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Woran scheitern Beziehungen?

*****cat Mann
2.710 Beiträge
Themenersteller 
Woran scheitern Beziehungen?
Gestern erzählte ein Kumpel von einem Video, in dem ein Coach folgende Aussage machte: "Beziehungen scheitern ausschließlich, weil Ziele bzw. Werte nicht mehr übereinstimmen, oder weil es an Wertschätzung fehlt!". Der Satz lässt mich nicht los, weil ich damit nicht übereinstimme, aber ich kriege noch nicht gegriffen, was genau für mich daran nicht passt. Also wollte ich das Thema hier zur Diskussion stellen, mal schauen wie ihr darüber denkt und was ihr noch mal an Denkanstößen dazu liefert.

Zum Einstieg gibt's auch noch meine Gedanken dazu:
Der Satz lässt zum Beispiel außer acht, dass sich chemische Prozesse im Körper ändern (z.B. Pille absetzen, Krankheit), die dazu führen dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr riechen kann. Umgekehrt könnte man aber argumentieren, dass ein "sich nicht riechen können" ja zu weniger Wertschätzung führt, also das Beispiel die These nicht wiederlegt.

Der Satz vereinfacht (zu) stark. Das wäre so, alles wenn ich sagen würde "Autounfälle passieren, will die Autos nicht rechtzeitig anhalten". Das ist zwar genau genommen richtig, erlaubt aber keine Differenzierung der Unfallursache. So ähnlich verhält es sich mit der oben genannten Aussage, sie betrachtet nur den letzten Schritt, aber nicht den Weg dahin. Somit ist die nicht falsch, greift aber zu kurz.

So, und jetzt seid ihr dran: wie denkt ihr über diesen Satz?
*******lice Frau
144 Beiträge
Ich denke Beziehungen scheitern eher an falscher oder zu wenig Kommunikation.
Dass Werte und Ziele nicht mehr zueinander passen, oder äußere Einflüsse zu viel Auswirkung auf die Beziehung haben, dann liegt das meiner Meinung nach auch daran, dass diese Umstände nicht genug gemeinsam reflektiert werden.
Was eben auch an zu wenig gemeinsamer und richtiger Kommunikation liegt.
Also insgesamt sind es Kommunikation und Reflektion. Gemeinsame und auch für sich.
****ni Mann
2.391 Beiträge
JOY-Angels 
Also ich persönlich gehe da mit der ersten Aussage konform. Ziele und eine passende allgemeine Wertvorstellung sind für mich essentielle Dinge, dass eine Beziehung langfristig funktionieren kann. Dabei geht es mir nicht darum, dass man in allen Punkten die gleiche Meinung haben muss. Im Gegenteil - jedes Mensch ist individuell und sollte (muss) auch in einer Beziehung seine Individualität ein Stück weit behalten können. Apropos gleicher Meinung: wichtig ist natürlich auch immer, dass man viel miteinander redet und nicht aneinander vorbei lebt - geht auch nie wirklich gut.

Entfernen sich die grundsätzlichen Werte (z.B. was man vom Leben zu erwarten hat, wie ich eine Beziehung lebe und solche Dinge) zu weit voneinander, dann sehe ich schwarz für eine Beziehung. Jedenfalls ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, so eine Beziehung auf Dauer zu leben. Würde mein Partner also beispielsweise ein komisches Gedankengut entwickeln und sich plötzlich an den politischen Rändern bewegen, hätte ich damit ein Problem, weil es nicht zu meinen Werten passt, denn ich sehe mich in der Mitte der Gesellschaft.

Dagegen kann ich mir für mich aber gar nicht vorstellen, dass ich einen Menschen aufgrund einer Krankheit nicht mehr mag - das gilt ebenso dafür, wenn die Frau die Pille absetzt. Es mag ja chemische Prozesse im Körper geben, aber deswegen den Partner nicht mehr mögen?! Es mag ja jeder anders sehen, aber ich für mich kann mir das absolut vorstellen und habe persönlich auch noch nie etwas in diese Richtung erlebt. Für mich sind es immer die persönlichen Dinge, was ich von meinem Leben erwarte, die passen müssen, damit die Beziehung funktioniert.
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Zitat von *****cat:
Beziehungen scheitern ausschließlich,

Ich würde mich am Wort ausschließlich stören, egal wieviel kluges Zeug dahinter kommt.
Ich habe erstmal meistens ein Problem damit einen einzelnen Satz, der noch dazu aus dem Kontext gerissen scheint, bewerten zu können.

