Qualität vs Billig - Wann ist es für Euch ein guter Einkauf?

Steht bestimmt irgendwo, von wo das Zeug ist.

Wichtig ist immer, sicherzustellen dass es Import-Gurken sind, weil nur die eingeführt werden. Die anderen kann man beruhigt essen.

...reguliert der Staat, ist das Geschrei über dessen Regulierungswut und die Beschränkung der
Selbstverantwortlichkeit groß...

Ist das nun eine Import oder Export Gurke ? Sie wird ja ein und ausgeführt

...aber immer die MwSt Bestimmungen bei der Ein- und Ausfuhr beachten!!!

Vielleicht eine Transit-Gurke...

Ein Ford?

Der Landwirt kann das ja auch gar nicht. Was macht der Kunde, wenn am Gemüsestand 2 Zutaten fehlen? Er geht doch wieder zum Discounter weil es da alles gibt.
Ich kenne ein paar, die tauschen ihre Erzeugnisse untereinander um das Angebot "Aus der Region" zu erweitern, mehr geht nicht.
Kein Landwirt kann alles perfekt machen. Alles muss perfekt sein, erwartet man seltsamerweise für's Geld.
Presse, Information und Nachrichten finde ich gut und wichtig, vergesse aber nicht, dass da auch was verkauft wird. Den Finger drauflegen geht immer einfach, meinen Kollegen zerlege ich beim Design Review mit links. Bei der Frage nach besseren Lösungen, werde ich ruhiger, ja gar nicht so einfach.

Ich verstehe gerade nicht warum auf dem Thema Landwirt so herumgeritten wird.
Beschissen wird man überall. In der Politik, der Technik und eben auch bei Lebensmitteln.
Es wird immer skrupellose Menschen geben. Ob nun Landwirt oder jemand anderes.
Trotzdem ist es eine verdammte Schande, dass man Salami möglichst billig kaufen möchte, diese dann im Kühlschrank liegen bleibt und die Hälfte davon im Müll landet. Ein Tier wurde dafür geschlachtet. Ein Lebewesen. So viel oder so wenig ist uns ein Lebewesen wert. Ich kaufe mein Fleisch gern beim hiesigen Metzger. Teuer, dafür wenig und weggeworfen wird nichts!!!
Und wenn es sich irgendwann einmal herausstellt, dass mein Metzger die Leute bescheisst, na dann kaufe ich dort halt nicht mehr.
Das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.
Aber wir haben uns echt daran gewöhnt immer alles zu bekommen was wir wollen und das im Überfluss. Ich muss es gerade so sagen, Einige hätten es echt mal nötig ein paar Monate in der Wüste zu verbringen, damit sie die kleinen Dinge zu schätzen lernen und sich darauf besinnen was wirklich wichtig im Leben ist. Denn der fette Daimler in der Garage ist es jedenfalls nicht.

Und um zum Thema zurückzukommen, Qualität fängt nicht bei den Produkten im Laden an, sondern bei sich selber…

Es geht jetzt nicht explizit dass man Landwirte basht, es ging nur darum dass selbsternannte Ökofritzen immer glauben dass der Kauf beim "Bauern" nebenan gesünder, ökologischer und nachhaltiger sei und man dem Landwirt blind vertrauen kann. Nur ist dem nicht immer so.

Das ist so schon klar. Ich denke aber mit gesundem Menschenverstand einkaufen gehen hilft schon enorm. Auch im Kaufland verbietet einem ja keiner die Verpackungen etwas genauer zu lesen.
Genauso wenig muss man einem Landwirt sein Vertrauen schenken. Zweimal hinschauen lohnt immer.

„Gesunder Menschenverstand“ ist ein vollkommen leerer Begriff, der nichts beschreibt und dafür inflationär benutzt wird.

Was in dieser Diskussion (und eigentlich in JEDER weiteren) vermieden werden sollte imho ist ein „wir gegen die“ bzw „wenn du dich falsch entscheidest bist du selber doof“.

Als Verbraucher stehen wir vor diversen Problemen, die unsere Entscheidungen beeinflussen. Gleichzeitig kann niemand von uns die Recherchearbeit betreiben, die es bräuchte um wirklich informierte Entscheidungen zu treffen.
Eine „Abkürzung“ wie auf dem lokalen Wochenmarkt einzukaufen, auf gewisse Sigel zu achten oder auf tierische Produkte zu verzichten, ist vollkommen legitim. Auch wenn keine dieser Varianten perfekt ist und immer wieder auch missbraucht werden kann.

Wie fangen wir am besten an ?

