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Kinder - Segen oder Fluch für die Beziehung?

******978 Paar
2.148 Beiträge
Zitat von *********terie:
Kinder - Segen oder Fluch für die Beziehung?
Hallo Zusammen,

mir, (w) ist durchaus bewusst, dass die Überschrift meines Theads zu Kontroversen führen kann - und auch soll. Mein Partner und ich, sind glücklich zusammen - in unserem Umfeld (wir sind beide 34 und 30) ist das Thema Kinder, Familie mal mehr, mal weniger präsent. Ich kann feststellen, dass viele Paare die Kinder bekommen, eine komplette Wandlung durchmachen. Sie sind nicht mehr, ein Paar das Kinder hat - sondern Eltern, die sich um Ihren Nachwuchs kümmern.

Vieles, was man früher machen konnte - ist aufgrund von Kindern nicht mehr möglich. Das Leben (und auch das Umfeld) wird dazu getrimmt auf die Kinder -(erziehung) einzugehen. Will man das nicht, oder nicht in dem Maße - wird man aussortiert. Es kommen selterner Verabredungen zustande, selbst ein Telefonat (dass man Tage vorher ausmacht) ist nicht möglich, da es NUR um die Kinder geht (Stuhlgang, Schlafverhalten, Essverhalten, Zähne..)

Auch hier, konnte ich den ein oder anderen Kommentar lesen.. "ich halte durch, bis meine Kinder aus dem Gröbsten raus sind - schließlich habe ich mich für sie entschieden" oder "ich muss mit ihm/ihr zusammenbleiben der Kinder wegen"

Warum ist das so? Gibt man sich mit der Elternschaft auf? Und wenn ja, warum? Ich meine, kann man nicht dennoch ein Mensch mit Bedürfnissen sein, und diese ausleben - obwohl - man Kinder hat? Ich meine klar, dass man keine Orgie feiert wenn nebenan das Kinderzimmer ist - ist mir bewusst, aber wieso diese komplette Selbstaufgabe?

Sind unter diesen Aspekten, Kinder dann das Richtige? Hat man Kinder, "weil es sich so gehört"?

Um ehrlich zu sein, hadere ich mit mir - ich habe den Richtigen Partner an meiner Seite und stehe auch finanziell fest im Leben, aber dann zu einem dieser Paare mutieren, die sich irgendwann nichts mehr zu sagen haben, die sich vielleicht sogar hassen - und todesunglücklich sind, aber zusammenbleiben wegen der Kinder.. Das wäre für mich der Horror..

Ich möchte mit meinem Thema niemanden verletzen oder zu nahe treten. Mir ist klar, dass dieses Thema ein sehr emotionales ist, ich erhoffe mir dennoch offen und ehrlichen Austausch mit Menschen die Kinder haben, und vielleicht ehrlicherweise sagen "Kinder sind doch nicht so sehr das Gelbe vom Ei" oder mit Menschen die mir Ihre ganz eigene Sichtweise zu einem Leben mit Kindern (vorallem im Bezug auf Beziehung und Sexualität) teilen können/wollen.

Mich treibt dieses Thema um, und ich hoffe auf neue Erkenntnisse.

LG

Dunkle_Materie

Sie schreibt; nutzt genau eure Gedanken, die ihr euch um dieses Thema macht und macht es besser/anders, als das, was ihr gelesen und gehört habt, als das, wie es Andere machen.

Ich verstehe euch so gut, genau die gleichen Gedanken hatte ich auch, Ängste und alte Wunden, die gar nicht meine waren. Ich habe es selbst sicher nicht besser, als Andere gemacht, aber ANDERS. *kuss2*
Wechselhaltigkeit.

Man kann mit 40 + Jahren auch noch Kinder bekommen. Nehmt euch die Zeit dafür.
Das Leben wird komplett umgekrempelt. Manche mutieren zu Übereltern und bleiben auf der Strecke.
Die ersten Jahre sind nervlich. Kein Schlaf, viel Geheule, oft krank, die Nerven sind oft angespannt. Viele ziehen aus dem elterlichen Schlafzimmer aus. Einer schläft meistens bei den Kindern oder die Kinder liegen in der Mitte im Bett und schnarchen eine Runde mit.
Ein Fluch und ein Segen.
Wenn sie älter werden, wird es ein wenig entspannter.
Was hat mich das Nerven gekostet. Auf und Ab.
Hab trotzdem alle lieb.
Man vergisst schnell *lol*

Meine einstige Empfehlung wäre, später Kinder zu bekommen. Man geht gereifter und entspannter an die Sache.
Ich hätte mit 45 Jahren gern noch eins gehabt, ging aber nicht. Entweder wäre ich hops oder das Kind hops gegangen.
Ich geh jetzt über, Kinder in Pflege zu nehmen, gerade für die, den es nicht so gut geht. Mein Auftrag für das restliche Leben ❤️❤️❤️❤️
*******pade Mann
783 Beiträge
Die Entscheidung für oder gegen Kinder kann kein Forum abnehmen. Für mich/uns betrachtet war es eine Entscheidung die man 1000 mal im Leben bereits bereut hat *zwinker* , aber immer wieder treffen würde.
Wir waren beide schon Anfang 30 als wir uns kennen lernten, hatten alles was man zum Leben braucht, guten Job, Haus, Freunde etc.....Nach 3 Jahren kam dann irgendwann die Frage nach Kindern auf. Wir haben uns da auch wenig Gedanken gemacht und dachten das wird eh dauern in unserem Alter bis es dann vielleicht klappt. Aber heiraten wollten wir auf jeden Fall, das war in Planung.
Aber schon nach 6 Wochen war der Schwangerschaftstest positiv und der Rest ging dann wie im Flug vorbei....Hochzeit und 4 Monate später wurde unser Sohn geboren.
Ein Moment an den ich mich noch immer an fast alle Einzelheiten erinnern kann, ebenso an die Geburt unserer Tochter 29 Monate später.

