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Habt ihr Erfahrungen mit Covern beim Dating?

*******987 Frau
9.047 Beiträge
Wenn ich an solche Sicherheitsmaßnahmen denke, versuche ich mir halt vorzustellen, was ich als Täter machen würde und ich als Täter würde mein Opfer natürlich dazu zwingen, eine Nachricht zu schreiben, dass alles gut ist. Schließlich will ich keine Polizei oder sowas im Haus haben.
Na dazu muss er erstmal meine Geheimzahl wissen?
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Wenn einer dich mit einer Waffe bedroht, dann wirst du nicht hingehen und dich einfach abmurksen lassen. Du wirst ihm wohl sagen, was er wissen will.
Boah jetzt wird es aber kriminell😁
Das erinnert mich an eine Geschichte einer Lehrerin, die in einer Schule im Brennpunkt arbeitet. Sie hat genau so etwas mit ihren Schülern vereinbart.

Schüler, die Hilfe benötigen, weil es zu Hause nicht gut läuft, sollte eine bestimmte Nachricht stellen.

Das war in etwa so.

Hallo Frau xy, findet morgen Bio statt?

Als Antwort von ihr stand zur Verfügung.

Ja, normalerweise schon, brauchst du noch ein Buch?

Je nachdem was die Schüler antworten

Ja, können Sie Herrn Müller Bescheid geben? = Ich brauche Hilfe

Nein, ich habe es zu Hause = Es ist zwar nicht schön zu Hause, aber Hilfe brauche ich nicht.

Gerade so verschlüsselt Formuliert, damit die Eltern nicht gleich wissen, was los ist.

Eines Tages bekam sie tatsächlich so eine Nachricht und hat entsprechend die Frage gestellt und als Antwort kam in dem das Ja.

Damit war klar, sie verständig Polizei und das Jugendamt und der Junge war wirklich in keinem guten Zustand.
*******987 Frau
9.047 Beiträge
Ich fürchte, ich habe zu viel "Special Victims Unit" im Fernsehen geschaut.

Aber ich selbst treffe dennoch nicht solche Vorkehrungen, sondern geh einfach hin und gut ist. Ich bin zu optimistisch.
Da bin ich bei dir.
Gerade im BDSM gibt es genug Möglichkeiten das ierst hinterher , wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist zu handeln und anzurufen. Aber auch das kann er verhindern wenn er will

Als es dennoch mal passierte war er schneller weg als ich reagieren konnte.

No Risk no fun
*******er66 Mann
364 Beiträge
Ich melde mich hier doch nochmal, nachdem ich in meinem ersten Beitrag zu meiner Erfahrung zum Thema "Covern" Stellung genommen hatte. Die Beiträge hier werfen zwei unterschiedliche Zeiträume ins Schlaglicht:

a) der Bereich des Kennenlernens und

b) der Bereich des Bekanntseins.


Zu a)
Das Covern beim Kennenlernen wurde schon sehr ausführlich besprochen. Daher möchte ich nicht näher auf den Bereich des Kennenlernens als solches eingehen.

Ich möchte aber auf eine Untersuchung aus 2004 verweisen, Quelle unten, in der es unter anderem zu Tatorten wie folgt heißt:

"Folgen wir allerdings den Aussagen der Frauen, die in unserer Untersuchung Angaben zu den Orten gemacht haben, an denen die sexuelle Gewalt stattgefunden hat, so lässt sich feststellen, dass der weit überwiegende Teil sexueller Gewalt in der eigenen Wohnung und dann – mit einigem Abstand – in der Wohnung von anderen Personen stattgefunden hat und vergleichsweise selten an öffentlichen Orten. Fast 70% der Frauen, die Aussagen zum Tatort bzw. zu den Tatorten bei sexueller Gewalt gemacht haben (Mehrfachnennungen waren möglich), nannten die eigene Wohnung, knapp 30% die Wohnung von anderen als Tatort. Ein Fünftel der Frauen (20%) nannte einen öffentlichen Ort (z.B. Straße, Park u.ä.) und knapp 17% das Auto; die Arbeitsstelle wurde von 10% der Frauen als Tatort genannt (vgl. Diagramm 7). Damit ist das Risiko sexueller Gewalt an öffentlichen Orten nicht gering zu schätzen, wird aber von „privaten“ Orten durchaus in den Schatten gestellt."

