„Es ist doch aber nur dann ein sensibles Thema, wenn der Penis als reines "Begattungsorgan" gesehen wird und sich Mann über dieses "Begatten" definiert. Dann reicht er (der Penis) auf einmal nicht mehr zum begatten, wird sich selbst als den Nichthelden, den Versager, der (Penis) es ihr nicht besorgt, abgewertet.
Diese Reduzierung seiner "männlichen" Persönlichkeit, die am Schwanz hängt, ist irgendwie schräg. (…)
Einfach auch schräg, den Penis nur auf's Geschlechtliche -als Samenspender- zu reduzieren und keine Rede von dem ist, was Männer mit ihrem Penis ja doch viel häufiger tun, als Sex zu haben...nämlich pinkeln!...
Ich glaube, das ist ein Missverständnis: Der Penis symbolisiert Männlichkeit und männliche Potenz, ja. Beim Pinkeln finden in der Regel die ersten Schwanzvergleiche unter Jugendlichen statt. Aber das Pinkeln ist tatsächlich darüber hinaus nicht wichtig, und auch der Sex (als Akt) ist es nicht wirklich. Zwar ist das Feedback einer Frau wichtig und kann bestätigen oder kränken. Aber WAS da gekränkt wird, hat mehr mit einem (Konkurrenz-)Verhältnis unter Männern als mit der Frau oder dem Sex zu tun. Die Schwanzlänge in cm ist da eine sehr einfache Formel, vergleichbar mit der Bundesligatabelle. Es ist super, weit vorne zu stehen oder zumindest im sicheren Mittelfeld. (Und das betonen ja auch viele Männer hier immer wieder.
Zugespitzt gesagt: Es ist (wie Pierre Bourdieu sagte) ein „Spiel unter Männern“, ein „ernstes Spiel des Wettbewerbs“. Frauen und ihre Urteile sind da – bildhaft - eher „der Ball“, die Gegner sind aber die anderen Männer.
„Ich hoffe doch sehr, dass "Mannsein" noch mehr ausmacht, als nur Schwanz und es ihr hart damit besorgen zu können.
Ja, leider: Karriere, Geld, Auto, Frauen usw. Ehre. Beschützer der Familie sein. Und für die meisten: nicht schwul sein, und nicht als weiblich gelten.
Es ist ein Drama, finde ich. Und unterm Strich auch nicht besonders gut für und Männer selbst.