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Ein paar Fragen über Polyamorie

****72 Frau
660 Beiträge
Zitat von ****_75:
Ich definiere so.
Eine Beziehung ist :
monogam =beide Partner sind gegenseitig sexuell exklusiv.
offen = mindestens ein Partner hat andere Sexpartner.


In beiden Konstellationen ist Betrug möglich.
Sexuelle Exklusivität oder freie Sexualität sind eben kein Garant für Aufrichtigkeit oder echte Gefühle.

Eine Garantie für Gefühle o. ä. gibt es doch nie.

Eine offene Beziehung beinhaltet nicht nur Sex, dass kann ich Dir aus meiner gelebten Erfahrung sagen.
Zitat von *******ffee:
Man kann sagen, dass weniger zeit bleiben wird. Aber dass deswegen weniger Bindung zu einem anderen Partner resultieren würde, das setzt eben das besagte Konkurrenzverhältnis, die Idee des begrenzt großen Kuchens voraus.

Also du meinst, dass Menschen, die diese polyamore Neigung in sich tragen, einfach niemals Probleme mit solchen Dingen hätten (Zeit- oder Aufmerksamkeitsmangel auch über lange Zeiträume). Das klingt für mich einleuchtend.
Aber könnte der zum Kümmern (muss ja nicht gleich Pflegen) "verdonnerte" (natürlich macht er das freiwillig) polyamore Partner denn ein Problem damit bekommen, sich für längere Zeit nur auf einen Partner zu konzentrieren, wenn das gar nicht in seiner Natur liegt?
Immerhin gab es in diesem Thread auch schon diese Aussage:

Volle Aufmerksamkeit und Nähe ist in dieser Konstellation leider nicht über einen längeren Zeitraum möglich.


Letztendlich wird man hundert verschiedene Antworten bekommen, wenn man hundert verschiedene polyamore Menschen fragt. Logischerweise. *zwinker*

Wie ich hier in manchen Beiträgen gelesen habe, scheinen einige ja zwischen Haupt- und Nebenbeziehungen zu unterscheiden und andere nicht. Davon wird sicher auch die Beantwortung meiner Fragen wesentlich abhängen.
Ich freu mich trotzdem nach wie vor über Menschen, die darauf antworten wollen. *g*
****72 Frau
660 Beiträge
Jede Art von Beziehung muss gepflegt werden. Meine Auffassung. Ansonsten geht diese Pflanze ein.

Und es war nicht immer leicht jedem gerecht zu werden, da auch Kinder, Job, Freunde, Hobbys und andere Dinge mein Leben und auch meine Zeit beeinflussen.

Es gab Wechsel innerhalb meiner Beziehungen, was Zeit und Intensität betrifft. Und dennoch habe ich mich bemüht beiden Partnern gerecht zu werden. Aber Gefühle bewertete ich nicht nach Quantität, sondern nach Qualität.

Ein kurzer Gruß zwischendurch geht immer und schon hat der andere ein Lächeln im Gesicht.
Zitat von ****72:


Eine offene Beziehung beinhaltet nicht nur Sex, dass kann ich Dir aus meiner gelebten Erfahrung sagen.

Ich glaube dass es in Deinem Fall so ist.
Klar kann eine offene Beziehung auch polyamor sein.
Demnoch ist das nicht von Begriff her nicht so selbstverständlich.

Die meisten hier, die unter Status "offene Beziehung" haben, suchen meiner Erfahrung nach, ausschließlich Sex, keine andere Form von Zwischenmenschlichkeit.
****72 Frau
660 Beiträge
Zitat von ****_75:
Zitat von ****72:


Eine offene Beziehung beinhaltet nicht nur Sex, dass kann ich Dir aus meiner gelebten Erfahrung sagen.

Ich glaube dass es in Deinem Fall so ist.
Klar kann eine offene Beziehung auch polyamor sein.
Demnoch ist das nicht von Begriff her nicht so selbstverständlich.

Die meisten hier, die unter Status "offene Beziehung" haben, suchen meiner Erfahrung nach, ausschließlich Sex, keine andere Form von Zwischenmenschlichkeit.

Dann haben wir einen ganz unterschiedlichen Austausch mit Profileignern mit Status „offene Beziehung“. Ich lese in den Profilen sehr häufig, dass nicht nur Sex gesucht wird.