Über deine Analogie mit den Autos bin ich mir da auch nicht sicher ob die dann so zutreffen.

Von daher @*****cat : wo finde ich denn dieses Video samt deiner zitierten Aussage? Damit man die Möglichkeit hat ,sich selbst ein Bild dazu zumachen?
*********uest Mann
2.208 Beiträge
JOY-Angels 
Beziehungen scheitern doch vor allem an emotionalem Ungleichgewicht, also wenn die Liebe zwischen den Partnern ungleich verteilt ist. Das kann im Laufe der Zeit ja passieren.
*******Brat Frau
1.970 Beiträge
Ganz anderer Ansatz:
Beziehungen, die zu Ende gehen, müssen nicht zwangsläufig als gescheitert angesehen werden, sie haben lediglich ihren Zweck, ihre Aufgabe erfüllt und sind am Ende angelangt.
Wenn keine Entwicklung mehr möglich ist, trennen sich die Wege besser, um weiter vorankommen zu können.

Nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern vielen Beiträgen von Pierre Franckh & Co entnommen.
*********zburg Paar
1.276 Beiträge
HUHU *huhu*

Wir können daß ja nun nur subjektiv beantworten und das unter der Vorbemerkung, dass wir wirklich seit über 25 Jahren in einer glücklichen und tollen Beziehung leben.

Zitat von *****cat:
.... "Beziehungen scheitern ausschließlich, weil Ziele bzw. Werte nicht mehr übereinstimmen, oder weil es an Wertschätzung fehlt!" ....

Das Wort ausschließlich finden wir auch in diesem Zusammenhang falsch, der Satz als solcher hat sicher seine Richtigkeit. Beziehungen k ö n n e n daran scheitern, keine Frage …. .

Für uns persönlich sind die beiden größten Beziehungskiller zum einen fehlendes oder missbrauchtes Vertrauen und zum anderen Eifersucht.

Für uns persönlich wäre der Verlust des Vertrauens untereinander das Ende der Beziehung und mit Eifersucht könnten wir persönlich miteinander nicht umgehen, wobei gerade auch im sexuellen Bereich beide Dinge eng verbunden sein können.

Beim Thema Eifersucht ziehen wir uns zum Beispiel sofort beim Sex von anderen Pärchen zurück, sprich wir hätten dann keinen Sex mehr mit ihnen, wenn wir dies merken würden. Allerdings haben wir das in über 15 Jahren als Swinger maximal 2 oder 3x erlebt.

LG
******ron Mann
4.630 Beiträge
Zitat von *****ite:
Zitat von *****cat:
Beziehungen scheitern ausschließlich,

Ich würde mich am Wort ausschließlich stören, egal wieviel kluges Zeug dahinter kommt.

Es kommt doch auf die Argumentation an... Und auf die Glaubensätze.

Ein Trainer oder Coach wird jedes Beispiel so zerpflücken können, dass es in seine These passt.

Ich selbst würde nie von scheitern einer Beziehung reden. Entweder vom Ende oder dass sich die Beziehung so entwickelt hat, dass es nunmal mehr keine partnerschaftliche Liebesbeziehung ist.
***ka Frau
2.030 Beiträge
Beziehungen scheitern ausschließlich, weil Ziele bzw. Werte nicht mehr übereinstimmen, oder weil es an Wertschätzung fehlt!".

Ich finde den Satz zu einfach gefasst. Klar kann es scheitern, wenn die Werte und Ziele nicht übereinstimmen. Um das rauszufinden bedarf es aber Kommunikation und im Vorfeld vielleicht auch erstmal die eigene Auseinandersetzung damit. Was will ich? Was ist mir wichtig?
Mit 20 hätte ich da gesagt: Ich will BWL studieren, gute Arbeit finden, heiraten, bauen, Familie gründen.
Das ist aber gar nicht das, was ich will. Das ist das, was meine Eltern wollten. Davon musste ich mich auch erstmal abgrenzen und mir überlegen, was will ich wirklich? Und welche Werte sind mir wirklich wichtig?