Beim Covern sollte daher nicht nur der erste Kontakt im öffentlichen Raum ins Blickfeld rücken. Vielmehr sollte sich jede(r) auch damit auseinandersetzen, wie die Situation an anderen Orten sicherer gestaltbar ist.


Zu b)
Ich möchte auch hier auf die Studie aus 2004 verweisen:

https://www.bmfsfj.de/resour … ie-frauen-teil-eins-data.pdf

Dort sind Frauen auch nach den Tätern (99% der Täter waren männlichen Geschlechts) ihrer Gewalterfahrung befragt worden. Ich möchte daraus folgendes zitieren:

"Von den Frauen, die im mündlichen Fragebogen Auskunft über die TäterInnen bei sexueller Gewalt seit dem 16. Lebensjahr gaben (Mehrfachnennungen waren möglich), berichteten fast die Hälfte (49%), ein (Ex-)Partner oder Geliebter sei Täter gewesen.Von knapp 20% der Frauen wurden Freunde, Bekannte und Nachbarn als Täter genannt, von 10% jemand aus der Familie und 12% nannten Personen aus Arbeit, Ausbildung oder Schule. Nur knapp 15% der Frauen nannten eine unbekannte Person als TäterIn, 22% eine flüchtig bekannte Person (vgl. Diagramm 6). ... Im Vergleich zur Täterstruktur bei körperlicher Gewalt ist bei sexueller Gewalt der Anteil der dem Opfer unbekannten Täter geringer (14,5% vs. 19,5%), der Anteil der flüchtigbekannten Täter dafür deutlich höher (22,3% vs. 10,8%), wobei hier Zufallsbekanntschaften am häufigsten genannt wurden."

"Auffällig ist in allen drei Erfassungszeiträumen ein relativ hoher – und mit der Länge des Erfassungszeitraumes steigender – Anteil an mehrfach vikitimisierten Frauen. Für Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, stellt diese oftmals kein einmaliges Ereignis dar. Auf der Suche nach möglichen Ursachen für diesen Befund stellte sich heraus, dass es sich nicht – wie wir zunächst vermuteten – um einen Alterseffekt handelt in dem Sinne, dass die Anzahl erlebter Situationen mit dem Alter der Befragten ansteigt, sondern dass die Frage von Einfach- und Mehrfachviktimisierung durch sexuelle Gewalt mit den Täter-Opfer-Kontexten in Zusammenhang steht. Die Anzahl erlebter Situationen steigt mit dem Grad der Bekanntheit von Täter und Opfer und mit der Enge der Beziehung und eventuellen Abhängigkeitsverhältnissen gegenüber dem Täter an."

Die Auswertung der Gewalterfahrung zeigt, wie wichtig es sein kann, völlig losgelöst von der aktuellen Situation grundsätzlich sich Gedanken zu der Thematik zu machen und zumindest zu versuchen, in der eigenen Wohnung Voraussetzungen zu schaffen, die eine Alarmierungs- wie auch Fluchtmöglichkeit schaffen. Viele haben mittlerweile mit Alexa betriebene Geräte im häuslichen Umfeld, die beispielsweise auch einstellbar sind, auf Aktivierung durch Zuruf der Polizei automatisch einen Notruf zukommen zu lassen; Smartwatches sind mit dem Handy verbunden, die ebenfalls so agieren können....

Einige mögen mich für paranoid halten oder sonstige Bedenken mit sich tragen. Da kann ich aber nur auf die Prävention durch Anbringung von Feuermeldern in Wohnungen verweisen. Seit dem gesetzlichen In-Kraft-Treten dieser Pflicht sind die Todesfälle wie auch Personenschäden durch Brände erheblich gesunken.


zu a) und zu b)
Des Weiteren möchte ich noch auf folgenden Aspekt aufmerksam machen, der bei derartigen Taten sexueller Gewalt ebenfalls immer wieder feststellbar ist: der Einsatz von Rauschmitteln.

Rauschmittel können eingesetzt werden, um die Hemmschwelle des Täters zu senken, um bei diesem Schmerzunempfindlichkeit zu erzeugen, um eine gesteigerte Gefühlsempfindung als Täter wahrzunehmen. Das Opfer kann durch Einnahme ebenfalls seiner Hemmschwellen beraubt werden, gefügig gemacht wie auch betäubt werden.