In diesen Momenten war mir auch klar, dass sich mein/unser Leben für immer verändern wird. Aber man wächst mit seinen Aufgaben und wird trotz vieler Schwierigkeiten immer wieder für die viele Arbeit belohnt.

Sicher hat sich auch unsere Beziehung verändert, so wie sich jede Ehe im Laufe der Zeit ändert, wenn aus reiner Liebe zueinander eine feste Bindung wird.
Ob mit oder ohne Kinder gibt es Höhen und Krisen die gemeistert werden müssen. Eine dieser Prüfungen war irgendwann nach 13 Jahren die Öffnung unserer Ehe.
Heute, 8 Jahre später, sind wir immer noch ein harmonisches Paar, trotz inzwischen fast erwachsener Kinder und reichlich Swinger Erfahrung.

Aber was ich über die Jahre gelernt habe ist folgendes:

1. Vertraue nicht nur Bedenkenträgern, sondern nutze deinen Verstand. Denn wenn es nach ihnen geht, würden wir immer noch in der Steinzeithöhle sitzen.

2. Es ist dein Leben und nicht das der Anderen.

3. Garantien gibt es im Leben nicht.

4. Pläne sind Träume, es kommt sowieso meist anders.

5. Egal wie schwer ein Problem oder eine Krise ist. Sie wird durch Schweigen oder Unterlassen nicht besser oder löst sich von selbst.

6. Gemeinsame Kommunikation ist der Schlüssel zum Glück.

7. Ebenso wie positives Denken.....

....und das wünsche ich dir/euch von ganzem Herzen. Dann wird auch die Freude auf einen neuen Lebensabschnitt die zu Recht bestehenden Ängste und Zweifel zerstreuen.....
*****jst Paar
60 Beiträge
Wir haben zwei Kinder und sind die meiste Zeit glücklich mit ihnen. Wenn natürlich die Pupertät zuschlägt, fragt man sich schon "warum" 😛

Wir mussten uns nicht viel einschränken, haben aber den Vorteil, dass Oma und Opa nebenan wohnen, die auch immer sehr großzügig mit "aufpassen" waren. Haben auch die Erfahrung gemacht, dass Freunde ohne Kinder am Wochenende weniger Zeit hatten als wir 😭 Die ein oder andere Freundschaft ist auch kaputt gegangen, aber ob es wirklich an den Kindern lag wage ich zu bezweifeln.

Wir, sind relativ junge Eltern, waren beim ersten Kind 20 und 29. Jetzt möchte ich aber keine Kinder mehr, weshalb ich auch eine Vasektomie machen ließ. Freuen uns schon auf den Tag wenn wir wieder Urlaub außerhalb der Ferien machen können und so wie wir es uns vorstellen.
**********stasy Paar
715 Beiträge
Hallo,

ich habe mir bewusst die bisherige Diskussion nicht durchgelesen, weil es mich in meiner momentan Situation zu sehr beschäftigen würde.
Alle Meinungen sind mir aber wohl bekannt, sowohl alles Positive als auch das Negative. Warum, weil ich selbst seit 5 Jahren Kinder habe und sich mein Leben drastisch verändert hat. Der zweite Grund ist, weil jeder meint sobald Du Mutter bist, hat er das Recht Dich zu kritisieren, für alles verantwortlich zu machen und die Freundinnen (die sich meist beschweren als kinderlose negativ gesehen zu werden) ohne Kinder meinen nun, Dir unter die Nase reiben zu müssen, warum es besser ohne Kinder ist und wie negativ du dich verändert hast.
Zwei Dinge stören mich dabei: Punkt 1: warum gibt es nur schwarz-weiß? Wenn ich Leute lese oder höre, dann kann man nur ein toller Mensch entweder als Eltern oder als "Kinderverweigerer" sein. Und dies begründet Punkt 2: mir gefällt diese "Happiness-Lüge" nicht. Niemand muss immer nur gut gelaunt und glücklich sein, nur weil er sich für Kinder oder eben nicht für Kinder entschieden hat. Besteht das Leben nicht aus tausend Facetten mit allen Gefühlen, die wir fähig sind zu empfinden.
Das Leben als Familie ändert sich, das Leben ändert sich aber auch, wenn man sehr krank wird, wenn man älter wird, wenn man umzieht, wenn man einen Jobwechsel hat, wenn Freundschaften auseinanderbrechen oder eine Frau in die Wechseljahre kommt. Das Leben ändert sich mit Baby, es ändert sich mit Kleinkind was in den Kindergarten gehen kann, es ändert sich mit Grundschulkind und es ändert sich, wenn man einen Jugendlichen Zuhause hat und dann sind die Kinder aus dem Haus und wieder stellt man sich neu auf. Die einen bleiben aus finanziellen Gründen bei ihrem Partner, andere solange die Kinder noch klein sind, andere aus Gewohnheit, egal ob kinderlos oder nicht.
Mein Leben hat sich mit zwei kleinen Kindern sehr verändert, es hat sich auch anders entwickelt als ich mir das so ohne Kinder gedacht habe, ich habe Freunde verloren, sogar im Streit, ich habe tolle neue Menschen gewonnen, ich verzichte seit Jahren auf Unternehmungen oder Dinge, die ich vorher gemacht habe und ja ich vermisse es aber ich sehe auch die zwei Gründe dafür vor mir herlaufen und entdecke neue Freuden im Leben...wer weiß schon, was in zwei Jahren ist, dann ergibt sich für mich vielleicht auch wieder eine Möglichkeit, vielleicht möchte ich es dann gar nicht mehr. Jeder setzt für sich Prioritäten, die einen haben Omas und Opas die gesundheitlich noch können und wollen, so dass kleine Kinder früh betreut werden, andere geben die Kinder mit 6 Monaten in die Kita um wieder arbeiten, swingen oder whatever machen zu können und bei wieder anderen gibt es diese Möglichkeiten nicht oder die Priorität, die Gefühle verändern sich, was bei Schwangeren und Müttern und auch Vätern tatsächlich passieren kann.
Für mich ist alles ok. Ich hänge an nichts in meinem Leben, was ich nicht verändern kann und keine Veränderung bedeutet für mich Stillstand, ein no go in meinem bisherigen Leben. Alles hat seine Zeit, am Ende vom Tag muss jeder für sich entscheiden, wie er leben möchte. Und vieles im Leben ist eben nicht immer plan- und vorhersehbar....das wäre wohl auch ziemlich langweilig, jedenfalls für mich.
Naiverweise dachte ich auch, ach so 1 bis 2 Jahre mit Baby und dann zack ist alles wie vorher eben nur mit Kind...nein ist es nicht und damit lebe ich nun, glücklich, bedachter und bewusster mit all den guten und den schlechten Erfahrungen.
Grüße Leeny
*********acht Frau
8.039 Beiträge
Vorausgeschickt: Meine beiden sind nun erwachsen, Sohni zog vor 1,5 Jahren mit Freundin zusammen, Töchti lebt noch bei mir (hat in Corona-Zeit ihr Studium begonnen, Auszug dadurch erstmal verzögert).

