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War früher alles besser - oder einfach nur anders?

War früher alles besser - oder einfach nur anders?
Hallo Schwarm!

Nachdem ich mir die letzten Tage die Muse genommen habe, ausführlicher im Forum die Beiträge zu lesen (es wurden ja durch das Ausscheiden von Deutschland bei der EURO unerwartet Zeitfenster frei), die die unterschiedlichsten Themen betrafen, kam mir ein Gedanke, der mich auch schon vorher immer wiederer beschäftigt hat und in meinem Kopf ständig die Richtung wechselt, aber nicht weichen will:

• War es "früher", mangels Internet & Co,. zwar schwerer, jemanden kennenzulernen, aber nachhaltiger, ich würde sogar sagen: war es fairer?

Wie war das denn, damals, in meiner Generation (ich bin 53), in meiner Jugend (die definiere ich mal bis Ende 20...)...wenn die Hormone mit einem Achterbahn fuhren und jedes Mädchen eine Anziehungskraft auf einen ausübte, wie als wäre sie ein Magne und ich aus Eisen. Wenn man ein Mädchen kennenlernen wollte. Noch zu den Zeiten, als es noch kein Handy, kein Internet, keine SMS, kein Facebook oder WhatsApp gab und das modernste Kommunikationsmittel ein Faxgerät darstellte.

Richtig, man ist mit den besten Freunden am Wochenende in den Club, zum Feiern, Party machen und abschleppen jeder weiblichen Wesen, die man begehrte. Man sah eine beim Tanzen, an der Bar, traf sie zufällig auf dem Weg zur Toilette, oder die Freundin eines Freundes hatte wiederum eine Freundin dabei.

Man sah das Mädchen, dachte sich "..och, die ist ja süss!..", stellte sich manchmal an, wie ein Pfau bei der Balz, um ihre Gunst zu gewinnen, flirtete, trank etwas zusammen und wenns richtig gut lief wurde am Abend auch noch geknutscht.

Traf sich im besten Falle auch gleich am nächsten Tag, ging zusammen im Sommer ein Eis essen, im Winter ins Kino.

Kurzum: man verbrachte Zeit miteinander, lernte sich kennen. Um DANN erst für sich festzustellen "..hey, eigentlich hat sie ein paar Pfund zuviel/zuwenig auf den Rippen...ist grösser/kleiner als ich wollte...die Haare sind mir auch zu lang/kurz...sie wohnt jetzt aber doch ein ganz schönes Stück entfernt etc."

Vom Sex ganz zu schweigen (wenn es denn überhaupt dazu kam), alles wurde zusammen erkundet und "erarbeitet", was negative/positve Überraschungen nicht ausschloss. Aber das spielte im Grunde alles keine Rolle mehr, weil: Man war bereits in diesen Menschen, in diese Frau, die am Morgen neben einem lag, bereits verliebt! Selbst wenn eben die Attribute, die man von seiner Traumfrau im Kopf hatte, nicht alle 10 Punkte, die einem vorab wichtig waren, erfüllt wurden.

Es waren dann halt nur 6/7/8 - whatever.

Und Heute?

Sämtliche Daten liegen offen, Bilder von sich in allen möglichen und unmöglichen Situationen und Positionen sind frei einsehbar. Die Checklisten werden abgeglichen, ob der-/diejenige, die sich gerade gemeldet hat, in Frage kommt.

Du bist 2 Jahre älter, als ich in meinem Profil als Wunsch angegeben habe? Danke, aber nein Danke.
Du wohnst weiter, als gewünsht? Weg.
Du hast blonde Haare, obwohl ich auf dunkelhaarig stehe? Gelöscht.
Du entsprichst nur 12 meiner 24 sexuellen Vorlieben? Tschüss.

Wo vorher 6 von 10 Punkten im Grunde genügt haben, die übereingestimmt haben, müssen es heute 11 von 10 sein.

Und wenn die Checkliste auch nicht vor einem liegt, so trägt man sie doch im Kopf mit sich herum.

