„Sorry, Kaylin,
wenn diese (ich nenne es mal Phobie) kein ernsthaftes Problem ist, dann möchte ich wissen, was ein ernsthaftes Problem ist. Sie ist deswegen zehn Jahre einsam und allein. Und die Empfehlung ein Kondom zu verwenden, hat sie doch selber negiert, weil sie auch damit ein Problem hat.
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Was soll das also für eine Lösung sein? Gleich zu Anfang beschreibt sie, dass sie Sperma nirgends am und im Körper haben will. Und wenn es doch passiert ist, hat sie den einzigen Gedanken, es möglichst schnell abzuspülen. Außerdem findet sie, das es stinkt. Also, wenn das kein ernsthaftes Problem ist, was ist es dann?
Kein ernsthaftes Problem. Weil sexuelle Intimität nicht zwingend voraussetzt, dass man Sperma am und im Körper haben muss. Oder ist Sex nur dann möglich, wenn man mit Sperma in Berührung kommt?
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Sex ohne irgendwie mal mit Sperma in Berührung zu kommen und sich dann maßlos davor zu ekeln ist eben nicht normal. Da liegt eindeutig eine Störung vor.
Nein. Es ist absolut in Ordnung, nicht mit Sperma in Berührung kommen zu wollen und es, sollte es doch passieren, sofort abwaschen zu wollen.
Das Problem hier sehe ich persönlich primär darin, dass es unheimlich egoverletzend sein kann, wenn sich jemand vor etwas ekelt, das zu einem gehört. Diese verletzten Gefühle kann ich zwar nachvollziehen und auch, dass man sich nicht auf jemandem mit diesem Ekel einlassen möchte, das macht Ekel vor Sperma aber noch lange nicht zu einer Störung.
Ekel ist zum Beispiel keine angeborene, instinktgesteuerte Eigenschaft. Ekel wird tatsächlich erlernt. Und dennoch wird dem Ekel vor den einen Dingen Verständnis entgegengebracht, dem anderen aber nicht. Es gibt nur sehr wenigen Ekel, den man als "universal" bezeichnen würde und der eigentlich bei fast allen Menschen, egal welcher Kultur, vorkommt, und das ist der Ekel vor Kot, Urin, Eiter und verschimmelter/schlechtgewordener Nahrung. Jedes andere Ekelgefühl ist stark kulturell und individuell geprägt. In südostasiatischen Ländern gehören Insekten zum menschlichen Speiseplan, hier im Westen fänden es die meisten super eklig, einen Mehlwurm oder einen Engerling zu essen. Es gibt auch Kulturen in dieser Welt, die unseren Verzehr von Käse widerlich finden, weil das für sie einfach nur vergorene Milch ist.
Ekel vor Sperma ist nicht per se eine Störung.
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Ich schmeiße mich ja auch nicht vor den Zug, wenn ich mal aus Versehen mir über die Hand pinkel.
Die TE schmeißt sich auch nicht vor einen Zug. Was ist denn das für ein Argument?
„Gewisse Dinge, die man nicht mag, passieren halt im Leben. Aber deswegen gleich eine Phobie zu entwickeln?
Wenn wir Korinthen kacken wollten, müssten wir bedenken, dass das vorherrschende Gefühl einer Phobie Angst ist - und Angst ist nicht dasselbe wie Ekel. Es müsste also tatsächlich abgeklärt werden, ob die TE nun Angst, oder Ekel empfindet. Ist es Ekel, ist es eigentlich keine Phobie.