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Frauen und ihre Narzissten - eine Hassliebe...

Zitat von *******rowd:
Um diesen Hebel anzusetzen bedarf es einer gewissen Labilität beim Partner. Die muss ihm in der Situation noch nicht mal bewusst sein.
Im Zusammenleben mit einem Narzissten wird der Partner vielleicht labil, vorher muss er das nicht unbedingt gewesen sein.


Zitat von *********_2016:
Ist Narzissmus eigentlich in den Genen verankert?
Gibt es Kinder, die schon sehr früh auffällige Verhaltensweisen in Richtung Narzissmuss zeigen?
Keine Ahnung.
Ich weiß nur, das der Narzisst, der mich und unsere gemeinsamen Kinder missbraucht hat, wohl auch von seinem Vater seelisch missbraucht wurde.
Aber für mich entschuldigt das nicht, sein Verhalten was er uns angetan hat.
Eine kleine Erklärung, ja.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *********_2016:
Ist Narzissmus eigentlich in den Genen verankert?
Gibt es Kinder, die schon sehr früh auffällige Verhaltensweisen in Richtung Narzissmuss zeigen?

Meiner Information nach gehen Ärzte davon aus, dass Narzissmus zu bis zu 50% genetisch bedingt ist und sich in aller Regel in der Kindheit bildet.
*******rowd Frau
7.170 Beiträge
@*********he_67
Im Zusammenleben mit einem Narzissten wird der Partner vielleicht labil, vorher muss er das nicht unbedingt gewesen sein.

Ich gehe davon aus, dass auch mental starke Frauen von einem narzisstischen Mann gebrochen werden können.

Aber: Der Narzisst hat einen Detektor für Schwachstellen und nutzt diese in seinem Machtspiel.

Ich rede idR nur aus meiner Erfahrung als Frau, die an einen narzisstischen Mann geraten war. Die Analyse der Beziehung - psychotherapeutisch aufgearbeitet und abgehakt - gab mir danach den Klarblick auf die Thematik, die mich das Verhaltensmuster eines Narzissten erkennen lässt.
@****yn
https://www.aerzteblatt.de/a … krankung-mit-vielen-Facetten

Für mehr Antwort fehlt mir im Moment die Zeit. Aber noch so viel, jeder kennt andere Menschen und erlebt sie anders.
Für dich mag das alles bei deinen Menschen stimmen, aber das kannst du nicht auf die vielen anderen Menschen münzen.

Vielleicht bis später, ich muss jetzt erstmal real live.
****yn Frau
13.440 Beiträge
@*********he_67

Ich weiß nach wie vor nicht, was genau du mir sagen willst. Das Krankheitsbild von Narzissten ist mir durchaus bekannt. Dennoch bin ich selbst nicht so anmaßend, jemandem pathologischen Narzissmus zu unterstellen, selbst dann wenn ich glaube, genügend signifikante Kriterien zu erkennen. Ich bin kein Arzt.

Aber vor allem glaube ich nicht, dass ein Laie im Schnitt besser darin sein soll, Narzissmus zu erkennen, als ein Fachmann. Schon gar nicht, wenn ich bedenke, wie schnell manche jemandem Narzissmus unterstellen und wie schnell sie jemanden antagonisieren.

Hier soll ja gefühlt mindestens jeder zweite dominante Mann ein Narzisst sein. Als ob.
*******rowd Frau
7.170 Beiträge
Zitat von ****yn:
@*********he_67

Ich weiß nach wie vor nicht, was genau du mir sagen willst. Das Krankheitsbild von Narzissten ist mir durchaus bekannt. Dennoch bin ich selbst nicht so anmaßend, jemandem pathologischen Narzissmus zu unterstellen, selbst dann wenn ich glaube, genügend signifikante Kriterien zu erkennen. Ich bin kein Arzt.

Aber vor allem glaube ich nicht, dass ein Laie im Schnitt besser darin sein soll, Narzissmus zu erkennen, als ein Fachmann. Schon gar nicht, wenn ich bedenke, wie schnell manche jemandem Narzissmus unterstellen und wie schnell sie jemanden antagonisieren.