Verstärkt wird diese Theorie für mich, weil ich die Frauen meiner vier wichtigsten Beziehungen alle "draussen", ohne vorherigen Kontakt, sozusagen auf der freien Wildbahn kennengelernt habe.

Mir ist klar, dass das alles sehr runtergebrochen, sehr vereinfachend ist. Ein "besser" oder "schlechter" kann es eigentlich nicht geben, es ist so, wie es ist.

Aber ich hänge doch manchmal diesen Zeiten nach, als einen mehr ein Gefühl leitetet, ja leiten musste. Als diese Gefühl die einzige Möglichkeit war, wogegen man heute durch Fakten, Fotos, Zahlen, Daten, Vorlieben schon einen "fertigen" Menschen im Kopf hat, bevor man ihn real überhaupt getroffen hat.

Lasst uns Buchstaben zu Wortschlangen aneinanderfügen, so dass sie unsere Synapsen zum Klingen bringen und austauschen darüber, was euch dazu bewegt.

Und denkt dran: Man muss nicht immer verstehen, was ein anderer schreibt, oder seine Meinung gut finden. Aber man kann es akzeptieren.

Herzliche Grüsse!
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Ich weiss nicht wie es früher war, da lebte ich noch nicht. Seit über 20 Jahren lerne ich Frauen ohne einzige Ausnahme über das Internet/Apps kennen. Wurde eine zwischenmenschliche Verbindung eingegangen, dann hielt diese (mit einer einzigen, aber nachvollziehbaren Ausnahme) mindestens ein Jahr, da Überraschungen für normal ausblieben.

Zwar verstehe ich deinen Punkt und habe auch Menschen im Umfeld welche lieber analog als digital auf Partnersuche gehen, aber da ist das Pulver in der Regel bereits nach kurzer Zeit verschossen. Ist absolut nicht mein Ding, da riskiere ich lieber falsch negative Absagen, als falsch positive Zusagen.
********ette Mann
2.414 Beiträge
Es ist heute ja immernoch möglich Menschen auf die gleiche Art kennenzulernen wie vor 20 Jahren. Online Dating hat die Cafés und Clubs ja nicht leerer gemacht (ich lasse Covid-19 einmal außen vor). Wer also möchte kann weiterhin schauen, was geht - sofern der/die andere einmal vom Smartphone aufschaut.

Natürlich kann es vorteilhaft sein, online viele Eckpunkte über einen anderen Menschen schon zu kennen, bevor man sich auf ihn einlässt. Nach meiner Erfahrung wird aber gar nicht so viel auf passende Parameter geschaut, wie im Allgemeinen angenommen wird.

Es gibt ein paar Punkte, bei denen man dies vielleicht annehmen könnte, aber wenn man die Sache einmal von der anderen Seite betrachtet, sieht das Bild schon ganz anders aus. Beispielhaft sei hier das Alter genommen. In vielen Fällen sehe ich eine gewünschte Altersspanne, die sich +-5, oder 10 Jahre um das Alter der Profilinhaberin bewegt. Das sind solide 10-20 Jahre Toleranz. Hier hat jemand schon seine äußeren Grenzen gesteckt und es wäre unangemessen, diese durch 2, 3, oder 5 Jahre weiter zu strapazieren. Egal wie jung man sich fühlt, die wenigsten sehen deutlich jünger aus, als sie sind!

Bei den sexuellen Vorlieben, vermute ich eher eine Art diffuse Richtung, die schon irgendwie passen sollte (ich schließe da von mir auf andere). Wenn jemand ausschließlich sexuell sucht und BDSM einen großen Stellenwert einnimmt, dann kommt Tantra und Slowsex vielleicht einfach nicht in Frage. Die beiden hätten sich früher wohl nur zufällig im Café getroffen und eher nicht in den gleichen Clubs. *nixweiss*

Auch Menschen die 50km weit auseinander wohnen, laufen sich auf der Straße wohl eher nicht über den Weg. Im Joyclub habe ich aber das Gefühl, 50km müssten ein Katzensprung sein (bis man die Strecke regelmäßig fahren möchte). Wer also eine Absage aufgrund der Entfernung bekommt und sich darüber echauffiert, vergisst vielleicht, dass es Menschen gibt, die sich gerne Abends spontan im Biergarten auf einen Aperol treffen wollen und von besagtem Abend nicht noch 2 Stunden Fahrtzeit für Hin- und Rückfahrt opfern wollen.

