Sich Mühe geben … für ein Date?

Dein Thread finde ich sehr gut und ich merke wie ich mich mit diesem Thema beschäftige und was es in mir auslöst .
Die Frage , wann ist mir etwas die Mühe wert?

Die finde ich ganz bezeichnend , denn im Nachgang habe ich fest gestellt , dass es mir tatsächlich nicht immer Wert ist mühevoll zu sein .
Neben der Mühe für mich , geht es tatsächlich auch um die Mühe für oder wegen anderen.
Ich persönlich mag diese unterschiedlichen Reflektionen daran.

Für meinen Freund Brezel ich mich gerne auf, auch wenn ich nach 2 Minuten aussehe wie Struppelmax und das Kleid auf dem Boden liegt.
Nicht immer würdigt er es, dass liegt an seiner Gier die er hat.
Für mich ist es in der Vorbereitung jedoch entscheidend , wieviel Lust ich im Vorfeld aufbaue.

Vielleicht ist es tatsächlich die Einstellung zum Wörtchen Mühe.
Wenn mir etwas Mühe macht, dann ist es anstrengend, schwierig, stressig, eine Last oder irgendwas in dem Tenor.

Ein Rendezvous oder das Treffen mit dem Liebsten erzeugt Vorfreude oder, wenn man sich noch nicht kennt, auch eine Art Lampenfieber, aber es ist immer etwas Positives für mich.
Wenn es nicht positiv wär, würde ich gar nicht in Erwägung ziehen, das machen zu wollen.

Ich mache mich schön für mich selber, damit ich mich wohlfühle. Und wenn ich was vorhab, auf das ich mich freue, dann noch nen Tick mehr.
Für jemand, den ich nicht kenne, würde ich mich nicht extra aufbrezeln. Aber schön und fröhlich in Vorfreude will ich schon sein.

Dass die Kommunikation vorher ein guter, anregender, lustiger, interessanter Austausch sein sollte, versteht sich für mich von selbst. Ohne das hab ich kein Interesse, jemand kennenlernen zu wollen.
Dafür muss auch das Gegenüber sich keine Mühe geben. Er soll einfach so sein, wie er ist und wenn es passt, dann passt es.

Ergo: Das Wörtchen Mühe gehört für mich überhaupt nicht in diesen Zusammenhang.

Da mir gepflegtes Äußeres und Attraktivität bei meinem Gegenüber wichtig sind, halte ich es für angemessen selbst ebenfalls perfekt gepflegt und attraktiv zu erscheinen. Ich style mich für einen Restaurantbesuch allerdings anders, als für einen kurzen Spaziergang. Aber ein Mindestmaß an sich füreinander gegenseitig Mühe geben halte ich für unabdingbar. Ich möchte nicht wissen, wie jemand Beziehung gestaltet, der die Kennenlernphase mühsam findet. So viele Paare geben sich nach Jahren keine Mühe mehr füreinander, schade. Aber so wirken sie auch: gelangweilt und manchmal verbittert. Zumindest Derjenige der beiden, der sich gerne noch Mühe miteinander gegeben hätte.

So etwas wäre gar nichts für mich, daher muss es von Beginn an stimmen. Das ist keine Garantie, aber ein Wegweiser udn gilt nicht nur für feste Beziehungen.

Und dem letzten Satz können wir unumwunden zustimmen.

Denn „sich Mühe“ geben empfinden wir zumindest nicht als Anstrengung, weil wir es letztlich für uns selbst machen, auch wenn andere dann ebenfalls (im Date) davon profitieren mögen.

Denn schließlich haben wir gelernt, dass man im Leben umso mehr zurück bekommt, je mehr man selber auch gibt.

Nur - mit dem „Geben“ fängt das an, nicht umgekehrt.

Also auch mit dem „sich Mühe geben“


Beispiele gefällig?

Gerne. Gibt’s hier: Aktuelles von Tom_Zarah

Wir haben’s verlinkt, weil wir einen Diskussionsthread nicht mit Bildern schreddern wollten.
Aber da sieht man sehr deutlich bei uns, wann wir uns „Mühe“ geben und wann nicht.

Nun mag jede(r) für sich entscheiden, wann er/sie/es uns lieber daten würde.

Mit oder ohne „Mühe“ .....?


Also sich Mühe geben ist uns die Mühe wert.

Für uns, für andere. Für Dates.
Denn sich Mühe geben schafft Gemeinsamkeiten.





Tom & Zarah

Ich bemühe mich auch Charmant zu sein...

