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Die eigene dominante Seite annehmen

Die eigene dominante Seite annehmen
Ich bin rein äußerlich die perfekte Domina. 185, muskulös, sehr selbstbewusst und klar - und in Wirklichkeit eher devot.
Allerdings werde ich mit Anfragen gestürmt, ob ich nicht doch mal Herrin sein will.
Vielleicht will ich das sogar. Inzwischen weiß ich, dass mich auch die dominante Seite des Spiels anmacht. Aber es macht mir irgendwie total Probleme das anzunehmen. Ich fühle mich schlecht, weil es mich anmacht andere zu beherrschen, zu zwingen und zu erniedrigen. Ich habe Angst vor meiner eigenen Kraft, Angst mich mal zu verschätzen und doch du verletzen, Angst mich zu verlieren.
Kennt ihr das? Wie kann ich damit umgehen?
Ja das kenne ich
Das " Problem" würde gelöst in dem ich mich nur noch auf Menschen einlasse die wissen das dominant sein nicht gleich bedeutet Perfekt sein zu müssen und gewisse Risiken die jede Form von Sexualität nun Mal mit sich bringt zu schätzen wissen.

Er schrieb.
*****ers Mann
3.800 Beiträge
Angst vor der eigenen Kraft und dem was man anrichten kann habe ich auch, allerdings würde ich es eher Sorge nennen. Und das ist dann auch schon der Ansatz den ich empfehle. Sorgsam handeln, kleine Schritte gehen, sich einlesen, Tutorials anschauen (aber nicht verrückt machen lassen)
Angst vor dem dominant sein habe ich nicht. Ich bin es einfach. Was ist das ist.
*********glich Mann
248 Beiträge
@*****ers hast Du ein Tipp für gute Tutorials? Lg Oliver
Ich persönlich mache einen großen Bogen um diejenigen, egal ob Dom/mes oder subs, die nie an sich selber und/oder den eigenen Neigungen und Fähigkeiten zweifeln.
Zweifel gehören für mich zu einem Entwicklungsprozess dazu, sonst ist es nur Schaustellerei o. ä.
Kommunikation, Offenheit und Gespräche sind unerlässlich, um in jeder Art von Beziehung den Weg zu finden, den man gemeinsam mit jmd anderem gehen möchte. Das ist bei BDSM nicht anders, imho.

Eine Domina ist übrigens m. W. etwas anderes als eine Domme/Herrin. Ich vermute, Du meinst letzteres.
Zitat von *****itS:
Kennt ihr das? Wie kann ich damit umgehen?

Klar, das ist der kleine Faden im Kopf, den ich Vernunft nenne. Es ist dann die Gewissheit, das meine Sub, genau das einfordert, was ich mir in meinen dunkelsten Fantasien für sie ausdenke - die meinem SM dann ein Handlungsrahmen gibt.

Meine Ambivalenz möchte ich weder aufgeben, noch abstellen.
Ich kenne das Problem auch und daher ist mir in der Hinsicht auch mega wichtig, dass der/die Sub ganz genau weiß wann Schluss ist. *g*

Ja, die Verantwortung liegt zum größten Teil auf deiner Seite, trotzdem hat der/die Sub ebenfalls die Aufgabe auf sich selbst aufzupassen.

Geh niemals eine Dob/sub Beziehung ein, wo du dir nicht hundert Prozent sicher bist, dass der andere Part den Mund aufmachen kann!

Als Dom will man doch dem Sub den Wunsch von Kontrolle, Führung, Schmerz oder vergleichbares erfüllen. Man möchte, dass es dem Sub gut geht. Wenn ein Sub seine/ihre Wünsche und Vorstellungen nicht kommunizieren kann, ist mir das persönlich zu schwammig und ich würde mich nicht darauf einlassen.

Sollte es dann passen, dann merkt man viel schon an der Körpersprache des Gegenübers. Dreht er/sie sich weg, versucht trotz Fesseln irgendwie dem was kommt zu entgehen, ist weniger feucht/hart, dann ist das oft (nicht immer, nur um Beispiele zu nennen) ein Indikator, dass die Lust nicht mehr überwiegt und man kann smooth einen Gang runterschalten ohne das Spiel direkt zu gefährden.