Kinder zu bekommen und zu 'haben' öffnet eine Tür zu einer neuen Welt. Eine Welt, die in einem drin, zwischen dem Ich und dem Partner und in der Interaktion mit der Außenwelt ihre Wirkung entfaltet

In einem drin - es gibt, glaube ich, nichts Intensiveres als die Beziehung zu einem Kind, keine tiefere Liebe, kein höheres Glück, keine schlimmeren Sorgen, kaum etwas, das mehr bereichert, erfüllt und fordert und nervt (Elternabende!), man gerät sicherlich nie so oft an seine Grenzen wie durch ein Kind - im Positiven wie im Negativen. Du schmeißt dich für dein Kind vor jedes hungrige Wolfsrudel, ohne zu überlegen, weil dein Instinkt dich leitet, es gibt kaum glücklichere Momente als der Sonntag Morgen im Bett, wenn das kleine Monster nach fiebrig durchweinter Nacht in deine rotgeränderten Augen strahlt und dich fröhlich ankräht, und es gibt die Momente, wo Überforderung und Ängste, etwas falsch zu machen, dich überschwemmen.
Keine Sorge, man wächst da rein und vor allem wächst man daran. Ich finde, man wird zu Ich 2.0.
Man muss das erlebt haben, es geht nichts drüber. Alleine eine Geburt... Wobei bei mir halt auch alles recht easy lief, ohne Komplikationen etc.. So umwerfend kann kein Sex sein und keine 786ste Party, kein Karriereschritt und kein noch so schöner Urlaub, keine 1000ste Grillparty und kein garantiert unangesabbertes Seidenblüschen von Label Tausendschön.

Was die Eltern- und Partnerschaft betrifft: Eltern werden und sein ist, was man draus macht. Dazu gehören zwei, und abhängig davon, wie man sich gemeinsam in die erweiterte Situation findet, wird man als Paar inklusive Sex und Zweisamkeit miteinander gut sein oder sich verkrachen.
Ich denke, dass die modernen Familienentwürfe die Wünsche und Bedürfnisse beider Ehepartner wesentlich mehr und besser berücksichtigen als das Modell einer Hausfrauen/Mutterehe. Also: Für Ehefrust gibts Lösungen.

Am Anstrengendsten fand ich in der Kinderzeit Krankheiten der Kinder und die Außenwelt. Gerade in den ersten Jahren, wenn sie nich nicht sagen können, was sie haben... Aber dafür gibts Kinderärzte, wahre Zauberer.
Und: Man wird per Kindergarten, Krabbelgruppen, Spielplatz und Schule plötzlich mit anderen Muttis und Papis zusammengeschmissen, mit denen man ansonsten nie Kontakt hätte. Da muss man seinen eigenen Weg finden. (Elternabende sind für mich ein steter Alptraum gewesen, überhaupt die Schule. Aber in Hinsicht auf Schule waren meine beiden Ableger auch extrem unkompatibel, aber auch solche Phasen gehen vorbei.)

Meine Ansicht zu Kinder haben ist ganz klar: Ein Leben ohne Kinder ist nur ein halbes Leben. Hätte ich keine bekommen/können, wäre ich weniger glücklich. Die anstrengenden, belastenden Seiten legt man irgendwann ad acta, das Schöne, Erfüllende bleibt.

Kinder haben macht was mit dem Menschen, fast immer zum Guten.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Heute meint man umso mehr, alles, aber auch wirklich alles, perfekt machen zu müssen. Die Deutschen sind Weltmeister im Kaufen von Ratgeber zur Kindererziehung, etc.

Von diesem Anspruch, der dazu führen kann alles andere hintenanzustellen, muss man sich befreien. Es reicht, sehr gute oder "nur" gute Eltern zu sein. Man muss nicht nach Perfektion streben.