...was mir bei meinem Hang zu Ironie und Sarkasmus so richtig Mühe bereitet.

Man(n) tut was er kann....ist also "stets bemüht".

In vielen Beiträgen hier wird Mühe als etwas Anstrengendes, fast schon Negatives gesehen. Aber ist das wirklich so?

Wir geben uns Mühe, unsere Kinder gut zu erziehen.
Wir geben uns Mühe, unseren Kunden eine gute Leistung zu bieten.
Wir geben uns Mühe, unsere Beziehung immer wieder spannend und aufregend zu gestalten.

Wenn das ganze Leben nur einfach wäre und sich niemand Mühe geben müsste, wäre es wahrscheinlich ziemlich langweilig. Und je mehr Mühe wir uns geben, desto größer fällt doch auch die Befriedigung über etwas aus, dass wir geschafft haben.

Natürlich definiert jeder für sich selbst, was er als Mühe empfindet und was nicht. Aber wenn wir etwas Besonderes erleben möchten, dann geben wir uns auch gerne Mühe dafür. Und ein Date ist in unseren Augen immer etwas Besonderes, da uns jemand Zeit und Vertrauen schenkt. Natürlich wollen wir dabei den Menschen kennenlernen, aber wir glauben auch, dass etwas Bemühung für ein Date auch etwas über den Menschen zeigt.

Das beruht meiner Meinung nach auf gegenseitigkeit, man merkt recht schnell wie viel Mühe das gegenüber sich gibt.

Ein leidenschaftlicher Charakter gibt sich bei vielen Dingen etwas mehr Mühe, bei einem sollte hier ebenso Leidenschaft versponnen sein. Ob es gegenseitig knistert steht zu Angesicht auf einem anderen Rosenblatt.

Es ist für mich keine Mühe, sondern Grundlage meines Ichs, sozusagen so selbstverständlich wie Essen und Trinken, Menschen, die ich bewusst treffe, meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken.

Und nicht nur 1 mal, sondern grundsätzlich ... ich empfinde es auch nicht als Mühe und Arbeit sondern Wertschätzung.

Möchte ich das nicht, treffe ich mich nicht .. bzw. in einer Partnerschaft ... lebe ich es trotzdem gerne und bewusst immer wieder.

Ich würde das eher mit achtsam sein umschreiben.
Wenn jemand auf sich, auf andere und auf den Rest der Welt acht gibt, dann ist es auch keine Mühe, eine gute Kommunikation hinzukriegen und ordentlich angezogen zum Treffen zu erscheinen.


Ich überlege mir grade was anderes:
Hat dieses sich Mühe geben vielleicht was mit dem Selbstwertgefühl oder einer gewissen Art von Perfektionismus zu tun? Man gibt sich Mühe, weil man das Gefühl hat, dass es ohne die nicht reicht?

Es muss ja einen Grund geben für die unterschiedlichen Ansichten zu dem Begriff Mühe.

Im zwischenmenschlichen Zusammenhang bedeutet für uns "sich Mühe geben", auch immer ein Zeichen des Respekts dem Anderen gegenüber.
Es beinhaltet zwar den Aspekt der notwendigen eigenen Anstrengung, dies aber in Verbindung mit dem positiven Elementen Wertschätzung und Respekt.
Klar gibt es auch das mühelose Handeln ... aber zugegeben, wer ist schon dieser Meister, der es beherrscht.

Sich Mühe für einen anderen geben, kann man so als kleine Verneigung sehen.

Klar, nicht jeder will das, nicht jeder braucht das (schreibt denn nur das Wesentliche: Hey , heute Lust zu f...)... aber sind das die Meister des mühelosen Werbens.

Ein wenig Mühe ist vielleicht das "Gleitmittel" zwischenmenschlicher Beziehungen (und auch Beziehungsanbahnungen).

Sich bemühen zu interpretieren als ein Verstellen der eigenen Persönlichkeit würde ja bedeuten, das man ansonsten jede Mühe scheut und weder Respekt gibt oder erwartet.

Ja, das hat etwas mit Selbstwertgefühl zu tun. Wenn du als Kind Aufmerksamkeit/Akzeptanz/Liebe nicht bedingungslos bekommst, sondern eher bei Leistung oder "brav"sein, dann fühlst du dich nicht per se wertvoll. Und das ist ja die Basis eines guten Selbstwertgefühls.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass meins schlecht ist, habe dran gearbeitet. Aber es gibt so Situationen, wo es wackelig werden kann.

