„„Vielleicht kommt es nicht ganz klar rüber.
Es sind nicht nur Kleinigkeiten wie der Stellungswechsel sondern der gesamt Sex wird durch mich bestimmt.
Ich entscheide wann ich was ausziehe und wann sie was. Klar für den neutralen Betrachter sieht es bestimmt so aus als wäre es harmonisch aber im Endeffekt sind es meine kleinen Signale. Genauso beim Übergang vom Vorspiel zum Sex. Bei der Auswahl der Spielzeuge, wann sie ihren Orgasmus hat, das Tempo, ....
Es ist immer ein "Wille" von mir notwendig, damit es weitergeht. Wenn wir dann 25min im Bett liegen möchte ich, dass es weitergeht. Ohne meine Initiative würden wir nach der doppelten Zeit noch genauso weitermachen. Es fühlt sich für mich so an als würde ich mit ihr schlafen und nicht wir miteinander oder geschweige denn sie mit mir. Sie liebt es, weil sie sich völlig hingeben kann.
Ich verstehe, dass es ihr gefällt aber für mich fühlt es sich nicht nach dem an was ich mir wünsche. Es fühlt sich einfach so ein bisschen willenlos an.
Das ist vermutlich die Definition von Devot.
Ich hoffe das klingt nicht zu egoistisch oder wie Idiot.
Zärtlichkeiten im Alltag haben wir schon. Zwar nicht übermäßig aber eir küssen uns ab zu, sagen uns auch mal schöne Worte oder haben recht leidenschaftlich auf der Tanzfläche geknutscht auf einem Geburtstag letztens.
Nur etwas herausvögeln um nichts zu spüren will ich wirklich nicht.
Doch, für mich ist das auch schon ein paar Seiten weiter vorn verständlich gewesen. Vielleicht weil ich es auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann.
Das du eher eine gleichberechtigte Sexualität (also mal du mehr aktiv, mal sie mehr aktiv und vor allem mehr beide aktiv miteinander) hast und deine Freundin eine eher passive wäre eigentlich kein Problem. Das sind beides keine Extreme.
Das Problem ist aber, dass deine Freundin extrem egoistisch ist.
Eine Beziehung basiert auf gegenseitige Wertschätzung und Zuneigung, dem Bedürfnis sich umeinander zu kümmern und gegenseitig gut zu tun. Und das schließt körperliche Nähe und Sexualität nicht nur mit ein sondern es ist gerade das aktive Geben von körperlicher Nähe was die Wertschätzung und Zuneigung für den anderen zum Ausdruck bringt.
Und das geht bei euch nur in eine Richtung. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit mit der sie von dir die Wertschätzung erwartet, dass du auf ihre Bedürfnisse eingehst verweigert sie dir die Wertschätzung auch auf deine Bedürfnisse einzugehen. Sie hat schlicht nicht das Bedürfnis dir etwas zu geben. Es ist diese Geringschätzung dir gegenüber, die dich auf dauer frustriert. Letztendlich wirst du dich früher oder später in der Rolle eines Dienstleisters oder Lakaien fühlen.
Ich schreibe das gerade so hart und direkt weil ich es genau in dieser Konstellation bisher in allen meinen Beziehungen erlebt habe und weiß wie zerstörerisch diese Geringschätzung ist.
Dieser passive Egoismus ist nicht ungewöhnlich und meistens auch nicht mal bewusst. Keiner meiner Partnerinnen war bewusst welcher Egoismus in ihrer Passivität lag.
Ich denke auch deiner Freundin wird ihr Egoismus nicht bewusst sein.
Ich schlage dir vor, rede mit ihr darüber, dass du ihr gerne gibst was sie sich wünscht aber du eben auch etwas bekommen möchtest.
Du kannst sie fragen was es mit ihr machen würde und wie sie sich fühlen würde, wenn alle Aktivität nur von ihr ausgehen müsste. Wenn du sie nur berühren würdest um sie zur Aktivität zu annimieren und dann sofort wieder passiv wärst und dich bedienen lässt. Ob sie sich dann noch wertgeschätzt, geliebt oder gar begehrt fühlen würde oder nicht doch eher irgendwann nur noch geduldet als Dienstleister.
Wenn sich im laufe der Zeit nichts ändert, sie das nicht nachvollziehen kann oder nicht bereit ist auch auf deine Bedürfnisse einzugehen dann kannst du sie spiegeln.
Damit meine ich, dass ihr nur noch genau das gibst was du von ihr bekommst, dich ihr gegenüber so verhältst wie sie sich dir gegenüber und nicht mehr. Das ist hart und du solltest ihr auf jeden Fall vorher sagen, dass du sie ab dann spiegelst.
Es wird dann nicht lange dauern bis sie dir vorwirft, dass du sie nicht mehr liebst, sie unatraktiv finden musst, nicht mehr begehrenswert, vielleicht schon längst eine andere hast.
Dann könnt ihr nochmal über das Thema
gegenseitige Wertschätzung reden.
Ich wünsche dir, dass du auf mehr Verständnis triffst als ich und es erst garnicht soweit kommt.
Ein sehr schöner Kommentar, so habe ich das noch nicht betrachtet. Das trifft mMn den Kern sehr gut und ich hoffe der TE kann es annehmen.