Was ich damit sagen will, wenn du eine/n Sub haben willst, achte darauf, dass du dich 100% wohl fühlst mit ihm/ihr und der Situation, vor allem dass er/sie dich aushält. Kommunikation ist wichtig. Und auf Körpersprache/nonverbale Kommunikation achten (Achtsam sein im allgemeinen). Dann passt das schon. *g*
Zitat von *****itS:
Ich fühle mich schlecht, weil es mich anmacht andere zu beherrschen, zu zwingen und zu erniedrigen.

Hinterfrage Dich doch mal selbst, WARUM Du Dich damit schlecht fühlst?
Meist sind es nur anerzogene Verhaltensweisen.

Und was Fehler betrifft... es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer achtsam mit seinem Partner umgeht, dem werden "Fehler" auch verziehen. Meist passieren sogar recht lustige Dinge, die man schnell beheben kann oder über die beide herzhaft lachen können. Denn die meisten tasten sich doch erst mal behutsam heran und prügeln nicht wie wild los.
*****ers Mann
3.800 Beiträge
@******666 hier im Joy gibt es zum Beispiel einiges.

Hier zum Beispiel zum Thema Bondage
Bondage
*********oaka Frau
6.895 Beiträge
@*****itS
Mir ging es ähnlich. Meine Neigungen habe ich lange unterdrückt, weil es sich für eine Frau nicht schickte die Hosen in der Beziehung an zu haben.

Die Erziehung hat überwiegend dazu beigetragen, später auch die Gesellschaft und als dann beteit war mich so zu akzeptieren wie ich bin, waren es dann auch Leute aus der Szene.

Letzetes fand ich schon etwas verwirrend, weil ich damals dachte, daß die Akzeptanz unter Gleichgesinnten sehr hoch sei. Allerdings habe ich schnell gelernt, daß doch eher ein klassisches Rollenverständnis herrscht und als dominate Frau besser unter anderen dominanten Frauen aufgehoben ist.

Auf Veranstaltungen mit überwiegend Maledoms erntete ich auch schon den einen oder anderen verächtlichen Blick. Das Klischees, nur dominante Männer sind starke Männer, bekam ich auch oft zu hören und zu lesen. Aber privat wurde ich anders behandelt, da waren sie zahm wie kleine Kätzchen und wollten ihre andere Seite erkunden...natürlich heimlich.

Steh zu dir und zu deiner Neigung und versuche dir selbst und von anderen was einzureden. Mach dein Ding, mach was dir gefällt, sei du selbst.

Tausch dich in Femdom-Gruppen aus. Dort wirst du auf ähnliche Erfahrungen treffen und dort bist du gut aufgehoben. Aber trotzdem rate ich dir, dein eigenes Ding zu machen.

Alles Gute *blume*
*********xFour Paar
451 Beiträge
Vielleicht hilft es dir für dein eigenes Gefühl dir klar zumachen, dass der Gegenpart genau diese Verhaltensweisen, die dir ein schlechtes Gefühl machen zB erniedrigen, beherrschen usw., ja WILL! Also, du tust ihm/ihr ja etwas Gutes damit *g*

Ich denke auch manchmal, dass ich zu böse oder sadistisch bin in einigen Momenten, aber solange das Feedback von meinem Sub noch positiv ist,bist doch für beide die Welt in Ordnung. Über die Strenge schlagen, einen Fehler mache ist in einem gewissen Rahmen mMn völlig normal und passiert auch in jahrelangen BDSM Beziehungen. Man redet dann darüber, arbeitet das auf und vermeidet es beim nächsten Mal.

