DER FREI WILLE
@*******irk
Ich beurteile nicht ob Dinge freiwillig geschehen oder nicht. Sondern ich beobachte die Dinge so wie sie sind. Dies kommt von daher daß ich nicht so recht an den freien Willen glauben mag.
@*******irk
Diese Zeilen Erklären einiges besser für mich und haben mir sehr geholfen Deine Argumentation besser zu verstehen.
Der Freie Wille …….Der freie Wille ist zu Recht das höchste Gut das wir haben. In anzuzweifeln macht uns nicht frei, sondern zu Sklaven anderer Meinungen. (Dies ist meine bescheidene Meinung)
Auch wenn man wissenschaftlich erklären kann, wie begrenzt unsere sog. Freier Wille ist, ändert das doch nichts an der Tatsache, dass wir Menschen sind. Es mag zwar stimmen, dass wir rein wissenschaftlich keine freien Entscheidungen treffen können und Opfer unser neurobiologischen Prozesse in unserem Hirn sind, die wir nicht willentlich beeinflussen können. Dennoch sollte jeder das Recht haben seinen eigen Weg zu finden … auch wenn dies nur eine imaginäre Projektion seines Hirns ist.
Mann selber mag nicht WIRKLICH FREI SEIN, aber sollte auch nicht gefangener anderer „NICHT FREIER GEDANKEN“ sein
Um seinen eigen Weg zu definieren ist aber gerade die Intention (d.h. im Rahmen dieser Disskusion die
Freiwilligkeit) entscheidend … Mit deiner Aussage: Egal ob freiwillig oder nicht … benutzt Du nur Vorurteil wie Kopftuch oder nicht. Du kannst nicht für andere Denken und must akzeptieren, dass es Ihre FREIE und FREIWILLIGE Entscheidung ist.
(( Die nun folgenden Ausführungen sind recht lang - sorry, man mag mich nun als FREDflederer Beschimpfen - aber ich gebe Kirk recht. Die Diskussion hat sich hier hin entwickelt. Wem dieser Post zu lang ist … mag den Rest Ihn einfach überspringen))
Die Aussage, dass es einen „freien Willen“ nicht gibt kann ich sehr gut nachvollziehen und teile sie auch im Grundsatz - vor allem wenn man sie auch noch neurobiologisch begründet. Wir sind triebgesteuert und weit davon entfernt rational agierende Individuen zu sein.
Unser Hirn ist keine absolute Rechenmaschine. Die Verarbeitung von Reizen und Informationen erfolgt gerade nicht nach objektiven und rationalen Gesetzmäßigkeiten (im Sinne von logischen Entscheidungen). Unser Hirn ist auch gerade deshalb so groß, um rein rationale Entscheidungen zu verhindern. Unsere Emotionen und Triebe überlagern alles was wir tun oder denken. So erlauben bspw. sogenannte Spiegelneuronen, das ich die Emotionen eines weinenden Kindes nicht nur erkenne, sondern auch empfinde und selber traurig werde. Es ist keine freie Entscheidung oder ein eigener Gedankengang, der uns sentimental stimmt, sondern der äußer Reiz, des weinenden Kindes. Das dem so ist, und wir alle mehr oder weniger gleich empfänglich sind, zeigt ein Besuch im Kino: Ein Film von dem wir wissen, das seine Handlung nur erfunden ist lässt uns trotzdem weinen, traurig sein oder freudige Gefühle empfinden. Dies ermöglicht uns Empathie mit anderen und ist eine wichtige Funktion des Gehirns und eine Voraussetzung um als soziales Individuum zu funktionieren.