Aber ich mag es Dir nicht absprechen, dass es mit Sicherheit Profileigner gibt, die diese Bezeichnung dazu nutzen um eine Sexpartnerin zu suchen.
Also meine längste Beziehung, allerdings seit vielen Jahren rein platonisch, besteht seit 44 Jahren. Die längste noch aktive „Beziehung“ besteht seit 20 Jahren. die jüngste Freundin ist 29 und die älteste 61. Ich liebe sie alle, jede auf ihre Weise. Exklusivität herrscht immer dann, wenn ich mit ihnen zusammen bin. Dann bin ich zu 100% bei ihnen. Ach ja, Liebe ist nicht gleich Sex. Liebe ist für einander da sein. Reden, unterstützen und gut tun. Klar, es ist auch Sex dabei, sehr intensiv, weil man sich kennt und die Bedürfnisse des Partners kennt. Ich glaube, das ist das Geheimnis unserer Liebe…
Ich kann mir bei der steigenden Anzahl der bekennenden Polys auch vorstellen, dass einige darunter sich entweder nur nicht festlegen möchten (was ich als etwas anderes ansehe) oder nur nicht monogam bleiben können (für mich auch etwas anderes).
Oder ihre eine große Liebe noch nicht kennen.
Und dann gibt es noch einige wenige, die polyamor sind, sprich, die mehrere Menschen - ich meine aber nicht, hintereinander und immer abwechselnd möglichst viele, sondern eher so über Jahre zwei oder drei parallel - lieben.
wie es bereits geschrieben wurde benutzen viele den Begriff Polyamorie auch für eine zweite Affäre, Sexgeschichte oder einfach weil sie eine offene Beziehung leben...diese Leute haben aber eine klare Hirarchie und unterscheiden in ihrer Gefühlswelt ( Liebe ist da nicht auf alle ähnlich stark verteilt) meine Erfahrung...das ist eben nicht polyamor und darüber streiten sich die Poly-Menschen sicher so häufig wie die BDMSler sich streiten wie BDSM zu sein hat.

@*******rau nur als Nachtrag, in einem Polygeflecht müssen sich nicht alle lieben...da können auch monogame /monamor fühlende Menschen ein Teil davon sein...es geht darum wie man fühlt -> poly oder mono und nicht wie die andere fühlen oder ein Gesamtkonzept zu sein hat....der Entschluss einen polyamoren Menschen zu lieben kann man auch als toleranter monoamorer Mensch fällen. Ich fand die anderen Frauen stets sympatisch, man kannte sich aber im selben Bett schliefen sie nicht *nein* und zusammen den Alltag lebten wir auch nicht....im BDSM sind wir ja auch bunt und es gibt kein "so ist die Definition" *zwinker*
Ich hab es ja deutlich gemacht das ich es verstanden habe. Ich bin auch nie auf den Gedanken gekommen das jeder mit jedem ins Bett geht.
Soll es jeder für sich passend machen und leben.

Den Vergleich mit BDSM finde ich dennoch nicht passend. Weil es aus mehren Inhalten zusammen gesetzt ist und nicht nur aus einem Wort besteht wie das Wort Polyamor 😉
*******fee
64 Beiträge
Zitat von *******phe:
Zitat von *******ffee:
Man kann sagen, dass weniger zeit bleiben wird. Aber dass deswegen weniger Bindung zu einem anderen Partner resultieren würde, das setzt eben das besagte Konkurrenzverhältnis, die Idee des begrenzt großen Kuchens voraus.

Also du meinst, dass Menschen, die diese polyamore Neigung in sich tragen, einfach niemals Probleme mit solchen Dingen hätten (Zeit- oder Aufmerksamkeitsmangel auch über lange Zeiträume). Das klingt für mich einleuchtend.

Nein. Wie kann ich das wissen, ich kenne die doch gar nicht. *zwinker*

Ich meine, dass dies, wenn, nicht daran liegt, dass sie polyamor fühlen. Unter "polyamor" verstehe ich hier, dass man mehrere Menschen lieben (was auch immer das für den einzelnen bedeutet) kann und sich dazu auch bekennt, also das auch lebt, wenn es mehrere solcher Menschen für eine Person gibt. Daraus (!) resultiert mitnichten ein Konkurrenzverhältnis zwischen Partnern.
Aber natürlich können die Beteiligten ein solches erschaffen, indem sie sich als Konkurrenten fühlen und zueinander verhalten.

