Hmmm - ich sehe eine Beziehung so ein klein bisschen wie Auswandern.
Dort habe ich die Erfahrung gemacht dass jene, die "für immer" auswandern möchten, spätestens nach 1-2 Jahren wieder zurück sind.
Aber jene die sagten "najaaa, mal gucken, höchstens so 2-3 Jahre", das reicht uns, die bleiben ihr ganzes Leben ...
Mir würden die Augenbrauen auch ordentlich zum Hochziehen Arbeit haben wenn mir eine neue Bekanntschaft gleich nach 2 Wochen von einer "Beziehung", gar mehr ("wollen wir uns nicht verloben? Ich find das romantisch ...") redet. Das wäre mir zu früh, da ich ja nicht mal jene Frau dann ansatzweise kennen würde.
Anders klingt aber eben ein "hey, ich finde dich toll, geht's dir genauso?", man bevor man es sich versieht miteinander was am Laufen hat und das Ganze, was es denn nun so ist, mal erst gar keinen Namen gibt sondern sieht ob es gemeinsam rutscht oder nicht.
Auch da habe ich, ähnlich bei den Auswanderern, in meinem Freundeskreis zu berichten: Jene, die sagten "naja, mal gucken, ist nichts wirklich Festes" am Anfang, exakt jene sind mittlerweile allesamt zweistellig liiert bis hin zu verheiratet mit Kindern, während jene die sehr schnell sagten "wir sind glücklich, es ist die große Liebe, den/die geb ich nicht mehr her", manchmal nicht mal die Jahresmarke überlebten.
Es ist -meine Meinung- einfach entspannender, dem Ding nicht gleich einen Namen zu geben, sondern erst einmal nur die positiven Seiten mitnimmt und die negativen -den Alltag eben- Stück für Stück hineinfließen lässt, ohne dass man es so richtig merkt.
Und schwupps!, plötzlich ist man nicht nur zusammen, sondern das schon für 2 Jahre, und auf einmal sagen sich beide "hey, wollen wir nicht zusammenziehen?", und so weiter und so fort.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer mehr im Jetzt lebt und weniger gleich Zukunftspläne mit dem/der "Neuen" schmiedet, lebt entspannter.