Und dann die Frage, muss mein Partner überhaupt diese Werte haben?
Manche Werte wie Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft sind mir beim Partner wichtig. Kontaktfreudig sein hingegen nicht. Das ist mein Wert, den er nicht haben muss, sondern mit dem ich ihn ergänze.

Aber mal darüber nachzudenken und über das Thema zu sprechen, find ich top. Tolles Thema! *g*
Deswegen spricht man häufig auch von Lebensabschnitts Gefährten.
Aus 2 langen Beziehungen bzw. Ehen kann ich heute nur sagen, das Prioritäten sich verschieben. Was mir in den jeweiligen Abschnitten früher wichtig war heute nicht mehr den gleichen Stellenwert haben.
*****cat Mann
2.710 Beiträge
Themenersteller 
@*******rau Das würde dann ja die Aussage stützen. Wenn sich Prioritäten verschieben geht damit doch auch immer eine Verschiebung von Werten einher. Sicherlich nicht unbedingt bei grundlegenden Werten, aber in kleinerem Maßstab schon, oder nicht? *gruebel*
Grundlegende Werte ändern sich dadurch nicht. Ich habe meine Moralvorstellungen als Mensch .
Andere Werte was das Zusammenleben betrifft hingegen schon.
Die Toleranzschwelle was Eigenarten und Macken betrifft ist niedriger .

Und priorisieren die getrennte Beziehung.
Aber möglichst in der Nähe
Ich sage mal ein Ultra komplexes Thema, welches sicherlich vor 100 Jahren noch wesentlich einfacher war. Ich höre jetzt schon die Femanazis wieder aufschreien "ja wir hatten damals auch viel weniger rechte... bla bla..."

So als Zusammenfassung könnte man sich einfach mal mit dem Thema "Red Pill" beschäftigen, da kommt das Thema des Öfteren darauf zurück wieso gerade heute es mehr singles und unzufriedene Frauen gibt als vor unseren Großeltern.

Zusammensetzten tut sich das aus vielen Faktoren wie z.B: Gesetzes Änderungen, mehr Rechte und Erfolgsmöglichkeiten für die Frauen und Männer, ein swipe ist der nächste potentielle Partner weg (also ständiges Backup ist vorhanden), Werteverfall, die Abwesenheit einer Vaterrolle in seinem Leben, die unterschiede in der Förderung, Einkommensunterschiede, Bildungsunterschiede und und und

All zu lange sollte man sich eh nicht mit dem Thema beschäftigen da es eh immer zu dem gleichen Ergebnis führt, Zeitverschwendung.
So bleibt eher fest zu stellen, wenn man als Mann wieder jemanden hat, dankbar sein in der Zeit mit Partner und dem ganzen dann auch nicht nachweinen wenn man wieder alleine ist. Birgt für uns Männer eh viel mehr Vorteile alleine zu sein als für die Frauen *zwinker*
*****_67 Frau
4.509 Beiträge
Ich gehe vollkommen mit der Aussage dieses Coaches konform.

Für mich endeten Beziehungen die den gemeinsamen Weg , das Miteinander verloren hatten .
Aus dem wir wurde ein ich oder du.
Wenn Wertschätzung des anderen verlustig geworden ist , man nicht mehr gesehen wurde für das was man ist oder für das uns tat.

Wenn der andere selbstverständlich wurde, vergleichbar mit dem Auto das fahrbereit vor der Türe steht und benutzt wird , weil es gerade den Bedarf gab.
... All zu lange sollte man sich eh nicht mit dem Thema beschäftigen da es eh immer zu dem gleichen Ergebnis führt, Zeitverschwendung.
So bleibt eher fest zu stellen, wenn man als Mann wieder jemanden hat, dankbar sein in der Zeit mit Partner und dem ganzen dann auch nicht nachweinen wenn man wieder alleine ist. Birgt für uns Männer eh viel mehr Vorteile alleine zu sein als für die Frauen ....

das gilt für "die Frauen" genauso wie für "die Männer".

Wenn die Vorteile des Alleinseins überwiegen, warum soll man dann partout eine Beziehung haben?