Arbeiten wir uns einfach mal von Oben nach unten.
Es ist schon erstaunlich das selbst in den BIO Märkten eine Tomate der anderen gleicht. In Italien sehen die Tomaten auf den Märkten jedenfalls nicht so schön Rund und Blaß aus. Dort sind sie unförmig und ROT. Sie schmecken auch nach dem was sie sind, nach Tomate. Nicht so wie die Tomaten aus unseren BIO Märkten. Wässerig und Geschmacklos. Fragen uns also was macht der Italienische Bauer falsch.
Auch die Gurken sehen alle Gleich aus. Wenn tatsächlich BIO angebaut werden würde, dann hätten wir Gemüse so wie es natürlich ist, Verbogen, nicht schön Rund hier und da mal ein kleine Stelle usw...usw...

Gehen wir weiter zu Metzger. Ja, es ist schön beim Metzger sich die Wurst und auch das Fleisch zu kaufen. Aber was machen genau die Menschen die jeden Cent 2 oder 3 mal umdrehen und ihn dann doch nicht ausgeben können weil er zum Beispiel für die Kinderschuhe beiseite gelegt werden muss. Solang viele Menschen von ihrer Arbeit nicht ohne Zuschuss vom Staat leben können, solange wir die Billigwurst und das Billigfleisch seine Abnehmer finden. Und jetzt braucht keiner mit dem Argument zu kommen: Früher gab es auch nur einmal oder 2 mal die Woche Fleisch. Selbst die Gemüsepreise sind in den letzten 4 oder 5 Jahren teilweise um 500 % gestiegen. Die Löhne aber nicht.

Alter Falter…
Jetzt wird wieder auf Begriffe herumgeritten, wobei es vollkommen scheissegal ist was der eine oder andere Begriff für einen bedeutet.
Wer den Kontext nicht versteht, sollte sich nicht über einen Begriff echauffieren.
Gesunder Menschenverstand, das Hirn einschalten, bewusst handeln, Verarschungsrisiko minimieren, etc.
Such Dir eins aus…

Das hat aber so langsam echt nichts mehr mit dem Thema zu tun.

@******par
Das Bio ebenso Verarschung ist wissen wir bereits aus dem einen oder anderen Post vorher. Ist also nichts Neues, auch wenn Du natürlich recht hast.

Thema Geld wird immer allgegenwärtig sein. Es ging ja auch darum, zumindest in diesem Thema, ob man billiggeil ist oder auch bereit ist mehr für Qualität zu zahlen. Ich kaufe mir genauso nur das, was ich mir leisten kann. Den Metzger bekomme ich also gerade noch hin.

Ein guter Freund meinte kürzlich das wir in Deutschland nicht die Lebensmittel in der Qualität haben wie z.b. in Belgien wo er sehr oft Urlaub macht.

Vor allem beim Obst und Gemüse erkenne ich immer wieder ganz große Mängel. Da sind die tags zuvor gekauften Aprikosen zu 1/3 total verschimmelt. Die Karotten fangen spätestens am 3. Tag an zu verrotten, in den Läden werden Kartoffeln zum Kauf angeboten die mehr grün als beige sind weil sie direkt unter einer Lampe gelagert werden.

Gerade bei Obst und Gemüse haben wir teilweise einen sehr hohen Ausschuss.

G/w

Wow. So viel Aggressivität am frühen Morgen. Warum nimmst du das den gleich als persönlichen Angriff auf? So war das von mir gar nicht gemeint, ich bezog mich auf den Begriff, nicht auf dich als Person.

Zudem: generelle Begriffsklärungen bleiben wichtig, damit alle wissen wovon man spricht.

All die benutzen Alternativen widersprechen meinem Argument auch nicht. Wir können nur „unser Hirn einschalten“, also eine informierte Entscheidung treffen, wenn wir informiert sind. Die relevanten Informationen werden vor dem Verbraucher aber versteckt. Das ist mein Punkt.
Nachdenken kann ich nur, wenn ich etwas zum nachdenken habe.

@*********kend
Unsere Wirtschaft ist auf Wachstum getrimmt. Stetigen Gewinn erwirtschaften, koste es was es wolle.
Ich habe es bereits gestern schon geschrieben. Es gibt kaum noch Produkte, bei denen man Qualität erwarten kann, weil es sich kein Hersteller leisten kann so zu fertigen bzw. zu wirtschaften.

Missverständnis
Absolut keine Aggression.