Bei allen Dates die ich bisher hatte, hatte ich nicht das Gefühl, ich passte haargenau in eine Schablone. Vielmehr war man neugierig auf einander und hat dann geschaut, wie weit und in welche Richtung man zusammen gehen möchte.
das kommt wohl weniger auf früher oder heute sondern eher auf das Umfeld an, in dem man seine Jugend verbracht hat.

In meinem ging es deutlich lockerer zu als in deiner Schilderung. Sowas wie verschiedene "Freundschaft+" würde ich es beschreiben.
Oder Nachwirkungen der Hippyzeit. Ich bin jetzt 60, also kein echter "68er".
*********uest Mann
2.204 Beiträge
JOY-Angels 
Es ist heute auf jeden Fall deutlich einfacher, mit Menschen in Kontakt zu kommen, einfach weil es viel mehr Kommunikationswege gibt.

Ob man dabei Scheuklappen anlegt, indem man mögliche Bekanntschaften aufgrund einiger vorab bekannter Kriterien von vornherein ausschließt, ist ja jedem selbst überlassen.

Ich selbst versuche so offen wie möglich zu bleiben. Denn ob es menschlich und auch sexuell passt, entscheidet sich nicht am Alter, nicht an der Körpergröße und schon gar nicht an der Augen- oder Haarfarbe.
*****r73 Mann
434 Beiträge
Hat wohl beides Vor- und Nachteile. Ich finde aber, dass persönliches
Kennenlernen, also der Erstkontakt im echten Leben viele Vorteile hat.
Bei schüchternen Leuten mag die Anonymität zuerst von Vorteil sein,
aber früher oder später....

Jemanden direkt ansprechen zu müssen, das war früher der Kick schlechthin.
Online kann man 50 Mail mit dem gleichen Text losschicken ohne eine gewisse
"Verantwortung" übernehmen zu müssen. Laaaangweilig.
*****erl Frau
3.044 Beiträge
Früher war es auch nicht besser als heute.
Lange Durststrecken und Fehlgriffe waren und sind auch im echten Leben drin.
Es sind immer nur ein paar Wenige, die im echten, wie im Online-Leben die große Nachfrage haben.

Hier hat man den Vorteil, vorher schon zu sehen, ob es halbwegs kompatibel sein könnte.
Und wenn was nicht passt (Raucher, Entfernung, Neigung oder sonst was), dann hätte genau das im echten Leben auch nicht gepasst. Auch früher nicht.

Und ob sich jemand schnell oder langsam verliebt, ob viel oder wenig rosarote Brille dabei ist, das ist früher wie heut individuell völlig unterschiedlich.
Im realen Leben läuft ein Kennenlernen anders als in die "virtuelle" Welt, dennoch fand ich auch früher nicht einfacher, neue, für mich passende Kontakte zu knüpfen.
Ich war immer sehr schüchtern und zurückhaltend.
Und auch sehr wählerisch.
Das Internet Dating ist eigentlich eine Illusion, sehr oberflächig gestaltet und weit entfernt von der Realität.
Besonders Männer, dessen Erwartungen ständig enttäuscht werden, können ein Lied davon singen. Und das trifft Frauen auch zu.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Internet vs. Auge in Auge ist vermutlich die Frage.

Im Internet gibt es einen mehrstufigen Auswahlprozess. Hier zählt nicht Lage, Lage, Lage, sondern Optik, Optik, Optik. Ist man da noch nicht rausgeflogen, werden als nächstes die "technischen Daten" gecheckt. Dann kommen erst die Soft Facts wie: Wie schreibt jemand, was schreibt er, etc.