Hier soll ja gefühlt mindestens jeder zweite dominante Mann ein Narzisst sein. Als ob.

Narzissten gehen immer nach dem selben Muster vor. Wenn du es einmal durchlebt und VERSTANDEN hast, erkennst du Narzissten. Dazu muss Frau kein Arzt sein.
Zitat von ****yn:
Zitat von *********_2016:
Ist Narzissmus eigentlich in den Genen verankert?
Gibt es Kinder, die schon sehr früh auffällige Verhaltensweisen in Richtung Narzissmuss zeigen?

Meiner Information nach gehen Ärzte davon aus, dass Narzissmus zu bis zu 50% genetisch bedingt ist und sich in aller Regel in der Kindheit bildet.

habe da mal zu gegoogelt, ist aber Meinung zu "normalem Narzissmus", nicht zur "krankhaften Persönlichkeitsstörung"!:
https://magazin.sofatutor.co … man-ein-narzisstisches-kind/

Danach schaffen wir uns den "Umgangsnarzissten" für die nächste Generation sozusagen selbst, durch zuviel Lob und Überhöhung unserer Kinder.
Ein nachdenkenswerter Ansatz!
****ity Paar
16.585 Beiträge
Ich gebe @****yn , aber recht . Nirgendwo wie hier, wird oft der Ausdruck Narzissmus genannt. Er muss für alles herhalten, wenn ein Typ , nicht so taugt, wie Frau es will.

Deswegen würde ich sehr vorsichtig sein, wen man hier so tituliert.

Ich spreche niemanden ab, der es wirklich erlebt hat, aber man sollte nicht alles an diesem Krankheitsbild festmachen.
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich möchte noch mal betonen, es geht mir nicht um die Definition einer Pathologie, sondern inwiefern bestimmte, sich wiederholende Verhaltensweisen, die man in der Vergangenheit eindeutig in negativen Zusammenhängen erlebt hat, trotzdem einen Triggereffekt haben können?

Ich glaube es gibt auch den Begriff, "narzisstische Persönlichkeitsstörung" und die kann sicher mehr oder weniger ausgeprägt sein...
Verstellen sich diese Menschen anfangs, weil sie im Prinzip die Wirkung ihres Verhaltens auf andere kennen und entfalten sie ihr ganzes negatives Potenzial bewusst/unbewusst erst später? Oder gibt es bei den "Geschädigten" so eine Art Rosarote Brille beim Kennenlernen?

Hat denn schon jemand eine Mehrfacherfahrung und mag darüber berichten, wie sich das anfühlt.

Vereinfachungen des Themas wie "schau erstmal bei dir selber" oder "dann hast du noch keinen Narzissten erlebt" bringen die Diskussion nicht weiter. Jeder einzelne Fall ist sicher komplex und besonders, die Muster finde ich aber interessant - in dieser Diskussion aus Frauensicht.
Danke!
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******rowd:

Narzissten gehen immer nach dem selben Muster vor. Wenn du es einmal durchlebt und VERSTANDEN hast, erkennst du Narzissten. Dazu muss Frau kein Arzt sein.

Damit wäre ich äußerst vorsichtig, weil dieses Denkmuster zu unheimlich vielen kognitiven Verzerrungen führen kann, unter anderem zum allseits beliebten Confirmation Bias, bei dem man nur nach Informationen sucht (und diesen höhere Bedeutung zukommen lässt), welche die eigene, vorgefertigte Meinung bestätigen.

Ich kann durchaus erkennen, wenn Verhalten problematisch ist. Ich kann sicherlich auch Vermutungen äußern, die sich vielleicht sogar bestätigen. Eine Diagnose steht mir jedoch nicht zu, dafür sind systematische Verfahren von Fachleuten notwendig.