Suche dir auf jedem Fall eine/n Sub, mit dem/der du über deine negativen Gefühle und Bedenken reden kannst ohne das er/sie deine Dominanz anzweifelt oder womöglich vergisst, dass du auch nur ein Mensch bist und nicht 24/7 die dominant-sadistische FemDom.
*****ahh Frau
168 Beiträge
@*****itS Hier im Joy gibts tolle Möglichkeiten auch privat mit Mentoren darüber zu reden. Mir hat in meine schwierige Phase eine ganz liebe Dame geholfen...*blume*
Ich danke euch für die vielen aufbauenden Worte und Anregungen!
Als Sub ist mir sehr klar, dass meine Konterparts genau das bekommen, wonach sie sich sehnen. Ich kenne es sooo gut - diesen Hunger nach Führung und Fremdbestimmung, den Wunsch gehändelt und benutzt zu werden.
Alleine deshalb wundert es mich, dass ich meine dominante Seite aus irgendeinem Grund nicht annehmen kann. Es ist eine reine Kopfsache. Erziehung? Vielleicht. Vielleicht auch die Angst zu sehr ein Klischee zu bedienen, weil mein Äußeres bereits entsprechende Erwartungen weckt? Keine Ahnung.
Aber ihr habt in vielen Punkten Recht. Ich muss selbstbestimmter werden, wenn es um die Gestaltung eines Playdates geht. Vielleicht ist es genau das. Möglicherweise spielt mir hier mein oft geübt submissiver Kopf einen Streich und wartet zu sehr auf die Klarheit von anderen.
Also zurück auf Anfang:
Was will ich von einem Playdate, in dem ich das Sagen habe?
Werde schon ganz kribbelig...😁
LG an euch Alle!
Zitat von *****itS:
Ich danke euch für die vielen aufbauenden Worte und Anregungen!
Als Sub ist mir sehr klar, dass meine Konterparts genau das bekommen, wonach sie sich sehnen. Ich kenne es sooo gut - diesen Hunger nach Führung und Fremdbestimmung, den Wunsch gehändelt und benutzt zu werden.
Alleine deshalb wundert es mich, dass ich meine dominante Seite aus irgendeinem Grund nicht annehmen kann. Es ist eine reine Kopfsache. Erziehung? Vielleicht. Vielleicht auch die Angst zu sehr ein Klischee zu bedienen, weil mein Äußeres bereits entsprechende Erwartungen weckt? Keine Ahnung.
Aber ihr habt in vielen Punkten Recht. Ich muss selbstbestimmter werden, wenn es um die Gestaltung eines Playdates geht. Vielleicht ist es genau das. Möglicherweise spielt mir hier mein oft geübt submissiver Kopf einen Streich und wartet zu sehr auf die Klarheit von anderen.
Also zurück auf Anfang:
Was will ich von einem Playdate, in dem ich das Sagen habe?
Werde schon ganz kribbelig...*mrgreen*
LG an euch Alle!


@*****itS

Salut,

1) Ich hab in Dein Profil geschaut und zwar nicht gesehen, was selbst geschrieben ist bzw. was vom Textgenerator stammt, aber festgestellt, daß Du den intellektuellen Kick brauchst.

2) Du als Kopfmensch bist das Gegenteil zu mir als Kopfmensch: Wo bei mir der Kopf blockt, ist er bei Dir aktiv, in devoter Rolle. Es gibt genug Frauen, die im Alltag dominant sind und sich beim SEX in der devoten Rolle entspannen.

3) Mal angenommen, du lebst die devote Ader aus, die Du hast: Dir wird vorgedacht, wie Du Dich zu verhalten hast, respektierst Du nicht, was Dir vorgedacht wird, wirst bestraft, bist gefesselt, kannst Dich eh nicht bewegen. Es wird verlangt, daß Du Dich nach dem Willen von jmd. anders richtest. Du bist gut damit gefahren und oft geil damit geworden, zu folgen. Du bist entspannt.

4) Dominanz heißt "Machen, aber nicht vordenken lassen sondern selber vordenken." Das bedeutet: Was Punkt 3) angeht, ist Schluß mit lustig:

A) Der Entspannungsmechanismus des Devotseins der im Alltag dominanten Frau fällt weg.

