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Tatsächlich kann ignorieren menschenverachtend sein.
(=eine der Formen von Mobbing) Aber nur, wenn es böswillig ist. Bei dem was ihr schreibt, ist es natürlich nicht böswillig. Somit auch nicht menschenverachtend.
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Ich würde es etwas anders ausdrücken:
Wenn ich in bestehenden Verhältnissen/Beziehungen (Arbeitsverhältnis, partnerschaftliche Beziehung, Freundschaft, ...) jemand ignoriere, kann es Richtung Mobbing gehen. Solange aber dieses Verhältnis, diese Beziehung noch gar nicht existiert, passt diese Einschätzung nicht, weil ich ja nicht etwas unterlasse, was vorher Bestand hatte.
Dass jemand anderes nach den gleichen Regeln und Erwartungen vorgeht, wie ich selber, kann ich mir zwar wünschen, aber bei nicht klar rechtlich festgelegten Regeln nicht erwarten. (Die Ansichten der verschiedenen Menschen sind eben genauso verschieden, wie sie selbst.)
Erwarte ich es doch, muss ich mit möglichen Enttäuschungen leben.
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Tatsächlich kann mobbing auch in Situationen stattfinden, in denen andere Arten der Beziehung zueinander gelten. Zum Beispiel die Gesellschaft als Ganzes. Dann nennt man es nur nicht mehr mobbing, sondern Ausgrenzung, diskriminierung…
Ein individualisiertes Anschreiben einer Person, welche sich von eurem Profil und Vorlieben angesprochen fühlt als Spam zu bezeichnen, weil es eurer Meinung nach nicht passt, ist auch nicht menschenverachtend. Aber durchaus kann soetwas vom Anschreibenden als unhöflich interpretiert werden, auch wenn es von euch nicht so gemeint wurde.
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Soetwas als Spam zu bezeichnen ist schon bedenklich, wenn es kein Copy-und-Paste-Schreiben ist und auch auf das Gegenüber eingeht (ohne beispielsweise den Profilinhalt bewusst zu ignorieren).
Besser wäre es, dies als ein "Zuviel" zu bezeichen, weil der Betroffene ggf. auf Grund der schieren Anzahl einfach überlastet wird. Sowohl das Schreiben (unter den vielen), noch das Nicht-beantworten (wegen den vielen Schreiben) als "menschenverachtend" zu bezeichen, halte ich für genauso daneben, wie die Einstellung, das die Zeit der einen Seite "wertvoller" als die der anderen Seite sein soll.
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Und, nein… das ist nicht meine Meinung, was ich hier geschrieben habe.
Das ist eine Kurzfassung aus der Sozialwissenschaft (Psychologie, sozialpädagogik, BWL) zu diesem Thema.
Dort wird der Kommunikation zwischen Menschen ein erheblicher Teil gewidmet und es wurden dort bereits viele Fragen beantwortet, welche hier in die Unendlichkeit diskutiert werden. Meinungen gibts hier schon genug, daher dachte ich, dass Fakten zwischendurch mal erfrischend sein könnten.
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Hierfür reicht eigentlich schon Kant mit seinen (sinngemäß) "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu" aus.
(Die Auswirkungen eines solchen Handelns dürfte ähnlich unterschiedlich sein, wie die Menschen selbst.)
Ein Blick auf Wissenschaften ist durchaus hilfreich, solange man dabei mit bedenkt, dass es dort auch nicht immer nur einheitliche Sichtweisen gibt und alles nur solange Bestand hat, bis von jemand das Gegenteil (oder etwas Abweichendes) bewiesen wurde - oder das Gegenteil/Abweichende zumindest plausibel gemacht wurde.
Hinterfragen ist also durchaus gut.
Hinterfragen ist grundsätzlich ein wichtiger Teil der Wissenschaft und immer gut. Dies jedoch bei wissenschaftlichen Grundlagen zu tun, hat endenwollenden Sinn. Aber, für die persönliche Wertentwicklungen ist dies immer sinnvoll.
„Menschenverachtend“ ist ein sehr starkes Wort. Es ist ein Extrem, welches gesellschaftlich einen Zustand beschreibt, bei dem der Wert einen Menschen auf null gesetzt wird. Sowas sollte man nur wohlüberlegt verwenden. Ich wollte hier eine Art „Bremse“ oder auch reflektionsmöglichkeit schaffen, damit die Fronten aufgeweicht werden und die Sprachwahl etwas mehr reflektiert wird. Meiner Erfahrung nach Hilft es dabei, wenn unwiderlegte wissenschaftliche Tatsachen (weil messbar) herangezogen werden. Meist kann man mit wissenschaftlichen Fakten besser umgehen als mit Zuschreibungen anderer.
Aber hier bei diesem Thema hat es nicht geklappt. Sorry 😔