Gerade die Verharmlosung von Rauschmitteln stellt eine Gefahr dar, die einige unbewusst in Kauf nehmen. Das betrifft besonders Alkohol, aber auch Canabisprodukte und erst recht sonstige Substanzen, deren Herstellung, Zusammensetzung und Konzentration in der Regel vollkommen unbekannt sind. Sexuelle Übergriffe unter Einfluss von Rauschmitteln („drug faciliated sexual assault“: DFSA) wurden z.B. an Hand einer in Großbritannien durchgeführten Analyse über 1014 Fälle von DFSA deutlich, die die Jahre 2000 bis 2002 umfasst. Innerhalb dieser Analyse lag in 470 Fällen (46%) ein positiver Alkoholnachweis vor, in 344 Fällen (34%) handelte es sich um illegale Drogen. In 21 von 1014 Fällen (2%) wurden unfreiwillig eingenommene Medikamente festgestellt. K.O. Tropfen unterschiedlicher Substanz sind seitdem weiter auf dem Vormasch.
Mußhoff und Madea, 2008: https://cdn.aerzteblatt.de/pdf/106/20/m341.pdf
Scott-Ham und Burton, 2006: A study of blood and urine alcohol conentrations ins cases of alleged drug-faciliated sexual assault in the United Kingdom over a 3-year period, Journal of Clinical Forensic Medicine 13:107-111, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16356751/

Um an meinen ersten Beitrag anzuknüpfen: es gibt keine absolute Sicherheit, es besteht aber die Möglichkeit einer Risikominimierung. Dazu muss aber bekannt sein, was überhaupt Erfahrungen in diesem Bereich als Risikofaktoren aufzeigen, um sich dann zu überlegen, was ich in Kauf nehme und wo bzw. wie ich grundsätzlich vorbauen kann.
@*******er66
Vielen Dank.
*******elle Frau
35.808 Beiträge
Themenersteller 
Sehr ausführlich, danke schön .

Wenn ich mit dem Wagen unterwegs bin, und oder zum Date fahre, verzichte ich auf jegliche Rauschmittel.

Ein Übergriff kann also auch völlig nüchtern passieren.
Es geht um den Täter, das dieser durch Rauschmittel enthemmt ist
*******er66 Mann
364 Beiträge
@*******elle
absolut richtig; andererseits erhöht sich das Risiko, wenn das Gegenüber zu Rauschmitteln greift, sie anbietet, aufdrängt oder sie unterjubelt. Hier sollte jeder für sich abwägen, was für ihn/sie unbedenklich ist und wo das Bauchgefühl Vorsicht anmahnt.
Danke an @*******er66 für den ausführlichen Beitrag!
*******elle Frau
35.808 Beiträge
Themenersteller 
Na, wenn das Opfer benebelt ist ,wird es auch dazu kommen können. KO Tropfen?
Genau das meint @*******er66 doch.
*******er66 Mann
364 Beiträge
@*******elle
Wenn es eine Frage ist: https://de.wikipedia.org/wiki/K.-o.-Tropfen
Bei Substanzen, die als K.O. Tropfen verabreicht werden, ist von einer geplanten Tat auszugehen. Das hat für ein heranzuziehendes Strafmaß Bedeutung. Bei anderen Rauschmitteln ist der Nachweis des Vorsatzes schwieriger.
*******er66 Mann
364 Beiträge
Um es deutlich klarzustellen:
Täter ist Täter, Opfer ist Opfer - Risikofaktoren sind durch das Opfer nur bedingt beeinflussbar; sie sind aber niemals, never ever die Möglichkeit einer Umkehr einer Schuld: es ist der Täter, der übergriffig wird, es ist und bleibt; der Täter nutzt aus, agiert, verletzt. Ein Täter ist ein Täter und bleibt ein Täter. Keine Debatte.
*******elle Frau
35.808 Beiträge
Themenersteller 
Meine Rede.
@*******er66

*bravo* *bravo*

Wie immer gut recherchiert und explizit gut geschrieben.
Habe nichts anders erwartet.
Zitat von *******elle:
Na, wenn das Opfer benebelt ist ,wird es auch dazu kommen können. KO Tropfen?