Dann bleibt auch Platz für den Partner und für den Beruf. Auch für die Entwicklung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Kinder. Dazu gehört in allen Bereichen das Zulassen von Bauchlandungen. Ein Kind fällt mehrere tausend Mal hin, bevor es absolut sicher läuft, aber es gibt nicht auf. Das muss nicht bei allen anderen Dingen durch übertriebene Elternhilfe komplett verhindert werden, weil der Umgang mit Rückschlägen auch gelernt werden muss.

Einigkeit der Eltern bei den gesetzten altersgerechten Regeln geben Orientierung und Sicherheit, insbesondere wenn Verstöße angemessene Konsequenzen haben. Nicht übertreiben, aber auch nicht antiautoritär. Dem Kind Alltagsaufgaben geben, ihm nicht nur Zweisprachigkeit und Sport zumuten sondern auch Rasenmähen, Gassigeher oder Tischdecken. Keine Prinzen heranziehen (große Gefahr bei alleinerziehenden Müttern), sondern normale Familienmitglieder ohne Sonderrechte. Aber immer (!) ein offenes Ohr haben, ohne danach nur Vorwürfe zu machen.

Und ihnen auch frühzeitig sexuelle Dinge erklären, mit ihnen Pornos schauen und erklären, dass das nicht das übliche im Bett ist. Ihnen den Druck nehmen, zu meinen, so sei der normale Sex. Das müssten sie beim ersten Mal alles draufhaben. Lange bevor es tatsächlich ansteht. Sie schauen sie sowieso.
******tes Paar
570 Beiträge
Wir sind langsam an dem Punkt, bei dem wir die Verhütung weglassen wollen und mir stellen sich ähnliche Fragen. Womöglich auch Selbstzweifel, ob man das schafft und ob man das will. Die Freiheit morgens auszuschlafen, wie man will, rumzulümmeln, wann man will, sich ausschließlich auf sich, seinen Partner, Karriere und Freunde zu konzentrieren.

Ich habe Aufmerksam die Freunde und Familienmitglieder um mich herum beobachtet, wie sie es so handhaben (in guten wie auch in schlechten Zeiten) und versuche für mich die Dinge, die mir wichtig sind, daraus mitzunehmen. Ich nenne mal ein paar Beispiele:

• Einige sagen: "es wird sich alles ändern". Das glaube ich nicht. Ich habe Gegenbeispiele gesehen. Aber vermutlich ändert sich deutlich mehr, als ich mir vorstelle. Aber das bin ich inzwischen bereit zu akzeptieren.
• "Die ersten drei Monate muss ich nicht nochmal unbedingt haben", sagte er. Sie sieht es anders.
• Ein Freund hat alle erdenklichen Bücher gelesen, wann die Wachstumsphasen sind, wann das Kind was entdeckt (Farben sieht etc.) und hat somit für jede Stimmungsschwankung eine Erklärung. Ein anderes Elternpaar hat kein einziges Buch gelesen und zwei hervorragende Kinder. Ihr Meinung "wir verlassen uns einfach auf unsere Intention". Ich tendiere hier eher zu Letzterem. Bei der Sprachbildung, würde ich mich gerne vorab informieren, das möchten wir unseren Kindern (sofern wir nach dem ersten noch Lust auf mehr haben) mitgeben, was wir aufwendig in der Schule lernen mussten.
• Ich habe gesehen, wie Eltern mit einem zwei Wochen alten Baby auf eine Jungletour gegangen sind. Baby im Gepäck, in eine Hängematte gelegt und auch bis auf eine Ausnahme alle Aktivitäten mitgemacht. Sobald es möglich war, wurde das Kind auch zu Großeltern ausgelagert. Im Gegenzug sehe ich andere Eltern, bei denen das Kind mit 9 Jahren noch nicht einmal auswärts geschlafen hat und komplett Mamabezogen ist. Das möchte ich auf keinen Fall. Ich denke, je mehr Leute mit in die Erziehung hineinspielen (Oma, Opa, Geschwister), desto besser.
• Was das Paares- und Liebesleben direkt anbetrifft, weiß ich nur rudimentär, wie es läuft. Die Beziehungen, die jetzt nach 15-20 Jahren auseinandergingen, dort war die Trennung sicherlich nicht der Kinder geschuldet. Die Probleme, die sich auftaten, wären auch ohne Kinder gekommen. Die Lebensvorstellungen waren sehr unterschiedlich geworden und man hat aufgehört zu kommunizieren.
Deshalb haben wir vor, unseren wöchentlichen Abend beizubehalten, an dem es nur um uns geht. Sei es Kuscheln, Durchatmen, sich über die Probleme unterhalten und die Beziehung neu ausrichten oder Sex haben.

Aber ich bin mir auch bewusst, dass es schwierig wird alle Vorsätze einzuhalten. Wie auch jetzt, nach einem Umzug auf einer Baustelle zu leben, da sind teilweise andere Dinge wichtiger. Solange dies aber nur phasenweise ist und man sich immer wieder zusammenfindet, meistert man auch Kinder als ein Paar. Oder so ist zumindest meine Hoffnung.
Ich halte mich da inzwischen gerne an den Spruch von meiner Mutter, wenn ich mal wieder mit meinen Zweifeln zu ihr komme: "Hör auf so viel nachzudenken und Pläne zu machen und lass es auf dich zukommen. Es kommt eh anders als du denkst".

Le Sybarite
Beziehungen können auch ohne Kinder vor die Hunde gehen, Bzw. so werden, wie Du beschreibst, aber natürlich verändern Kinder jede Beziehung stark.

Ich für mich will keine eigenen Kinder, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie mich noch irgendetwas erfahren lassen, was ich nicht schon längst anderweitig erfahren habe.