Je stärker man seinen eigenen Marktwert einschätzt, desto höher die Ansprüche an die Gegenseite, desto rigoroser die Auswahl. Schließlich gaukelt einem das www und jede Plattform vor, dass x Milliarden potenzielle Partner nur darauf warten, ausgewählt zu werden.

Okay, manch einer merkt, dass Entfernungen ein Thema sind, aber in einem Thread der letzten Wochen wurde auch mehrfach angegeben, dass für die Person 600 km für ein Blind Date kein Hindernis darstellen.



Demgegenüber laufen Zufallsteffen im realen Leben ganz anders ab, weil völlig andere Sensoren (Sinne genannt) dem Unterbewusstsein sagen: "Schau mal hier, ist das nichts für dich? Der / die riecht gut. Hast du den Blick gesehen?"

Und am Ende kommt zusammen, was eben wie vom TE geschrieben nur 6 von 10 Punkten hat. Das liegt aber auch daran, dass die 10 Punkte nicht gleichwertig sind. Manches ist wichtiger als anderes. "Nice to have" ist eben verzichtbar, wenn die Hauptsache stimmt.

Der Internetwunschzettel ist halt wie ein Lottoschein. 1:140 Mio ist beim Lotto die Chance auf den Hauptgewinn. Wer das beim Internetdating sucht, sollte seinen virtuellen Bot vorschicken, die ersten 139,99995 Mio auszufiltern, um sich "nur" noch mit 50 potenziellen Partnern auseinanderzusetzen. Viele sind damit bis zum Lebensende überfordert.

Okay, hier sind keine 140 Mio potenziellen Partner, aber auch schon viele. Vor allem welche, die Sex als integralen Bestandteil ihres Lebens ansehen. In welcher Ausprägung auch immer. Nennen wir es ein Hobby. Das passt halt schon mal. Ist aber letztlich auch nicht mehr als für einen Motorradfreund ein entsprechender Stammtisch oder für den Sportler ein Verein. Man ist unter Gleichgesinnten. Wie auch am Arbeitsplatz, wo man sich platonisch kennenlernt und mustern kann.

Am Ende ist es wie immer: Gelegenheit nutzt die Triebe.

Fazit: Internetpartnersuche ist genauso Glückssache wie im realen Leben, nur ganz anders. Vermutlich ist eine gesunde Mischung aus Internetsuche und Rausgehen zur Kontaktsuche der Königsweg.
****ni Frau
867 Beiträge
Die, die heute wegen den genannten Minuspunkten weiterwischen, die gab es auch früher im echten Leben schon 😉🤷🏼‍♀️
Vielen Dank für die tollen Beiträge und Denkanstösse bisher!
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
In meiner Jugend (80er) gab es noch viel mehr Diskotheken und Kneipen, heutzutage haben viele dicht gemacht, in kleineren Städten, das dazu.

"Schuld" ist das Internet, ein Klick alle Infos, Begierden werden geweckt die ohne oft gar nicht da waren.

Als SMlerin ein Segen, ich hab nie zuvor so viele interessante Menschen kennengelernt, weils eben im real life nicht draufsteht wie wer tickt.

Ohne meine Neigung würde ich "altmodisches" Kennenlernen bevorzugen.
****90 Frau
588 Beiträge
Es war einfach nur anders. Ich für meinen Teil habe Partner sowohl offline und auch online kennengelernt. Letzteres überwiegt aktuell.
Was mir aber auffällt ist, dass die Bereitschaft sich tatsächlich zu binden, später kommt. Erst kürzlich musste ich nach knapp 2 Jahren eine solche "Beziehung" aufgeben, weil man nicht weitergekommen ist. Diese Erfahrung hatte ich zuvor tatsächlich nicht machen müssen.

Insgesamt ist es wohl die Balance, die man finden muss. Zwischen beiden Welten.
******l23 Mann
1.434 Beiträge
früher war nicht alles besser, nur eines war besser, die Moral war schlechter (oder so ähnlich)
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Früher begann der Tag mit einer Schusswunde heißt ein Buch von Wolf Wondratschek. Was bitte, soll in dieser früheren Zeit besser gewesen sein? Diese schreckliche Verkniffenheit der nach Hitler-Aera? Das Verbot mit der Verlobten zu schlafen, so lange man nicht verheiratet war? (Kuppeleiparagraf) Homophobie auch im Gesetz (§ 175)? Und so weiter und so fort.

