"Sexualkunde" vs. respektvoller sozialer Umgang
Ich wuchs als ein Teil von Lehrer:innengenerationen auf und unterrichte seit über 15 Jahren selbst, allerdings Erwachsene;).
Selbst trans, pansexuell, mehrsprachig wie in verschiedenen Länder unterwegs durch mehrfache Umzüge, fällt mir zu diesem Thema vorallem Akzeptanz und Wertschätzung von Differenz(en) ein. Meine Jugendzeit (wie auch die schulische Aufklärung) fiel in die Zeit in einem kleinen, (bigott) katholischen Ländle. Dementsprechend gab es "nur" heterosexuell, "Mann" & "Frau", Adoption und Abweichungen von der cis heterosexuellen Norm ein kleiner Skandal, viel Verklemmtheit hinter den weißen Gardinen, Oekumene ein Hirngespinst & Opus Dei "normal" und und und....
Sexuelle Orientierung durfte kein Thema sein, Geschlechtsidentitäten existierten schlicht nicht.
Mittlerweile weiß ich von Sexualkunde-Teams, welche dort wertvolle Arbeit leisten und sich (leider) vorallem an der Elterngeneration, welche meine ist...., die Zähne mehr oder weniger ausbeissen.
Ich sehe die Lösung nicht in einer Delegation von weiteren Aufgaben an die Schule, doch das Verständnis dafür, dass die (Grund- wie auch weiterführende) Schule durch die Vielzahl an Individuen und Persönlichkeiten (auch) ein wichtiger Ort zur Erlernung und Erprobung von respektvollem sozialen Umgang ist. Wie genau persönliche Sexualität, Intimität, mögliche Elternschaft stattfinden kann und soll, ist aus meiner Sicht ein individueller Weg.
"Risiken und Nebenwirkungen" dürfen und sollen gerne kommuniziert werden wie auch Differenz und Unterschiedlichkeiten ihren wertschätzenden Platz haben sollen.
Schulen (wie auch andere Teile unserer sozialen Gemeinschaften) sollten sämtlichen Feindlichkeiten ("Homophobie*", "Trans-, Inter-, Nonbinary-Phobie*", Rassismus, Sexismus, Ableismus etc.) früh begegnen und keinen Platz bieten.
*Es geht mitnichten um klinische Phobien, sondern um Aggression und Feindlichkeit gegenüber Menschen "ausserhalb der Norm"...!