Auch eine Änderung der Werte....
ich stimme der Aussage im EP zu.
Bei allen Gründen die bisher so genannt wurden und sicherlich auch berechtigt sind, denke ich aber auch dass Beziehungen heutzutage auch oft an unseren Erwartungshaltungen scheitern. Dieses Anspruchsdenken dass das Leben immer glücklich und erfüllt sein muss, dass sich jeder selbst verwirklichen darf und seinen Freiraum besitzt und sich weiterentwickelt und und … mit sowas haben sich meine Eltern zum Beispiel nicht beschäftigt. Das Leben war eben oftmals hart und beschwerlich aber man hat es halt durchgezogen. Ob das besser war weiß ich nicht, ich stelle es lediglich fest.

Und man muss auch sagen, dass unsere Leben nun mal immer komplexer wird. Klassische Formen des Zusammenlebens werden mehr und mehr hinterfragt und aufgelöst.
****ody Mann
13.225 Beiträge
Beziehungen scheitern aus meiner Sicht (sehr oft), weil wir gelernt haben, sie zu bilanzieren und somit wie Konten oder Geschäfte auf Soll und Haben überprüfen. Wertschätzung findet natürlich statt, aber anhand welcher Kriterien?

Unterschwellig wird Selbstverwirklichung betrieben und geschaut, inwiefern sich der Partner mit den eigenen Zielen deckt. Der Übergang zu gemeinsamen Zielen will nicht gelingen, man lässt es eine Weile laufen, es fühlt sich wie Verzicht an, das war's dann.
noch einmal die Frage an dich @*****cat : wo finde ich denn dieses Video samt deiner zitierten Aussage? Damit man die Möglichkeit hat ,sich selbst ein Bild dazu zumachen?


Denn momentan fehlt mir weiter der Kontext,in dem dieses Äußerung gefallen sein soll bzw. überhaupt gefallen ist.

Denn wenn du danach fragst ,
aber ich kriege noch nicht gegriffen, was genau für mich daran nicht passt.
wäre es gar nicht schlecht,sich ein Gesamtbild zu schaffen um zu schauen, wo es zu Mißverständnissen kommen könnte. Bei beiden Parteien wohlbemerkt.
Ich finde, dass Beziehungen scheitern, wenn der Zauber verflogen ist.

Wertschätzen sollte man nicht nur den Partner, sondern den Mitmenschen an sich.
Wer das grundsätzlich nicht kann, hat für mein Empfinden auch Schwierigkeiten im Zwischenmenschlichen.
Dann helfen auch keine gemeinsamen Ziele oder Werte mehr.
@*******lice

Beziehungen scheitern eher an falscher Kommunikation ald denn an zu wenig.

Zum TE
Ich würde nur einem Beziehungscoach trauen der mindestens schon mal Silberhochzeit gefeiert hat.

Die meisten Beziehungen scheitern weil man zu Beginn nur gedacht und nicht nachgedacht hat über das was wäre wenn....... .
**2 Mann
6.233 Beiträge
Lässt man den Begriff "ausschließlich" weg, dann bin ich sehr geneigt dieser These zuzustimmen.

Revuepassierend kann ich für die von mir beendeten Beziehungen darauf zurückführen, dh. wenn ich keine tragfähige und belastbare gemeinsame Zukunft mehr sah.

Zum Thema Kommunikation kann ich https://www.joyclub.de/my/6782444.painteam.html zustimmen - weniger die mangelnde, als die (ziel-) gerichtete Kommunikation - sowohl für Sender als auch für den Empfänger - ist da maßgeblich.
******ane Frau
758 Beiträge
Einen zusätzlichen Aspekt würde ich gerne noch in den Raum werfen:

• Beziehungen können auch an Ent-täuschungen scheitern. Wenn viel projiziert wurde, wird man zwangsläufig irgendwann der Realität ins Auge sehen und ernüchtern. Niemand ist die Prinzessin auf der Erbse oder der Prinz auf dem weißen Pferd. Diese Enttäuschung ist normal und ist Teil der Wandlung von 'verliebt' zur 'Liebe', man lernt sich kennen. Aber nicht Jeder kann diesen Wandel als Chance begreifen. Manchmal ist das schon das Ende ... Bevor es richtig los ging
ent täuschen setzt meiner Meinung nnach Täuschung voraus.. jemand wird getäuscht und ist dann
enttäuscht.. wenn das offenbar wird..ganz im Gegensatz zu ...auf einen sehr hohen Sockel heben
von dem der andere nur herunterfallen kann ..
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