Wenn ich wieder an dem Punkt wäre, zu entscheiden ob in dieser Beziehung ein Kind gut wäre oder nicht, würde ich mir nur eines überlegen:

Wie belastbar, ist die freund- und partnerschaftliche Ebene in dieser Beziehung?
Wie gut kann man zusammen Probleme lösen?

Das ist am Ende das Einzige was wirklich trägt, bei egal welchen Schwierigkeiten, oder Belastungen.
Romantik und Sexualität unterliegen immer Schwankungen.
Mit und ohne Kinder.
Aber gerade Kinder brauchen äußerst dauerhafte, stabile, langzeitige Freude und Liebe.
Das könnte ich nie mit irgendwelchen kurzfristig, schwankenden Hormonreaktionen herstellen.
Sondern nur mit guter Teamarbeit, gemeinsamen Progress und Freude auf die Zukunft.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von ******tes:
Deshalb haben wir vor, unseren wöchentlichen Abend beizubehalten, an dem es nur um uns geht. Sei es Kuscheln, Durchatmen, sich über die Probleme unterhalten und die Beziehung neu ausrichten oder Sex haben.

Finde ich gut. Das muss auch gegenüber den Kindern verteidigt werden, dass die Eltern den Kindern Zeit widmen und auch eine Zeit brauchen, wo die Kinder mal Pause haben. Und nicht erst nach Mitternacht.

Gerade, wenn sie ganz klein sind, können sie sich nicht dran halten. Dann ist Oma oder Babysitter (und im Zweifel Hotel oder Club) ein legitimes Mittel.
aus meiner Sicht ist es davon abhängig, ob es vor den Kindern eine harmonische Beziehung war. Falls nicht, werden Kinder eher zu einer Verstärkung der Probleme. Daher mein Rat, mit Kindern kann man nichts reparieren, was zu sehr beschädigt ist. Und neben dem zusätzlichen Stress für die Eltern, ist es auch kein schönes Umfeld für Kinder. So, nun Shitstorm los... *zwinker*
*********ul_KK Paar
1.028 Beiträge
Ein Kind verschiebt nur die Dynamiken bzw. verschiebt sie temporär nach hinten. Ich fange jetzt, wo Mini 3 Jahre ist wieder an meine Bedürfnisse in den Fokus zu stellen. Als komplett alleinerziehende Mama aber auch nochmal eine andere logistische Herausforderung.
Natürlich ändert sich in der Beziehung etwas, wenn ein Dritter oder Vierter dazu kommt. Es hängt aber immer von einem selber ab, in wiefern man auf seine Bedürfnisse bei einem Baby verzichtet. Nicht vom Baby! Es gibt genügend Hilfen, die man nur Annehmen muss, damit man wieder Freizeit für die eigenen Bedürfnisse hat. Das müsste ich auch lernen.

Übrigens, mal als Anekdote, bin ich wesentlich flexibler was Freizeit, Festivals und Reisen angeht, als meine kinderlose Freundin die einen Rhodesian Ridgeback (Hund) hat. Die kann mit ihrem "Baby" nämlich fast nirgends wo hin, da er andere Hunde nicht mag und auch nicht gut erzogen ist. Eigentlich fahren wir alle nur zu denen.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
@******eet
Volle Zustimmung!

@*****Cat
Hunde werden oft als Kinderersatz angeschafft. Auch unbewusst.
*******ere Paar
333 Beiträge
Hallo zusammen, schön zu lesen, wieviel sich mit Anderen deckt...
Schmunzeln musste ich bei den letzten Beiträgen. Ich habe mir als "Test" ob es ein Lebewesen bei mir schafft zu überleben einen Hund geholt. (in der Partnerschaft, die dann zwei Kinder hervorgebracht hat)

Ich war in der Welpenschule... war nix für mich, deshalb habe auch bei den Kindern meine Intuition genutzt. Mit der Erziehung ist es ähnlich, "Wie der Herr so das Gescherr".
Eines der vielen Dinge habe ich durch meinen Hund gelernt. Es ist besser positives Verhalten zu belohnen als negatives Verhalten zu kritisieren, verbieten usw. (funktioniert übrigens auch beim Partner).

Die Partnerschaft hat es nicht geschafft, Kinder sind wie eine Lupenleuchte auf die Beziehung aber bei den Kindern und dem Hund habe ich alles richtig gemacht.

Ich bin glücklich mit meinem jetzigen Partner und allen vier Kindern.

C.
Nicht jede Beziehung verträgt ein kind weil auf einmal ist alles anders worauf man sich früher geeinigt und gemeinsam erarbeitet hat fällt weg .Die ersten Wochen nach der Geburt erstmal kein Sex, wegen rückbildung . Dann extremer Schlafmangel. Glaubt mir Schlaf wird dann auch wichtiger sein als Sex . Hat man pech ist es ein Schrei kind welches 8 Stunden am Tag einen die Ohren blutig weint .Wenn das Baby dann koliken hat ,die zähnchen drücken, die Brüste vor milch fast explodieren . Alkohol seit 1 1/2 jahren tabu ist und Freizeit gegen 0 geht ....
Schlimmsten Fall eine Trennung daraus resultiert verschmähen einen die meisten Männer weil sie Angst vor Verantwortung haben bzw nur das schnelle für zwischendurch.
Keine meiner langjährigen Beziehungen hat das Kinder bekommen gut getan.
Ich Liebe meine Kinder und ich weiß das ich in einer Schwangerschaft zwischen Hormone und dauerkotzen durchaus eklig sein konnte es hat mir aber auch gezeigt wer zu mir hält und wer nur ein "Mitläufer" ist.
Würde ich nochmals Kinder bekommen dann würde ich sie mit einen langjährigen Freund und NICHT ! mit meinen Partner zeugen.
Fazit für mich.
kinder sind eine Bereicherung, aber nicht für Menschen die sehr an ihre Beziehung hängen
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Zitat von *********terie:
Mir ist klar, dass dieses Thema ein sehr emotionales ist, ich erhoffe mir dennoch offen und ehrlichen Austausch mit Menschen die Kinder haben, und vielleicht ehrlicherweise sagen "Kinder sind doch nicht so sehr das Gelbe vom Ei" oder mit Menschen die mir Ihre ganz eigene Sichtweise zu einem Leben mit Kindern (vorallem im Bezug auf Beziehung und Sexualität) teilen können/wollen.

