Ich muss jetzt mal eine Lanze für die Reha-Teilnehmer nach Knieoperationen brechen. 😁 Da geht deutlich mehr als man denkt ...
In meiner Reha war ich Anfang 20. Damit war ich natürlich das Küken im Haus. Ich fand schnell Anschluss an eine sehr coole kleine Truppe von Leuten. Von 20 bis 70 Jahren war alles vertreten. Wir verbrachten jede freie Minute zusammen. Mich hat man abends im Rollstuhl ins Irish Pub mitgenommen, damit ich betrunken nicht mit den Gehhilfen umfalle. 🙈
Wir hatten mehrere Mitte- und Enddreißiger dabei, von denen wir wussten, dass die sich nur zum Schein unten vorm Haus verabschieden.
Da treffen einfach die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Erfolgreiche Alleinstehende, unterdrückte Verheiratete, Sexlose aus Langzeitbeziehungen, frustrierte Singles etc. ... einmal gut mischen und dann auf die Tische beim Essen verteilen, bitte!
Tatsächlich habe ich in dieser besonderen sozio-biologischen Nische meine eigene Erfahrung zum Thema Kurschatten machen dürfen. Es blieb allerdings auch bei diesem nächtlichen Schatten und es gab nie Zärtlichkeiten bei Tageslicht. In diesen Tagen musste ich auch meinen Grundsatz, mich von verheirateten Männern fernzuhalten, über Bord werfen. Mit meinem Hang für ältere Männer habe ich es dort aber etwas übertrieben; seitdem habe ich eine Wohlfühl-Höchstgrenze. Ich weiß aber mit Sicherheit, dass dieses Losgelöstsein von zu Hause, einen zu interessanten Abenteuern inspiriert und ich möchte sie keinesfalls missen. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie ich nach meiner Knie-OP diesen Sex überhaupt hinbekommen habe.
Das war wohl die gute Reha-Luft ...