Immerhin gab es Dinge, die man heute für undenkbar hält.
*********ebell Mann
2.720 Beiträge
Ich für meinen Teil habe noch nie irgendeine Frau "draußen" kennengelernt. Alle ${Beziehungen} die ich bisher hatte, habe ich irgendwie online kennengelernt.

Ich würde das mit den Typfragen auch nicht so ernst nehmen. Alle (wirklich ausnahmslos alle) Frauen, mit denen ich bisher irgendeine Form von Beziehung hatte, sei es nun eine Partnerschaft oder eine Freundschaft+ oder alles irgendwo dazwischen, haben mir ausdrücklich gesagt, dass ich nicht ihr Typ wäre. Meist sogar das totale Gegenteil von ihrem Typ. *ggg*

Also, joa: So Vorliebenlisten, Anforderungsprofile, Typfragen und derlei oberflächliche Dinge gibt's. Aber eigentlich sind die relativ egal. Menschen die so verbohrt sind, dass sie sowas als "Muss-Bedingungen" betrachten, lernen mich dann eben nicht kennen. Und das ist auch ganz gut so. Ich habe jetzt nicht das Bedürfnis irgendwelche Pflichtbedingungen zu erfüllen. *g*
***is Mann
1.506 Beiträge
Besser nicht, aber anders...

Das Eingangsposting geht meiner Meinung nach von ein paar falschen Annahmen aus.

So glaube ich z.B. nicht, dass viele hier wirklich erwarten, dass alle Parameter erfüllt sein müßen, damit es zu einer Kontaktaufnahme kommt. Da geht es darum sich ein Bild von seinem Gegenüber zumachen, ein Gefühl dafür zu entwickeln ob das passen könnte. Also ganz wie "früher", halt nur mit anderen Mitteln.

Und wer sagt denn, dass sich Menschen nicht auch bei der digitalen Partnersuche von ihren (Bauch-) Gefühlen leiten lassen?

Nun kann man das adaptieren und zu Nutzen machen, oder man resignieren und lamentiert darüber, das früher alles um so viel besser war...

*Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ.
********Snow Frau
2.979 Beiträge
Also zunächst mal finde ich das "früher vs. Heute" in diesem Zusammenhang schwierig, es geht ja offensichtlich eher um "kennenlernen im Alltag" vs. "Online dating".

Lieber TE, wenn du hier ein früher gegen ein heute ausspielst, darfst du vielleicht nicht ganz ausser Acht lassen, dass deine Erinnerungen an "früher" vor allem die Erinnerungen an die Jugend beinhalten, und ganz egal ob online oder offline dürfte dating in der Jugend ja wohl anders aussehen, als mit 50.

Aber gut...kommen wir zu dem Thema "online vs. Offline ".
Auch hier kann ich dir nicht zustimmen, es gibt sicherlich Unterschiede zwischen diesen beiden Formen des Kennenlernens, aber die sind nach meinem Empfinden anders als die, die du beklagst.
Ich habe Männer weder hier noch woanders je nach einer ausführlichen "checkliste " kennengelernt.
Ein paar wenige Parameter gibt es natürlich immer, aber die gibt es offline genauso wie online, der Unterschied ist doch nur, dass die Frau in der Disko dir im Zweifel ihre Kriterien nicht benennt, nach denen sie im Zweifel ihre Körbe vergibt (und umgekehrt tun das die Männer dort auch nicht).
Aber wenn ich das mal auf meine "Hard facts" runterbreche, die mir wichtig sind:
1. So ganz grob sollte ein Mann in meinem Alter sein, immerhin habe ich da aber eine toleranzgrenze von ca 15 Jahren. Ich brauche keine Zahlen zu sehen, um in einer Bar auf den ersten Blick abschätzen zu können, ob das so ganz ungefähr hinkommt, denn ja, auf plus/minus 5 Jahre sieht man auch den Menschen das Alter an, die das gerne leugnen.
2. Ich will keine Raucher küssen. In der realen Begegnung sehe oder rieche ich das wesentlich schneller, als ich das hier den manchmal falschen profilangaben dazu entnehmen kann.
3. Ich will mich auf niemanden einlassen, der weit weg wohnt, weil ich Männer für egal welche Form von Freundschaft oder Beziehung schon gerne regelmäßig auch spontan sehen möchte. Wenn ich in meiner Staft unterwegs bin, dann ist ja zumindest schon die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand, den ich dort kennenlerne, auch in meiner Gegend wohnt.