Mit Kindern ändern sich die Prioritäten. So sehe ich das.
ABER "nur" weil man Kinder hat, bedeutet das nicht automatisch, dass ich mich als Frau/Mann/Paar aufgeben muss, WENN denn die Beziehung stabil ist.
Ich bin alleinerziehend und für mich wird´s deutlich...ich sag mal, entspannter, je größer/älter meine Tochter wird. Als Baby/Kleinkind drehte sich nun mal der Hauptteil des Tages um´s Kind, Wäsche waschen, Kochen und kaum Zeit für Sexualität (so wie auch kaum Lust!)...aber das wusste ich und war auch so völlig in Ordnung für mich.
Ich bin grundsätzlich allerdings nicht nur gerne Mutter, sondern eben genauso gerne Frau. Als sie klein war, hab ich mir also 2 Tage im Monat nur für mich genommen. Ob es nun ein geplanter Abend mit meinem damaligen Partner oder einfach ein Wellness Tag für mich war. Das war mir wichtig.
Heute ist es etwas anders. Es gibt einen festen Tag in der Woche für mich. Feste Events für mich und meine Tochter ist nicht mehr 100% auf mich angewiesen.
Wenn man Kinder möchte, sollte man sich schon bewusst sein, dass sich das Leben grundlegend ändert...es gibt Verantwortung nicht mehr nur für meine Wenigkeit.
Mein Leben als Mutter ist wunderbar und ich bereue nicht, ein Kind bekommen zu haben. Ich bin nur auch sehr gern Frau mit Bedürfnissen, die ich auch (aus-)leben möchte.
Wenn man sich gut sortiert/organisiert, denke ich, dass man Beides...Kinder und eigene sexuelle/erotische Bedürfnisse gehändelt bekommt.

Ich habe vollstes Verständnis für solche Gedankengänge...dass man abwägt, was man möchte/nicht möchte. Ich kann auch absolut verstehen, wenn ein Paar/eine Frau/ein Mann für sich entscheidet, keine Kinder zu haben.

IdS *victory*
********upid Frau
72 Beiträge
Das Problem ist, dass man vorher nicht weiß, wie es hinterher mit den Kindern ist. Dein Partner kann ein toller Onkel sein und du bist sicher, auch ein toller Vater - zusammen wuppt ihr das - und dann bist du auf einmal mit allem alleine.
Deine Partnerin kann selbständig und freiheitsliebend sein und mit dem Baby mutiert sie plötzlich zur Glucke.

Ich denke, man kann sich viel vornehmen und vorstellen, und wenn das Kind da ist, merkt man, wie absolut wenig man vorher geblickt hat *zwinker*

Und die Frage ist: willst du das? Oder ist es eher, weil es bei anderen gerade das Thema ist?
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Auf Grund ihrer Krebserkrankungen haben meine Töchter keine Kinder. Rat hätte ich nicht gewusst, wenn sie welche gewünscht hätten. Es kommt auf so Vieles an. Wer würde sich denn heute noch den Luxus leisten wie wir, dass die Frau nicht mehr mitverdient bei relativ bescheidenem Gehalt des Mannes? Wenn man die Mieten bedenkt, da wo ich arbeiten musste, fast unmöglich, eine genügend große Wohnung zu bekommen.

Ich weiß, dass ich einfach viel Glück hatte bei manchen Wagnissen, die ich trotz und wegen der Kinder eingegangen bin. Aber Glück ist ein unzuverlässiger Faktor, überhaupt in Zeiten wie diesen.
Für uns sind Kinder eine Belastung für die Partnerschaft. Grund dafür ist, dass wir weniger Zeit für uns als paar haben. Aber: wir werden diese Herausforderung, wie alle bisherigen Herausforderungen meistern und daran wachsen. Wir sind uns da beide einig.
*******asa Paar
5.437 Beiträge
Ja, ein sehr, sehr komplexes Thema...

Das Problem ist, keiner kann vorher sagen, was passiert. Man weiß ja auch nicht, was für ein Kind man bekommt.

Ich wusste schon mit 12, dass ich auf jeden Fall 2 Kinder will. Geworden sind es dann 3 *g*

Ich bin 5 Monate nachdem ich meinen Mann kennenlernte das erste mal schwanger geworden.
Und ja... der ganze Tagesablauf drehte sich ums Kind und deren Gesundheit.
Mit jedem Kind wurde es schwieriger, der Stress mehr, die Zeit als Paar weniger...
Es waren 2 Schreikinder (der letzte 2,5 Jahre !!!) dabei, die mich verzweifeln ließen...
Ich hab in der Zeit kaum geschlafen, an Sex war nicht zu denken.
Nach dem letzten konnte ich einfach nicht mehr. Wir hatten 5 Jahre praktisch keinen Sex.

Ich kam mit den Veränderungen meines Körpers nicht zurecht und hab einfach nur "funktioniert".
Wie eine Maschine.
Anstrengende Kinder nimmt halt auch die Oma nicht gern und so war ich immer allein.
In der Zeit hab ich es echt oft bereut und es hätte uns fast unsere Ehe gekostet.