B) Du hast keine Regeln mehr, die Du einfach befolgst sondern mußt die Regeln erst schaffen.

C) In der devoten Rolle wird von Dir erwartet, was Du zu tun hast, dadurch, daß Du folgst, achtest die andere Person, denn du weißt was die andere Person will. Bist dominant, hat sich die andere Person nach Dir zu richten, Du weißt aber nicht, was gut kommt und was nicht, und Du hast auch nicht eine gewisse Bestimmtheit, einfach mehr oder weniger rücksichtslos zu sagen "ich geb hier den Ton an, was kümmerst Du mich, Du devoter Winzling"

D) Oder anders: Man chattet am Samstag abend auf irgendeinem 0815 Single Server rum und trifft eine Frau, die sagt "oh, ONS suche ich keinesfalls." Erfolgreich ist ein ONS dann, wenn er sie für seine Geilheit benutzt und wenn sie ihn für ihre Geilheit benutzt.

Das bedeutet:

a) Als devote Frau bist glücklich, benutzt zu werden.

b) Als dominante Frau fehlt Dir noch das Vertrauen zu sagen "ich benutze den Typen für meine Geilheit", weil Dir die Sicherheit noch fehlt. Art, Umfang und Ausmaß des Benutzens bzw. die Regeln selbst zu bestimmen und dabei einfühlsam zu sein.

4)

Was willst Du von einem Playdate ? intellektuelle Auseinandersetzung, Empathie, Vordenken, Führen, Harmonie


Kann das sein ? Wie falsch liege ich ?
Das immer wiederkehrende Problem ist das sich einfach zu viel Gedanken um das goldene Kalb sprich BDSM gemacht werden als einfach Mal zu machen. Mach ich was falsch? Wie geht mein Gegenüber damit um? Jeder der sich nur ein bisschen (Lebens) Erfahrung mitbringt wird wissen daß es immer irgendwo einen Haken gibt wenn man nur lang genug danach sucht. Mach das was dir Freude bereitet und nicht das was du denkst von dir erwartet wird., Nutze die Chance zu fühlen wie sich ein Dom fühlt und wenn dir das sexuell nichts gibt dann weißt du wenigsten von der sub Seite aus das Dom sein auch nicht immer nur toll ist und perfekt sein kann.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
@*****itS

Hm, Zweifel würde ich das nicht nennen. Aber sich Gedanken machen ist glaube ich völlig normal. Insbesondere muss man sich auch der Verantwortung bewusst sein.

Aber es macht mir irgendwie total Probleme das anzunehmen. Ich fühle mich schlecht, weil es mich anmacht andere zu beherrschen, zu zwingen und zu erniedrigen

Naja, aber du tust demjenigen, der es mag, ja einen Gefallen damit. Natürlich ist es nicht immer leicht, das Gegenüber richtig einzuschätzen und richtig zu dosieren... aber du bekommst ja eine Rückmeldung. Und wenn du dann die Lust siehst und auch Dankbarkeit, dann werden deine Bedenken verfliegen.

Vielleicht hilft es dir erstmal bei einem Paar zuzugucken und evtl. mit einzusteigen, so viel und soweit du es willst und es gerade passt. So hast du nicht die alleinige Verantwortung und der /die andere Dom, kann dir sagen/zeigen, was bei Sub geht/nicht geht.

Ich habe Angst vor meiner eigenen Kraft, Angst mich mal zu verschätzen und doch du verletzen, Angst mich zu verlieren.

Grundsätzlich solltest du davon ausgehen, dass du eine Rückmeldung bekommst und ggf. auch ein Stop, wenn es zu viel ist. Tatsächlich schafft das aber auch nicht jede/r in diesem Moment. Feingefühl ist nötig. Aber natürlich kann es passieren, dass man jemanden falsch einschätzt.

