Die Maus und der Lingam
Ein ganz frisches Erlebnis von heute Abend - und ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich darüber lachen oder weinen soll.
Ich hoffe aber, dass es Euch ein Lachen beschert.
Heute wollte ich den geruhsamen Feiertag ganz dem Thema „Herrentag“ gemäß mit einer Lehrstunde zum zukünftigen Wohl möglicher Herren in meinem Leben ausklingen lassen.
Schon lange liebäugele ich mit dem Vortrag „How to please a man“, der von Frau Blum in Stuttgart angeboten wird.
Dankbar, dass das alles dank dem bösen C online angeboten wird, meldete ich mich an und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Nicht genug, dass ich Beauty-typisch die Anfangszeit verpeilte und erst mit einer Viertelstunde Verspätung einsteigen konnte, kämpfte ich noch etwas mit den Zoom-Einstellungen und legte mich dann mit iPad ins Bett.
Schon alleine deswegen deaktiviere ich immer die Kamera, denn während Andere Kräutertee-schlürfend vor dekorativen Fototapeten oder intellektuell hochwertig bestückten Bücherregalen sitzen und hübsch für den Abend hergerichtet sind, kuschele ich mich im Hemd und ohne Höschem in meine Kissen und lausche dem und beobachte gespannt das Geschehen.
So auch heute.
Bis zur Pause erfuhren wir einiges über die Theorie der männlichen Physis und Erregung; ich wartete sehnend und süchtig auf den Praxisteil.
Kaum war die Unterbrechung vorbei und alle Teilnehmer wieder zugeschaltet, klapperte es im Wohnzimmer und ein lautes miauen ertönte:
Auftritt Ihro Hoheit Prinzessin Sissi von und zu Württemberg. Gehorsam devote Katzen-Sub, die ich bin, sprang ich aus dem Bett und eilte ins Nebenzimmer, um der vermeintlich hungrigen Demoiselle ihr Abendessen zu kredenzen.
Dort erkannte ich, dass ich den Ton des maunzen verkannt hatte und sie mir stattdessen stolz ihre Jagdbeute präsentieren wollte.
Ich tätschelte sie lobend und wollte ihr zur Belohnung ihren Napf füllen, als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, dass die Maus noch lebte.
Damit begann der völlig veränderte Lauf des Abends.
Die Maus floh unter eine Liege, Sissi lauernd hinterher, ich dem ganzen folgend mit einem Handtuch, um es über die Maus zu werfen und sie hinaus zu befördern. Schließlich floh die Maus unter das lowboard mit dem Fernseher.
Da dies relativ leicht zu schieben ist, verschob ich es immer wieder ruckartig, worauf die Maus kurz sichtbar wurde, aber gleich wieder in die Dunkelheit flüchtete.
Die Verursacherin meines Dilemmas saß derweil unter meinem Schreibtisch und beobachtete mich mit Blicken, die einem menschlichen Kopfschütteln glichen.
Mehrmals nahm ich sie, trug sie zum Jagdrevier mit den Worten „Schau was du angerichtet hast und nun fang die Maus gefälligst.
Sie drehte mir nur ihren plüschigen Katzenpo zu und verschwand schließlich laut klappernd durch die Katzenklappe in die Nacht, wahrscheinlich, um sich eine neue Maus zu suchen.
Ich jagte noch eine Weile länger nach der Maus und bestückte schließlich wieder einmal seufzend die Lebendfalle mit meinem guten Edelkäse.
Währenddessen erklärte im Hintergrund D. Leibold die Griffe der Lingammassage und verdeutlichte das in einem anschaulichen Video, von dem ich nur das Stöhnen des mit der Massage beglückten Mannes hören konnte.
Was daran für einen Lachkrampf sorgt?
Die Vorstellung was gewesen wäre, wenn die Videokamera eingeschaltet gewesen wäre und mich vierzig Teilnehmer des Meetings mit Hemd aber ohne Höschen bei meiner verzweifelten Jagd nach einer winzigen Maus hätten beobachten können.
Worüber ich heulen könnte?
Dass ich so einen großen Teil des Vortrags nur unvollständig mitbekommen habe.
Einen wunderschönen Abend euch
BjutiFOOL