„„Ich denke die dominante Rolle braucht sehr viel Energie, so stelle ich es mir zumindest vor, also wird sie auch von einer großen inneren Motivation getrieben?
Zudem ist wohl auch ein gewisser Gestaltungsdrang am Werke(?), wenn man alles bestimmen möchte, muss man ja auch konkrete Ideen haben, die man umsetzen will, oder?.
Tja- wenn man BDSM als Rollenspiel betrachtet, stellen sich einem solche Fragen, denn als Dienstleister sollte man so eine Session ja auch schließlich erfolgreich ausrichten können. Das ist im besten Fall wie ein Hobby oder eine Art Lifestyle worin man aufgeht, sonst stresst das noch und wird eher zum Lustkiller.
Dominanz und Sadismus sind mir aber keine sex. Präferenzen die ich iwi cool finde sondern meine Neigung, meine Wesenszüge. Das bin ganz ich. Mich gibts auch nur so. Eine Rolle existiert hier nicht. Insofern kann ich auch nur mit meinesgleichen etwas anfangen, denn ich kann und werde logischerweise keine Rollenbilder bedienen.
Also ist das bei mir 24/7. Also immer. Keine Dauersession, denn es gibt keine Sessions. All das fließt in den Alltag mit ein, einfach so. Da denke ich doch nicht drüber nach. Ich bin einfach ich und handele wie ich handele. Brauch ich also keine "extra" Motivation für und kostet mich auch keine "extra" Energie. Klappt natürlich nur beim passenden 24/7-Gegenüber. Auch Devotion und Masochismus sind Neigungen bzw. Wesenszüge. Wenn man so ist, dann ist das eben so. Kostet nix extra.
Ich bin aber nicht nur "Dom" sondern auch "Daddy". Dafür brauchts Instinkt und Intuition. Hab ich, kostet mich auch nix extra. Meine little ist nicht nur sub sondern auch eine ganze normale Frau. Was auch sonst. In unserem alltäglich Miteinander weiß ich immer ob gerade die little, die sub oder die Frau zu mir spricht, entsprechend reagiere ich. Und was die Frau betrifft, gerate ich da auch in keine Gewissenskonflikte, nur weil ich sie so annehme wie sie ist und darin bestärke, ganz sie selbst zu sein und sich zu behaupten. Da steh ich ganz an ihrer Seite, wo auch sonst?
Als Sadist habe ich auch kein Problem damit, ihren Masochismus oder wahlweise devote Leidensfähigkeit in Anspruch zu nehmen. Wozu auch, es wird mir ja angeboten. Deswegen kümmere und sorge ich mich ja trotzdem um sie, das geht miteinander einher. Auch das hier ist Teamplay. Ich pass auf dass nix passiert, doch das Risiko tragen wir beide zu gleichen Teilen. Kann auch mal was schief gehen, dann ist das eben so.
Welche Komfortzone verlässt denn der Dom?
Auch Doms haben NoGos und Tabus. Meine Komfortzone ist nicht die mindeste sondern die höchstmögliche Exklusivität, denn ich bin keine Spielkarte die man bei belieben ziehen und wieder ablegen kann! Dafür kann man sich entscheiden, muss man aber nicht.
Danke! Noch so viel zu entdecken für mich.
Aber wenn es nicht um eine Spielart beim Sex geht, worum geht es Dir dann?
Ich hatte gedacht das wäre klar gewesen- ganz sich selbst sein zu können! Mit seiner Neigung, Wesenszügen, weiteren Persönlichkeitsanteilen und auch Vorlieben. Und sich genau so und nicht anders, voll und ganz in eine entsprechende Beziehung hinein begeben zu können, angenommen werden, aufblühen, sich wohlfühlen und sich gegenseitig gut tun. Und das immer, Tag für Tag, egal was passiert. 24/7 eben. Also was ganz normales, ohne Rollenspiel, sex. Spielart oder welche Bezeichnung man da sonst noch für finden mag. Man ist wie man ist und auch nicht mehr als das. Reicht ja wohl auch.
@********elen
Ich gehe fest davon aus, dass es für dich eine sex. Spielart ist und bleiben wird. Dann sollten deine Fragen lauten, wie man eine Session gestalten kann, wenn dir selbst nix einfällt. Ist ok, kann man sich mitunter schon mal schwer tun. Mit dem hinterfragen wirst du kaum weiterkommen, denn unsere Welt ist eine andere, wir spielen nicht und haben keine Sessions. Dafür Neigungen und Wesenszüge, die man vlt erklären aber nicht unbedingt nachvollziehen kann. Wird dir nicht helfen. Für dich ist es eine Rolle und sie liegt dir oder eben nicht. Also eher nicht. Das ist heute aber nicht selten, weswegen es durchaus angeraten sein kann, sich von bottom an die Hand nehmen und führen zu lassen. Machst du halt so das beste draus. Grau ist aller Theorie, vlt. entdeckst du ja auch so ganz andere und neue Seiten an dir und möglicherweise klären sich so einige Fragen dann mit der Zeit von selbst. Dann mal toi toi toi und nur Mut, ist noch kein MC vom Himmel gefallen!
Alles wieder sehe erhellend.
Ich denke du hast recht. Ich bin kein Sadist und Macht reizt mich nur als Werkzeug um einen Gestaltungswillen zu realisieren. Als Designer kann ich die Notwendigkeit der Macht in der Gestaltung natürlich nachvollziehen. Ich traue mir auch die Kreativität zu einen Abend, oder eine Woche zu gestalten. 24/7 und die Forderung der hyper Exklusivität würden mir selbst nichts geben, außer ich sähe Lust, ihre Lust, daraus erwachsen.
Aber ja, alle Theorie ist grau. Eine "Sub", die das aus mir rauskitzelt gibt es (momentan) halt nicht. Kein Dom ohne Sub und keine Sub ohne Dom, das "gemeinsame Kaleidoskope" muss ich erst noch finden.