Um noch mal kurz einen weiteren Aspekt mit einzubringen: Getrennte Schlafzimmer können gerade in Krisenzeiten auch temporär etwas bringen.
So wollte sie sich von ihm schon trennen, weil es in der Beziehung einfach nicht mehr lief, sie fühlte sich von ihm eingeengt. Konkret nachgehakt, was sie so einenge, da kam dann immer wieder heraus, dass gerade nachts sie nicht richtig schlafen könne, obwohl sie ihm gerne nahe sei, im Bett bereite ihr das gerade Unbehagen.
Ich schlug dann vor, dass sie doch mal ausprobieren, "Mein Zimmer / Dein Zimmer" aus der Wohnung zu machen. Mit zwei Betten jeweils. Praktisch eine WG aus der gemeinsamen, kleinen, Wohnung machen.
Das war dann tatsächlich der Schlüssel zum Erfolg. Sie schliefen dann tatsächlich getrennt.
So ungefähr zwei Wochen lang.
Dann vermisste sie ihn ja doch im Bett. Und fragte ganz vorsichtig an, ob sie nicht doch zumindest eine Nacht bei ihm im Bett verbringen könne.
Daraus wurden dann sukzessive immer mehr. Er kam auch mal zu ihr, sie zu ihm, irgendwie war das alles dann wieder aufregend. Als würden sie sich jeden Abend neu daten und neu kennen lernen.
Schlussendlich zogen sie um.
Dann wieder mit einem gemeinsamen Schlafzimmer.
Das Ganze ist jetzt ungefähr 25 Jahre her.
Sie sind glücklich verheiratet, haben immer noch ein gemeinsames Schlafzimmer und lieben sich mehr als je zuvor.
Es kann also manchmal sein, dass selbst die "Fraktion gemeinsam schlafen" temporär damit mal eine Auszeit braucht.