Hätten wir was anders machen können/sollen ?
Ich wüsste nicht, was !
Je kleiner das Kind, umso mehr Zeitaufwand hängt einfach dran.
Anfangs alle 2 Stunden wickeln und füttern. Auch nachts !
Wenn das besser wird, kommen zahnen und Infekte dazu... Folge: Durchfälle, schreien, Fieber...
Da kann man nicht einfach sagen... hey... wir nehmen uns heute als Paar ne Auszeit und gehen wellnessen oder haben stundenlang Sex mit allem drum und dran... man muss sich einfach kümmern !
Ob man nun will oder nicht !
Dann kommt die Krabbelphase, da sind sie zwar süß, aber schlucken alles und wollen alles... dh. rund um die Uhr Überwachung, damit nix passiert...
das war für mich immer die schlimmste Zeit, weil ich nicht mal in Ruhe baden konnte ...
Mit 1 Jahr laufen sie... dann hetzt man nur noch hinterher... damit nix passiert... meine haben dummerweise da schon keinen Mittagsschlaf mehr gewollt... und sie haben Energie ... sehr viel Energie !

So ca. ab 3 Jahren wird es dann leichter.
Meistens kommt aber ja in der Zeit das nächste... kann man sich dann vorstellen, was dann los ist.

Ich habs mir definitiv leichter vorgestellt und wenn in den Hochglanzmagazinen Friede Freude Eierkuchen präsentiert wird, ist das schlicht gelogen. Das macht anfangs nur einen ganz geringen Anteil aus.
Es waren verdammt harte Jahre, das kann man nicht schönreden.

Heute sind meine Kinder 7... 11...14 ...
Ich bin froh, dass ich sie habe und ich liebe sie.
Ich würde mich aber nicht mehr trauen, mit dem Wissen von heute, es nochmal so zu machen.

Aaaaber:

Wenn die Kinder älter werden, wird man auch wieder egoistischer.
Bei uns war es so.
Ich hab meinen Körper wieder in Schuss gebracht und wir versuchten über Joy unser Sexleben wieder in Schwung zu bringen, was auch funktioniert hat.
Heute steht unsere Ehe auf einem stabilen Fundament und es ist alles schön, wie es ist.

Ich kann dir nur raten, wenn du es willst... HÖR SOFORT AUF HIER ZU LESEN !!!
Mach es einfach !! Ohne zu Überlegen ! Bei dir kann es ja ganz anders laufen ! Müssen ja nicht gleich 3 sein *zwinker*

Fakt ist aber: Dein Leben / Partnerschaft ändert sich um 180 Grad für viele Jahre. DAS muss einfach jedem klar sein !
*****und Mann
651 Beiträge
Kinder sind Totalitäten im Leben. Das muss man sich klar machen, denn Kinder sollen harmonisch, geliebt, und auf allen Gebieten gefördert aufwachsen ...
Kinder, die kommen, sind für ca. 20 Jahre die No1 in der Paarbeziehung. Das muss beiden Elternteilen klar sein - ansonsten sich lieber gegen Kinder entscheiden.

Wenn diese Priorität klappt, dann sind Kinder, auch wenn sie erwachsen sind, wunderbar. Ich möchte meine Beiden nicht missen. Die beste Entscheidung meines Lebens und keine Minute bereut. Ein Geschenk des Lebens.
Zitat von *********terie:
Kinder - Segen oder Fluch für die Beziehung?
Hallo Zusammen,

mir, (w) ist durchaus bewusst, dass die Überschrift meines Theads zu Kontroversen führen kann - und auch soll. Mein Partner und ich, sind glücklich zusammen - in unserem Umfeld (wir sind beide 34 und 30) ist das Thema Kinder, Familie mal mehr, mal weniger präsent. Ich kann feststellen, dass viele Paare die Kinder bekommen, eine komplette Wandlung durchmachen. Sie sind nicht mehr, ein Paar das Kinder hat - sondern Eltern, die sich um Ihren Nachwuchs kümmern.

Vieles, was man früher machen konnte - ist aufgrund von Kindern nicht mehr möglich. Das Leben (und auch das Umfeld) wird dazu getrimmt auf die Kinder -(erziehung) einzugehen. Will man das nicht, oder nicht in dem Maße - wird man aussortiert. Es kommen selterner Verabredungen zustande, selbst ein Telefonat (dass man Tage vorher ausmacht) ist nicht möglich, da es NUR um die Kinder geht (Stuhlgang, Schlafverhalten, Essverhalten, Zähne..)

Auch hier, konnte ich den ein oder anderen Kommentar lesen.. "ich halte durch, bis meine Kinder aus dem Gröbsten raus sind - schließlich habe ich mich für sie entschieden" oder "ich muss mit ihm/ihr zusammenbleiben der Kinder wegen"

Warum ist das so? Gibt man sich mit der Elternschaft auf? Und wenn ja, warum? Ich meine, kann man nicht dennoch ein Mensch mit Bedürfnissen sein, und diese ausleben - obwohl - man Kinder hat? Ich meine klar, dass man keine Orgie feiert wenn nebenan das Kinderzimmer ist - ist mir bewusst, aber wieso diese komplette Selbstaufgabe?

Sind unter diesen Aspekten, Kinder dann das Richtige? Hat man Kinder, "weil es sich so gehört"?

Um ehrlich zu sein, hadere ich mit mir - ich habe den Richtigen Partner an meiner Seite und stehe auch finanziell fest im Leben, aber dann zu einem dieser Paare mutieren, die sich irgendwann nichts mehr zu sagen haben, die sich vielleicht sogar hassen - und todesunglücklich sind, aber zusammenbleiben wegen der Kinder.. Das wäre für mich der Horror..

