Ich unterbreche niemanden gerne beim ficken, aber ich dachte es wäre an der Zeit um eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen.
Dafür habe ich beide Threads nach "Motiven" und Definitionen durchforstet, gesammelt und zum Teil Varianten subsumiert. (
in 3, 2, 1...)
Die hier aufgelisteten Aspekte wurden alle von euch genannt und so, oder so ähnlich definiert, es gab oft Varianten des gleichen Aspekts. Weder Wiki noch google noch andere externe Quellen waren bei der Erstellung der Liste involviert.
Die Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar.
Ich habe versucht so viele eigene Filter auszuschalten wie ich konnte und alles zu berücksichtigen.
Wer sich hier partout nicht wiederfindet, bitte komplettieren!:)
Ähem...
Dom – genannte Motivation
Veranlagung/Neigung, ist halt so.
Die unbedingte Verfügbarkeit des Partners. Sich einfach nehmen zu können was und wie man gerade will (Im Rahmen des vereinbarten oder etwas drüber hinaus).
Seine Folgsamkeit und Aufopferung. Genauer vielleicht: Seine Bereitschaft und Lust dazu?
Sadismus (RF,Triggerlust?)
Lust daran, daß unangenehme Empfindungen „meinetwegen“ erduldet werden?
Dominanz
Kontrolle übernehmen. Macht spüren. Kreativität ausleben und Verantwortung/Dank dafür übernehmen/bekommen (immanente Belohnung).
Fürsorgliches Handeln.
Wie beim Paartanz die Führung übernehmen, vier Takte im voraus sich die Bewegungen und Empfindungen zweier Körper überlegen, um sich dann daran zu erfreuen, wie schön sie sich dreht und es genießen kann. Ihre funkelnden, dankbaren Augen danach. Um das Bild zu bemühen was mir hier am meisten hängen blieb.
Den Partner lesen können.
Gesellschaftlich nicht konforme Bedürfnisse ausleben:
Macht über ein anderes Individuum zu Besitzen. „Machtgeilheit“ Vs. Menschenwürde, Gleichberechtigung, generelle Individualisierungs tendenzen.
Symbiose in der (Lebens)Partnerschaft.
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Sub – genannte Motivation
Veranlagung/Neigung, ist halt so.
Masochismus
Durch Schmerz verstärktes, lustvolles Körpererleben.
Schmerz ertragen als Liebesbeweis.
Devotion
sich unterordnen, sich einer stärkeren/höherer Persönlichkeit übergeben, oft auch lieben.
Anerkennung über Steigerung seiner (des dominanten) Lust.
Nähe und gegenseitige Aufmerksamkeit,
In Sicherheit, Geborgenheit sein.
Kontrolle abgeben
Sich fallen lassen und vertrauen können.
Nicht selbst entscheiden müssen.
Nicht verantwortlich sein.
Sich Überaschen lassen.
Gesellschaftlich nicht konforme Bedürfnisse ausleben
Freiwillige Abgabe von Autonomie und Freiheit. Sich abgeben wollen. vs. Selbstbestimmung, Freiheit, Gleichheit und Selbstverwirklichung.
Symbiose in der (Lebens)Partnerschaft.
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Mir persönlich hat der Prozess hier sehr viel Klarheit über meine eigenen Bilder/Phantasien und ihre Ähnlichkeit/Kompatibilität zu bdsm Phänomenen verschafft. Welch breites Spektrum an individuellen Bedürfnissen doch, von außen Betrachtet, sich im Ergebnis ähneln können?!
Ich bin besonders froh darüber, daß ich alle meine eigenen Vorstellungen recht bald Überbord werfen konnte und die "Subs" nochmal selbst gefragt habe.
Da ich mich generell als Dominant fühle (Ich genieße es zu Entscheiden und damit zu gestalten) habe ich natürlich erst mal potentielle "Kollegen" gefragt.
In vielem davon fand ich mich wieder, vieles deckte sich aber so gar nicht mit meiner Vorstellung über die Motivation auf der Subseite.
Also, zurück zu Feld 1.
Die Position des Doms, die ich hier beschrieben fand, weckte, wenn ich versuchte mich hineinzuversetzen, ein extremes Impostersyndrom hervor.
"Nein!", schrie da mein "aufgeklärtes"-Überich, "So eine Position, so "angehimmelt" und erhoben, so viel "emotionales Investment" von der Gegenseite, das steht mir nicht zu!". Ich wüsste überhaupt nicht wie ich das je adäquat zurückzahlen könnte. Ich suche halt auch gerade keinen Lebenspartner um dem gerecht zu werden.
Sadist bin ich nicht. Ich würde Schlagen und das Schmerzen erzeugen, nicht genießen können. Vielleicht, weil ich eben auch kein Masochist bin, ich die Lust die ich erzeugen würde, nie nachvollziehen könnte.
Die dominante "Rolle" wäre, und war am Samstag, für mich eine sehr reizvolle Gestaltungsaufgabe eines unheimlich geilen Rollenspiels. Tief emotional könnte ich da meine Position nicht ernsthaft akzeptieren.
Das, was mich alleine Reizt, ist die sich aus Lust zur Verfügung stellenden Weiblichkeit. Dieser "sexuelle Machtwechsel". Was mir aber noch sehr "Vanilla" vorkommt.
Die ganze Emotion, die mir als "Dom" entgegengebracht würde, lässt mich aber immense Skrupel entwickeln. "Niemand ist höher oder besser als ein anderer! Und ich bin es schon gar nicht wert, daß sich einer mir unterwirft.", ruft die gleiche Stimme immer noch in mir.
Vielen Dank für eure offenen Antworten und ehrlichen Bemühungen, Eure Gefühle in Worte zu fassen. Nochmal, ich finde das ist eine ganz spezielle Community hier. Bin auch froh, daß ich mich inzwischen g€upgrad€d habe
Aber, meine Damen und Herren, machen sie doch bitte weiter!