So wie du vor ein paar Seiten selbst die emotionale Bindung, die für dich Liebe ausmacht, beschrieben hast, steht und fällt diese nicht – und sicher nicht automatisch – damit, dass jemand bedeutend weniger Zeit hat.
Und du sagst ja selbst: Wenn's die Eltern sind, verstehst du, dass dein Freund das "versteht", dass weniger Zeit und Aufmerksamkeit bleibt. Aber wenns ein geliebter Partner ist, da bist du skeptisch bezüglich der Akzeptanz. Über diese Unterscheidung habe ich geschrieben.

1) "ein Problem mit Zeit- oder Aufmerksamkeitsmangel auch über lange Zeiträume haben" (so wie dein Freund als du deine Eltern gepflegt hast)

ist etwas sehr anderes als

2) "Wenn meine Eltern bedürftig sind und ich mich deshalb umfassend um sie kümmere, geht das für meinen Partner in Ordnung (wegen des besonderen Verwandschaftsverhältnisses). Aber wenn ich mich um einen geliebten Menschen, zu dem ich ein erwachsenes freiwilliges Partnerschaftsverhältnis habe, kümmere, dann muss ich erst sein ,Verständnis', i.e. seine Genehmigung einholen"

Letzteres war, womit du eingestiegen bist und dazu hab ich ja schon viel geschrieben, u.a. dass ich darin

1) die Beanspruchung (und Akzeptanz) von Zugriffsrechten sehe, die

2) andere Partner als Konkurrenz auffasst.
(Hierhin gehört das Kleinkinder-Beispiel mit dem Eis.) Das Verhältnis ist ein negatives: Der Partner akzeptiert den weiteren Partner, weil er es muss. Spätestens dann, wenn der zweite mehr von dem nimmt, was er eigentlich für sich beansprucht, ist er problematisch im Weg und es stellt sich die Frage nach der Akzeptanz neu.
Der Partner "in der Mitte" (der sich ggf. für Kümmern entscheiden will) in dem von dir konstruierten Beispiel tickt ganz genauso, wenn er sich von "Verständnis" alias moralischer Erlaubnis abhängig macht.

Dass dieses negative Verhältnis zueinander keine Selbstverständlichkeit ist, darum gehts mir.
Ich finde es grauenhaft und für mich konterkariert das mit einem Verhältnis, das sich Liebe nennt.

An dieser Stelle ein Lesetipp, für Interessierte jeder Neigung. Es geht um die unausgesprochenen und recht allgegenwärtigen Implikationen "normaler" Beziehungen: https://solopoly.net/2012/11 … lationship-escalator-or-not/ (original) oder http://mehrplatzfuerdieliebe … er-beziehungsrolltreppe.html (deutsche Übersetzung).

*

Polyamor zu sein schließt weder ein noch aus, dass man "einfach niemals Probleme mit solchen Dingen hätten (Zeit- oder Aufmerksamkeitsmangel auch über lange Zeiträume)". Es schließt auch nicht aus, dass man eifersüchtig ist und das besagte negative Verhältnis pflegt.

Wieder mal eine Analogie: Deine Auffassung, wie du sie zuletzt geäußert hast, erscheint mir der Logik nach etwa so, wie wenn jemand ins BDSM Forum kommt und fragt
"Bedeutet Sadismus, gewaltsam rücksichtslos gegen die Bedürfnisse anderer vorzugehen?" und ihm dann erklärt wird, dass das nicht zwangsläufig so sein muss und mit BDSM nichts zu tun hat. Vielleicht auch, dass manche BDSMer mit Schmerzen gar nichts zu tun haben wollen. Andere schon.
Bedeutet das jetzt, dass es bei BDSM-geneigten Personen niemals vorkommt, dass die auch rücksichtslos gegen Konsens Gewalt ausüben? Nein. Man kann sagen, was sie tun, ist nicht mehr BDSM. Aber es folgt nicht "aha, wer BDSM mag, wird niemals Konsensbrecher und gewalttätig". Es folgt halt mitnichten aus der Neigung.
Zitat von *******rau:
Ich hab es ja deutlich gemacht das ich es verstanden habe. Ich bin auch nie auf den Gedanken gekommen das jeder mit jedem ins Bett geht.
Soll es jeder für sich passend machen und leben.

