigen Männern als Erklärung herangezogen werden. Nicht wenige betroffene Männer wuchsen in einem Umfeld auf, in dem Frauen dominierten und eventuell gewalttätig waren und in dem eine Überlebensstrategie darin bestand, Gewalt stillschweigend zu dulden und zu ertragen.

Nach Angaben der britischen Hilfsorganisation „ManKind Initiative“ sprechen betroffene Männer nur sehr selten über häusliche Gewalt. Auch hierfür gibt es verschiedene Gründe, wie zum Beispiel:

Männern fällt es schwer, sich als Opfer zu sehen und mit der Opferrolle zu identifizieren.
Im männlichen Selbstbild sind Männer stark und wehrhaft.
Männer schämen sich, Opfer eines vermeintlich Schwächeren zu sein.
Männer möchten nicht gerne zu den Details der Gewalttaten und zu den Gründen, weshalb sie sich nicht wehren, befragt werden.
Männer stehen unter Druck, nach außen so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre.
Männer wollen nicht, dass ihr Problem unter Verwandten, Freunden, Kollegen oder Nachbarn publik wird.
Männer haben Angst, dass man ihnen nicht glaubt und dass sie selbst als Täter angesehen und verhaftet werden.
Männer wissen nicht, wohin sie sich mit ihrem Problem wenden sollen.
Machado und Kolleginnen haben anhand einer Befragung von 89 männlichen Opfern häuslicher Gewalt herausgefunden, dass betroffene Männer – wenn überhaupt – sich höchstens einem Freund oder Verwandten anvertrauen. An Beratungsstellen und Hilfsorganisationen wenden sie sich hingegen nur selten. Vom Gang zum Rechtsanwalt, zum Arzt, zum Psychotherapeuten oder zur Polizei halten die meisten Männer nichts, unter anderem weil sie diesen Institutionen und Unterstützern nicht vertrauen und weil sie sich von der Polizei nicht ernst genommen fühlen und glauben, dass sie nichts unternehmen wird. Im Schnitt vergehen zweieinhalb Jahre, bevor sich ein betroffener Mann Hilfe von außen sucht.

Für Männer hat das Erleiden häuslicher Gewalt viele negative Auswirkungen. Stress, Furcht, Scham, Wut und körperliche sowie seelische Verletzungen führen bei vielen Männern zu Depressionen, Angsterkrankungen, Krankheits- und Traumasymptomen, einem verminderten Selbstwertgefühl, sozialer Isolation und Suizidabsichten. Davon sind oft auch die gemeinsamen Kinder betroffen, sofern sie Zeugen der gewaltsamen Übergriffe werden.

In vielen Ländern gibt es für Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, weder Verständnis noch Hilfsangebote. In westlichen Ländern ist die Lage etwas besser. Beispielsweise existieren in Deutschland einige Opferhilfsorganisationen, Gewaltschutzambulanzen, Selbsthilfegruppen und Therapieangebote, die sich auf die Beratung von Männern spezialisiert haben. Darüber hinaus gibt es ein paar Zufluchtsstätten (ähnlich den Frauenhäusern), in die sich Männer zurückziehen können. Im Vergleich zu den Angeboten für Frauen sind Angebote für Männer jedoch immer noch äußerst dürftig. Das liegt unter anderem daran, dass das Thema „Gewalt gegen Männer“ tabuisiert und schambesetzt ist, dass geprügelte Männer keine Lobby haben und dass es kaum Berichterstattung und folglich so gut wie kein öffentliches Problembewusstsein gibt. „Viele Männer wollen über das, was ihnen angetan wird, jedoch sprechen und wünschen sich mehr Unterstützung“, sagt die niederländische Ärztin Babette Drijber vom Municipal Public Health Service in Amsterdam. Männern, die häusliche Gewalt erleben, wäre daher mit mehr niedrigschwelligen, anonymen Hilfs- und Beratungsangeboten und mit einer stärkeren gesellschaftlichen Wahrnehmung und Anerkennung ihres Problems geholfen.

Dr. phil. Marion Sonnenmoser

aus ärzte blatt.de
****sso Mann
1.657 Beiträge
Die Gewalt von Männern gegenüber Frauen möchte ich nicht abreden, verharmlosen oder des Gleichen! Weltweit und auch in Deutschland geht aus dem Patriarchalismus die Gewalt gegen Frauen geschichtlich bedingt hervor und wurde über Jahrhunderte legemetiert. Dies ist in unserer Kultur und Zeit verächtlich. Meines Erachtens zu Recht. Dennoch legemetiert dies nicht die female Gewalt! Die Toleranz dieser, führt wieder in einer Art Patriarchalismus, nur das dieses Bewustsein kippt ins Feminismus! In beiden Worten steckt das Wort ,, mus" Das stärken der einen oder anderen Seite finde ich fatal, ab den Punkt wo es kippen tut, dann entfernen wir uns der Gleichberechtigung.