Ich glaube auch nicht, dass Narzissten "alle gleich" sind, bzw alle ein gleiches Verhaltensmuster haben. Zumindest die mir bekannten waren doch recht unterschiedlich in ihrem Verhalten, zwei waren sogar ziemlich gegensätzlich. Sie hatten die Grundzüge gemeinsam, aber das Ausleben war nicht überall gleich.
Der von mir zuvor genannte vulnerable Narzissmus hat sogar ein paar signifikant andere Merkmale als der grandiose Narzissmus (den die meisten kennen, bzw im Kopf haben, wenn sie an Narzissmus denken). Vulnerabler Narzissmus kann nach außen hin sehr leicht mit massiven Minderwertigkeitskomplexen und Ängstlichkeit verwechselt werden. Zudem findet bei dieser Form des Narzissmus kaum ein aktives Abwerten anderer statt, Betroffene sind selten nach außen hin so richtig arrogant.

Meines Wissens nach gibt es bei Narzissmus drei Hauptkennzeichen: Autoritätsanspruch, Egozentrik und ausbeuterisches Verhalten.
Nun kann aber jedes Merkmal auch für sich selbst stehen. Nicht jeder Egozentriker ist zum Beispiel automatisch Narzisst.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich möchte noch mal betonen, es geht mir nicht um die Definition einer Pathologie, sondern inwiefern bestimmte, sich wiederholende Verhaltensweisen, die man in der Vergangenheit eindeutig in negativen Zusammenhängen erlebt hat, trotzdem einen Triggereffekt haben können

Hmm. Also, ich habe jahrelang Beziehungen gehabt - nicht nur romantische Liebensbeziehungen, sondern auch im beruflichen Kontext oder Freundschaften - in denen eine gewisse Art von "Ausnutzung" meiner Schwächen stattfand.

So richtig habe ich das erst vor 12 Jahren kapiert, als ein Gespräch mir auf einmal die Augen öffnete. Es dauerte dann immer noch einige Zeit, bis ich mein für mich schädliches Verhalten auch einigermaßen zuverlässig geändert hatte. Und selbst heute merke ich noch ab und zu, wie ich mal wieder in dieselbe Falle getappt bin. Aber mittlerweile merke ich es und kann es reparieren oder eben einfach ertragen.

Man muss es erstmal wissen. Und auch bereit sein, schonungslos ehrlich mit sich zu sein. Und am besten einen guten Blick von außen zu bekommen - die Hinweise einer Freundin, dass mein Mann wohl ein Narzisst ist, haben weniger geholfen, als die Erkenntnis, was mein Anteil daran ist, solche Leute anzuziehen.
*******rowd Frau
7.170 Beiträge
Zitat von *******vis:
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich möchte noch mal betonen, es geht mir nicht um die Definition einer Pathologie, sondern inwiefern bestimmte, sich wiederholende Verhaltensweisen, die man in der Vergangenheit eindeutig in negativen Zusammenhängen erlebt hat, trotzdem einen Triggereffekt haben können?

Ich glaube es gibt auch den Begriff, "narzisstische Persönlichkeitsstörung" und die kann sicher mehr oder weniger ausgeprägt sein...
Verstellen sich diese Menschen anfangs, weil sie im Prinzip die Wirkung ihres Verhaltens auf andere kennen und entfalten sie ihr ganzes negatives Potenzial bewusst/unbewusst erst später? Oder gibt es bei den "Geschädigten" so eine Art Rosarote Brille beim Kennenlernen?

Hat denn schon jemand eine Mehrfacherfahrung und mag darüber berichten, wie sich das anfühlt.

Vereinfachungen des Themas wie "schau erstmal bei dir selber" oder "dann hast du noch keinen Narzissten erlebt" bringen die Diskussion nicht weiter. Jeder einzelne Fall ist sicher komplex und besonders, die Muster finde ich aber interessant - in dieser Diskussion aus Frauensicht.
Danke!

