„In einer Gruppe fiel der Kontext, dass man Gefühle der Zuneigung oder Liebe für andere auch für sich selbst genießen kann. Unabhängig davon, ob der andere wirklich genau das gleiche empfindet.
Will heißen dass es mir in einer Beziehung (wie auch immer geartet) reicht, dass ich für mein Gegenüber positive Gefühle habe und diese auch genießen kann, ohne 100%ig zu wissen ob er wirklich genauso empfindet.
Wo ist denn da bitteschön der Unterschied zu einer normalen Beziehung?
Ich kann nie 100%ig wissen, ob meine Partnerin für mich das Gleiche empfindet wie ich für sie.
Das ist doch immer nur eine Projektion/Annahme/Hoffnung!
Zumal ja auch noch jeder Mensch ein bisschen anders tickt und deshalb auch Gefühle unterschiedlich sind und sich in unterschiedlichen Handlungen/Äußerungen manifestieren.
Die Frage wäre also eher, mit wie viel Unsicherheit man diesbezüglich leben kann.
„Könnt ihr euch vorstellen quasi in einem "Ungleichgewicht" dennoch zufrieden und glücklich zu sein weil es sich trotzdem gut anfühlt? Euch also das "Geben" innerlich beglückt oder braucht ihr die absolute Gewissheit was und wie viel euer Gegenüber für euch empfindet?
Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Frau mir die absolute Gewissheit geben konnte, für mich das Gleiche zu empfinden wie ich für sie. Dafür bin ich viel zu sehr Realist und sehe auch bei den kleinen Details viel zu genau hin. Es hat da immer ein "Ungleichgewicht" gegeben.
Ich sehe darin aber kein Problem. Im Gegenteil, ich finde das gut so, denn ich bin in machen Dingen auch ein komischer Kauz und möchte nicht, dass das als Problem gesehen wird.
Mir reicht es völlig, dass sie mir gibt was ich brauche und dass sie mir das Gefühl vermittelt, mich "im Rahmen ihrer Möglichkeiten" zu lieben.
Funktioniert aktuell seit über 11 Jahren verdammt asymmetrisch und unerwartet gut.