Ich selbst bin mir nur was extremere Phantasien angeht unsicher und weiß noch nicht, ob ich die mal umsetzen werde. Auch möchte ich eigentlich am liebsten ohne Saveword, also RACK, spielen. Ich gehe aber prinzipiell davon aus, dass ich merken würde, wenn die richtige Person und der Moment da wären.
********iebe Mann
10.689 Beiträge
Zitat von ******itS:
Die eigene dominante Seite annehmen
Ich bin rein äußerlich die perfekte Domina. 185, muskulös, sehr selbstbewusst und klar - und in Wirklichkeit eher devot.
Allerdings werde ich mit Anfragen gestürmt, ob ich nicht doch mal Herrin sein will.
Vielleicht will ich das sogar. Inzwischen weiß ich, dass mich auch die dominante Seite des Spiels anmacht. Aber es macht mir irgendwie total Probleme das anzunehmen. Ich fühle mich schlecht, weil es mich anmacht andere zu beherrschen, zu zwingen und zu erniedrigen. Ich habe Angst vor meiner eigenen Kraft, Angst mich mal zu verschätzen und doch du verletzen, Angst mich zu verlieren.
Kennt ihr das? Wie kann ich damit umgehen?

Ja. Ich habe mich da ziemlich eingehend selber reflektiert.

Weißt du, was mir geholfen hat? Mich als Wunscherfüller zu sehen - also genau das, was viele Doms (die sich diese Fragen nicht stellen) eben nicht sein wollen!
Quasi: Nicht ich zwinge dem Gegenüber meinen Willen auf, es ist nicht in eine Rolle gedrängt, die es nicht will - sondern wir spielen beide unsere Rollen, die perfekt zusammenpassen!

Unsere Sie hat darunter gelitten, dass ihr früherer Partner sie nicht dominieren wollte (oder nur auf eine Weise, die sie verletzt hat). Sie hat sich einen gesucht, der ihr das gibt, wonach sie sich sehnt, und mich gefunden. Sollte ich ihr diesen Wunsch versagen?

Wenn du dich als eigentlich devot fühlst, dann sollte dir die Rolle der Erfüllungsgehilfin doch eigentlich leicht fallen. Du dienst dabei der Lust des anderen! Aber eben aktiv, indem du fesselt, schlägst, was auch immer sonst noch.

Außerdem kannst du dir einen Switcher suchen und mit dem immer wieder mal Rollen tauschen, damit du auch die passive Seite in dir ausleben und genießen kannst. Wir machen das auch so.

Jedenfalls, es sollte dir helfen, wenn du die Erkenntnis annimmst, dass du nichts tust, was der andere nicht will! (Und wenn er doch will, dass du seine Grenzen austestest und überschreitest, dann muss er es dir vorher sagen, dass du es tun sollst.) Damit waren alle meine Probleme mit dem Thema schlagartig beseitigt. Nicht du allein machst dein Ding ganz egoistisch, sondern ihr beide genießt es. Natürlich, die Kontrolle musst du behalten. Aber so reflektiert, wie du hier rüberkommst, schaffst du das schon.

Er von Drachenliebe schrieb
******ugo Frau
67 Beiträge
Zitat von *****itS:
Wie kann ich damit umgehen?
Los lassen und probieren!
Du triffst Menschendie es WOLLEN... und du eigentlich auch... dann lasse es laufen!
***is Mann
1.509 Beiträge
Interessant, was für unterschiedliche Assoziationen ein Posting weckt!

Ich höre da zwischen den Zeilen zwei Dinge raus: Erstens eine gewisse Unreflektiertheit, was diese "Ängste" oder vielleicht besser "Bedenken" betrifft und eine generelle Angst Fehler zu machen oder zu scheitern.

Fehler gehören zum Leben und ohne diese gäbe es in den verschiedensten Bereichen des Lebens keinen Fortschritt und Weiterentwicklung. In vielen Firmen gibt es eine dokumentierte Fehlerkultur und den Wunsch sich nicht von ihnen ausbremsen zu lassen. Umgangssprachlich auch gerne mit "Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen..." beschrieben.

Sprich, sich nicht davon aufhalten lassen, weil man sich vorstellt was alles schief laufen KÖNNTE, sondern in sich reinhören, reflektieren was Bedürfnisse und Wünsche betrifft und dann MACHEN! Klein anfangen, langsam steigern und ggfs. einen Mentor suchen...