Die Konsequenz ,, könnte" sein das es als gesellschaftlich ,,normal" gesehen wird das Frau Mann ohrfeigt!
Steigerungen bis zu den Punkt das die Rollen vertauscht sind.

Genau aus diesen Grund sollte ,, häusliche Gewalt gegen Männern" gleich Ernst genommen werden wie anders herum! Sei es das Drohen mit empfindlichen gesellschaftlichen Übeln oder aber auch der tatsächlichen Gewalt. Kinder wegnehmen, sich selbst verletzen und es den Mann ankreiden usw.

Wenn das Machtgefüge verschoben wird, wird Frau Mann in nichts nachstehen. Leider! da bleibt nur die Vernunft und die Empathie aller.
****sso Mann
1.657 Beiträge
Nein! Das ist aus dem Kontext gerissen! Entgegen der Behauptung von dir, oft markiert und angeführt, Frauen sind ,,nur" in Ausnahmesituationen oder aus der Not heraus, laut BKA Studie gewalttätigt, schreibt er genau das Gegenteil davon!
Das beginnt schon mit der Überschrift
GEWALT VON FRAUEN
Männer als Opfer: "Ich war wie gelähmt"
Rund 20 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind Männer - nicht nur in Deutschland. Hilfsangebote gibt es bislang kaum. Denn immer noch wird Männern die Verletzlichkeit abgesprochen. Das ändert sich langsam.
Er führt weiter aus:
Emotionale Abhängigkeit als Schlüssel der Gewalt

Verletzliche Männer gesellschaftlich nicht vorgesehen

Es geht ihm wie vielen der rund 26.000 Männer, die in Deutschland innerhalb eines Jahres offiziell als Opfer erfasst werden: Wer glaubt schon einem Mann, der sagt: "Ich werde von meiner Frau verprügelt?" Denn der verletzliche Mann, der nicht Täter ist, sondern Opfer, ist in der Gesellschaft kaum vorgesehen. Das belegen auch die Forschungen der Wissenschaftlerin Elizabeth Bates von der University of Cumbria in Großbritannien: "Im Fernsehen und in Comedy-Programmen ist Gewalt gegen Männer ein humoristisches Mittel. Wir können dann zwar über die Gewalt der Frauen gegen Männer lachen, aber das hat Folgen. Es gibt eine Reihe von Dingen, die Männer daran hindern, Hilfe zu suchen. Dazu gehört die Angst, dass einem nicht geglaubt wird. Und die Art, wie Medien über Gewalt berichten, kann diese Angst beeinflussen."
Gewalt gegen Männer: weltweites Phänomen

Die Zahlen belegen: weltweit teilen Männer ähnliche Erfahrungen. In Mexiko sind laut offizieller Statistik rund 25 Prozent aller Opfer häuslicher Gewalt Männer. In Kenia; Nigeria oder Ghana sind Arbeitslosigkeit und Armut häufige Ursache für Übergriffe der Partnerin. Und weltweit fehlt es an speziellen Hilfsangeboten. In großen Städten gibt es zwar oftmals Männerberatungen, aber für viele Gewaltbetroffene auf dem Land ist der Weg zur Hilfe weit.

Das ändert sich langsam. Im Frühjahr 2020 wurde in Deutschland das erste Männerhilfetelefon in Betrieb genommen. Finanziert wird es durch die beiden größten Bundesländer, Bayern und Nordrhein-Westfalen. "Dass hier bei uns Männer als Betroffene ganz direkt angesprochen werden, das macht das Besondere aus", erzählt Andreas Haase von der Bielefelder Beratungsstelle man-o-mann, die das Telefon betreibt. "Männer suchen sich eine Stelle, wo sie gehört werden und wo sie nicht das Gefühl haben: Ich werde gleich wieder abgebügelt."
@****La
Zitat von ****La:
Zitat von ****sso:
https://www.dw.com/de/m%C3%A … -wie-gel%C3%A4hmt/a-55407652

Hier ein Link der lesenswert ist und eben nicht die BKA Statistik wiederspiegelt

Herr Pfeifer hat super Artikel verfasst zu Gewalt gegen Männer und dessen Ursachen! Danke für die Erwähnung!

