Frage an die Subs- Deine Motivation?
Die Antworten der Doms (Danke nochmal!) in meinem komplementären Thread, "Frage an die Doms- Eure Motivation?" finde ich hoch interessant und hat mir schon viel geholfen den Reiz an der Position besser zu verstehen. (Neben meinem ersten Realexperiment vorgestern natürlich:))Ich glaube aber , ich habe mal wieder einen klassischen Fehler gemacht.
Ich bin von einer ungeprüften Prämisse ausgegangen:
...der in Fesseln befreiten Lust ...
Meine eigene einzige, annähernd Devot aussehende Phantasie, aus der ich versuche meine Empathie zu inspirieren, hatte ich als Flash Gordon in die Kinos kam.
Zu der Zeit lebte ich in einem sehr religiösem Umfeld, in dem Masturbation geradezu verteufelt und tabuisiert wurde, eher unterschwellig, aber es hatte gereicht. Unanständig, ungesund und falsch war diese spezielle körperliche Freude!
In der Zeit habe ich mich eines "Tricks" bedient um mit meiner Libido "mein" Überich zu umschiffen.
In meiner Phantasie war ich Flash Gordon und wurde gefangen genommen, an einem Baum gefesselt und gegen meinen Willen stimuliert bis ich einfach kommen musste. Meist war es ein großes Urwaldblatt, daß im Wind an meiner Eichel vorbeischaukelte. Aktive Personen gabs nie. Für mich war die Opferrolle ein Ausweg aus der vermeintlichen "Schuld". Wenn ich doch dazu gezwungen wurde, wie kann ich dann dafür verantwortlich sein?!
Heute genieße ich meine freie Sexualität längst wieder. Als Atheist zumal.
Heute sehe ich im bdsm ganz ähnliche Bilder: Gefesselte Körper die vor Lust berstend, aber alle Verantwortung abgegeben haben um sich fallen lassen und ihr hingeben zu können.
Zudem sieht mein innerer Feminist auf der anderen Hand den gesellschaftlichen Umgang mit weiblicher Sexualität.
Die passive Erregung der Umgebung wird täglich eingefordert durch Make up-Druck, Haltung und dem generellen "weiblich=always sexy" Stereotyp.
Die aktive Erregung aber, also das selbst-erregt-Sein und vor allem, das danach Handeln, wird immer noch geahndet. Mit Slutshaming und absurden Turnschuhanalogien u.v.m..
Da habe ich einfach 1 und 1 zusammenprojeziert und hinter den Fesseln und dem Wunsch nach "genommen werden" einen ähnlichen Befreiungsversuch vor einem noch größerem, weil älterem, Überich vermutet.
Davon bin ich ausgegangen, um dieses Verhältnis zwischen Dom und Sub zur verstehen.
Jetzt weiß ich aber auch, daß viele Beweggründe zu einem ähnlichen Bild/Phänomen führen können.
Ich habe oft "Hingabe" und "Bewunderung" gelesen. Ist das eine seperate Motivation oder ist das ein Weg die "unverantwortliche" Situation in die ihr euch begebt, unbewusst vor euch zu rechtfertigen? Sich jemandem "gleichwertigen" zu unterwerfen würde vielleicht das Überich nicht wirklich überzeugen?
Wie gesagt, alles meine Projektionen!
Also möchte ich ganz bescheiden einen Schritt zurück machen und Euch erstmal, so unvoreingenommen wie ich nur kann, selber fragen, bevor ich hier einfach Dinge unterstelle und es so wahrscheinlich am Ende nie verstehen werde.
Wie würdest Du Dein Gefühl in der Session beschreiben,während Du die sub. Position einnimmst? Was ist Deine emotionale Motivation das zu tun? Welchem Teil Deiner Persönlichkeit tut das besonders gut?
Ich freue mich auf ebenso offene und erhellende Beiträge von euch "Subs/Devoten/Brats etc."