Aber nochmals: Es mag zwar stimmen, dass wir rein wissenschaftlich betrachtet keine freien Entscheidungen treffen können und Opfer unser neurobiologischen Prozesse sind. Dennoch sollte jeder das Recht haben seinen eigen Weg zu finden … (Jeder hat eine andere Biochemie im Hirn)
Betrachtet man das weite Feld der Drogen: Auch Sie beeinflussen unsere Emotionen und die Funktionsweise des Hirns …. Allein die Definition eines Drogenabhängigen, beinhaltet ja den Verlust der eigenen Kontrolle und ein übermächtiges Verlangen, so dass seine Fähigkeit rationale Entscheidungen zu fällen einschränkt ist. Je nach dem Stadium seiner Abhängiger wird ein Abhängiger jedem erzählen, es sei sein freier Wille dies zu tun und er wird ablehnend auf äußere Hilfe reagieren. Seine „freie“ Entscheidung ist es sich zu berauschen. Jeder Suchtberater weiß, dass es eben
nicht sein freier Wille ist, der Ihm zur Flasche greifen lässt, sondern seine Sucht (oder wissenschaftlich - die Biochemie im Hirn schränkt sein rationales Handeln ein). … Hm …
Nun wir wissen das Alkoholsucht Probleme mit sich bringt, die einige Menschen zu einem Punkt bringt, wo Sie ohne „eigenen“ Willen und Ratio handeln. Dennoch verbieten wir Alkohol nicht, weil eine überwiegende Mehrheit meint damit umgehen zu können. Ich formuliere nun absichtlich plakativ: Die eigenen Triebe (Genusssucht) verhindern es in der Gesellschaft Alkohol zu ächten und Begründen dies mit Ihrem Recht auf frei Persönlichkeitsentfaltung. D.h. die Gesellschaft argumentiert wie der Alkoholiker: ein Verbot wäre eine Einschränkung des eigenen Willens und der eigenen Freiheit. Nun warum sollte man auch auf das Vergnügen verzichten.. nur weil einige ein Suchtproblemen haben. Die normierende Gesellschaft sagt was akzeptabel ist: Nicht der Süchtige noch der überzeugte Nichttrinker …
Es gibt keine Gleichberechtigung! Wäre alles gleich würden wir alle gleich schnell Suchtprobleme haben und zu gleichen Schlüssen kommen. Das Bsp. mit dem Süchtigen: Es kommt der Punkt, wo die Sucht so groß ist, dass Sie selbstzerstörerisch ist. Ein Gericht kann die Einweisung in eine Entzugsanstalt anordnen.. (dies gilt nicht nur für Straftäter …. Mann kann dort auch ohne Straftat landen: Vormundschaftsklagen kommen schneller als man denkt) …
Um es kurz zu machen die Gesellschaft entscheidet nach Ihren Maßstäben ob ein Wille frei ist oder nicht. Ist er nicht mehr frei, so kann und muss man gegen den vermeidlichen Willen des anderen handeln.... Ein Suizid ist per Definition durch eigen willen herbei geführt, dennoch Retten wir diesen Menschen weil wir wissen das sein „freier Wille“ nicht recht funktionierte … D.h. es gibt Situationen, wo wir sogar unter Strafe (unterlassene Hilfe Leistung) verpflichtet sind, gegen den eigen Willen eines Menschen zu handeln …. Und das ist gut so
Kirk du hast recht es gibt keinen freien Willen ….. weder Biologisch noch Individuell noch gesellschaftlich ….. Dennoch ist deine Aussage, dass du die Dinge nicht danach beurteilst ob sie freiwillig geschehen sondern nur das beurteilst, was geschieht, die höchste Form von Intoleranz, die es gibt da du Intention und Motivation vollständig ausblendest…
Deshalb verstehe ich nun folgende Zitate:
Aber ich versteh unter Toleranz nicht daß ich schweigend vor einer Frau mit Kopftuch stehe, nein ich werde ihr sagen ich ertrage als tleranter mensch ihr Kopftuch und sie als Mesnch. Aber ich toleriere
das Weltbild welches durch diese Kopftuch ausgedrückt wird mitnichten.
Toleranz beschäftigt sich genau mit der Frage der Motivation und der Intention …. Aber wenn ich dich recht verstehe ist Ihre Motivation eh unfrei (wie die des Drogenabhängigen oder des Suizid gefährdeten)
… sorry das war polemisch ……. Aber wie kannst DU sagen dich interessiert nicht ob es Freiwillig ist oder nicht??? Bist DU der Richter der entscheidet ob ein Mensch gerecht behandelt wird oder ausgenutzt, weil seine Freiwilligkeit vielleicht krankhafte Ursachen hat?? ---
….. wieder eine Geschichte aus meiner Heilen Welt …. Wir haben eine vollverschleierte Muslima an unsere Schule (Ausländeranteil unter 10%) Sie ist Pflegschaftvorsitzende in der Schule… Sie wurde vorurteilsfrei wegen ihres Engagements, Rückgrats, und Stärke von allen Eltern Vertretern der Schule gewählt. … aber selbst hier greift ja dein Argument fehlender freier Wille …. Ja ich bin Atheist religiöse Argumente überzeugen auch mich nicht …… ABER ICH TOLERIERE SIE