Nichts anderes versuche ich seit geraumer Zeit hier rüber zu bringen. 😉

Nein! Das soll es sein was du hier behaubtest? *nein*

Für Weissenberg geht es in der Debatte um häusliche Gewalt nicht um ein Gegeneinander von Männern und Frauen. Er und die zahlreichen Männerberatungsstellen weisen immer wieder darauf hin, dass Frauen am Ende sehr viel häufiger Opfer häuslicher Gewalt werden, und dass die Folgen für sie oftmals weit dramatischer sind. Und er sagt: Die Frauenbewegung und ihr Kampf für Gleichberechtigung habe das Bewusstsein für Gewalt gegen Männer erst möglich gemacht. Weil die Frauen weit vor den Männern angefangen hätten, die Rollenbilder der Geschlechter in Frage zu stellen. Für ihn ist dieser Kampf noch nicht zu Ende.

Dem schließe ich mir an.

Da kann man auch beruflich damit zu tun haben, solange es ein gesellschaftliches Taboo ist, muss der Leser, inclusive TE auch nur ,, schockiert" sein wenn als Opfer betroffen ist, oder sich damit unvoreingenommen auseinandersetzt.

Ich war selber Opfer über Jahre! Zum Teil folgte auch dann die Gegengewalt! Die Scham, die Ohnmacht, Hilflosigkeit die ich erlebte steht dem in nichts nach was Frauen in gewalttätigen Beziehungen erleben.

Frauen tuen dies nur aus einer Not heraus usw. ist für mich pers. wie eine Ohrfeige! Oder die Ausage:,, Frau hat doch selber Schuld das sie sex. missbraucht, vergewaltigt wurde, was ziet sie sich auch so aufreizend an und animiert die Männer dazu!"

Was soll das Opfer über solch eine Aussage denken? Was sollen Männer als Opfer darüber denken?

Wie ich weiter vorne schon einmal erwähnte, ist Gewaltanwendung für Männer immer noch eine Aufgabe, sich irgendwie behaupten zu müssen bezgl. Ehre/"Männlichkeit".
Für Frauen ist Gewaltanwendung sehr häufig eine existenzielle Bedrohung (jeden 3. Tag wird eine Frau durch den Partner/Ex/einen Angehörigen umgebracht).
Männer wenden Gewalt an zur Kontrolle/Machtausübung/Wiedererlangung ihres "Gesichts/ihrer 'Ehre'", für Frauen hat Gewaltanwendung den Sinn eines Befreiungsschlags in hochgradig überforderten Situationen
*nene* Geht gar nicht!
*******frei Mann
991 Beiträge
@****sso

Ich habe den Verdacht, dass Du hier möglicherweise eine Art Kampf um die Deutungshoheit gewinnen möchtest.

Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das nicht klug. Letztlich führt das nur zur Rechthaberei.

Ich sehe meine eigenen Auffassungen und Erkenntnisse eher als eine Art Angebot. Nimmt sie jemand an, gut, wenn nicht, auch gut. Z.B. habe ich einen eigenen Gewaltbegriff. Die TE nutzen einen anderen. Statt Zeit damit zu verschwenden, alle von der "Richtigkeit" meines Gewaltbegriffes zu überzeugen, vergleiche ich lieber die Folgen, die sich aus der Anwendung der unterschiedlichen Begriffe ergeben und suche nach neuen Erkenntnissen.

Menschen, die anderer Auffassung sind, haben für mich daher eher Bereicherungspotential. Ich versuche daher nicht, diese Menschen von meiner Auffassung zu überzeugen, ich hinterfrage eher deren Auffassung, damit ich vielleicht einen eigenen Irrtum ausräumen kann. Häufig sehe ich danach meine Auffassung unverändert aber gesicherter. Auch ein Gewinn.
Sie drücken sich unter anderem in einem neuen Typus Frau aus, der über Kinofilme, Krimis, Comics und Computerspiele vermittelt wird und von wehrhaften, kampferprobten Kriegerinnen geprägt ist, die keinem Konflikt aus dem Weg gehen, die ebenso mit Waffen umgehen können wie Männer, die Männern im Kampf ebenbürtig oder sogar ...

Ist es dort, wo der Hase begraben liegt? Hollywood und seine Ableger? Ich weiß, wer in Hollywood das Wort führt.
"Lara Croft" ist schuld....
*ironie*
@****sso
Vielen Dank für die sehr reflektierte Zusammenfassung . Insbesondere auch aus deiner Betroffenen Sicht.