Alles andere, ob ein Mann mir gefällt, mich begeistert, mich neugierig macht, ob ich mit ihm lachen kann, das finde ich erst auf dem weiteren Weg raus, ich persönlich mag dabei die schriftform, die sich im online dating zunächst ergibt, sehr gern. Aber insgesamt gibt es da kein besser oder schlechter, nur ein anders.
*********erker Mann
11.916 Beiträge
Für mich persönlich ist heute alles besser als früher.
Ich hab von Mitte 40 bis 50 alles nachgeholt, was ich in meinen Zwanzigern (von der Teenie Zeit will ich gar nicht reden) versäumt habe.
Und das war nicht wenig... auf dem Weg hab ich dann zu mir selber gefunden und meine Liebe dann auch!

Ich war früher einfach schüchtern und verklemmt... ein Wunder, das ich überhaupt ne Frau gefunden hatte.
Das Internet und speziell hier Joy Club hat mir die große Hürde des ersten Kontakts wesentlich erleichtert... von daher, eine Super Erfindung und für mich perfekt.
Ganz klar... heute ist alles besser für mich *top*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ich meine jetzt nur mal die letzten 22 Jahre, die ich vergleichen kann. Das mag falsche Wahrnehmung sein, aber ich stellte fest, dass der O-Ton vieler Menschen im Internet deutlich zum Raueren, Unverschämteren, Anspruchsdenken Hervorkerenden veränderte.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Die wichtigen Veränderungen im Zusammenhang mit "früher" haben irgendwie andere Dimensionen:

vor Trump
vor Mauerfall
vor Finanzkrise
vor Corona
vor aktuellem Partner
vor Euro
vor Volljährigkeit
vor Geburt des Kindes
vor Internet

Das alles hat doch viel verändert und war daher mit ausschlaggebend für die Vielzahl kleinerer Veränderungen.
****re Frau
2.763 Beiträge
Zitat von *********tiert:
War früher alles besser - oder einfach nur anders?
Hallo Schwarm!

Nachdem ich mir die letzten Tage die Muse genommen habe, ausführlicher im Forum die Beiträge zu lesen (es wurden ja durch das Ausscheiden von Deutschland bei der EURO unerwartet Zeitfenster frei), die die unterschiedlichsten Themen betrafen, kam mir ein Gedanke, der mich auch schon vorher immer wiederer beschäftigt hat und in meinem Kopf ständig die Richtung wechselt, aber nicht weichen will:

• War es "früher", mangels Internet & Co,. zwar schwerer, jemanden kennenzulernen, aber nachhaltiger, ich würde sogar sagen: war es fairer?

Wie war das denn, damals, in meiner Generation (ich bin 53), in meiner Jugend (die definiere ich mal bis Ende 20...)...wenn die Hormone mit einem Achterbahn fuhren und jedes Mädchen eine Anziehungskraft auf einen ausübte, wie als wäre sie ein Magne und ich aus Eisen. Wenn man ein Mädchen kennenlernen wollte. Noch zu den Zeiten, als es noch kein Handy, kein Internet, keine SMS, kein Facebook oder WhatsApp gab und das modernste Kommunikationsmittel ein Faxgerät darstellte.

Richtig, man ist mit den besten Freunden am Wochenende in den Club, zum Feiern, Party machen und abschleppen jeder weiblichen Wesen, die man begehrte. Man sah eine beim Tanzen, an der Bar, traf sie zufällig auf dem Weg zur Toilette, oder die Freundin eines Freundes hatte wiederum eine Freundin dabei.