Ist allemal besser als sich in Grübeleien und Worst Case Szenarios zu ergehen...

*Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ.
*****er7 Mann
94 Beiträge
Zitat von *****itS:

Also zurück auf Anfang:
Was will ich von einem Playdate, in dem ich das Sagen habe?
Werde schon ganz kribbelig...😁
LG an euch Alle!

Das ist sicher ein guter Weg: sich erst einmal bewusst werden was man will und worauf man Lust hat. Nur wer weiß was ihm oder ihr gefällt hat auch eine Chance das zu erleben. Das gilt für beide Seiten. Zu dem Punkt, dass Du dich nicht zu verrückt machen solltest bist Du ja schon selber gekommen. Sehr gut. *g*

Vielleicht passt es nicht zu 100%, da ich beim schreiben eher an Subs dachte. Aber vielleicht passt ein Artikel den ich mal geschrieben habe dennoch: https://eisbaerbdsm.wordpres … rschung-und-vokabeln-lernen/

Ansonsten hab Spaß und lerne dich kennen.
Ich habe eine etwas parallele Entwicklung durchgemacht. Früher hielt ich mich für rein devot, hatte aber ein sehr lebhaftes Kopfkino und wollte das auch genau so bedient bekommen. Meine damalige Partnerin war überhaupt nicht dominant, wollte mich aber glücklich machen. Ich habe sie also aufgefordert sich ein Domina-Outfit anzuziehen und mich ihre Stiefel küssen lassen zu müssen.

Nach der Beziehung hatte ich einen Reiz nach Oben-Sein. Ich habe meine jetzige Freundin kennengelernt die klar unten sein wollte. Ich wollte es probieren, konnte sie auch ganz zärtlich Erfahrung mit Fesseln sammeln lassen. Aber mit der Gerte fühlte ich mich schuldig, ich könnte doch keine Frau schlagen, und so weiter. Irgendwann ist das eingetreten, was einige andere hier beschrieben haben: Ich sah mich als Wunscherfüller. Sie möchte auf den Hintern, sie bekommt auf den Hintern! Ich spürte, wie geil sie davon wird, und ich wollte mehr von ihrer Geilheit entfesseln. Inzwischen initiiere ich das Spanking, weil ich sie so geil sehen will.

Mit ganz viel Reflexion habe ich es dann geschafft nochmal eine Metaebene höher zu kommen. Eigentlich war ich die ganze Zeit dominant, habe mich aber nicht getraut Top zu sein. Also war ich dominanter Bottom. Und jetzt bin ich dominanter Switch, mache in jeder Rolle das, was ich will. Und meine Freundin findet es gut, weil sie einfach das macht, was ich ihr sage und das genießt.

Der für mich entscheidende Teil war über meinen Schatten zu springen. Ich traute mich sie nach Aufforderung zu schlagen, und erfuhr so von ihrer Lust dabei. Und jetzt finde ich es nicht mehr verwerflich ihr das zu geben. Natürlich fände ich es weiterhin inakzeptabel sie außerhalb von BDSM zu schlagen. Aber diese Differenzierung brauchte etwas Zeit.
**du Mann
1.103 Beiträge
Hallo PragmitS

Es ist nicht einfach, die andere Rolle zu "spielen", und es mag Zeit brauchen, bis Du Dich damit wohl fühlst - oder feststellst, dass sie nichts für Dich ist (was ich keinesfalls negativ sähe). Probiere die Rolle aber nur aus, weil Du es willst, und nicht, weil andere dies wollen.

Du bist auf dem richtigen Weg, wenn Du Dich fragst, was Du Dir von einem Playdate wünschst. Es ist aber eine gute Idee, dass Du auch abklärst und darauf eingehst, was sich der Sklave wünscht. Passt das zusammen, Thema Spielrahmen?