Mein Mann wurde von seiner Ex ähnlich behandelt. Sie hat u.a. immer wieder gedroht sich scheiden zu lassen.
Bisher die Reißleine zog und sie tatsächlich vor die Tür setzte. Das Sorgerecht für den Sohn hat er problemlos bekommen, da er vieles über lange Zeit protokolliert hat. Und es sogar Zeugen der psychischen Gewalt gab.
Sie hat wissentlich ihren sicheren Job im öffentlichen Dienst gekündigt um ihn „ abzuziehen“. Der Satz er muss ja für mich zahlen sprach Bände.
Und das war vor 35 Jahren. Wo das Thema noch mehr tabu war.
****sso Mann
1.657 Beiträge
@*******frei

Deutungshoheit, Rechthaberei? Ich hoffe nicht, das du dies auch den Frauen unterstellst die Opfer häuslicher Gewalt werden.

Noch mal rückblickend: Ich war in einer 11 jährigen Beziehung, wo Frau krankhaft eifersüchtig war. Wenn Alkohol ins Spiel kam wurde ich über Stunden in meiner eigenen Wohnung tyraniesiert! Das fing an über Beleidigungen und Unterstellungen und endete mit Handgreiflichkeiten und Gegenständen nach einen schmeißen. So das ich mehrmals die Polizei rufen musste. Selbst nach der Polizei wurde getreten.

Letztens halt nur die Trennung.

Das hat weder etwas mit Ausnahmesituation, oder Not oder Verteidigung oder des Gleichen von ,, Frau" zu tun, wie es hier so oft laut Studie atestiert wird, noch mit deiner Aussage das es um Rechthaberei oder Deutungshoheit geht.

Aber dich betrifft es nicht, du warst dessen nie ausgesetzt! Das es noch schlimmer geht berichtet doch Weisenberg! Das ging dann so weit das Frau sich selber Wunden zufügte und nach Hilfe auf einen Diktirgerät sprach und damit ihn erpresste.,, dir glaubt eh keiner, ich habe es auf Band!"

Es ist doch an jeden selbst sich dahingehend schlau zu machen statt hier zu argumentieren es geht um Rechthaberei und Deutungshoheit.

Ich persönlich würde mich zu tiefst schämen solche Unterstellungen ein Opfer häuslicher Gewalt entgegen zu bringen. *schaem*

Da spielt das Geschlecht keine Rolle!

Vielleicht machst du das ja auch bei dem weiblichen Geschlecht, wer weiss das schon
Zitat von *******frei:
@****sso

Ich habe den Verdacht, dass Du hier möglicherweise eine Art Kampf um die Deutungshoheit gewinnen möchtest.

Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das nicht klug. Letztlich führt das nur zur Rechthaberei.

Ich sehe meine eigenen Auffassungen und Erkenntnisse eher als eine Art Angebot. Nimmt sie jemand an, gut, wenn nicht, auch gut. Z.B. habe ich einen eigenen Gewaltbegriff. Die TE nutzen einen anderen. Statt Zeit damit zu verschwenden, alle von der "Richtigkeit" meines Gewaltbegriffes zu überzeugen, vergleiche ich lieber die Folgen, die sich aus der Anwendung der unterschiedlichen Begriffe ergeben und suche nach neuen Erkenntnissen.

Menschen, die anderer Auffassung sind, haben für mich daher eher Bereicherungspotential. Ich versuche daher nicht, diese Menschen von meiner Auffassung zu überzeugen, ich hinterfrage eher deren Auffassung, damit ich vielleicht einen eigenen Irrtum ausräumen kann. Häufig sehe ich danach meine Auffassung unverändert aber gesicherter. Auch ein Gewinn.

Sorry , aber ich kann aus seinem Bericht nicht erkennen das er die Deutungshoheit für sich in Anspruch nimmt.
Ich verstehe es als Ausführung aus seiner Sicht. Genau das macht die Beiträge hier aus!
Ich selbst schreibe aus doppelter Sicht. Ich schreibe zum einen als Opfer durch häusliche Gewalt in Kindheit und Ehe. Habe aber auch mitbekommen wie Männer Gewalt durch Frauen erlebten. Das nur als Hinweis.
Aus Opfersicht sieht man vieles anders als aus Expertensicht oder aus Internetwissen.
****p35 Mann
8.003 Beiträge
@*******frei
...eigener Gewaltbegriff... ich schätze, wenn sich hier alle diese Freiheit nehmen würden, einen eigenen Gewaltbegriff einzuführen und das Thema im Grunde individuell auszulegen, würde der Thread in einem sehr gewaltvollen Box- und Tretkampf enden - da bräuchte es noch nicht einmal mehr Rechthaberei: Dann hätten wir ratzfatz ein konkret gemeinsames Begriffsverständnis *zwinker*
Sollten wir nicht besser versuchen, ein gemeinsames Diskussionsthema zu finden?
Meine Idee: Gewaltdefinition nach Opferschutzeinrichtungen - wie auch im dt. Recht gebräuchlich -, umfassend
1) physische Gewalt,
2) psychische Gewalt,
3) sexuelle Gewalt.
*******frei Mann
991 Beiträge
@****p35

Nur ganz kurz. Ein kurzer Blick in Wikipedia unter dem Begriff Gewalt zeigt sofort, dass es verschiedenste Gewaltbegriffe gibt. Selbst innerhalb des Rechts gibt es je nach Rechtsgebiet unterschiedliche Gewaltbegriffe.

