„Ich bin nicht sicher, ob ich auf einem Stammtisch oder ähnlichem richtig bin... Nach allem was ich bis jetzt für mich weiß, interessiere ich mich eher für die Macht-Seite des BDSM, weniger um Schmerz, Unterverwerfung und die ganzen weiteren Spielarten des BDSM. Ich käme, mir glaube ich etwas komisch vor... Oder vielleicht liege ich auch falsch. Für mich ist diese Welt noch recht neu.
Früher, also vor ~10 Jahren, habe ich viele Stammtische besucht. Solche, wo man einfach nur einen schönen Abend zusammen hatte und solche, wo auch gespielt wurde. Mich hat das sehr geprägt, denn so bekam ich tiefe Einblicke in die Spieler-Szene. Sessions und so was. SM zu spielen war für mich ok, ist ja auch vorwiegend was technisches. Wie man die Peitsche richtig schwingt, Nadeln setzt usw. Da gehts ja um Lustschmerz. D/s-Spiele haben mich aber immer sehr irritiert. Da gehts ja um das mentale. Kann man mentales an- und ausschalten? Man Lust auf etwas haben, wie z.b. Kino am Wochenende oder auch D/s am Wochenende. Man erlebt das wie einen Film. Und der Film ist auch mal vorbei. D/s im Spiel ist wie ein Film. D/s im Alltag ist der Stoff, aus dem Filme gemacht werden. Bist du eher die Konsumentin oder die schaffende?
„Ich hätte in meiner Frage dazu schreiben müssen, dass ich Executive Coach und angehende Psychologin bin. Also vom Fach wenn es um die Psyche geht 🙈
Dinge wissenschaftlich zu erfassen oder selbst zu erleben ist ebenso zweierlei. Bist du also mehr die Theoretikerin oder die Praktikerin? Formeln oder Emotion? Du bist auf dem besten Wege dir da selbst im Weg zu stehen.
Ein Dom lässt dich Dinge machen, die du niemals tun würdest. Und ist das geschehen, kannst du es nicht glauben aber du findest es toll! Und wenn du wissen willst, warum dir das geschah, dann liegt der Schlüssel nach dem suchst, bei dir. Das, was du Code nennst.
Der Grund ist- ein Dom kann alles und nichts sein. Kaum greifbar. Ein Füllhorn von verschiedenen Verhalten. Nur eine von zehn fühlt sich angesprochen. Da aber immer die gleichen. Die Muster nach denen du suchst, findest du auf der Empfängerseite. Und die sind typ. und klassisch. Die Bedürfnisse auf der passiven Seite lassen sich eindeutig besser und einfacher zuordnen, auf der aktiven Seite ist das zu diffus. Nach dem Motto, wo's einschlägt trifft's auch.
Diese Rückverfolgung ist sogar bei bestehenden Verbindungen schwierig. Den aktiven sind viele Dinge weniger bewusst wie den passiven. Umgekehrt kann ein passiver Part (so wie du) kaum seine Wünsche formulieren und dann kommt einer und macht das einfach so. Wenn du ihn aber fragst wie er das gemacht hat, weiß er auch keine Antwort. Ist halt so passiert.
Das Geheimnis von Aktion und Reaktion. Finde diese Codes und du bekommst den Nobelpreis!
Achte auf dich und zeig dich wie du bist. Darauf wird jemand anspringen. Wenns passt, erfährst du, was es dir zu bedeuten hat. Das ist Reflexion und Reverse Engineering in einem. Und es hat weniger Muster, eher Tendenzen. Und vielleicht liegt das in der Natur der Sache, dass die eine Seite der Neigung stringenter geregelt ist als die andere. Fakt ist- immer und überall fällt das genauso auf! Muss was dran sein.
Und um es noch unschärfer zu machen kommt noch die Größe der Intuition hinzu. Damit wird es faktisch unberechenbar. Es bleiben Muster und Tendenzen. Wahrscheinlichkeiten. Der Rest ist würfeln. Zufall, Chaos. Oder auch ein System, dass man nicht beeinflussen kann.
Den oder die Codes gibt es wohl nicht. Nichts was eindeutig ist. Aber jede Menge Auffälligkeiten. Sie begegnen dir immer wieder...