Starte mal mit einer kompakten Session mit wenigen Spielen, die Du Dir zutraust. Ihr könnt immer Neues hinzunehmen, Euch steigern, wenn es allseits stimmt. Es muss nicht grad am Anfang die Mega-Supersession sein.. Und reflektiere die Session nachher mit dem Sklaven, u.U. auch alleine.

Und schliesslich: Nutze Deine Erfahrungen des devoten Parts. Was ist Dir dort wichtig gewesen, was hättest Du Dir anders gewünscht usw.?

Lg, gutes Gelingen! Pidu
Ich hab’s eben in einem anderen Thread geschrieben. Ich glaube jeder Mensch hat sowohl eine dominante als auch eine submissive Seite, jeweils in individuell unterschiedlicher Ausprägung. Beide Seiten wollen bedient werden, nicht zwangsläufig im BDSM Kontext. Sein eigenes Rollenbild und Selbstverständnis kann man überwinden, wenn man erst mal akzeptiert hat wie man (geprägt) ist und was man für (möglicherweise konträre) Bedürfnisse hat. Eine Hemmung die aktive Seite einfach umzusetzen empfinde ich als positiv. Das spiegelt das Bedürfnis keine Grenzen, bewusst gezogene oder eingebildete zu verletzten. Hier hilft viel reden, gerade auch mit erfahrenen Partner und rantasten. Wichtig ist aus meiner Sicht, gerade als unerfahrener Aktiver bzw. Dominanter seinen eigenen Weg in der eigenen Geschwindigkeit geht und sich nicht zu Dingen drängen zu lasst, für die man sich nicht bereit fühlt oder die man sich noch nicht zu traut. BDSM hat ganz viel mit (Selbst)vertrauen zu tun.
********iebe Mann
10.689 Beiträge
Zitat von *******r_bb:
Ich hab’s eben in einem anderen Thread geschrieben. Ich glaube jeder Mensch hat sowohl eine dominante als auch eine submissive Seite, jeweils in individuell unterschiedlicher Ausprägung. Beide Seiten wollen bedient werden, nicht zwangsläufig im BDSM Kontext. Sein eigenes Rollenbild und Selbstverständnis kann man überwinden, wenn man erst mal akzeptiert hat wie man (geprägt) ist und was man für (möglicherweise konträre) Bedürfnisse hat. Eine Hemmung die aktive Seite einfach umzusetzen empfinde ich als positiv. Das spiegelt das Bedürfnis keine Grenzen, bewusst gezogene oder eingebildete zu verletzten. Hier hilft viel reden, gerade auch mit erfahrenen Partner und rantasten. Wichtig ist aus meiner Sicht, gerade als unerfahrener Aktiver bzw. Dominanter seinen eigenen Weg in der eigenen Geschwindigkeit geht und sich nicht zu Dingen drängen zu lasst, für die man sich nicht bereit fühlt oder die man sich noch nicht zu traut. BDSM hat ganz viel mit (Selbst)vertrauen zu tun.

Zu deiner Theorie - das ist natürlich nur eine Vermutung, vor allem mangels valider Datenlage. Aber eine, die sehr viel für sich hat. Innerhalb des BDSM würde ich dir zustimmen, bei Vanillas kann man nur vermuten.

Ist im Grunde ähnlich wie die These, dass jeder Mensch eine hetero- und eine homosexuelle Seite in sich trüge, also letztlich mehr oder weniger bi ist. Nur wie stark welche Seite ausgeprägt wäre, das ist individuell.

Und man definiert sich ja auch immer selber ... wenn ich mich als dominanten Hetero bezeichne, und mir nur gestatte diese Seite auszuleben, dann bin ich es, auch wenn in mir durchaus die Anlagen zu einem sub und dem gleichen Geschlecht vorhanden wären - sie kommen aber nie zum Vorschein.
Wahrscheinlicher ist das, wenn man für Experimente offen ist und auch mal was anderes ausprobiert ... dann kommt man vielleicht drauf, dass das durchaus auch was für einen ist.

