Wenn ich das rückwirkend betrachte, waren die Differenzen und die Probleme, die meine Generation der damaligen Elternschaft bereitet hat sier nicht geringer.
Aich ich habe Kinder und Enkelkinder und auch das Leben mit meinen Kindern war sicher nicht sorgenlos.
Der ganz große Unterschied den ich für mich festgestellt habe, ist das Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenverantverantwortlichkeit.
Wir, meine Generation und ich selbst, sind damals trotz einer subjektiv gesehen sehr viel strengeren Erziehung mit wesentlich mehr Freiheitsgraden aufgewachsen.
Dies Freiheitsgrade waren aber auch direkt und sehr früh mit einer deutlich größeren Eigenverantwortlichkeit gekoppelt.
Schon bei meinen Kindern war die Erziehung sehr viel lockerer, subjektiv gesehen freier, aber auch sehr viel detaillierter.
Objektiv betrachtet hatten meine Kinder deutlich detailliertere Vorgaben, und weniger Eigenverantwortung.
Wenn ich nun meine Enkel betrachte, so stelle ich fest, dass sie eigentlich kaum mehr wirkliche Freiheitgrade und sehr wenig Entscheidungs- und Ermessensspielraum haben. Alles wird organisiert, alle Abläufe des täglichen Lebens sind Kinderoptimiert, jedes erdenkliche Gefahrpotenzial wird von den Eltern im Vorhinein detailliert analysiert.
Die Gesellschaft billigt Kindern kaum mehr Eigenverantwortung zu, will sie aber genau dahin erziehen.
Subjektiv betrachtet sieht das natürlich genau gegenteilig aus. Die Erziehung ist nicht mehr autoritär. Die Kids dürfen viel mehr selbst entscheiden, haben im Makrobereich sehr viel mehr Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Aber wie groß ist dieser Makrobereich eigentlich noch? Welchen Eigenverantwortungs- und Ermessensspielraum haben eigentlich die Eltern noch?
LG BoP (m)