Den Vergleich mit BDSM finde ich dennoch nicht passend. Weil es aus mehren Inhalten zusammen gesetzt ist und nicht nur aus einem Wort besteht wie das Wort Polyamor 😉

es ging mir darum eine Lebensform mit Offenheit zu sehen und nicht auf ein Wort zu reduzieren und es daran festtackern zu wollen. In deinen Beiträgen las ich stets einne gewisse negativen Unterton zu Etwas wovon du keine grosse Ahnung oder gar Erfahrung hast.

Somit ist das nun ja geklärt und ich bin froh weisst du jetzt mehr.
Man darf auch als nicht Erfahrene hier Fragen stellen und kritisch hinterfragen. Negativ war das nie gemeint.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von *******rau:
Man darf auch als nicht Erfahrene hier Fragen stellen und kritisch hinterfragen. Negativ war das nie gemeint.
Wobei ich kritisch hinterfragen nicht so passend finde bei Beziehungsmodellen. Man kann versuchen Modelle und Menschen zu verstehen.
Man kann auch Wortklauberei betreiben. Kritisch heißt für mich objektiv. Nicht kritisieren . Besser?
In meiner monoamoren Gefühlswelt ist es so, dass ich mich voll und ganz und mit Haut und Haaren auf diesen einen anderen Menschen einlassen möchte. Ich möchte ihn tief in mich hineinlassen und auch tief in ihn eintauchen, fast schon in ihn hineinkriechen. Ich möchte mich vollkommen öffnen (was mir eher schwer fällt) und ihn sich öffnen lassen und ihn voll und ganz annehmen.
Meiner Erfahrung nach erfordert all das sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit füreinander und ich hätte absolut nicht die zeitlichen und vor allem emotionalen Kapazitäten dafür, mit mehreren Menschen so innig zu werden. Das würde mich wohl umbringen. *lach*
Daher habe ich mich immer gefragt, ob es in polyamoren Verbindungen überhaupt um so etwas geht oder um etwas anderes. Aber so, wie ich die bisherigen Beiträge lese, scheinen monoamore Gefühlswelten und polyamore Gefühlswelten sich einfach grundlegend zu unterscheiden.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ich hab' fast nix an Beiträgen gelesen, ich geh' nur auf das Eingangsposting ein.

Zunächst mal denke ich, dass es nicht DIE eine Form der Polyamorie gibt - die ist sicher so verschieden wie die Menschen, die sie leben. *nachdenk*

Nach meinem Verständnis sind darin keine Abstufungen und Wertigkeiten und daher auch keine Einteilung nach "nur ficken" (was in meinem Universum ohnehin nicht existiert noch funktioniert), verlieben und lieben.

Zitat von *******phe:
(...) Wie geht ihr damit um, wenn einer eurer Partner mal über längere Zeit dringend eure volle Aufmerksamkeit/Nähe braucht? (...)
Dann gebe ich ihm die. *nixweiss*

Dass andere Beziehungen dann darunter leiden müssten, scheint mir sehr stark aus der exklusivmonogamen Sicht gedacht zu sein?!

Denn ideal ist meiner Meinung nach jede Beziehung, die verbindlich ist, aber unabhängig bleibt.

Das heißt, wenn meine Energie und Zeit gerade anderswo ist, steht niemand Drittes auf meiner Matte und quengelt rum.

Gefühle können tief sein - ohne auszuschließen. Meine jedenfalls. *zwinker*
Vielleicht liegt auch der Denkfehler darin, Pflegearbeit als eine Art kostenlosen, romantischen, Nebenbei-Liebesdienst zu sehen.
Carework ist Arbeit und Liebe, egal zu wem, wird nicht weniger wenn man sie teilt.
Das eine sollte man vom anderen wirklich sauber trennen!
Sonst sieht man vor Arbeit, den geliebten Menschen nicht mehr und vor lauter geliebten Menschen, die Arbeit.

Wenn man einen Partner hat der pflegt, ist es egal ob er ein Kind, Eltern, oder seinen Partner pflegt.
Alles davon nimmt seine Zeit, Raum, Energie und Aufmerksamkeit ein.
Dasselbe gilt auch für Partner, die vielleicht auch einfach einem ganz normalen, sehr einnehmdem Job nachgehen.
Das Endergebnis bleibt das Gleiche.