Meine Eltern haben eine Weihnachtsbaumkultur. War eine Schnapsidee meiner Mutter, das Land lag brach, weil zu der Zeit waren landwirtschaftliche Kleinflächen uninteressant. Der Vorgänger hat sogar den Weizen stehen lassen, ich hab die Subvention, wenn ich jetzt noch abernte kostet das nur für die 2-3 Tonnen.
Die ersten Jahre haben sie noch zugekauft, war aufwändig, teuer und die Qualität mäßig. Später waren die eigenen Bäume soweit. Die Frische und Qualität haben sich rumgesprochen obwohl die Bäume im Schnitt 10€ teurer sind als anderswo. Keine Werbung, reine Mundpropaganda, den Leuten ist es den Preis wert.
Es kommen sogar Leute die im Baumarkt oder sonstwo einen Baum gekauft haben, lassen den hier liegen und holen sich einen neuen.
Egal ob reich oder arm, viele geben Trinkgeld, manche feilschen aus Geiz, die lasse ich eiskalt abblitzen, manche zum Spass, da gehe ich gern drauf ein und sag dann zum Spass nach dem Verpacken macht 5€ extra, das Gesicht dann unbezahlbar
Man sieht auch wo der Gürtel eng sitzt, man sieht es den Leuten einfach an, da setze ich ohne ein Wort 5-10€ weniger an.

Das war allenfalls in dem Sinne überraschend, dass Lehman als erstes umgefallen ist. Dass es krachen wird, war abzusehen. Ich habe im Vorfeld Web-Seiten über Suprem-Kredite (die wenigstens in USA das eigentliche Problem waren), bei denen mir völlig klar war, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann ...

Naja, es war halt ein systemisches Versagen aus zu wenig Risikobewusstsein auf allen Ebenen, von der mangelhaften Risikokalkulation, dem Rating und Pricing der Instrumente bis zum unüberwachten Klumpenrisiko, innerhalb der Banken und bei den Regulatoren, begünstigt durch falsche US-Immobilienpolitik (Hausbesitz für jeden, daraus folgt Hauskredit für jeden, unabhängig vom Einkommen, weil das im Wert steigende Objekt als Sicherheit dient).

Aber everything counts in large amounts. So such der Ausfall der Kredite, der dafür sorgte, dass die Nachfrage nach Immobilien sank, so dann auch die Preise, und Die Sicherheit war wertlos. Das sichere Geschäft mit bestem Rating war geplatzt.

Im kapitalistischen System hätte man die Forderungen einfach ausfallen lassen können, hat nach dem Bauernopfer Lehman sich aber lieber mit der Bankenrettung beschäftigt, anstatt Goldman Sachs als nächsten Kandidaten auch abzuschreiben.

Dafür waren am Ende Staaten wie Irland stark verschuldet und haben alle möglichen Sozialausgaben gestrichen, so dass die Bevölkerung die Zeche gezahlt hat.

Aber Filme wie https://de.wikipedia.org/wik … 0%93_Margin_Call?wprov=sfla1 zeigen, wie es gewesen sein kann.

Doch

Ich sehe gerade im TV-Programm (ganz Old School):
12.7.21 0:15 (stimmt natürlich nicht, weil es die Nacht vom 12. auf den 13. und damit 13.7. 0:15 ist) im RTL 2 die Reportage "Billig? Billig! - Ist Geiz wirklich geil?" (Wiederholung von 2010).

Bauernopfer Lehmann? Hmmm, die "Bauern" die hier "geopfert wurden, waren wohl zu großen Teil europäische Sparer. Es war die US-Regierung, die entschieden hat, dass Lehman über die Wupper gehen soll, weil sie (i.e. der US-Steuerzahler) nicht für die Verluste der europäischen Sparer einstehen soll. Die Lehmann-Anleihen waren von den europäischen Bankberatern als "sichere Anlagen" vertickt wurden, wobei eben diese Anlageberater dabei Provisionen eingestrichen haben.


Bestem Rating? Da wurde Müll mehrfach umetikettiert und am Ende AAA drauf geklebt.

Wer mehr wissen möchte, dem empfehle ich:
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Big_Short_(Film)

Der Film zeigt anschaulich, wie das Spiel lief und wie gegen Ende darauf gewettet wurde, wer als erstes umfällt ...

Guten Abend,

der Thread ist nun sehr weit von der Ausgangfrage entfernt. Noch dazu bewegen wir uns nun auf den Bereich Politik zu. Politik gehört zu den Tabus im JOYclub.

Darum möchte ich hier nochmal das Eingangsposting in ERinnerung bringen und darum bitten,
auf die Frage des Threads zu antworten.

Qualität vs Billig - Wann ist es für Euch ein guter Einkauf?

Liebe Grüße
sandra42
JOY Team