„„Die Gewalt fand in keinem ONS statt. Da kannte ich den Mann schon 3 Monate.
Deshalb frage ich mich ja, ob covern etwas geändert hätte.
Ebensowenig wie aufkommende sexuelle Gewalt in den Ehen.
Es ist dieses "mit dem Kopf durch die Wand" oder "es muss doch irgendwie gehen", was zu übergriffigkeit führt.
Leider bringt eine Ellenbogengesellschaft genau solches als Begleiterscheinung mit sich und verstärkt solche Tendenzen.
Und auf mich wirkt auch die Gegenreaktion im selben Duktus. Es wird nicht die Aktion eingeschränkt, sondern versucht sicherer zu machen. Dabei vergisst man oft, das man bei aller Hilfsmittel noch im selben Klientel unterwegs ist, sowohl was Männergeschmack angeht, als auch die Gesellschaft.
Hier rächt es sich einfach, das wir trotz vermeintlicher Fortschritte im Sozialen doch eigentlich nur Rückschritte gemacht haben. Wenn nur der Gewinner wirklich zählt, wenn man von Klein auf hört das man sich durchsetzen muss, wenn man immer kämpfen soll/muss. Genau das führt zu Momenten, wo es in Gewalt umschlägt, weil die Angst vor dem Looser sein alle Banden des wohlwollenden Miteinander sprengt.
Und wir lernen das täglich. Wir lernen das, wenn wir hören wenn eine Firma für Gewinn (=Gewinner...) Kollateralschäden billigend in Kauf nimmt. Wir hören es bei Wahlen, wo immer mehr es um Kampf und Gewinner geht. Wir lernen es im Alltag, wo wir uns immer mehr durchsetzen sillen/müssen.
Diese Vielzahl an eindeutig assozialem, aber eben erfolgreichen Handeln bringt es mit sich, das es agressiver und gewaltbereiter wird.
Da hilft es auch nicht, das wir uns sozial einlullen. Puffpaff fragte mal warum wir als Gesellschaft es schaffen nach Spanien 2Wochen Dauerschaltung zu legen, weil da ein Kind im Brunnen gefallen ist, während im gleichen Zeitraum 22 auch 2Jährige im Mittelmeer ersoffen sind und man davon irgendwie nichts hörte.
Unsere Gesellschaft wird immer abgebrühter und Härter, auch um die erworbenen Gewinne global zu verteidigen. Doch damit schießen wir uns sozial ins Knie.
Weil wir Menschen fast züchten, die wenn sie merken, das mit Freundlichkeit sie nicht weiter kommen, sie es mit Durchsetzungsvermögen/Beharrlichkeit probieren, und schließlich mit Zwang.
Wollen wir das alles nicht mehr, müssten wir "einfach nur " eine gerechte Welt aufbauen. Mehr Kommunismus (ohne Machtapparat dahinter) riskieren. Den Teilnehmer ehren, nicht den Gewinner.
Damit "Dabeisein ist alles" nicht imgrunde nur eine Farce ist, weil am Ende nur der Medaillienspiegel zählt. Verlieren lernen und nicht versuchen mit Gewalt da noch was zu drehen.
Solange solche Mechanismen laufen, ist Covern auch nur bedingt zeitlich hilfreich. Weil es unweigerlich zu einem Wettrüsten führt. Irgendwann hat sich die Gegenseite Gegenmaßnahmen einfallen lassen, und ist wieder auf der "Gewinnerstraße". Dann kommt covern 2.0, dann Gegenmaßnahmen 2.0.
Technische hilfsmittel wirken nur begrenzt, keiner kann sich sein ganzes Leben covern lassen, 24/7. Deswegen mag ich nicht covern, es zementiert langfristig nur die Verhältnisse. Der Druck muss wachsen, für eine allseits solidarische und soziale Gesellschaft einzutreten, selbst wenn es heißt Gewonnenes wieder herzugeben. Dann wenn es nicht mehr erfolgreich ist, Gewalt anzuwenden (legal wie illegal), dann wird auch die Agressivität fallen. Und auch die Gewalt gegen Männer wie Frauen. Dann, wenn die Grenzen von Kooperation auch die Grenzen des Denkbaren und Erstrebbaren sind und nicht mit Geld, Macht und Recht(smißbrauch) verschoben werden.
Dafür trete ich gern ein. Oh ja. Wir alle sind einander gleichgestellt und tragen Sorge für einander. Das wär geil.
Hmmm, das ist nun wirklich off topic und eine Diskussion über den Kommunismus werde ich hier nicht führen, auch wenn wir uns gerne darüber austauschen können, da ich hier eine fundamental andere Meinung habe ;).
Ich glaube aber, wir dürfen nicht ausser acht lassen, dass sie die Gewalt in unserem Land schon sehr gebessert hat und auch die sexuelle Gewalt war lange rückläufig (aktuelle Ereignisse ändern dies leider gerade). Was mit Sicherheit an einem Fortschritt in der Wahrnehmung und Denkweise liegt! (Vergewaltigung in der Ehe wurde lange als unmöglich betrachtet).
Dennoch glaube ich wir werden (ohne das wir uns Biologisch verändern, was ich erschreckend fände, oder weiter "evolutionieren", was ewig dauern würde) Gewalttäter nicht wirklich aus unserer Gesellschaft verbannen können. Und es ist auch nicht immer die Schuld der Gesellschaft.
Von daher sind gedanken, sich individuell zu schützen meiner Meinung nach absolut valide...
Genau zu sehen vor welcher Persona ich mich schützen kann macht es dann spannend.
Es ist richtig, das der häufigste Täter einer Sexualstraftat aus dem engsten Umfeld kommt (übrigens verhält es sich ebenso bei Mord)... Vor diesen kann man sich aber auch nicht wirklich schützen, und das will man auch nicht.