Er schrieb
Zitat von ********iebe:
Zitat von *******r_bb:
Ich hab’s eben in einem anderen Thread geschrieben. Ich glaube jeder Mensch hat sowohl eine dominante als auch eine submissive Seite, jeweils in individuell unterschiedlicher Ausprägung. Beide Seiten wollen bedient werden, nicht zwangsläufig im BDSM Kontext. Sein eigenes Rollenbild und Selbstverständnis kann man überwinden, wenn man erst mal akzeptiert hat wie man (geprägt) ist und was man für (möglicherweise konträre) Bedürfnisse hat. Eine Hemmung die aktive Seite einfach umzusetzen empfinde ich als positiv. Das spiegelt das Bedürfnis keine Grenzen, bewusst gezogene oder eingebildete zu verletzten. Hier hilft viel reden, gerade auch mit erfahrenen Partner und rantasten. Wichtig ist aus meiner Sicht, gerade als unerfahrener Aktiver bzw. Dominanter seinen eigenen Weg in der eigenen Geschwindigkeit geht und sich nicht zu Dingen drängen zu lasst, für die man sich nicht bereit fühlt oder die man sich noch nicht zu traut. BDSM hat ganz viel mit (Selbst)vertrauen zu tun.

Zu deiner Theorie - das ist natürlich nur eine Vermutung, vor allem mangels valider Datenlage. Aber eine, die sehr viel für sich hat. Innerhalb des BDSM würde ich dir zustimmen, bei Vanillas kann man nur vermuten.

Ist im Grunde ähnlich wie die These, dass jeder Mensch eine hetero- und eine homosexuelle Seite in sich trüge, also letztlich mehr oder weniger bi ist. Nur wie stark welche Seite ausgeprägt wäre, das ist individuell.

Und man definiert sich ja auch immer selber ... wenn ich mich als dominanten Hetero bezeichne, und mir nur gestatte diese Seite auszuleben, dann bin ich es, auch wenn in mir durchaus die Anlagen zu einem sub und dem gleichen Geschlecht vorhanden wären - sie kommen aber nie zum Vorschein.
Wahrscheinlicher ist das, wenn man für Experimente offen ist und auch mal was anderes ausprobiert ... dann kommt man vielleicht drauf, dass das durchaus auch was für einen ist.

Er schrieb

Klar, ist nur ne Theorie und ich bin auch kein Psychologe.
Ich spreche von meiner eigenen Erfahrung und den Wahrnehmungen aus meinem BDSM-Umfeld. Ich leben BDSM seit Mitte der 90er mehr oder weniger intensiv aus. Zunächst als Aktiver, dann als Switcher und zuletzt überwiegend als Passiver/Devoter. Gleichzeitig bin ich im Alltag/Beruf eher dominant. Es ist ja ein beliebtes Klischee, dass sich die Topmanager bei professionellen Dominaa den Ausgleich für ihren „dominanten“ Alltag holen. Ich glaube, dass dies der Komplexität des Themas nicht gerecht wird. Ich glaube nicht, dass es um einen Ausgleich im Sinne von Sport als Ausgleich zum Schreibtischjob geht. Es sind konträre Aspekte der Persönlichkeit, die bedient und halbwegs in Harmonie gebracht werden wollen, damit Mensch ausgeglichen ist. Für mich war BDSM als sub ein Ausgleich zum „dominanten“ Alltag. Während eines Burnout, wo ich das Gefühl des völligen Kontrollverlusts über mein Leben hatte, war das Bedürfnis nach passivem BDSM völlig weg. Ich hatte mich da aus allen Foren, wie Fetlife, etc. zurückgezogen. Sobald ich die Phase überwunden hatte, kam auch das Bedürfnis nach Unterwerfung, die ganzen Phantasien und so zurück. Die tatsächlichen Zusammenhänge sind wahrscheinlich noch viel komplexer. Mein Punkt ist einfach, dass in jedem Menschen beide Seiten vorhanden sind, die unterschiedlich ausgeprägt sind, aber auch bei veränderten Umständen plötzlich ganz anders spürbar werden und andere Bedürfnisse auslösen.
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