Niemand hat endlos Kraft und Kapazitäten. Da muss man sich natürlich irgendwann auch zwangsläufig für Beziehungen, oder Job, oder Kinder, oder usw. entscheiden.

Eine Beziehung in der man sich, nicht um einander kümmert, wenn Not da ist, verdient meiner Ansicht nach den Titel nicht.
Auch ist es keine volle Beziehung für mich, wenn ich jemanden nur 3 Stunden an einem festgelegten Wochentag sehe. Das mag bei anderen Polys wieder anders sein. Für mich eben nicht. Ich muss nicht mit jedem zusammen wohnen, aber ich möchte natürlich auch Alltag teilen.
auch könnte ich keine 5 Beziehungen führen und jedem voll gerecht werden.
Kenn Dein Limit, gilt nicht nur für Polymaor Beziehungen.

Zur Gefühlshierarchie:
Es gibt sehr viele unterschiedliche polyamore Beziehungsmodelle.
Man kann sich nicht völlig von äußeren Gegebenheiten unabhängig machen und beispielsweise jeden heiraten. Formal gibt es immer einen Hauptpartner und in vielen Polyamor Beziehungen, hat dieser dann natürlich auch mehr Aufmerksamkeit und Liebe.

Ich persönlich kann auf Hierarchien überhaupt nicht.
Ich habe keine emotionalen Hierarchien und ich mag auch nicht Teil von hierarchischen Beziehungen sein. Da spielt für mich auch keine Rolle, ob die Beziehung offen, monogam, oder polyamor ist.
Genauso fände ich es furchtbar, wenn die Partner, meiner Partner sich weniger geliebt und wichtig, als ich fühlen.
Ich weiß nicht was schlimmer ist:
Selbst so zu fühlen, oder dass jemand wegen mir so fühlt.

Aus diesem Grund definiere, kategorisiere, vergleiche und gewichte ich Liebe für mich schon lange nicht mehr.
Für mich ist alles Liebe und jede Liebe sowieso vollkommen einzigartig.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Unterscheidet ihr für euch grundsätzlich zwischen Verliebtheit und Liebe?
Nein. Jedes Mal, wenn ich verliebt war, ist daraus auch Liebe und eine währende Beziehung gewachsen, wie eine logische Konsequenz. Passiert nicht so oft, für alle mit Schnappatmung. Ist nur ein wenig kostspieliger, mehr Jubiläen, du weißt… 😂

Gibt es Unterschiede in der Tiefe der Gefühle zu euren Partnern? Gibt es eine Art "Gefühls-Hierarchie"?

Unterschied: natürlich, weil es Individuen sind; wobei sich die mich betreffende Anteile offensichtlich recht einheitlich gestalten. Zitat meines Mannes kurz nachdem er meine Frau kennen gelernt hat: „da hast du dir ja offensichtlich das gleiche halt mit Schwanz ausgesucht.“ (stimmt aber nur fast 😁)
Hierarchie? Nein. Zuerst kommt immer mein Beruf. Damit müssen alle eifersuchtsfrei klar kommen. Der steht auch immer vor meinen Bedürfnissen.

Wie lang dauerte eure längste polyamore Verbindung?
16 Jahre.
(Und die zu meiner Ex, mit der ich mir jetzt zusammen eine Wohnung kaufe: 23 Jahre)

Wie geht ihr damit um, wenn einer eurer Partner mal über längere Zeit dringend eure volle Aufmerksamkeit/Nähe braucht?
Na, dann gibt’s die einfach. So gut wie bedingungslos. Bin schon mal spontan 2000 km geflogen, um im sexy trashigen Schwesternkostüm frisch verliebt Krankenwache zu halten. Hat jemanden wieder recht lebendig gemacht *zwinker*
****az Mann
4.490 Beiträge
Zitat von *******phe:
Unterscheidet ihr für euch grundsätzlich zwischen Verliebtheit und Liebe?
Ja. Verliebtheit kann man das auch bezeichnen, wenn zum Beispiel eine bestehende F+ besteht, aber eben das gewisse Etwas zur Liebe fehlt. Zudem liegen gravierende Unterschiede in Ansichten und Zukunftsplanungen vor, die eine Liebesbeziehung unverantwortlich und unpassend machen.

