Roman zu gewinnen
Liebe Freunde der erotischen Geschichten, aus Homepage "Das zweite Buch - Eros Episoden" von Ana_Tom_Lieven haben wir bisher 10 Geschichten vorgestellt. Wie wir aus den Reaktionen ersehen haben, ist es einigen aufgefallen, dass sich möglicherweise Zusammenhänge zwischen den Geschichten ergeben haben. Das nehmen wir zum Anlass, einen kleinen Wettbewerb zu starten. Als Gewinn winkt unser erster Roman (Homepage "Das erste Buch - Geschmackssachen" von Ana_Tom_Lieven) als Paperback. Die Teilnahme ist einfach. Ihr müsst nur lesen, und was immer euch an Zusammenhängen auffällt, notieren und uns zusenden. Diese können sich über mehrere Geschichten hinweg als auch in einer einzigen ergeben.Da sich die Lösung erst komplett ergibt, wenn ihr alle 20 Geschichten gelesen habt, müsst ihr noch ein bisschen dabei bleiben.
Und damit alle mitmachen können, kommt hier die Liste der bisher veröffentlichten Geschichten.
Eros Episoden
Klassenkameraden
Badetag
Frei
Ritterlich
Hallebynge
Gelandet
Überraschungen
Vinland
Zahlenspiele
Die Weiteren werden wir in diesem Thread veröffentlichen.
Los geht es heute mit etwas Kürzerem
Redensart
Teil 1
»Bitte tretet ein, Madame erwartet Euch im grünen Salon«, sagte eine zierliche Frau mit schwarzen Haaren und Augen und machte einen Knicks. Ihr Akzent klang fremd für den Herrn.
Ihr zulächelnd betrat er den Vorraum des ersten Stocks des Bürgerhauses nahe dem Neuen Markt und gab ihr Dreispitz und Gehstock. Seinen grauen Gehrock, der, im Gegensatz zur aktuell herrschenden Mode seines Standes, unscheinbar und nicht verziert war, händigte er der Dienerin ebenfalls aus.
»Ich führe Euch zu ihr, mein Herr«, sagte sie.
»Oh, danke, das ist nicht nötig. Ich kenne mich aus.« Und ohne abzuwarten schritt er einen kurzen Flur entlang. An dessen Ende klopfte er an eine Tür.
»Entrez, s’il vous plaît.«
Er öffnete die Tür und trat ein und ging schnurstracks auf die Dame des Hauses zu, die auf einer Chaiselongue ruhte. Auf einem Beistelltisch standen zwei Kristallkaraffen, eine mit Wasser und eine mit Rotwein, sowie zwei Gläser.
»Bonsoir, Madame Bernhard«, sagte er, nahm ihre rechte Hand und gab ihr einen vollendeten Handkuss. »Wenn Ihr erlaubt, wechsle ich ins Deutsche.«
»Mein lieber Graf, das ist mir sehr genehm. Auch mir ist meine Muttersprache vertrauter. Was für eine schöne Überraschung. Was führt euch zu so später Stunde zu mir? Darf ich Euch etwas anbieten?«
Die Abendsonne schien durch die beiden halbhohen Fenster, die mit Gardinen versehen waren. Die gerafften Vorhänge waren nicht geschlossen. So konnte er erkennen, dass auf dem Neuen Markt noch Betrieb war. Die Kerzen im Kristalllüster waren entzündet, ebenso wie die in den Leuchtern an den Wänden. Der Raum wurde in ein sanftes, warmes Licht getaucht.
»Aber sehr gerne. Ein Schlückchen Wein, wenn es keine Umstände macht.«
»Aber keineswegs, mein Herr«, sagte sie und zog an einer Schnur, die von der Decke hing.
»Ihr wisst, Ihr seid mir die Liebste hier in Potsdam, und da will ich es keinesfalls versäumen, Euch meine Aufwartung zu machen, zumal ich nun einer längeren Abwesenheit entgegensehen werde.«
»Oh, das ist aber sehr schade. Was ist der Grund?«
»Ich habe heute meinen Abschied eingereicht.«
»Das ist allerdings eine große Neuigkeit. Wie kam es dazu, und wie hat es der König aufgenommen?«, fragte die Dame, wohl wissend, dass Friedrich durchaus aufbrausend sein konnte.
»Ach, Madame, das tut nichts zur Sache. Nur so viel, es war wenig ehrenhaft, weder für ihn noch für mich. Ich für mein Teil werde nunmehr nach Schlesien gehen, und so werden wir uns eine Zeit lang aus den Augen verlieren.«
»Oh, ich bedaure das zutiefst«, sagte sie traurig, um dann mit kokettem Augenaufschlag fortzufahren: »Also sollten wir dafür sorgen, dass uns dieser Abend in Erinnerung bleibt.«
In dem Moment klopfte es.
»Herein«, rief Madame Bernhard.
Das Hausmädchen erschien.
»Bring dem Grafen bitte ein Glas von unserem besten Rotwein, Mayla«, orderte sie.
Das Mädchen nickte stumm und verschwand wieder.
»Ich hatte in der Tat die Hoffnung, dass Ihr dergleichen äußern würdet«, sagte er, als sich die Tür hinter der Zofe geschlossen hatte. Aus seinem Blick sprach die Begierde.
»Wenn Ihr mir behilflich sein wollt, mein lieber Graf?«
»Gleich hier – im Salon?«
»Keine Angst«, sagte sie auflachend, »hier wird uns keiner stören. Mayla wird sich fernhalten.«
»Ah, die Zofe, wie ich vermute?«, fragte er.
»Ja, sie ist kürzlich mit ihrer Familie aus der Levante nach Potsdam gekommen. Sie sind islamischen Glaubens. Da der König Religionsfreiheit gewährt und Arbeitskräfte gesucht sind, haben sie sich entschieden, hierherzukommen. Sie ist eine Perle, fleißig, aufgeweckt, hat sehr schnell unsere Sprache gelernt. Ich bin rundum zufrieden«, stellte Madame Bernhard fest, um dann in verführerischem Ton fortzufahren: »Und, mein lieber Graf, sie hat mich in islamische Sitten eingeführt. Ich kann mir vorstellen, dass dies Euer Interesse wecken könnte.«