Ich möchte mit meinem Thema niemanden verletzen oder zu nahe treten. Mir ist klar, dass dieses Thema ein sehr emotionales ist, ich erhoffe mir dennoch offen und ehrlichen Austausch mit Menschen die Kinder haben, und vielleicht ehrlicherweise sagen "Kinder sind doch nicht so sehr das Gelbe vom Ei" oder mit Menschen die mir Ihre ganz eigene Sichtweise zu einem Leben mit Kindern (vorallem im Bezug auf Beziehung und Sexualität) teilen können/wollen.

Mich treibt dieses Thema um, und ich hoffe auf neue Erkenntnisse.

LG

Dunkle_Materie
*tipp* Wenn beide sich schon im Vorfeld über die möglichen "Fallstricke" bewusst sind, so, wie es bei euch zu sein scheint, dann ist die Gefahr ja fast gebannt.
Schwierig wird es, wenn Mann sein Leben weiterlebt (Bsp. Selbstständigkeit und keine Zeit oder keine Kraft, sich mit Erziehungsfragen zu beschäftigen), sie sich auf die Kinder fixiert, ihm die Betreuung abspricht, das Paar sich keine Freiräume schafft ... )
Kinder eröffnen ungeahnte Perspektiven, Kräfte, formen die eigene Persönlichkeit - Geduld, Gelassenheit, Prioritäten.
Meine Beziehung hätte auch ohne Kinder nicht gehalten ... Die Kinder sind nicht der Grund.
*********acht Frau
8.039 Beiträge
Mein Sohn (erstes Kind) war ein Schreikind, und er hat schon in den ersten Tagen nach der Geburt, noch im Krankenhaus, maximal 6h am Tag geschlafen, davon max 2 am Stück. Sogar die Kinderschwestern oder wie die heute heißen waren damit komplett überfordert. Ich erstmal auch. Nur der Kinderarzt bei der U1 ließ sich durch den anhaltenden 'Protest' nicht aus der Ruhe bringen - "Der gefällt mir gut", meinte er stoisch, "das ist ein waches Kerlchen. Lassen Sie sich vom Schreien nicht zu sehr stören, manche Kinder sind so und das geht vorbei." Daran habe ich mich in dunklen Stunden festgehalten, und einmal war ich an der Grenze des Ertragbaren (Schlafentzug ist eine Foltermethode, sie untergräbt langsam aber sicher die Psyche). Es ist nicht alles Zuckerschlecken. Aber es ging vorbei.
Dann kam eine seltene, letztendlich harmlose, aber mit vielen neurologischen Untersuchungen behaftete Symptomatik dazu, was man da Ängste aussteht... Oh, und was war er ein forderndes Kerlchen hellwach, unermüdlich, schlaflos, immer nach Input suchend.
Trotzdem wollte ich nach zwei Jahren ein weiteres Kind - und zwar unbedingt. Weil, das kriegt man halt trotzdem alles irgendwie gewuppt, wenn auch zeitweise mit Augenringen als einzigem Schmuck.

So what - das Leben besteht nicht nur aus 'me, myself and I" und meinem äußerlichen Spaß...

Heute (heutzutage) gehe ich schwofen und meine Tochter schminkt mich dafür, ha!
*********terie Paar
109 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****lnd:
Bei uns ging das mit dem "Kindersegen" gründlich daneben. Wir haben uns erst 9 Jahre Ehe ohne gegönnt, dann aber... Es begann mit einer Fehlgeburt. Bereits die erste Geburt war eine schwierige Kaiserschnitt-Entbindung, die zweite war dann lebensgefährdend über viele Stunden Kaiserschnitt. Meine Frau hatte danach eine Art Schnittmusterbogen auf ihrem Unterleib und verfiel in Depressionen. Nach einem Jahr zeigte die 2.Tochter Krankheitssymptome bis hin zum Koma. Wir waren von arzt zu Arzt gelaufen, um zu ergründen, was sie keine Nahrung behalten und körperlich rückentwickeln ließ. In der Kinderklinik wusste dann sozusagen in letzter Sekunde ein Arzt Rat, es handelte sich um damals kaum bekannte Zöliakie, also Glutenunverträglichkeit. Wir päppelten sie wieder auf, stellten auch unsere Nahrung um. Es lief alles gut, die Kinder waren im Studium, da bekam die Mutter die erste Brustkrebsdiagnose. Und plötzlich erhielten beide Töchter nacheinander die gleiche Diagnose, die jüngere jetzt mit Metastasen.

Das klingt alles furchtbar, aber ihr Mitunssein ist unendlich wichtig. Die Töchter nutzen die Zeit, die ihnen bleibt für Reisen und Erleben. Vielleicht hätten wir anders entschieden damal, wenn wir hätten wissen können, was auf uns zukommt, vielleicht auch nicht.

Wie schön, dass Du geboren bist (und Du), wir hätten Dich sonst sehr vermisst...

Vielen Dank, für deinen sehr ehrlichen und einfühlsamen Beitrag. Ich hatte Gänsehaut und mir als Frau geht das unglaublich nahe. Ich wünsch euch von ganzem Herzen viel viel Kraft und Stärke.

LG Dunkle_Materie
*********terie Paar
109 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******r81:
Für uns sind Kinder eine Belastung für die Partnerschaft. Grund dafür ist, dass wir weniger Zeit für uns als paar haben. Aber: wir werden diese Herausforderung, wie alle bisherigen Herausforderungen meistern und daran wachsen. Wir sind uns da beide einig.

Danke für deine Ehrlichkeit, ich hoffe ihr bekommt Kind und Beziehung adäquat unter einen Hut.

LG

Dunkle_Materie
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