Zitat von *******phe:
Gibt es Unterschiede in der Tiefe der Gefühle zu euren Partnern? Gibt es eine Art "Gefühls-Hierarchie"?
Ich denke nicht.

Zitat von *******phe:
Wie lang dauerte eure längste polyamore Verbindung?
Noch keine, wobei Ich eh schon Probleme damit habe eine Frau zu finden, mit der Ich eine Liebesbeziehung führen möchte, und andersrum auch. Und dann noch eine zweite Frau für sowas zu finden, halte Ich schon für sehr unwahrscheinlich.

Zitat von *******phe:
Wie geht ihr damit um, wenn einer eurer Partner mal über längere Zeit dringend eure volle Aufmerksamkeit/Nähe braucht?
So eine Situation kann Ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Selbst wenn Partnerin 1 total pflegebedürftig wäre, gäbe es Zeiten, in denen Ich Zeit für mich selbst bräuchte.
Und ausserdem halte Ich es für effektiver wenn sich alle drei Beziehungspartner kennen, und bis zu einem gewissen Maße sympathisch sind, auch wenn Partnerin 1 und Partnerin 2 sich nicht gegenseitig lieben müssten.
Zitat von *******phe:
Daher habe ich mich immer gefragt, ob es in polyamoren Verbindungen überhaupt um so etwas geht oder um etwas anderes. Aber so, wie ich die bisherigen Beiträge lese, scheinen monoamore Gefühlswelten und polyamore Gefühlswelten sich einfach grundlegend zu unterscheiden.

Sind sie das? ich erlebte keinen Unterschied betreffend der Form der Liebe welche ich bekam oder der Achtsamkeit, sogar das Exklusivitätsgefühl in der Zeit wo man zusammen war. Ich weiss ja nicht warum du dir Gedanken darüber machst....für den Fall, dass du dich mal in einen polyamoren Menschen verlieben solltest (wäre ja möglich) möchte ich dir und allen anderen monoamoren Menschen einfach sagen...zulassen und nicht per se ausschliessen. Es ist möglich, auch wenn man innerlich anders aufgestellt ist, so einen Menschen erfüllend zu lieben und mit ihm eine Beziehung zu leben...es kommt einfach auf beide an und wie sie ihre Geschichte gestalten. Ich habe als, monogamer/monoamorer Mensch sehr viel Respekt bekommen für dieses Beziehungsmodell. Besonders die Fähigkeit der Poly-Menschen, problemlösend zu kommunizieren und sehr achtsam zu sein (in ihrem Beziehungsnetz) hat mich beeindruckt und auch toleranter gemacht, ja sogar eifersuchtsfreier und sicherer in meinem persönlichen Sein.
Ich bin zufällig auf diese Bezeichnung gekommen, umso mehr staune ich das es solche beziehungsformen gibt. Theoretisch finde ich das schick, wenn es wie es hier beschrieben ist von einem Teil der erfahrenen

eine Bereicherung. Ein Ausweg naja da ist wohl wie überall Klarheit gefordert Entscheidung.

Alles andere ist Flucht Scheinwelt und sich und auch die Partner zu belügen.

Das meine ich nicht als Abwertung.

Die Sackgasse ist vorprogrammiert, wenn sich die Partner nicht auseinandersetzen mit ihrer Unzufriedenheit entscheidungsmüde sind. allgemein wäre ein cut in solcher unguten Beziehung ein Segen.

Vielleicht bin ich auch zu einfach gestrickt.

Ich selbst würde es bevorzugen aus einer unguten Partnerschaft auszusteigen und wenn es eine Lebensform ist die mir zusagen könnte dann mit allen Konsequenzen und nicht das nächste Lügen Konstrukt errichten



so wie in allen beziehungsformen - da liegt glaube ich der Schlüssel ich bekenne mich zu einer Beziehung mit gleichgesinnten

Flickenteppich ist zeitbegrenzt und bringt meistens nur einer Person was
****ody Mann
13.240 Beiträge
"Besonders die Fähigkeit der Poly-Menschen, problemlösend zu kommunizieren und sehr achtsam zu sein (in ihrem Beziehungsnetz) hat mich beeindruckt .. "

@**********ality Dass polyamore Menschen diese Fähigkeit besitzen sollten, leuchtet mir taghell ein.

