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Erfahrungsaustausch: Bipolare Störung und Sexualität

*********meer Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
Erfahrungsaustausch: Bipolare Störung und Sexualität
Hi habe eine bipolare Störung, Erkrankung......

Ein Symptom ist ja sexuelle hemmungslosigkeit.....
Und ein gesteigertes Trieb Verhalten.....

Sex ist nicht alles, aber wäre schön wenn ich durch die Behandlung nicht jede Lust an der Lust verliere....

Erfahrungen oder Tipps .....

Liebe Grüße
****yn Frau
13.440 Beiträge
Wie lange hast du die Erkrankung schon, welche Tendenz hast du (BP I oder BP II), und nimmst du Medikamente?

Ich lebe seit einigen Jahren mit BP I (sehr stark manisch geprägt, meine manischen Phasen dauerten auch ungewöhnlich lange, meist bis zu sechs Wochen und im späteren Verlauf wurden sie psychotisch) und entwickelte im Zuge dessen auch eine Hypersexualität, die sich mit geeigneter Medikation aber verlor.
Ich nehme aktuell seit Jahren erfolgreich Aripiprazol (Abilify, Arpoya) in einer 5mg Dosis täglich. Ich hatte seitdem nicht eine einzige Episode und die Hypersexualität wurde zu einer meines Erachtens völlig normalen Libido. Also einen Libidoverlust hatte ich nicht und im Gegenteil hat mir das Medikament sexuell geholfen, denn die Hypersexualität habe ich als sehr belastend empfunden.

Die Eingewöhnungsphase des Medikaments war jedoch ekelhaft, ich litt Wochen unter Insomnia. So nach zwei, drei Monaten lief aber alles schön stabil.
******sko Mann
31 Beiträge
schwieriges Thema, habe diese "gesicherte" Diagnose der bipolaren Störung , seit 2010 burn out, danach einige Phasen von Depressionen , ab 2019 Einnahme von Antidepessiva ( Citalopran ) und Blutdrucksenkender Medijamente, auch Betablocker, jedenfalls hat mich Citalopran innerhalb kürzester Zeit in eine schlimme Manie geführt , die aber letztendlich zu einem 6 wöchigen Psychatrie Sufenthalt, wegen Selbstgefährfung geführt hat. Seitdem bin ich auf Lithium und Lamotrixin eingestellt, die manischen Phasen sind seitdem nicht wieder aufgetreten, aber die sexuelle Lust ist auf glatt NULL abgesunken, oder besser gesagt nicht mehr vorhanden ...
Ich war mal bei einem Vortrag bei einer Oberärztin der Psychiatrie.
Schwerpunkt Depressionen und andere Störungen.Umgang der Familienangehörigen mit diesen Themen.
Eins sagte sie klar, was ich mir merkte :
Bei Einnahme von unterschiedlichen Medikamenten kommt es zu Unlust der Sexualität, man wird Fett.
Die Frage stellt sich eher, kann ich damit umgehen?
Einen geht es mit Medikamenten besser oder ich nehme keine Medikamente und ich rutsch ab. *hm*
Diese Entscheidung kann man keinen abnehmen.
Man hat sozusagen ein Deal mit seinem Körper.
Das Thema ist sehr komplex.

@*********meer
Was sagt der Arzt dazu? Gibt es Alternativen?
Wenn ich mein Leben lang Tabletten zu mir nehmen müsste würde ich mir die Frage stellen : Was ist jetzt wichtig?

Psychische Erkrankungen

Vielleicht gibt es in dieser Gruppe auch Antworten zum Austausch.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Eine nicht medikamentös behandelte Bipolare Störung kann immense negative Auswirkungen haben (im Fall meiner Mutter zum Beispiel frühe und dauerhafte Arbeitsunfähigkeit bis hin zur Entwicklung starker psychotischer Schübe, die eher einer Schizophrenie gleichen) - dem gegenüber steht, dass sich diese Art von Störung in der Mehrheit der Fälle sehr gut medikamentös behandeln lässt.

Für Bipolare Störungen gibt es unterschiedliche medikamentöse Ansätze und nicht nur ein Präparat. Ich selbst habe keine Einschränkung der Libido erlitten. "Fett" wird man durch Medikamente in der Regel, wenn diese Appetit und/oder Bewegungsdrang verändern, zum Beispiel heißhungrig und gleichzeitig antriebslos und müde machen. Gerade letzteres kann bei sogenannten "Downern" passieren, die Manien zähmen sollen. Es ist aber nichts, dem man hilflos ausgesetzt ist. Manchmal ist ein Medikamentenwechsel hilfreich, wenn der Zustand auch nach mehrmonatiger Eingewöhnung belastend bleibt.
Die Symptome sind von Mensch zu Mensch komplett unterschiedlich. Bei mir sind sie ganz anders
**du Mann
1.101 Beiträge
Hallo TE

Nun, ich schicke voraus, dass ich keine bipolare Störung habe. Allerdings habe ich mal in einer schwierigen Phase meines Lebens während ca. 1 Jahr ein leichtes Psychopharmaka, einen Stimmungsaufheller, eingenommen. Dieses wirkte sich negativ auf die Lust und Potenz aus. Ganz schlimm war's nicht. Ich weiss aber, dass dies bei diversen Psychopharmaka so sein kann.

Falls Du das Gefühl hast, dass Deine Lust zu sehr gesteigert ist (auch dies kann negativ sein) oder zu gering ist oder mal so, mal so, solltest Du Dich m.E. mit Deinem behandelnden Arzt besprechen. Nur er weiss (ev. unter Beizug weiterer Ärzte), ob bei den Psychopharmaka etwas geändert werden sollte oder ob und was Du zusätzlich einnehmen kannst/darfst bzw. wie man Dich behandeln kann.

Und vielleicht ist bei Dir alles soweit so gut (auch mit Deiner Partnerin), was ich Dir ehrl. gönnen würde.

Nun hoffe ich, nicht am Thema vorbei gegangen zu sein.

Lg, alles Gute Dir! Pidu
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