Letztlich geht es hier um mehr als einfach nur, ob die Freundin den Joyclub gut findet. Ich habe von vielen Paaren gehört, wo eine(r) von beiden sehr aktiv im Joy ist, im Forum, in Gruppen, und die/der andere weniger. Aber grundlegend wissen beide, was die/der andere macht und sie haben eine ehrliche offene Beziehung. Aber es gibt eben auch Paare, wo nur eine(r) hier ist, und die/der andere nix davon weiß.
Um den Unterschied geht es. Ihr hattet einen sehr klassischen Beziehungsweg, schon als Jugendliche zusammen gekommen und habt jetzt als Mittzwanziger noch keine andere sexuelle Erfahrung. Und jetzt merkst du erkennbar, dass du so nicht weiterleben möchtest, eben nicht bis zum Lebensende nur sexuell mit der einen Frau zusammen gewesen sein. Und du hast die Sorge, dass deine Freundin aber genau diesen ganz traditionellen Weg gehen will.
Und die Entscheidung ist jetzt, ob du deine Wünsche "ganz traditionell" verheimlichen und hier fremdgehen willst (wofür du ja im Grunde schon erste Schritte eingeleitet hast), oder das "Risiko" auf dich nehmen willst, ihr offen deine Wünsche und Vorstellungen zu erzählen und gemeinsam zu schauen, ob und wie man die Beziehung ändern kann.
Ich bin entschieden für den 2. Weg, aber das ist eine persönliche Entscheidung. Ein Argument für den 2., offenen, Weg ist, dass das Risiko, die Beziehung offen und ehrlich in Frage zu stellen nicht größer ist, als das Risiko, sie dich Heimlichkeit und Betrug in Frage zu stellen. Der 1., heimliche, Weg ist letztlich nur ein Aufschieben, ein Sich-nicht-Stellen, was die Beziehung zwar ggf. erst später in Gefahr bringt, dafür aber um so nachhaltiger, verletzender und zerstörender.