Auch alle Bezodiazepine (Valium, Rohypnol), die aus dem Film Hangover bekannt sein dürften.
Als Jugendlicher hat ein Freund seiner Mutter einen Riegel stibitzt, die arbeitete in einem Altenheim.
Unsere Eltern haben uns um 5 Uhr morgens auf der Polizeiwache abgeholt.
Es war nichts passiert, Anwohner hielten es aber für nötig die Polizei zu rufen aufgrund unseres seltsamen verhaltens. Wir wussten von der Nacht überhaupt nichts mehr, gar nichts, nur wie sie mit ein paar Bier anfing.
Zitat von *******er66:
Fast 70% der Frauen, die Aussagen zum Tatort bzw. zu den Tatorten bei sexueller Gewalt gemacht haben (Mehrfachnennungen waren möglich), nannten die eigene Wohnung, knapp 30% die Wohnung von anderen als Tatort.

Das Gefühl sagt mir, das es in der fremden Wohnung gefährlicher ist. Danke für den Absatz, da schaltete sich bei mir dann die Logik ein. Na klar ist es, vor allem mit "fremden" in der eigenen Wohnung gefährlicher.
Weil dieser Mensch anonymität braucht die Strafverfolgung zu erschweren. Da ist es blöd, wenn er dafür die eigene Wohnung nimmt.

Danke für die Aufklärung. Man lernt nie aus.
*******elle Frau
35.808 Beiträge
Themenersteller 
Weil dieser Mensch anonymität braucht die Strafverfolgung zu erschweren. Da ist es blöd, wenn er dafür die eigene Wohnung nimmt.

Eine Garantie dafür, gibt es auch nicht.
Das ist ja Teil des Problems
Zitat von *******elle:
Eine Garantie dafür, gibt es auch nicht.

Ne. Vor allem, wenn es eine überlassene Wohnung ist. Also das gar nicht seine Wohnung ist.

Eine Garantie gibt es für nichts.
Es ist wie beim Straßenverkehr. Ein gelingender Umgang damit ist zwischen "niemals wieder an dem potentiell tödlichen Straßenverkehr teilzunehmen" und "zur Rushour mit verbundenen Augen die Stadtautobahn zu Überqueren".
Ein gutes Risikomanegment, zwischen den Extremen. Mit Antworten und Prävention für die häufigsten Probleme und Gefahren, nicht für alle Gefahren und Probleme.
Keiner steigt ins Auto und verinnerlicht jedesmal noch vor dem Start die Handlungsmöglichkeiten, wenn ein Sattelschlepper 30Meter vor mir ins Trudeln kommt. Falls das mal vorkommt. Es gibt das Risiko, und wir leben damit.

Ich glaube, das besser trainiert werden sollte in dieser Situation gut zu reagieren, wie wenn 30m vor mir der Sattelzug ins Schleudern kommt. Es macht keinen Sinn seine Route anzupassen, weil ein bis zweimal im Jahr auf dieser Route ein LKW im Graben landet.
*****ara Frau
7.714 Beiträge
@*****pud ein Übeltäter ist kein Sattelschlepper.

Nein Covern kann vielleicht nicht immer das Schlimmste verhindern, in vielen Fällen aber schon: Wer weiß, dass er bei seiner Schandtat erwischt werden kann, mit allen negativen Folgen, der überlegt es sich zweimal.

Aber: wer vorsätzlich Übles tun will, der wird es tun, der hat hat das so in seinem Kopf drinnen, dass er diese Gedanken in die Tat umsetzen wird. Da hilft ein Cover wohl weniger - außer er/sie ist im gleichen Raum, erkennt die vorher vereinbarten Zeichen und greift so ein, dass die Untat nicht geschehen kann. Da Sex bei uns in den meisten Fällen aber eine Sache zwischen 2 ist und ohne Zuseher stattfindet, ist diese Vorgangsweise ungewöhnlich). Zudem diese Täter ja auch mit der Umsetzung ihrer Gedanken warten und zu ihrem Opfer eine für das Opfer schädliche Vertrauensbasis aufbauen.

Ich denke, eine für alle gültige Antwort gibt es hier nicht. Man kann wahrscheinlich nur aktiv anbieten, dass man Cover gut findet, und von sich aus will, dass die/der andere an ihre/seine Vertrauensperson/en Rückmeldung/en gibt. Am Allerwichtigsten ist aber: EIN NEIN IST EIN NEIN! Auch wenn es einem den Abend und die Erwartungshaltung versemmelt. Oder, um es positiv zu formulieren: "Willst du das ich ... tue?" "ja, ich will das" - Super, alles bestens. Ohne Druck zu machen.
Zitat von *****ara:
@*****pud ein Übeltäter ist kein Sattelschlepper.

Was soll mir das jetzt sagen? Und wie soll ich angesichts meines Textes so eine Erkenntnis einordnen?
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