Schau dir doch das geteilte Video von Sheila de Liz an *geheimtipp*
*******rowd Frau
7.170 Beiträge
Zitat von ****yn:
Zitat von *******rowd:

Narzissten gehen immer nach dem selben Muster vor. Wenn du es einmal durchlebt und VERSTANDEN hast, erkennst du Narzissten. Dazu muss Frau kein Arzt sein.

Damit wäre ich äußerst vorsichtig, weil dieses Denkmuster zu unheimlich vielen kognitiven Verzerrungen führen kann, unter anderem zum allseits beliebten Confirmation Bias, bei dem man nur nach Informationen sucht (und diesen höhere Bedeutung zukommen lässt), welche die eigene, vorgefertigte Meinung bestätigen.

Ich kann durchaus erkennen, wenn Verhalten problematisch ist. Ich kann sicherlich auch Vermutungen äußern, die sich vielleicht sogar bestätigen. Eine Diagnose steht mir jedoch nicht zu, dafür sind systematische Verfahren von Fachleuten notwendig.

Ich glaube auch nicht, dass Narzissten "alle gleich" sind, bzw alle ein gleiches Verhaltensmuster haben. Zumindest die mir bekannten waren doch recht unterschiedlich in ihrem Verhalten, zwei waren sogar ziemlich gegensätzlich. Sie hatten die Grundzüge gemeinsam, aber das Ausleben war nicht überall gleich.
Der von mir zuvor genannte vulnerable Narzissmus hat sogar ein paar signifikant andere Merkmale als der grandiose Narzissmus (den die meisten kennen, bzw im Kopf haben, wenn sie an Narzissmus denken). Vulnerabler Narzissmus kann nach außen hin sehr leicht mit massiven Minderwertigkeitskomplexen und Ängstlichkeit verwechselt werden. Zudem findet bei dieser Form des Narzissmus kaum ein aktives Abwerten anderer statt, Betroffene sind selten nach außen hin so richtig arrogant.

Meines Wissens nach gibt es bei Narzissmus drei Hauptkennzeichen: Autoritätsanspruch, Egozentrik und ausbeuterisches Verhalten.
Nun kann aber jedes Merkmal auch für sich selbst stehen. Nicht jeder Egozentriker ist zum Beispiel automatisch Narzisst.

Man sollte sich selbst schon sehr gut bis in alle Untiefen kennen. Ansonsten bleibe ich für mich dabei.
Menschen haben ein unterbewusstes Beutechema und wer einmal an einen Narzisten gerät hat große Chancen das wieder zu tun und Menschen die von dieser Sorte also Menschen die auf Narzisten "abfahren" angesprochen werden haben zumindest große Schnittmengen mit Narzisten, natürlich wird das niemand eingestehen denn das würde ja ein Narzist auch nie tun. *zwinker*

Er schrieb.
Ich versuche mal, den Link zurück zum EP zu nehmen: ob gewisse Frauen immer wieder auf einen gewissen Typ Mann mit narzistischen Zügen anspricht.

Ja, ich behaupte mal ja, bei mir ist das sicher so. Ich war einige Jahre mit einem Mann verheiratet, der zumindest narzisstische Züge (diagnostiziert) aufwies. Im Gegensatz zum diagnostizierten „Narzisstische Persönlichkeitsstörung“ war er sich seines Verhaltens bewusst, hat sich selber viel mit Narzissmus auseinander gesetzt und sich Hilfe gesucht / geholt. Es war also durchaus angesprochenes Thema zwischen uns beiden!

Das Bild des starken, redegewandten, humorvollen und selbstsicheren Mannes hatte (und tut es noch) mich schon immer fasziniert, also kann ich schon davon ausgehen, dass dies der Typus Mann ist, auf den ich stehe.

Aber — nicht hinter jedem starken, selbstbewussten Mann ist eine narzisstische Persönlichkeit zu vermuten. Da man (ohne psychologische Kenntnisse oder diesbezügl. Erfahrung) diesen Zug / diese Krankheit aber oft auch erst merkt, wenn man mitten in der Beziehung ist, kann man davon ausgehen, dass eine ganze Menge Frauen — gerade in unserem Alter, wo man doch schon die eine oder andere Beziehung erlebt hat — mit solchen Erfahrungen aus ihrer Vergangenheit lebt.