Da die TE zunächst keinen Gewaltbegriff vorgegeben hatten, hatte ich einen eigenen entwickelt. Die TE haben danach konkretisiert. Seitdem lege ich hier deren Begriff zugrunde.
*******frei Mann
991 Beiträge
@****sso

Obwohl ich vergleichbare Erfahrungen nicht gemacht habe, habe ich nicht ansatzweise Zweifel daran, dass es das gibt.

Sobald es hier aber um schlimmer oder weniger schlimm geht, fürchte ich, dass ein Austausch darüber eher nicht zielführend ist. Ich kann mir wirklich fast alle möglichen Scheußlichkeiten vorstellen. Was davon für jemanden schlimm ist, ist außerhalb meiner Kompetenz. Ich kann nur von mir reden.

Zum Zeitpunkt meiner Geburt war Homosexualität strafbar. Die gesellschaftliche Wahrnehmung war damals aber schon fortschrittlicher und ist heute noch viel weiter. Das Recht ist träge.

Die Wahrnehmung von Geschlechterrollen unterliegt auch einem Wandel. Die Verletzbarkeit von Männern durch Frauen war womöglich in der Vergangenheit eher kein Thema. Das wandelt sich. So ein Wandel dauert aber lang. Für die Generation meiner Eltern stand die Strafbarkeit von Homosexualität nie in Zweifel. Meine Kinder finden das befremdlich. Es gilt in solchen Zeiträumen zu denken.
**********eineS Paar
3.986 Beiträge
Themenersteller 
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********eineS:

Ziemlich lasches Urteil für eine so lange Zeit systematischer Misshandlung und Gewalt. Ich hoffe, der Mann bekommt auch die mentale Unterstützung, die er braucht, um da einen Cut zu ziehen.
Zitat von **********eineS:

Furchtbar. 😢
Da bekommt das "Stochhom Syndrom" seine ganz richtige Bedeutung. 😐

Habt ihr eine Idee, wann diese schwere sexuelle pervertierte Tat (Sadismus) vor Gericht kam und ob die Angeklagte voll schuldfähig ist? Ich finde leider nichts über die Tat und das Urteil im Netz.
**********eineS Paar
3.986 Beiträge
Themenersteller 
Frag doch den Autor des Artikels.
@**********eineS
Du meinst, ich solle mal die Schriftstellerin Ingrid Raagaard von "authentische Kriminalfälle aus Skandinavien" fragen, was ein hochgradig gewalttätiger, pervertierter, sadistischer Folter- und Missbrauchsfall in der BILD zu suchen hat, dieser Fall vor dem Amtsgericht in Stockholm landete und im Netz nicht auffindbar ist? *nachdenk*

Gute Idee! Danke! *blume*
Zitat von *******frei:
@****sso

Obwohl ich vergleichbare Erfahrungen nicht gemacht habe, habe ich nicht ansatzweise Zweifel daran, dass es das gibt.

Sobald es hier aber um schlimmer oder weniger schlimm geht, fürchte ich, dass ein Austausch darüber eher nicht zielführend ist. Ich kann mir wirklich fast alle möglichen Scheußlichkeiten vorstellen. Was davon für jemanden schlimm ist, ist außerhalb meiner Kompetenz. Ich kann nur von mir reden.

Zum Zeitpunkt meiner Geburt war Homosexualität strafbar. Die gesellschaftliche Wahrnehmung war damals aber schon fortschrittlicher und ist heute noch viel weiter. Das Recht ist träge.

Die Wahrnehmung von Geschlechterrollen unterliegt auch einem Wandel. Die Verletzbarkeit von Männern durch Frauen war womöglich in der Vergangenheit eher kein Thema. Das wandelt sich. So ein Wandel dauert aber lang. Für die Generation meiner Eltern stand die Strafbarkeit von Homosexualität nie in Zweifel. Meine Kinder finden das befremdlich. Es gilt in solchen Zeiträumen zu denken.

