Sie schreibt:
Da wir jetzt nicht von mehreren Jahrzehnten Erfahrung sprechen können in unserem persönlichen Fall, bezieht sich mein Beitrag jetzt mal auf die letzten Jahre und auf unsere Wahrnehmung als "junges Paar" - wobei das Alter prinzipiell wenig aussagt.
Was allerdings wohl eine Rolle spielt, ist der gesellschaftliche Einfluss und die Umgebung in der wir groß geworden sind und mit welchen Voraussetzungen wir in diese "Szene" eingetreten sind.
Denn was ich bemerke ist, dass die jüngeren Paare durch die Möglichkeiten und vorherrschenden Beziehungskonstellationen etc (das wäre bestimmt auch ein Thema für sich) auch viel stärker darauf beharren, dass das was sie wollen und für richtig empfinden auch vom Gegenüber akzeptiert und vorhanden sein soll.
Meint: Will man Nähe aufbauen und sich auch mal über Gott und die Welt unterhalten können, die andere Seite will aber so schnell es geht aus den Kleidern, dann geht man nicht aufeinander zu in den meisten Fällen, sondern wischt einfach zum nächsten Profil.
Ich glaube darüber hinaus: Viele Paare machen sich sehr viel Druck und haben viele Grenzen und Regeln, die eigentlich nicht für ein schönes Miteinander sorgen sollen, sondern irgendwo im Hinterkopf so etwas wie Kontrolle innerhalb der Beziehung suggerieren sollen. Damit nichts unvorhergesehenes passiert, was vielleicht die Beziehung belastet.
Es ist auch etwas schwieriger geworden Paare zu finden, weil sich hier deutlich mehr Paare anmelden, bei denen man schon beim Schreiben merkt, dass die beiden untereinander gar nicht wirklich im Reinen mit sich und der Beziehung sind.
So vielfältig die Hindernisse am Ende auch sein mögen, müssen wir alle jetzt auch erst mal wieder Schritt für Schritt lernen, anderen Menschen wieder nah zu sein.