Ein Leben ohne Sex ist für mich denkbar aber nicht akzeptabel. Und dadurch ein Problem, da ich die Lust und Befriedigung die guter Sex mit sich bringt, vermisse, selbst oder grade wenn sie momentan mehr als Erinnerung präsent ist und nicht so ausgeprägt im triebhaften Sinn. Gewisse Teile meiner Sexualitat einzuschränken, was ich über Jahrzehnte tat, hat meiner Seele sicher nicht gut getan, ist aber abgehakt. Ob dies allerdings irgendeinen Einfluss auf meine momentan verminderte Lust hat, weiß ich nicht. Man vereinfacht da sicher gerne.
Soviel zum eigentlichen Thema. (Wer weitere Ausführungen für fehl am Platz hält, kann nun überspringen.)
Vorausgesetzt, Sex wird grundsätzlich als positiv und bereichernd empfunden: Wenn einem etwas abhanden kommt, das man als essentiell und alternativlos betrachtet und bisher durchaus genossen hat, gehört m.A. n. einiges an Willen aber auch Mut dazu, es zu akzeptieren und sich neu ein zu regeln. Bei physischen, greifbaren" Dingen, wie z.B. körperlichen Einschränkungen, fällt dies ggf. leichter, v.a. wenn es als zeitlich "wahrscheinlich" oder in Umfeld und Gesellschaft häufig auftretendes Phänomen wahrgenomnen wird und auch Klarheit über Ursache und Möglichkeiten herrscht.
Vielleicht ist das genau der Punkt weshalb ich mich dann so schwer tue, den Umstand der plötzlich (?) auftretenden sexuellen Unlust zu verarbeiten, da ich einfach nicht bereit bin, dass mir scheinbar grundlos das Spielzeug weg genommen wird, nachdem ich es zu schätzen gelernt habe...
Ich beneide Menschen, die, auch in anderer Hinsicht, diese bemerkenswerte Agilität haben, unverzüglich wieder aufzuspringen und sich erst im Flug Gedanken über das Ziel zu machen.
Hat für mich ironischerweise mehr mit "survival of the fittest" zu tun, als das verkrampfte Zurücksehnen nach vergangener sexueller Erfüllung. Kann (aus den verschiedensten Gründen) aber halt nicht jeder.
Denke aber auch, dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt, Situationen zu lösen.
Aufarbeitung und Geduld. Neufindung und Umorientierung. Aber keinesfalls Ablenkung ohne echte Auseinandersetzung. Führt vllt. alles zum selben Ziel und bestenfalls wieder ins Reine mit seiner Sexualität.
Was, wenn Ausprägung und Ausdruck der Sexualität schlicht unsere Seele wider spiegelt?
Mag womöglich alles etwas unausgegoren klingen, aber spontane Gedanken zu diesem Thema, das irgendwie auch meins ist, in Worte zu fassen, fällt schwer genug.