"Wie würdest Du Dein Gefühl in der Session beschreiben,während Du die sub. Position einnimmst? Was ist Deine emotionale Motivation das zu tun? Welchem Teil Deiner Persönlichkeit tut das besonders gut?"
Oh, das verspricht wieder ein spannender Thread zu werden, auch wenn das hier "meine Seite" ist.
Mh, da muss ich mich jetzt wohl emotional ein bisschen nackig machen...
Ich arbeite schon länger daran und scheine mich mit Hilfe anderer in den letzten etwa zwei Monaten in die Nähe des sprichwörtlichen Pudels Kern begeben zu haben.
Drum finde ich die Idee gar nicht mal so abwegig, dass ich selbst ja gar nichts für das kann, was mein Mitspieler da so mit mir veranstaltet. Da bin ich ja die Unschuld vom Lande
Ich bin da selbst gerade mit freundlicher, unfreundlicher, aufmerksamer, spielerischer, charmanter und arschiger Unterstützung eines großartigen Menschens unterwegs, mich selbst wieder besser kennenzulernen.
Will heißen dass ich selbst eigentlich eher bratty unterwegs bin und dieses Katz-und-Maus-Spiel wahnsinnig genieße, bei dem ich am Ende auf ehrliches Unterliegen hoffe. Was jedoch jenseits dieses Unterliegens noch seelig schlummert oder vielleicht auch inbrünstig jault und mitspielen will, wird sich zeigen.
Also, vom Prolog ans Eingemachte:
"Wie würdest Du Dein Gefühl in der Session beschreiben,während Du die sub. Position einnimmst?"
Stand heute nehme ich nicht aktiv die Position des Bottom ein. Besagter Mensch hat mir da auf höchst charmante Art und Weise im wahrsten Sinne des Wortes die Hand gereicht und mich mitkommen lassen. Stichwort Bodyhandling. Dazu gab es ja beim ersten Mal Sex Educator einen wahnsinnig sinnlichen und beeindruckenden Livestream der mich gepackt hat und das Glück war mir hold (oder auch meine aktuelle Entwicklung die mir ein Gutzi ermöglichte) und ich durfte das gleich während des ersten Dates mit besagter Person erleben. Das hat meine Brattyness einfach weggefegt. Puff. Nichts da gegen das ich revoltieren konnte. Weil der hat ja einfach nur flauschig tolle Schnurrsachen mit mir gemacht! Kopf aus. Diese Herangehensweise die in dem Sinne nichts von mir wollte, nichts eingefordert hat, hat mir die Möglichkeit gelassen, mit ihm gehen zu wollen. Hat meine, beinahe kindliche, Neugierde und Vorfreude geweckt, herauszufinden, was in seinem Kopf für hübsche Dinge auf ihre Entdeckung warten und was meine Lust für mich bereit halten könnte.
Mein Gefühl währenddessen kann ich nicht benennen. Währenddessen ist es so, dass mein Kopfmenschdasein einfach überflüssig wird und mir endlich erlaubt einfach nur noch zu existieren. Die meiste Zeit kann ich im positiven Sinne hinnehmen. Bei unserem letzten Treffen hatte ich den Wunsch in mir, dass er mit dem was er tut unbedingt weitermachen soll, auch wenn ich nach außen hin nicht mehr konnte oder wollte. Das spätere Gespräch darüber hat wohl zu einer spannenden Weichenstellung geführt für das was und wie es weiterhin geschieht. Aber genau diese Ambivalenz plagt mich grundsätzlich in meinem Sein und da ich schon immer ohne Safeword gespielt habe weil ich das aus verschiedenen Gründen so will, ist BDSM für mich eine Möglichkeit diese Ambivalenz (zunächst erstmal nur durch die Hilfe einer anderen Person) bei den Eiern zu packen. Dieses "ich will nicht wollen dass ich wollen darf/soll" zu übergehen. Übergeordnet wäre das in der Nachbetrachtung dann wohl ein Gefühl von Freiheit. Urlaub von meinen eigenen Barrieren und Glaubenssätzen.
Vielleicht auch Hoffnung auf deren Überwindung und Mitnahme in den Alltag.
Huch, eigentlich waren das wohl alle drei Fragen auf einmal beantwortet.
Naja und dann ist es halt auch so, dass ich noch vor meinem ersten Mal überhaupt Sex schon tief überzeugt war, dass dieser normale Sex irgendwie langweilig sein muss. Hab mir also direkt als ersten Partner jemanden gesucht der von BDSM ne Ahnung hat und das war dann auch tatsächlich meine sexuell aufregendste Zeit mit ca 17-19 Jahren. Dann lange lange Flaute. Ich fand einfach niemanden mehr. Immer wieder in Vanillabeziehungen gerutscht und vermutlich durch die sexuelle Unzufriedenheit wurde ich dann im Alltag auch immer unumgänglicher innerhalb der Beziehung und insgesamt unzufrieden. Fehlt ja was. Schätze in diesen ca 12 Jahren hat meine Brat gut Futter bekommen.
Ist wohl auch einfach mein Weg, Kicks in mein Leben zu holen, zu denen ich mich sonst nicht traue, weil ich sie im alltäglichen Leben ja aktiv selbst gestalten (und etwaige Konsequenzen alleine tragen) müsste.
Irgendwie so wird es sein. Wenn dir ein Aspekt fehlt, frag gern genauer nach. Ich arbeite an den Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung von Gefühlen.