Man sah das Mädchen, dachte sich "..och, die ist ja süss!..", stellte sich manchmal an, wie ein Pfau bei der Balz, um ihre Gunst zu gewinnen, flirtete, trank etwas zusammen und wenns richtig gut lief wurde am Abend auch noch geknutscht.

Traf sich im besten Falle auch gleich am nächsten Tag, ging zusammen im Sommer ein Eis essen, im Winter ins Kino.

Kurzum: man verbrachte Zeit miteinander, lernte sich kennen. Um DANN erst für sich festzustellen "..hey, eigentlich hat sie ein paar Pfund zuviel/zuwenig auf den Rippen...ist grösser/kleiner als ich wollte...die Haare sind mir auch zu lang/kurz...sie wohnt jetzt aber doch ein ganz schönes Stück entfernt etc."

Vom Sex ganz zu schweigen (wenn es denn überhaupt dazu kam), alles wurde zusammen erkundet und "erarbeitet", was negative/positve Überraschungen nicht ausschloss. Aber das spielte im Grunde alles keine Rolle mehr, weil: Man war bereits in diesen Menschen, in diese Frau, die am Morgen neben einem lag, bereits verliebt! Selbst wenn eben die Attribute, die man von seiner Traumfrau im Kopf hatte, nicht alle 10 Punkte, die einem vorab wichtig waren, erfüllt wurden.

Es waren dann halt nur 6/7/8 - whatever.

Und Heute?

Sämtliche Daten liegen offen, Bilder von sich in allen möglichen und unmöglichen Situationen und Positionen sind frei einsehbar. Die Checklisten werden abgeglichen, ob der-/diejenige, die sich gerade gemeldet hat, in Frage kommt.

Du bist 2 Jahre älter, als ich in meinem Profil als Wunsch angegeben habe? Danke, aber nein Danke.
Du wohnst weiter, als gewünsht? Weg.
Du hast blonde Haare, obwohl ich auf dunkelhaarig stehe? Gelöscht.
Du entsprichst nur 12 meiner 24 sexuellen Vorlieben? Tschüss.

Wo vorher 6 von 10 Punkten im Grunde genügt haben, die übereingestimmt haben, müssen es heute 11 von 10 sein.

Und wenn die Checkliste auch nicht vor einem liegt, so trägt man sie doch im Kopf mit sich herum.

Verstärkt wird diese Theorie für mich, weil ich die Frauen meiner vier wichtigsten Beziehungen alle "draussen", ohne vorherigen Kontakt, sozusagen auf der freien Wildbahn kennengelernt habe.

Mir ist klar, dass das alles sehr runtergebrochen, sehr vereinfachend ist. Ein "besser" oder "schlechter" kann es eigentlich nicht geben, es ist so, wie es ist.

Aber ich hänge doch manchmal diesen Zeiten nach, als einen mehr ein Gefühl leitetet, ja leiten musste. Als diese Gefühl die einzige Möglichkeit war, wogegen man heute durch Fakten, Fotos, Zahlen, Daten, Vorlieben schon einen "fertigen" Menschen im Kopf hat, bevor man ihn real überhaupt getroffen hat.

Lasst uns Buchstaben zu Wortschlangen aneinanderfügen, so dass sie unsere Synapsen zum Klingen bringen und austauschen darüber, was euch dazu bewegt.

Und denkt dran: Man muss nicht immer verstehen, was ein anderer schreibt, oder seine Meinung gut finden. Aber man kann es akzeptieren.

Herzliche Grüsse!


Sehr gut geschrieben und trifft es auf den Punkt


Dieses Internetkarusselspiel ist oft sehr gleichgültig, egoistisch und unverbindlich
Ala " Bin zwar verabredet, hab aber keine Lust, löschen wir die Tante einfach"

Das anonyme Internet macht es möglich

Lerne ich Menschen auf Stammtische oder Treffen kennen passiert das nie

LG Mo 🙂
*********chen Frau
2.616 Beiträge
Ja das Internet suggeriert eine unendliche Auswahl, die man so im realen Leben nicht hat.