Das Selbstwertgefühl ist ja das eine - ist es nicht auch die unterschwellige Erwartungshaltung an den Gegenüber auf der anderen Seite?

Man selbst bereitet sich gerne auf sein Date vor, möchte einfach schick aussehen und dem gegenüber gefallen um einen "guten Eindruck" zu machen und dadurch auch Wertschätzung auszudrücken. Was passiert jetzt wenn der Gegenüber (ich nehme jetzt mal das krasse Gegenteil) im Trainingsanzug der seine besten Tage hinter sich hat zum Date erscheint?

Ich denke man hat durch seine insgeheime Erwartung erstmal mit zu tun. Das Gedankenkarussell setzt ein (ob im Gleich oder im Nachgang) was ist da los gewesen?, habe ich was falsch gemacht? etwas übersehen? etwas falsch eingeschätzt? etc.

Dies beeinflusst dann den Aspekt der Wertschätzung und die Begegnung ist weniger wertvoll ober wird gar als Negativerfahrung abgelegt.

„Mühe“ ist immer relativ und ich bin eine Frau, die sich grundsätzlich pflegt. Make-up nutze ich auch, jedoch sehr sparsam, trotz Ü40

Sich zurechtmachen gehört für mich täglich dazu. Selbst mein Lippenstift ist für das Büro auf mein Outfit abgestimmt.

Das ist aber keine Mühe, sondern ich mach das für mich.

Wenn ich auf ein Date gehe, dann mache ich genau das, nur dem Anlass entsprechend, jedoch nicht, um ihn zu gefallen, sondern mich gut zu fühlen.

Wenn es passt, um so besser

Mir Mühe geben ... ich bemühe mich nicht. Ich bin in erster Linie absolut authentisch. Dann sehe ich ja, ob das Gegenüber da andocken kann oder nicht.

Mich mühen - ist das nicht "mich verbiegen"? Biegen passiert immer in eine bestimmte Richtung, auf etwas hin. Das hieße ja, dass ich etwas Bestimmtes erwarte.

Und das tue ich nicht, ich date immer ergebnisoffen, erwartungsfrei. Das macht auch keine Mühe.

Wenn ich dann etwas finde, geschieht das mit Leichtigkeit und ganz ohne dass ich etwas gesucht habe.

Das waren bisher immer die Schönsten, die mir Liebsten.

Sich Mühe geben heißt ja nicht, sich verstellen zu müssen, nicht authentisch zu sein. Sich Mühe geben kann ja jeder auf seine Art - egal ob das nun die Pommes rot/weis oder der Picknickkorb mit der Flasche Champagner ist.

Ich denke, es geht auch eher um die Idee ansich und ja, ich bin ein großer Freund des „sich Mühe gebens“. Das kann die wertschätzende Kommunikation sein oder die kleine Geste im Miteinander, u.z. in jeglicher Situation, warum also nicht auch beim Date.

ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, möglicherweise wiederholt sich nun etwas.

Ich bin, wie ich bin. Wenn ich Besuch bekomme, dann möchte ich, daß sowohl ich als auch der Besuch sich wohl fühlt. Daher mache ich Ordnung, richte den Tisch entsprechend schön hin. Empfinde ich nicht als Mühe.

Bei einem Date mache ich vorab mein Badritual. Das dauert nur minimal länger als für den Alltagslook. Wenn ich mich gut fühle , strahle ich das aus und der Datepartner nimmt das hoffentlich auch wahr. Mühe gebe ich mir auch da - für mich und indirekt für ihn.

Wenn ich einen Kontakt als mühselig empfinde: keiner weiß, was er schreiben soll, ich mich ertappe bei dem Gedanken, "daß ER sich auch mal melden kann", gehn bei mir Alarmglocken an und dann breche ich das meist zeitnah ab. Da möchte ich dann gar keine Mühe geben müssen, das Gespräch sollte von alleine fluppen und zwar beidseitig.

Wer normale Umgangsformen, wie die TE sie auf Nachfrage nannte, als mühselig ansieht, ist bei mir falsch. So jemanden möchte ich nicht daten

Sich mühen, sich bemühen, sich die Mühe machen, ... Mmn ist dies eine simple Beschreibung für Leistungserbringung. Und das Leben ist erfüllt davon! Es gibt, glaube ich, nicht wenige Menschen, die dies sogar für sich als Lebensinhalt definieren oder gerne damit auch kokettieren. Für mich ist diese Begrifflichkeit aber überhaupt nicht negativ besetzt.

