„Ohne meine Initiative würden wir nach der doppelten Zeit noch genauso weitermachen. Es fühlt sich für mich so an als würde ich mit ihr schlafen und nicht wir miteinander oder geschweige denn sie mit mir. Sie liebt es, weil sie sich völlig hingeben kann.
Ich verstehe, dass es ihr gefällt aber für mich fühlt es sich nicht nach dem an was ich mir wünsche. Es fühlt sich einfach so ein bisschen willenlos an.
Das ist vermutlich die Definition von Devot.
Die ist nicht devot, sondern passiv.
Und du wünscht dir, dass sie aktiver wäre.
Das hat für mich überhaupt nichts mit Dominanz oder Führung abgeben zu tun.
Sondern man möchte ja selber auch spüren, dass der andere, hier dir andere einen auch will, auch scharf auf einen ist, man will sich begehrt fühlen und außerdem auch mal überraschen lassen beim Sex. eben nicht vorher genau wissen, was kommt, weil man es selber initiiert.
Und ich finde es auch völlig verständlich, dass man nicht jedes Mal die ganze "Arbeit" machen will, sondern auch mal genießen möchte.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich nicht traut, die Initiative zu ergreifen, zu ihrer Geilheit zu stehen, sich eventuell "lächerlich" zu machen, nach dem Bild "Frauen tun so was nicht, die werden begehrt, aber die begehren nicht selber". Vielleicht. Ich kann nur raten, denn ich kenne sie ja nicht.
Die Zärtlichkeiten im Alltag scheinen mir aber aus deiner Erzählung her, doch eher selten zu sein.
Von 0 auf 100 jedoch wird eine Frau im Bett kein Porsche. - muss jetzt mal so salopp sagen.
Eher möglich, dass sie auch im Bett mal die Initiative ergreift und aktiver wird, wäre es wahrscheinlich, wenn ihr am Abend, wenn ihr nach Hause kommt, auch schon zärtlich zueinander seid. Wenn man sich den ganzen Abend über immer wieder anfasst und küsst, dann ist der Sprung zu jetzt-liegen-wir-im-Bett-und-jetzt-eigentlich-Sex-angesagt nicht mehr so groß.
Sex im Kaltstart jedoch, da müssen die meisten Frauen erst mal warm laufen, um in Stimmung zu kommen. Ist die Stimmung jedoch schon da, weil man den ganzen Abend erotische Stimmung schon hatte, geht das mit dem auf Touren kommen natürlich schneller.
Was die Paare in eurem Freundeskreis betrifft:
Nicht alles glauben, was erzählt wird - da ist auch viel Angeberei dabei "hau hau hau, mein Mann ist ein ganz ganz wilder, der kann gar nicht genug von mir kriegen...." Das hat nichts mit Offenheit zu tun, wenn Leute so was erzählen, sondern sie erzählen das, weil sie damit demonstrieren, wie geil sie selber sind und wie erotisch erfolgreich. Ein offenes Gespräch sieh anders aus.
Ansonsten würd eich euch beiden auch empfehlen mal zu einer Sexualberatung zu gehen. Ein professioneller, unbeteiligter Dritter kann sehr hilfreich sein für solche Gespräche. Auch gut, dort auch Einzelgespräche zu vereinbaren, so kann dann jeder auch frei weg von der Leber reden ohne Angst haben zu müssen, den anderen zu verletzen oder sich eine Blöße zu geben.
Ich wünsche euch viel Erfolg.
Nehmt euch dafür Zeit, aber geht es aktiv an - was du ja gerade machst.
Von Partnertausch rate ich dringend ab. Tut das nicht. Das geht nach hinten los.
Wenn ihr das Bedürfnis habt, zumindest ein mal mit jemand anderem geschlafen zu haben, dann geht einzeln mal fremd.
Dass man das auch gern wissen möchte, ist ja auch nachvollziehbar.
Ich würde aber auch nicht zu einer offenen Beziehung raten. Das ist ein Unterschied, ob man 1 x mit jemand anderem ins Bett geht oder ob das regulär zum Beziehungskonzept gehört.
In allen Fällen kann es aber auch sein, dass eure Beziehung nicht hält.
Dass du aber schreibst, du freust dich abends zu deiner Freundin nach Hause zu kommen, das finde ich ein sehr sehr gutes Zeichen.
Als Sexrategeber-Buch, dass den Schwerpunkt auf die Kommunikation miteinander legt, kann ich Ruth Westheimer empfehlen.
Viel Erfolg, ich drück euch die Daumen.