Heute reagiere ich schon viel früher mit sehr feinen Antennen. Oft schon beim ersten Telefonat, beim ersten Date, im regelmässigen Austausch: sobald ich erkennen kann, wie sehr jemand v.a. auf sich bezogen reagiert, sich darstellt, von sich erzählt, sich hervorhebt, oder über andere redet, sie schlecht macht, etc... ziehe ich mich zurück.

Vielleicht das eine oder andere Mal zu unrecht, was mein Gefühl auf „Diagnose auf narzisstische Züge“ beim anderen anbelangt, aber aus meiner Sicht dann eben aus Vorsicht.

Vielleicht ist das in meinem Alter auch das, was man Spuren und Narben (andere nennen es Ecken und Kanten) nennt.... Es ist die Summe des bisher Erlebten, der Erfahrungen, der guten, aber eben auch der weniger guten, die uns prägt und uns zu dem macht, die wir heute sind. *zwinker*
*******rowd Frau
7.170 Beiträge
Wir werden selbstbewusster mit zunehmendem Alter (im optimalen Fall) und Frauen verändern sich durch hormonelle Änderungen ab etwa 40 noch einmal. Dadurch kann sich auch der Fokus verschieben. Das habe ich mir nicht selbst ausgedacht *zwinker*

Meines Wissens nach, manifestiert sich unser bevorzugter Typ Mann in der Pubertät. Durch den Wechsel im Hormonhaushalt kann sich das auflösen, ändern.
****ody Mann
13.096 Beiträge
Vermutlich gibt es eine oder mehrere psychische Dispositionen, die für die Performance von Narzissten besonders empfänglich machen. Mentaler Masochismus gehört m.E. dazu oder ein Selbstwertproblem, das durch die narzistische Einwirkung getriggert wird.

Im BDSM werden viele Narzissten vermutet, es werden aber auch schnell Unterstellungen gemacht. Bekennende Narzissten aber haben durchaus eine Fangemeinde. Es gibt durchaus Menschen, die mit ihnen relativ gefahrlos umgehen können.
Zitat von *******rowd:


Schau dir doch das geteilte Video von Sheila de Liz an *geheimtipp*

Das Video sagt v.a. viel über sie als Betroffene (und keine Fachärztin auf diesem Gebiet!) und wenig über das komplexe Krankheitsbild Narzisstische Persönlichkeitsstörung aus. Ist meines Erachtens denkbar plakativ und wenig differenziert, und eignet sich nicht wirklich, um als Anschauungsmaterial in dieser Diskussion hier herzuhalten *nixweiss*
*E:
Vereinfachungen des Themas wie "schau erstmal bei dir selber" oder "dann hast du noch keinen Narzissten erlebt" bringen die Diskussion nicht weiter.
und wieso das nicht?
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Soweit mir bekannt ist, unterschied man traditionell psychiatrisch das Bild von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung vom Charaktermerkmal Narzissmus. Und tut es eigentlich immer noch. Man kann also durch Tests und Scores eine entsprechende Störung qua Attest bekommen.
Aber halt nicht von „Opfern“ oder Bunte-Blatt-Psychologen aus der Ferne.

Seit der APA-Diagnosekatalog explodiert ( honi soit qui mal y pense) bekommt auch Narzissmus seinen festen Platz im Cluster. Und das schwappt, auch gerne durch semiprofessionelle Rezeption und Weiterverbreitung (zT durch grottig synchronisierte YouTube-Kurzvideos à la „wieso verschenkst du dein Herz immer an Narzissten?“) in den europäischen Sprachgebrauch.

