Zuallererst, ich liebe Sprache! Sie ist der Träger jeglicher (verbaler) Kommunikation und von daher für mich beinahe genauso wichtig wie die Intention dahinter.
Beim Sex ist sie meinem Empfinden nach kein Muss (also ich brauche beim Sex keine Sprache, da ich mich auch bei nonverbaler Kommunikation absolut wohl fühle), trotzdem ist sie in meiner Erotik nicht wegzudenken. Um Sex zu haben muss es ersteinmal zum Sex kommen. Der Anlauf ist entscheidend und dieser Anlauf erfordert Sprache.
Sprache ist also - für mich - eine Bedingung.
Nun zum Thema.
Was ist Eure Sprache? Was triggert Euch? Was spricht Euch an in der sprachlichen Kommunikation? Was sind Eure Erfahrungen, Eure Möglichkeiten und Grenzen?
Beispiele für gelungene Sprache der Erotik wären hier "Höhepunkt" des Themas.
Ich mag intelligente und kommunikative Männer. Meiner Erfahrung nach setzen viele Menschen Intelligenz mit besonders komplizierter und aufwändiger Sprache in gleich und vergessen dabei den eigentlichen Zweck der Kommunikation: Verstanden werden.
Im Zusammenhang mit der Erotik bedeutet "verstanden werden" - zumindest in meinem Fall - "gefühlt werden". Und um in mir ein Gefühl zu erzeugen möchte ich Bilder sehen. Diese Bilder müssen mit Sprache erzeugt werden.
Ich will mir ein Bild von dir machen.
Bilder können sprachlich erzeugt werden und auf alles angewendet werden. Wichtig sind die Details. So wie man in einem Foto die Vase mit dem gelblichen Wasser, mit Blumen die schon die Köpfchen hängen lassen sieht. Das muss das auch in Sprache ausgedrückt werden. Wenn man zum Ausdruck bringen möchte, dass man
ein offener Mensch ist, dann wäre ein passendes Bild zum Beispiel:
"Ich bin der Typ, der vollkommen dicht nachts um drei mit dem katholischen Barmann hinterm Club über die Theodizee philosophiert, obwohl ich mein Leben lang gedacht habe, ich wäre Atheist."
In Bezug auf die Erotik allerdings muss man mit Bildern vorsichtiger sein bei mir. Ich will ich nicht wissen, wie du mich ausziehst sondern wie du mich
anziehst. Es interessiert mich nicht welcher vertikale, dreihöckrige Zungenschlag mich in die orgasmische Erleuchtung katapultieren soll, bis ich mir den kategorischen Imperativ aus dem Arsch ziehen kann.
Hier ist mir mehr wichtig, eine theoretische oder subtile Herangehensweise zu erfahren. Ein Telefonat während dem Sport, wo ich höre wie schwer der Atem meines Gegenübers wird, wenn er spricht ist einschlägiger als jede Beschreibung des "glühenden Wachholder" aus dem Kamasutra im Ohr.
Bevor das hier jetzt allerdings zu lang wird, breche ich an der Stelle ab. Es wird spät, ich will ins Bett lmao.