Der Lohn der Mühe ist es, der darüber in mir entscheidet, ob die Mühen für die waren oder mich glückselig lassen.

Und was für ein mühevolles Ehrenamt gilt, das mich erfüllt oder wenn es um das mühsame morgendliche Aufstehen geht um mir selbst durch mein Arbeitsleben ein würdevolles Dasein zu ermöglichen oder ob es eben um ein Date geht: ja, die Mühe wird belohnt, wenn es gut war - und die Mühe war vergebens, wenn ich erkenne, dass bspw. sich das Gegenüber so überhaupt keine Mühe gegeben hat. Denn damit besteht keine Übereinstimmung in einem Teil meines fundamentalen Wertesystems - dann halt "Schwamm drüber" und

Richtig treffen kann man mich durch Vorwürfe, ich schriebe Serienbriefe und dergleichen.
Bevor ich jemanden anschreibe, bilde ich mir ein Bild der Person (...natürlich ganz im Sinne Paul Watzlawickscher Wahrnehmungspsychologie) - und versuche hoffnungslos humorvoll die richtigen Worte zu finden.

Natürlich zahlt sich das nicht aus inmitten all der Hedonistinnen in diesem speziellen Umfeld:
"Man kann nicht nicht kommunizieren", um ein Axiom des o.g. Psychoanalytikers zu bemühen.

"Ein Schwanzbild"...!? Wie unsouverän - sicherlich aber als karikatureske Darstellung anachronistischer Männlichkeit gemeint; ja, ja - "immer das Gute im Menschen und seinen Absichten" sehen! - Positivismus zahlt sich aus, als Gegenpol projizierten Selbsthasses zum Beispiel. Ich schweife ab.

Heute hatte ich ein zauberhaftes Date. Eine liebe Frau hatte mich angeschrieben und viel zu lange, viel zu oft um ein Rendez-vous gebeten. Tja, und was soll ich sagen:
Ich legte jenes Parfum auf, dessen Auswahl mich fast ein Jahr und den Rat vieler weiblicher Nasen gekostet hat (zuletzt die Immobilienmaklerin meines neuen Büros in Estland). Dsquared² Wood.
Dazu passende Kleidung, Schuhe... saubere Schuhe (zum geplanten Waldspaziergang)!

...und nun werden wir beide eine Windkraftanlage bauen. Das war als Ergebnis des Rendezvous' nicht geplant, aber das Leben - angesichts niedlicher Wildschwein-Ferkel in einem Gehege im Wald - bringt seine Überraschungen mit sich. "Leben ist ein dynamischer Prozess", falls ich mich ausnahmsweise selbst zitieren darf.

Zu einem Rendezvous gehen, ohne sich Mühe zu geben, anständig gekleidet und frisch geduscht zu sein... - fordert das nicht schon der ganz normale Respekt?

In meinem Fall kam erschwerend hinzu, dass meine britische Baustelle auf vier Rädern neue Querlenker brauchte, die ich zwecks Abwechslung im Leben und einer ignoranten Werkstatt höchstselbst eingebaut habe. Das hat weniger lange gedauert als das Reinigen der Finger mit Waschbenzin (wobei mir jetzt die Hüfte wehtut, weil ich vergessen hatte, vorher in den Pass zu schauen).

Ob Verdünner gut harmoniert mit Parfum-Holznoten kanadischer Zwillinge oder verantwortlich ist für den Verlauf (von Romantik hin zu Großwindkraftanlagen) ist dem Autor nicht bekannt.

Die Finger sehen aus wie neu!
...und die Sache mit der Windkraftanlage ging vor ihr aus.

@******ees
Sollten wir uns jemals zu einem Date treffen, würde zumindest der Duft passen... den nutze ich auch...

Also ich stelle fest, dass immer weniger Menschen bereit sind, einfach so mal in "Vorleistung" zu gehen, ohne dass für sie vorab ein Vorteil erkennbar ist.

Bei einem früheren Date bekam ich mal ein angebrochene Tüte Chips als Mitbringsel, das sagt doch einiges aus

Sehr viele Menschen geben sich (in allen Lebensbereichen) sehr sehr wenig Mühe

Ich gebe mir Mühe, weil mein Gegenüber das Beste verdient und ich umgekehrt auch. Frittenbude und Adiletten, ungeschminkt und ohne gutes Parfum ist nicht das Beste, was ich zu bieten habe und auch nicht das Beste, was jemand zu bieten haben soll, den ich treffen möchte. Das was ich erwarte, muss ich auch mitbringen, so meine Einstellung dazu.

@ Deidre