„Besucht doch einmal das internationale Portal für Fetisch und Kink, wo dermaßen um Aufmerksamkeit gebuhlt wird, viele sprechen regelrecht vom Wettkampf um Likes, Followers und Friends. Du bist Niemand, wenn's keiner fotografiert und einstellt. Das ist nichts anderes wie das Dazugehören zur angesagtesten Clique auf dem Schulhof. Da wird um vermeintliche Leitfiguren herumgebuhlt, was das Zeug hält. Diskussionen, kontroverse Diskussionen meine ich, Fehlanzeige. Unerwünscht. Man liket und followert sich schön, beliebt und begehrenswert. Auch das ist BDSM.
Auch das ist soziale Interaktion.
Jenes Portal ist von Anfang an gar nicht auf Diskussionen ausgelegt gewesen, sondern auf Bilder und Monologe zur Selbstpräsentation. Wenn das dann mit dem Link zu Onlyfans gleich noch monetarisiert wird, ist das kein Wunder.
Und selbst in Communities über Petersilienanbau bildet sich im Laufe der Zeit oft ein Klima, in dem der Person, die man nicht leiden kann, unabhängig von Thema und Kontext schon aus Prinzip noch eins mitgegeben wird. Insofern ja, auch das ist BDSM, oder besser gesagt: auch das ist eine Art und Weise, wie sich Leute, die BDSM betreiben, genauso wie alle anderen im Internet untereinander verhalten. Leider nur allzu menschlich.