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Dass es aber insgesamt ~450.000 Prostituierte in D gibt, die sich legal prostituieren
Inwiefern prostituieren sie sich legal, wenn sie nicht gemeldet sind?
Deswegen war zuvor auch das legal in " gesetzt.
Also geht es um illegale Prostituierte. Nach wie vor reden wir also nicht von derselben Sache, was die Diskussion schwierig macht, wenn die eine Seite von legaler Sexarbeit spricht, die andere Seite aber sämtliche Prostitution meint, und damit dann ihre Abneigung rechtfertigt.
Wer legale Sexarbeit verteufelt und antagonisiert, weil es so viele Zwangs- und Elendsprostituierte gibt, müsste nach dieser Logik auch Arbeit generell verteufeln udn antagonisieren, weil es nach wie vor noch immer Sklaverei gibt. Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun - Zwangsprostitution ist keine Sexarbeit und Sklaverei keine Arbeit. Die Freiwilligkeit und die Möglichkeit, Alternativen zu haben, machen den großen Unterschied.
Im Rahmen dieses Threads fände ich es äußerst befremdlich, wenn jemand sagen würde "Klar würd ich für Sex bezahlen, auch wenn's auf Not und Zwang beruht". Ich gehe erstmal davon aus, dass sich Fragen zu diesem Thema innerhalb der Legalität bewegen. Individuell moralische Nuancen dürfen unbedingt diskutiert werden. Ich finde auch, dass gerade solche Themen eine sehr gute Möglichkeit sind, aufzuzeigen, wo der Unterschied zwischen Legalität und Illegalität liegt, aber auch, was moralisch fragwürdig bis verwerflich und was moralisch völlig in Ordnung ist.
Was meines Erachtens absolut nicht hilft, ist es, eigene Befindlichkeiten auf Fremde zu projizieren. Die eigene Abneigung gegen Sexarbeit ist absolut in Ordnung, aber kein adäquates Mittel zur Kritik, wenn man die eigene Abneigung auf Sexarbeiter und Kunden projiziert und lauter imaginäre Horrorszenarien zeichnet, indem man auch noch unterstellt, das müsse für die Dienstleister immer ganz schrecklich sein und die Kunden sind allesamt unmoralische Ärsche. So einfach ist das dann doch nicht.
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Dafür müsste eben erst einmal differenziert werden, ob es sich dabei um die Benutzung "normaler" männlicher Prostituierten handeln würde oder um highclass Escorts/Callboys.
Diese Differenzierung würde aber davon ausgehen, dass es einerseits nur diese beiden Möglichkeiten gibt (was eine falsche Dichotomie wäre, wie gesagt gibt es deutlich mehr Qualitäts- und Preisklassen als nur Ramsch oder Luxus), aber auch, dass "normal" Elend und Zwang bedeutet. Ich persönlich möchte nicht, dass Elend und Zwang als normal wahrgenommen wird, sondern als die verwerfliche, ekelhafte Kackscheiße, die sie ist
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Für mich...NEIN, weil für mich niemand gegen Geld zur VERFÜGUNG zu stehen hat. Auch nicht wenn er dabei nett mit mir redet und ich eine "Beziehung"(?) zu ihm aufbaue.
ER hat da nämlich gar nichts von, nach einem Tag mit mehreren Kundinnen. Außer meine Kohle und einen ausgelaugten, ggf. schmerzenden Body, wie ggf. seelische Probleme.
Ich finde es wirklich schwierig, mit jemandem zu diskutieren, der, wie gesagt, seine eigenen befindlichkeiten auf Dritte projiziert und davon ausgeht, dass jeder so fühlt, wie er sich in der Situation fühlen würde. Du sprichst Sexarbeitern pauschal ab, dass sie "was davon haben", dass sie Schmerzen und seelische Probleme haben (müssen). Ich will nicht abstreiten, dass es diese Fälle wohl gibt, sie sprechen aber jedem Sexarbeiter, der das für sich anders empfindet, die eigenen Empfindungen und Wahrnehmungen ab - was, mit Verlaub, schon eine Art Gaslighting ist.