Das eigentliche Problem zwischen den Geschlechtern ist doch,... (Wieso habe ich plötzlich lauter Laserpunkte auf der Stirn?
)
...daß wir als Säugetiere für die Fortpflanzung offensichtliche körperliche Unterschiede zur Orientierung brauchen, aber generell aus dem gleichen Basismodell gemacht sind. Echte organische Unterschiede sind ja eher im niedrigen einstelligen Prozentbereich zu finden(geschätzt). Hier gut differenzieren zu können, ist natürlich für eine Spezies eine überlebenswichtige Fähigkeit.
Die Tatsache, daß früher, ganz ganz früher, die Frauen eigentlich ständig schwanger waren, also alle 9 Monate für ein bis zwei Wochen etwas weniger belastbar waren, und ein paar weitere Monate mit ihrem Körper einen Säugling ernähren mussten (also ab spätestens 15 Jahren, fast ständig säugten), hat sich m. E. aber zu grotesken Stilblüten entwickelt.
Sie kann mit ihrem Körper ein Säugling machen und stillen, ergo muss sie auch gut mit Kindern sein und generell gerne die gebende, nährende Natur in allen Lebenslagen sein, und sich gerne ums Lager/Haus kümmern, weil sie ja sowieso defacto nicht ohne Säugling, Tage auf der Jagd verbringen konnte. Und ach so sensitiv und sozial sind sie ja auch, weil es dem körperlich unterlegenden natürlich wichtiger ist, Stimmungen beim überlegenden, rechtzeitig einzuschätzen als umgekehrt.
So wurden charakterliche Attribute, körperlichen zugeschrieben.
Die Tatsache, daß es schon immer ganz schlechte Mütter gab und ganz schlechte Jäger, musste man früher, aufgrund der Alternativlosigkeit, einfach so hinnehmen.
Heute, knappe 200.000 Jahre später, sind viele dieser körperlichen Beschränkungen obsolet. Frauen können heute mehr "Fleisch" nach hause bringen, sind Durchschnittlich 2,3 mal Schwanger in ihrem Leben und genießen, nach langem Streiten, endlich eine rechtliche Gleichstellung mit den körperlich überlegenden in der Gesellschaft.
Beim Abbau dieser Zwangsläufigkeiten kommt Mehr und mehr zutage, daß wir vielleicht doch das gleiche Basismodell sind, mit zufällig verteilten charakterlichen Eigenschaften. Anstatt eine "schlechte Frau" oder "schlechter Mann" zu sein, weil wir natürlich nie alle Zuschreibungen auf uns vereinen können, einfach ein Mann oder Frau zu sein die einen individuellen Charakter haben.
Heute kann eine "schlechte" Mutter eine gute Jägerin sein, und ein schlechter Jäger ein guter Vater und Koch. Oder halt alles, was dem individuellen Charakter gerade entspricht, egal ob mit oder ohne Pimmel.
Wir leben einfach nicht mehr in alternativlosen Zeiten.
Natürlich gebührt einer gleichgestellten Person, eine gleichgestellte Repräsentanz in allen Lebenslagen. Vor allem in dem Realität konstituierendem Gebiet der Sprache.
Es ist verblüffend anzusehen, daß wir uns lieber in "weibliche Anteil" und "männliche Anteile" zerreißen, anstatt diese Zuordnung generell mal Fallen zu lassen, und sagen zu können: ich bin stark und kommunikativ, ich bin sensibel und dominant/devot/whatever. Als ein Ganzes, nicht als "Teile" von mir. Dann müsste man keine Gräben mehr überwinden.