Es fehlt einfach die Verbindlichkeit, das wirkliche Interesse und die Ausdauer. Passt was nicht, dann wisch und weg. Im nächsten Regal wartet eh das viel bessere Angebot.

Vor Treffen werden Dinge abgeklärt, die meines Erachtens oft nicht per Mail geklärt werden können. Der Mensch ist nicht eindimensional und vieles hängt vom Wesen des Gegenübers ab.

Ein Date wird ausgemacht, nö dann doch nicht. Konzentration auf nie einen Kontakt? Niemals, dann könnte man ja die Anderen verpassen.

Kommt es zum Date dann wird das oft zum Verhör, dem Abarbeiten einer Excelliste, nach dem 2ten ist dann oft nix mehr. Der Mensch wird reduziert auf das Minimale

Ich mag diese Unverbindlichkeit und diese Mentalität nicht, die Kurzlebigkeit und die fehlende Ausdauer, einen Menschen wirklich kennenlernen zu wollen.

Beziehungen brauchen Raum und Zeit sich zu entwickeln, Bereitschaft sich zu konzentrieren und auch mal Dinge wegzustecken, die nicht gut laufen.

Wenn ich nur dem vermeidlich tollem nächsten virtuellem Angebot nachlaufe, dann verpasse ich das Hier und Jetzt.

Ich für mich kann sagen: früher war es besser und intensiver, das Kennenlernen ohne Internet.....

Grüssle
Stahlwittchen
*******ell Mann
449 Beiträge
Früher hat man auch Anzeigen schalten können.
In der Samstagsausgabe der lokalen Tageszeitung- wo man in harter Konkurenz zu den Köder-Anzeigen der professionellen Partnervermittlungen stand und jede Zeile für damalige Zeiten richtig ins Geld ging.

Etwas günstiger war es, eine Anzeige im sonntäglichen Käseblatt zu inserieren oder- sofern vorhanden in Stadtzeitungen- ich glaube, eine größere überregionale war damals "Such&Find".

Da wurden Briefe hin und her geschickt und später telefoniert.
Im Vergleich zu heute- Kennenlernen in Zeitlupe.
Dafür aber nicht eine so ausgeprägte Katalog-Mentalität, wie es sie seit gut 20 Jahren dank Internet gibt.

Disco -oder heute heißt es ja "Club" gab es natürlich auch- zumindest, wenn man mobil war. *fahr*
*********rlin Frau
854 Beiträge
Zitat von *********tiert:
Wie war das denn, damals, in meiner Generation (ich bin 53), in meiner Jugend (die definiere ich mal bis Ende 20...)...wenn die Hormone mit einem Achterbahn fuhren und jedes Mädchen eine Anziehungskraft auf einen ausübte, wie als wäre sie ein Magne und ich aus Eisen. Wenn man ein Mädchen kennenlernen wollte. Noch zu den Zeiten, als es noch kein Handy, kein Internet, keine SMS, kein Facebook oder WhatsApp gab und das modernste Kommunikationsmittel ein Faxgerät darstellte.

Richtig, man ist mit den besten Freunden am Wochenende in den Club, zum Feiern, Party machen und abschleppen jeder weiblichen Wesen, die man begehrte. Man sah eine beim Tanzen, an der Bar, traf sie zufällig auf dem Weg zur Toilette, oder die Freundin eines Freundes hatte wiederum eine Freundin dabei.


Das machen die Zwanzigjährigen heute auch so.

Das, was sich geändert hat, ist nicht das Internet, Telefon, SMS, whatever, sondern dass wir älter geworden sind.

Mit 50 ist das halt nicht mehr so einfach, am Wochenende auszugehen und beim Tanzen jemanden zum Abschleppen aufzureißen.

Da können wir froh sein, dass wir 50jährigen heute wenigstens das Internet zur Verfügung haben und nicht wie die Generationen vor uns am Arbeitsplatz, im Sportverein oder auf der Karnevalsfeier "räubern" müssen.
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