Was hilft es den Opfern im aktuellen Zeitraum wenn ich in solchen Zeiträumen denken soll wie du schreibst. Auch wenn ich den Ansatz und Vergleich mit Homosexualität verstehe , ist es im hier und jetzt wenig hilfreich.

Das es unterschiedliche Begriffe von Gewalt gibt, von psychisch körperlich bis sexuell ist ja schon mehrfach erläutert worden.
Und das sind die welche in Beziehungen zum Tragen kommen.
Zitat von *****sso:
Frauen tuen dies nur aus einer Not heraus usw. ist für mich pers. wie eine Ohrfeige!

Das kann ich gut verstehen und mir tut es leid, dass Opfer weiblicher Gewalt so etwas hier lesen müssen. Ich empfinde solche Aussagen auch als absolutes No Go. Daran sieht man mal wieder, dass es noch ein weiter Weg ist.
wenn schon BILD, dann auch weiter (nicht nur die Sensationsmeldungen).
Da es sich um offizielle LKA-Zahlen handelt, kann man auch mal BILD zitieren:

https://www.bild.de/regional … lt-in-nrw-76208630.bild.html

Von den 44 Toten waren 70% weiblich.
Bezieht man die versuchten Totschlagsfälle mit ein, sind nur noch 58% der Opfer weiblich.
"Männer töten effektiver?" oder "von Männern geht mehr schwere Gewaltgefahr aus?"

Man könnte auch die Nationalität mit einbeziehen, von 27.543 ermittelten Tatverdächtigen von häuslicher Gewalt hatte 1/3 keinen deutschen Pass. Ist hier aber (noch) nicht Thema.

Interessant finde ich den Hinweis auf die Gründe der Zunahme der Gewalt:
räumliche Enge
fehlende Ausweichmöglichkeit
zunehmender Alkoholkonsum
*******frei Mann
991 Beiträge
Zitat von *******rau:
Zitat von *******frei:
@****sso

Obwohl ich vergleichbare Erfahrungen nicht gemacht habe, habe ich nicht ansatzweise Zweifel daran, dass es das gibt.

Sobald es hier aber um schlimmer oder weniger schlimm geht, fürchte ich, dass ein Austausch darüber eher nicht zielführend ist. Ich kann mir wirklich fast alle möglichen Scheußlichkeiten vorstellen. Was davon für jemanden schlimm ist, ist außerhalb meiner Kompetenz. Ich kann nur von mir reden.

Zum Zeitpunkt meiner Geburt war Homosexualität strafbar. Die gesellschaftliche Wahrnehmung war damals aber schon fortschrittlicher und ist heute noch viel weiter. Das Recht ist träge.

Die Wahrnehmung von Geschlechterrollen unterliegt auch einem Wandel. Die Verletzbarkeit von Männern durch Frauen war womöglich in der Vergangenheit eher kein Thema. Das wandelt sich. So ein Wandel dauert aber lang. Für die Generation meiner Eltern stand die Strafbarkeit von Homosexualität nie in Zweifel. Meine Kinder finden das befremdlich. Es gilt in solchen Zeiträumen zu denken.

Was hilft es den Opfern im aktuellen Zeitraum wenn ich in solchen Zeiträumen denken soll wie du schreibst. Auch wenn ich den Ansatz und Vergleich mit Homosexualität verstehe , ist es im hier und jetzt wenig hilfreich.


Was soll ich dazu sagen? Da ich mich aktuell nicht als Opfer fühle, versuche ich mich davor zu schützen Opfer zu werden. Deshalb stelle ich die Frage nach Mustern oder Anzeichen damit ich potentielle Gefahren erkennen kann.

Wenn ich Opfer wäre, dann müsste ich wohl zunächst die Entscheidung treffen, ob ich das ändern möchte. Sich zu verändern hat immer auch seinen Preis. Falls ich dann etwas ändern würde, müsste ich sehen, ob ich das ohne fremde Hilfe schaffe. Wenn nicht, müsste ich mir Hilfe suchen.

Auf gesellschaftliche Anpassungen zu warten scheint individuell unsinnig zu sein. Die Frage, welche Gewalt von wem gegenüber wem schlimmer ist, ist unter dem Gesichtspunkt "hilfreich" aber ähnlich sinnlos.
****sso Mann
1.657 Beiträge
@*******frei

Sei froh das du kein Opfer von häuslicher Gewalt wurdest. Wünschenswert ist es, das es keine Opfer gibt, dann gebe es auch keine Täter. Sich präventiv davor zu schützen, stelle ich mir schwierig vor. Die Berichte von Opfern, beider Geschlechter zeigen ja auf
am Anfang war er/ sie nett, lieb, zuvorkommend...

