Vielleicht hilft es, wenn wir aus unserer eigenen Erfahrung einmal drei ausgewählte Beispiele einstellen, bei denen Kundinnen für Sex bezahlt haben:
Beispiel 1: Frau, mittleren Alters, zwei Kinder, wohnte auf dem Land, nach 14 Jahren Ehe frisch geschieden, die letzten 5 Jahre keinen Sex mehr gehabt.
Örtlich gebunden, beim ersten Sex nach der Scheidung mit einem „Internetbekannten“ wurde sie ausgenutzt, nicht wertgeschätzt und nur zur Triebabfuhr aufgesucht.
Sonstige Bekanntschaften? Fehlanzeige und im ländlichen Umfeld auch nicht so einfach, sich die Nägel zu lackieren und das Abendkleid anzuziehen. Dazu das Problem mit der Unterbringung der Kids.
Ergebnis: Für eine Nacht einen Escort Mann buchen, der sie mit Anzug, Krawatte, Abendkleid im mondänen Umfeld in der nächsten Großstadt ausführt, sie verführt, ihr Wertschätzung entgegenbringt und sie wie ein Gentleman verführt. Das ganze zuverlässig, weil so ein Date muss ja auch geplant werden. Dazu sollte der Mann nicht seine eigenen (sexuellen) Wünsche mitbringen, so wie das normalerweise jede männliche Bekanntschaft tut. Darüber hinaus kein stalken, keine Klarnamen, kein Übernachten, kein Verlieben - einfach nur für einen Abend und eine Nacht das Gefühl zu bekommen, eine begehrenswerte Frau zu sein und die eigenen emotionalen und sexuellen Bedürfnisse ohne Kompromisse in den Vordergrund stellen zu dürfen.
Beispiel 2: Ebenfalls Frau mittleren Alters. Sie trägt seit Jahren die Fantasie mit sich herum, dass sie angezogen aber gefesselt mit verbundenen Augen im Hotelzimmer liegt. Bereit, einen Unbekannten zu empfangen, der mit ihr machen kann was er will. Bedingung: sie darf ihn nicht sehen und es darf nicht gesprochen werden.
Problem im privaten Rahmen: schwer zu organisieren, die Fantasie soll nach vorherigem Skript aber umgesetzt werden. Eine Absprache mit dem Mann verbietet sich, es soll ja ein Fremder sein.
Ergebnis: es wurde über eine Agentur gebucht und kommuniziert. Diese hat sich auch für die Sicherheit und das Covering verbürgt.
Die Zuverlässigkeit der Gesamtorganisation und die uneingeschränkte Umsetzung der Fantasie standen bei der Buchung im Vordergrund. Ebenfalls wieder ohne auf die Befindlichkeiten des Manns eingehen zu müssen.
Beispiel 3: Paarbuchung. Ehepaar, 25 Jahre verheiratet, kein außerehelicher Sex. Kein Joy Profil. Der Wunsch, das Eheleben aufpeppen. Er hatte bereits mit ihrem Wissen weibliche Escorts gebucht. Unbefriedigend für beide Ehepartner. Die Idee: wir buchen ein Paar, privat eines zu suchen und zu finden scheiterte an den Berufen, der geringen Freizeit, dem Aufwand, der eigenen Unsicherheit in Bezug auf ihre eigenen Körper und der Diskretion.
Ergebnis: Es wurde ein Escort Paar gebucht, ein nobles Appartement gemietet, die Kundin war vorab mit dem männlichen Escort zum Dinner aus um die Chemie abzuklopfen und ihre Unsicherheit zu überwinden und dann hat man sich zu Viert im Appartement zum Cocktail Abend getroffen. Beide wollten ein paar BDSM Praktiken vorgeführt bekommen und diese dann nachahmen, ausprobieren, mit dem Partner und aber auch mit den gebuchten SDL umsetzen. Auch in getrennten Räumen.
Für uns bleibt die Erkenntnis: Ja, Frauen bezahlen durchaus für Sex, aber eben nicht so wie Männer, sondern eher zur Erfüllung von sekundären Bedürfnissen, die so zunächst gar nicht in Erscheinung treten.
Ein ganz wichtiger Aspekt dabei war immer: es muss ausgeschlossen sein, dass sich der gebuchte Mann verliebt und seine eigenen (sexuellen) Bedürfnisse haben im Date nichts verloren.
Männliche Kunden hingegen freuen sich in der Regel wie Bolle, wenn die gebuchte SDL beim Date ebenfalls einen Orgasmus hat.
Das war bei Kundinnen selten bis gar nicht der Fall und wenn, dann ausschließlich auf Kommando zu ihrem ausschließlichen Vergnügen.
Nur mal so aus dem Nähkästchen geplaudert.
Tom & Zarah