Seufz
Gehe ich nach den hier implizit und explizit geäußerten Postulaten an Kommunikation, könnten Außenstehende auf die sehr naheliegende Idee kommen, dass ich so ziemlich alles falsch mache/seit Erstellung meines ersten Profils im Internet falsch gemacht habe, was ein Mensch nur falsch machen kann.
Ich bin die ich bin. Punkt.
Wenn ich das Bedürfniss nach Kontakt, Gespräch, Treffen mit Menschen habe, lebe ich das - wenn nicht, ziehe ich mich zurück.
In meiner hiesigen Authentizität trete ich etwas selbst_bewusster auf, als es im AllTag der Fall sein mag - und wieder einmal bekenne ich unter
derer, die mich kennen, dass ich ein schüchternes Wesen bin.
Sich seiner selbst bewusst sein, kann in dieser Welt ein selbstSchutz sein
• Schutz vor den eigenen Wünschen und Erwartungen und den Irren und Wirren in der Kommunikation
• Schutz auch zum Opfer der Manipulationen anderer zu werden
• Schutz, sich selbst zum Opfer zu machen, wo ein anderer nicht klar genug kommuniziert, was er möchte und die Lücken im Bild mit eigenen Projektionen gefüllt werden.
Oben hieß es in einem Beitrag „ich komme vom Land“
Ich komme auch aus einem Land vor dieser Zeit - ich bin keine hippe Millennial/kein digital native:
Ich habe dreißig Jahre lang meine Menschen nur real kennengelernt.
Ob das positiver war, mag dahingestellt sein - „Restgefickt werden inner Dorfdisse“ ist auch kein Eier
Zuckerschlecken.
Aber man konnte nicht nicht kommunizieren (Grüße an Watzlawick).
Ich teile nicht den Kulturpessimismus mancher meiner Generation, dass alles schlechter sei und junge bis mittelalterliche das Kommunizieren verlernt haben.
Gerade in diesem Thema konnte ich ja lesen, wieviele Gedanken ihr euch macht
Ich sage aber, dass ich all diese ungeschriebenen, aus amerikanischen RomComs übernommen PseudoSpielregeln zwar indirekt aus eben diesen Filmen kennen gelernt habe - aber den Teufel tun werde, sie zu beachten.
Ich schreibe, rede, telefoniere so, wie es mir gemäß ist - und WhatsApp halte ich für eine Ausgeburt der Hölle.
Ja - ich habe auch schon gesessen und auf Nachrichten für mich interessanter möglicher Gespielen, Freunden und Freundinnen gewartet.
Ja - ich war auch schon gekränkt, wenn andere nicht das gleich große Interesse zu haben schienen wie ich.
Nur, ich habe gelernt, dass das nichts mit denen zu tun hat sondern mit mir.
Dass ich in das Loch gehen muss, was mir da ein anderer füllen soll - und mich fragen, warum ich diesen Menschen so zu brauchen glaube.
Damit bin ich dann hinreichend beschäftigt und wenn ich mit diesem Prozess fertig bin, tauchten dann die Anderen auch wieder in meinem Leben auf.
Oder ich in deren.
Denn:
Ich muss zu meiner Schande gestehen: ich habe einen Ordner voller unbeantworteter Nachrichten - einige sind nun fast ein Jahr alt.
Manchmal handelt es sich nur um Komplimente, die ich selten beantworte; mal um tiefer schürfende Gespräche.
Auch ich öffne gelegentlich Mails und stelle sie dann auf ungelesen.
Diese Aktion hat dann etwas mit mir zu tun.
Ich lebe in meinem Leben, ich möchte nachdenken, ich möchte meine Ruhe.
Würde mir dann jemand ein Gespräch aufzwingen wollen, hätte er schlechte Karten.
Nimmt es mir jemand übel, wenn ich nicht gleich reagiere, ist das sein Anliegen.
Auch dieses mein Verhalten widerspricht natürlich den ERwartungen anderer:
Ich bin aber nicht auf der Welt (auch nicht in dieser virtuellen), um Erwartungen zu erfüllen.
Erstaunlicherweise hatte ich hier aber immer Bekannte und/oder Freunde beiderlei Geschlechts - mal mehr/mal weniger.
Ich muss mich weder über Mangel an Gesprächen noch über fehlenden Sex beklagen - und das nicht, weil ich die pussy hätte und die Regeln machen würde.
Ich setze kaum auf individuelles hin und her mit dem Ziel
Or
per CM; ich vergnüge mich schreibend und fabulierend im Forum, und alles andere passiert von selbst oder auch nicht.
Vor allem habe ich dadurch aber die wertvollen Menschen getroffen, die gut damit leben können, ob wir schreiben oder nicht