Man kann sich evtl. durchs lesen sensibilisieren. Sich aber zu viel mit den Thema privat auseinandersetzen, könnte kontraproduktiv auf die Psyche wirken.

Ich habe auch nie behauptet das es bessere oder schlechtere Gewalt gibt, im Gegenteil!

Ich wehre mich dagegen das Täterverhalten verharmlost, relativiert wird. Das war ja hier im Tread mehrmals der Fall. Und mit der Meinung stehe ich hier auch nicht alleine.

Auf gesellschaftliche Anpassung warten? Die Veränderung findet doch erst in der Gesellschaft statt, wenn dies auch in den Köpfen in der Gesellschaft angekommen ist.

Deshalb ist es wichtig, die Sachen nicht zu verwischen, oder den Fokus gezielt auf die männlichen Täter zu richten. Das Wissen darum ist in unserer Gesellschaft längst angekommen und es wird auch folgerichtig reagiert. Nun muss aus der Konsequenz daraus folgen das es auch im Umkehrschluss häusliche Gewalt gegen Männer gibt und dies genauso verächtlich ist und auch hier dem entsprechend reagiert/ nachgebessert werden.
****p35 Mann
8.003 Beiträge
Eine Präventionsmaßnahme zum Schutz vor zumindest anhaltender Gewalt könnte sein, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und achtsam zu bleiben.
Hilft vielleicht nicht zu 100% vor Gewalterfahrung, aber leistet wohl einen Beitrag und dürfte auf jeden Fall nützlich sein, um der Gewalt aus dem Weg gehen zu können.
******_me Frau
360 Beiträge
Es gibt viele Punkte, auf die ich gerne eingehen würde, aber das ellenlange Geschwafel mit all den Zitaten will dann niemand mehr lesen, also beschränke ich mich auf zwei.

aweasso
Ich glaube, du regst dich so über Lii_las Aussagen auf, weil ihr aneinander vorbei schreibt.
Natürlich gibt es Frauen, die körperlich (auch ganz massiv) gewalttätig sind.
Nur ist die Anwendung körperlicher Gewalt zur Durchsetzung ihrer "Ziele" für Frauen weniger typisch als für Männer und tritt im Fall von häuslicher Gewalt bei Täterinnen auch oft erst als letzter Eskalationsschritt auf. Quasi nachdem (unterbewusst) angetestet wurde, ob auch keine Gegenwehr kommt.

Neben möglichen hormonellen Aspekten und der schlichten Tatsache, dass Frauen Männern im Durchschnitt körperlich unterlegen sind und daher grundsätzlich davon ausgehen müssen, in einer körperlichen Auseinandersetzung den Kürzeren zu ziehen, ist ein wesentlicher Faktor für diese Differenz sicher nach wie vor die Erziehung.
Unter kleinen Jungen werden körperliche Auseinandersetzungen immer noch viel stärker toleriert (und teilweise sogar unterstützt) als unter Mädchen.

Es ist aber sehr schwierig für Männer, die als Kinder vermittelt bekamen, sich durch schreien, drohen und auch handgreiflich "durchsetzen" und "wehren" zu sollen, als Erwachsene plötzlich negative Emotionen zu regulieren, in Konfliktsituationen sachlich zu argumentieren oder sich sogar zurückzuziehen.
Zumal sie (siehe meine vorherigen Beiträge) natürlich immer "stark und männlich" sein müssen und als Opfer oder "Verlierer" automatisch ihre Männlichkeit einbüßen würden.
Bei Mädchen ist es eher umgekehrt.

Kurz: Körperliche Gewalt ist unter Männern verbreiteter und auch gegenüber Frauen häufiger.
"Normal" sozialisierte und psychisch halbwegs gesunde Frauen (das ist der entscheidende Punkt) werden körperliche Gewalt aus o.g. Gründen fast ausschließlich dann anwenden, wenn sie sich akut massiv bedroht fühlen und keine andere Möglichkeit sehen. Soweit ich es verstehe, ist es das, worauf Li_la hinweisen will.
Das bedeutet aber mitnichten, dass es keine Frauen gäbe, die von diesem Schema abweichen.

Zur "Checkliste" für potenziell gewalttätige Partner:
Nein, die gibt es nicht, aber es gibt schon Dinge, die mich
hellhörig machen würden.

