Immer wenn man denkt, ...
... dass es einen Fred mit stark divergierenden Meinungen geben wird, passiert genau das Gegenteil. Auf einmal stoßen alle ins gleiche Horn. Wie schrecklich doch die Abhängigkeit vom Handy geworden sei; wie selbstverständlich man es vor dem Sex aus oder zumindest leise mache; wie wenig es einen interessiere, wenn man es doch mal vergessen hat und es klingelt beim Sex; usw. Keiner, der gerne zugibt, trotzallem an sein Handy gehen zu müssen, selbst der Feuerwehrmann hier im Fred lässt lieber den Brand Brand sein und kümmert statt dessen sich um das andere Spritzen.
Ich vermute mal auch alle hier anwesenden Ärzte, AKW-Sicherheitsleute, hochrangige Militärs auf Abruf, Minister während eines Krisenstabs würden unisono in den Chor derer einstimmen, ihre Handys beim Sex natürlich immer auszumachen. Dann verpassen sie natürlich auch jede Menge Gelegenheiten für Sex. Nämlich immer genau dann, wenn sie auf Abruf, in Bereitschaft, in den Startlöchern zu irgendetwas stehen. Das klingt mir ein bisschen gar zu tugendhaft, zu gewollt romantisch, zu mainstreamig und zu angepasst.
Ich kann mich an zei Dutzend oder mehr Gelegenheiten erinnern, dass ich Sex hatte und trotzdem rangegangen bin, ja rangehen musste. Hätte ich mir die Gelegenheiten für Sex denn entgehen lassen sollen, nur weil ich wusste, dass jemand anrufen konnte? Und das Handy ist ja nicht das einzige, was einen Coitus Interruptus verursachen kann. Ich verzichte doch nicht auf Sex, nur weil ich weiß, dass ich gestört werden könnte.