Dass man mit dem Entschluss, polyamor zu leben, schlagartig diese Fähigkeit erwirbt, denke ich aber nicht. Ich glaube nicht, dass Polyamore besser kommunizieren oder achtsamer sind als Monoamore. Ich vermute, dass viele polyamor empfindende Menschen ihre Kommunikationserfahrungen anfänglich in monogamen Beziehungen machen, wie überhaupt das soziale Miteinander darin erfahren wird.
Zitat von ****ody:
"Besonders die Fähigkeit der Poly-Menschen, problemlösend zu kommunizieren und sehr achtsam zu sein (in ihrem Beziehungsnetz) hat mich beeindruckt .. "

@**********ality Dass polyamore Menschen diese Fähigkeit besitzen sollten, leuchtet mir taghell ein.

Dass man mit dem Entschluss, polyamor zu leben, schlagartig diese Fähigkeit erwirbt, denke ich aber nicht. Ich glaube nicht, dass Polyamore besser kommunizieren oder achtsamer sind als Monoamore. Ich vermute, dass viele polyamor empfindende Menschen ihre Kommunikationserfahrungen anfänglich in monogamen Beziehungen machen, wie überhaupt das soziale Miteinander darin erfahren wird.

ich denke auch nicht, dass man schlagartig besser kommunziert, man wird aber auch nicht schlagartig polyamor...so gesehen ist es, meiner Meinung nach schon eine Fähigkeit von Menschen die so lieben...Es ginge gar nicht ohne laufende Kommunikation, Problemlösungsbereitschaft.. denn man kommunziert in diesen Geflechten viel mehr als in monoamoren Geschichten, so meine Erfahrung...weil da eben mehr wie zwei Menschen sind für welche es stimmig sein muss/soll, dies war für mich teilweise auch anstrengend, stets noch überlegen zu müssen ob diese /jene Entscheidung für alle passend war und dies zu klären.

Ich habe mich wahrscheinlich falsch ausgedrückt, man kommuniziert / klärt nicht besser, aber sicher öfter und dies eben nicht dual sondern mit mehr als einer Person.
****ody Mann
13.240 Beiträge
@**********ality In meiner Wahrnehmung aktiver polyamorer Verbindungen und historischer Vorbilder scheitern diese Konzepte nicht seltener als auch monogame. Sie lösen sich nur nicht einfach auf, weil ja da noch mehr Partner sind. Es findet nicht mehr oder weniger Achtsamkeit und auch keine bessere Kommunikation statt. In polyamoren Geflechten gibt es ebenso Leid, Trauer, Egoismus und das schlichte Ertragen von unerwiderten Gefühlen wie in anderen Beziehungsformen. Davon bin ich überzeugt.

Wenn ich in einer monogamen Beziehung nicht in der Lage bin, dauerhaft Liebe zu empfinden und Nähe als etwas Schönes zu erleben, es also mit einem Menschen allein nicht geregelt bekomme, wie bin ich dann erst aufgestellt, wenn zwei, drei oder mehr Bezugspersonen da sind und die Sache eine verfeinerte Organisation braucht.

Btw. ich kenne Leute, die über einen gewissen Zeitraum polyamor wurden und das aber null kommuniziert haben. Und ich kenne Menschen, die schlagartig polyamor wurden, dann plötzlich wieder monoamor, um kurz darauf erneut einen Salto rückwärts hinzulegen.

Polyamorie ist ein Konzept. Ausführen tun es aber Menschen.
@****ody ich kann ja nur davon schreiben wie ich es erlebte und ja es gibt wohl so viele unterschiedliche Formen, wie es Beziehungsgeflechte gibt...hängt doch auch dort allles von den Menschen ab die es ausleben..als monoamorer Mensch habe ich einiges dazugelernt, einiges würde ich heute anders angehen...stets lebe ich das was das Leben mir anspühlt, mit den Möglichkeiten welche ich habe.

Ich denke /empfinde Polyamorie nicht als Konzept, ähnlich wie BDSM ist es für mich eine Haltung die Menschen in sich tragen (sie fühlen polyamor) und nicht einfach plötzlich bekommen...es auszuleben dazu kann man sich entschliessen, doch mehrer Menschen lieben und sexuell begehren zu können, dazu entschiesst man sich nicht plötzlich...so meine Erfahrung mit den Menschen welche ich kenne und die so leben, mehr kann ich dazu nicht sagen.
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