„Frage: Wie kann man überhaupt, vor einem ersten Date, sicher sein, dass man kein Interesse hat.
Es gibt da m.E. eigentlich nur drei Dinge:
1. Die sprachlichen (schriftlichen) Äußerungen sind intellektuell gesehen überaus dürftig.
2. Das oder die Fotos sprechen einen nicht an. (Ein komplexes Thema, - übrigens)
3. Größe und Körpergewicht entsprechen nicht dem "Beuteschema".
Für mich gibt es sehr viele Kriterien, die eine Passung möglicher machen aber noch mehr, die ein Miteinander verhindern.
Das fatale ist, ich könnte (und möchte) diese vorab gar nicht unbedingt benennen und als kodifizierten Kanon aufzählen. In vielen Profiligen gibt es einen derartigen Katalog.
Das finde ich legitim aber abschreckend.
Auch in meinem Profil kann man noch rudimentäre Sedimente aus grauer Vorzeit finden, in denen ich manches kategorisch ausschließe.
Aber dann kommt die oben angesprochene Erfahrung ins Spiel.
sortiere ich schnell und rigoros aus, wenn
• es irgendetwas gibt, dass mich am Schreiben, Inhalt oder Aussagen im Profil, an den Fotos, am Beziehungsstand irritiert oder stört.
• Antworten sind aber auch von meiner Tagesform oder besser gesagt - Grundstimmung abhängig.
Im letzten Winter hätte Prince charming persönlich bei mir auf der Schwelle stehen können - ich hätte ihn nur angeblafft, dass sein weißer Schimmel nicht in meinen Vorgarten sch*** und er vom Hof reiten soll.
Sprich: da liegt meine Ablehnung nicht am Gegenüber, sondern daran, dass ich mit mir und meinem Leben hinreichend beschäftigt bin und keinem anderen in diesem Prozess Raum und Zeit gewähren kann und will.
• zu anderen Zeiten ist mir nach lockerer Unterhaltung: manchmal entwickelt sich aus dem Forum hier ein Dialog, der witzig und/oder interessant ist - so dass dieser weitergeführt wird, überwiegend aber unter der für beide geltenden Prämisse: mehr ist und wird das nicht.
Neben den harten und weichen Kriterien gibt es aber auch mehrere Ebenen des Kennenlernens:
• schriftlich
• telefonisch
• persönlich
•
ohne (oder später) mit Sex
Auf jeder Ebene kann es einen Auslöser geben, an dem eine Seite erkennt, es passt nicht.
Ich habe schon (früher) mit jemandem lange geschrieben, und als wir telefonierten und er immer wieder im Gespräch lachte - etwas sehr positives an sich - wurde mir nur klar: müsste ich diese Art der Lache täglich hören, würde sie mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben. Klingt banal, aber ich fand es besser, den Kontakt - ohne Hinweis auf den Grund freundlich zu beenden, als es ihm 25 Jahre später im Rosenkrieg an den Kopf zu werden.
Auch die tollsten Fotos hier ändern nichts daran, dass Mensch live und in Farbe und in Motion real anders ist und wirkt - nächste Stolperstufe.
Da passieren übrigens die meisten Körbe, und der Kontakt wird am häufigsten abgebrochen - sehr oft ohne Rückmeldung und erst recht ohne Feedback.
Schlüsselsatz ist dann oft der Code:
„Wir hören/lesen uns“ als Gleichnis für „geh mit Gott aber geh.“
Deswegen wählte ich für mich vC immer den Ansatz: Schnelle und brutale Realität:
Ich treffe Menschen bei Veranstaltungen.
Man sieht den anderen in einem natürlichen Biotop, es gibt weitere Menschen zur Ablenkung, wenn je_mann_d Muffensausen bekommen hat und nicht erscheint.
Ein „passt nicht“ geht im Trubel unter und schmerzt dann vielleicht weniger.
Und so, wie es bereits im schriftlichen Kontakt Menschen gibt, die hohe Erwartungen an den anderen haben, steigert sich das mit jeder Mail, jedem Tag, jedem Warten.
Klar lernt man den anderen kennen, aber auf einer Ebene, auf der Informationen lückenhaft bleiben müssen.
Klar ergänzt dann jeder das Bild des anderen um seine Wünsche und sieht mehr als da sein mag.
Und je länger dieses virtuelle Miteinandersein dauert, desto höher wird im Falle der Ablehnung doch die Fallhöhe, wenn es in der realen Begegnung nicht passt - und desto schwieriger und schmerzhafter besonders ein einseitiger Korb.
Deswegen: seid dankbar für das Ende mit Schrecken in der Frühphase - jedes nein öffnet den Weg zu neuen Ufern
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Die Kerlz sind ja eh auf
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