Ich wäre also vorsichtig damit, mein eventuelles Dating- und Bindungsverhalten durch eine mögliche Persönlichkeitsstörung beim Gegenüber zu erklären. Also so ausschließlich *zwinker*
*******rowd Frau
7.170 Beiträge
Zitat von *******a65:
Zitat von *******rowd:


Schau dir doch das geteilte Video von Sheila de Liz an *geheimtipp*

Das Video sagt v.a. viel über sie als Betroffene (und keine Fachärztin auf diesem Gebiet!) und wenig über das komplexe Krankheitsbild Narzisstische Persönlichkeitsstörung aus. Ist meines Erachtens denkbar plakativ und wenig differenziert, und eignet sich nicht wirklich, um als Anschauungsmaterial in dieser Diskussion hier herzuhalten *nixweiss*

Einfach alles abwerten und negieren.... *top*

Wer dürfte sich deiner Meinung nach ein Urteil bilden? Nur ein Psychiater?
Narzissmus gibt es nicht nur als pathologische Persönlichkeitsstörung; es ist auch einfach eine Dimension der Persönlichkeit und dazu noch eine fließende Skala. Man kann also weniger oder mehr narzisstisch sein, ohne direkt ein Fall für den Psychiater zu sein. Um diesen "normalen" Fall der Narzissten soll es wohl auch gehen.

Zum Thema. "Hassliebe" trifft es gut, denn obwohl Frauen wissen, dass ein solcher Narzisst ihnen nicht gut tut, fühlen sie sich regelmäßig von ihnen angezogen. Eigenschaften wie Selbstsicherheit, Durchsetzungsvermögen und mentaler Stärke, die damit einhergehen, waren zu Zeiten von Jägern und Sammlern extrem wichtig. Wenn eine Frau einen Mann wählte, der diese Eigenschaften nicht hatte, konnte das für sie selbst den Tod bedeuten. In unserer heutigen Gesellschaft fallen diese Gründe weitgehend weg, die unterbewusste Vorliebe ist aber geblieben.

Gleichzeitig möchte die Frau aber auch jemanden, der sich um sie kümmert (auch das war in der Urzeit überlebenswichtig). Außerdem reflektiert sie bewusst die Handlungen des Narzissten und weiß, dass er ihr bei nüchterner Betrachtung eher schadet und er sie "nicht verdient hat".

Diese beiden Extreme konkurrieren. Mal (zB in Zeiten des Eisprungs) gewinnt die Lust nach einem starken Mann, mal die Sehnsucht nach einem Kümmerer.

Die meisten Männer vereinen beide Aspekte in sich (die Anteile sind individuell verschieden). Der Narzisst aber hat extrem viel Selbstsicherheit und kaum Empathie, daher wird er in manchen Phasen von der Frau sehr begehrt und in anderen extrem verabscheut. Der Begriff "Hassliebe" ist also durchaus zutreffend.
****ody Mann
13.096 Beiträge
"Eigenschaften wie Selbstsicherheit, Durchsetzungsvermögen und mentaler Stärke, die damit einhergehen, waren zu Zeiten von Jägern und Sammlern extrem wichtig."

Dass der Narzisst, was diese Eigenschaften angeht, eher ein problematischer Typ, eine Art Scheinriese ist, dürfte ihn unter den Jägern und Sammlern nicht unbedingt zur Führungspersönlichkeit gemacht haben.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Trotz regelmäßiger Ovulation hatte ich nie das Bedürfnis nach einem anderen Menschen, weil er auf mich wirkt, als ob er Säbelzahntiger für mich abwehren könnte. Täte der Narzisst ja auch nur so lange es gefahrenfrei für ihn möglich scheint und im Anschluss müsste ich den Kamikaze-Kümmerer vom Säbelzahntiger abhalten, damit er mir nach seinem Einsatz noch erfolgreich seine Gene andrehen kann *zwinker* als ob meinen Hormonen etwas egaler wäre. 😂
@****ody

Narzissten sind in der Tendenz keine guten Führungspersönlichkeiten, kommen aber oft in Führungspositionen (gilt damals wie heute). Menschen lassen sich gerne blenden und erkennen selten den Unterschied zwischen begründeter und unbegründeter Selbstsicherheit.
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