Davon auszugehen, dass ein späterer Täter/eine spätere Täterin einfach ein schlechter Mensch ist, dessen Antrieb darin besteht, andere Menschen fertig zu machen, wäre zu kurz gedacht.
Diese Leute haben selbst massive Probleme und die lassen sich durchaus oft schon erahnen, bevor es zu ganz üblen Entwicklungen in der Beziehung kommt.
Dabei stimme ich mit Tramp35 überein.
Trotz tendenziell unterschiedlicher Anwendung von Gewalt sind die Motive von männlichen und weiblichen Tätern im Kern nicht so verschieden.
Das Zentrale Motiv besteht fast immer darin, den Partner unter Kontrolle wissen zu wollen. (Die Ursachen dafür sind vielfältig, aber nicht relevant dafür, sich zu schützen.)

Das Erste, was mich z.B. sehr vorsichtig werden ließe, ist jemand, dessen Expartner/innen angeblich alle "gestörte Bitches" oder "kranke Arschlöcher" sind.
Jeder kann bei der Partnerwahl mal ins Klo greifen und gerade nach einer unschönen Trennung, war rückblickend betrachtet sowieso oft "alles von Anfang an scheiße", aber bei einer Aneinanderreihung von Beziehungen mit angeblich ganz furchtbar üblen Menschen ist die Frage danach, was oder wer der gemeinsamen Nenner ist, schon angebracht...

Ebenso würde ich zweimal hinschauen, wenn es im Leben des neuen Partners offenbar gar keine engen Bezugspersonen gibt.
Kein Kontakt zur Familie und statt Freunden höchstens oberflächliche Bekannte zu haben, rechtfertigt die Frage, ob derjenige überhaupt fähig ist, tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer Punkt ist übersteigerte Eifersucht und der Wunsch, den Partner völlig in Beschlag zu nehmen.
(Auch wenn hier gelegentlich anderes gepredigt wird, ist es kein krankhaftes Besitzdenken, wenn ein Partner/eine Partnerin eine sexuell monogame Beziehung führen möchte.)
Wenn es zu drei Stunden eisigem Schweigen führt, dass man jemandem angeblich hinterhergeschaut hat, wenn Misstrauen aufkommt, weil man eine halbe Stunde länger als geplant bei der Arbeit war oder er/sie ständig anruft, um "nur mal zu fragen" wo man gerade ist und was man macht, lässt sich bereits vorhersagen dass die Zukunft wohl wenig erbaulich werden wird.

Ebenso würde ich umgehend den Rückwärtsgang einlegen, wenn jemand versucht, sehr schnell strukturelle Verbindlichkeiten zu schaffen.
Er/Sie hat sechs Wochen nach dem Kennenlernen zufällig Schimmel im Bad, eine Eigenbedarfskündigung im Briefkasten oder ganz furchtbare neue Nachbarn und erwartet offenkundig, dass man die "Gelegenheit" nutzt, um zusammenzuziehen.
Nach drei bis vier Monaten wird von Heirat und Kindern gesprochen und auf mangelnde Euphorie des Partners wird mit emotionaler Erpressung nach dem Motto "Du liebst mich nicht!/Du meinst es nicht ernst mit mir!" reagiert.

Soziale Isolation:
Niemand muss gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn der beste Freund/die beste Freundin des neuen Partners eine verflossene Liebschaft ist, die sich gerne und ausführlich im Beisein des neuen Partners über die schönen gemeinsamen Zeiten und Erlebnisse auslässt, und wir alle können das Pech haben, uns in jemanden zu verlieben, der den einen Freund/die eine Freundin hat, den/die wir unerträglich finden.
Dann ist es völlig legitim, auf gemeinsame Treffen und Unternehmungen mit ihm/ihr zu verzichten oder klar zu kommunizieren, welches Verhalten dieses Freundes man inakzeptabel findet.
Wenn der neue Partner (m/w/d) aber als Konsequenz eines solchen Kinflikts verlangt, dass man selbst "als Loyalitatsbeweis" den Kontakt zu dem-/derjenigen komplett abbricht und sich dieses Muster dann auch noch auf immer mehr Personen des eigenen Umfeldes ausweitet, ist es m.E. allerhöchste Zeit zu gehen.

Die echte Schwierigkeit besteht eher darin, entsprechendes Verhalten auch mir rosaroter Brille auf der Nase noch richtig einzuordnen.



.


Was ich hier nicht mehr hören kann, ist der Gedanke "Wehrt euch doch!" im Sinne von "Auge um Auge, Zahn um Zahn".
Das ergibt einzig in einer akuten Notwehrsituation und bei anschließender Trennung Sinn.
Kein Täter (Geschlecht irrelevant) wird sein gewalttätiges Verhalten (egal ob physisch oder psychisch) aufgeben, nur weil er "mal die Quittung bekommt".
Das zu glauben, ist naiv und ignoriert die Ursachen eines solchen Verhaltens.
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