„Wie lange wissen wir, dass fossile Brennstoffe endlich sind? Vermutlich, seit sie industriell aufgeschlossen sind...
Wie lange wissen wir, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt? Seit vielen Jahrzehnten.
Wie lange wissen wir, dass dieser Klimawandel unter anderem von CO² verursacht wird, welches unter anderem durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen freigesetzt wird?
Ebenso seit Jahrzehnten.
Wie viel ist in den letzten 30 Jahrzenten passiert? Bis auf gewisse Ausnahmen: garnichts, alles in allem auf jeden Fall viel zu wenig.
Dass wir also jetzt in einer Situation sind, die danach verlangt, im Rahmen weniger Jahre drastisch zu reagieren, kann man zwar abstreiten, das macht die Tatsache aber nicht weniger richtig, dass wir recht knapp vor einem Point of no Return stehen, wenn wir ihn nicht schon überschritten haben.
Viele dieser Argumente funktionieren nach dem Prinzip des "Whataboutsims", was so viel bedeutet wie "ja aber was ist denn mit..."
Ja, Windparks bedeuten Probleme für Vogelpopulationen. Diese Probleme müssen wir lösen.
Die Lösung kann aber nicht sein, weiter fossile Energieträger zu nutzen, weil das böse Windrad gefährlich für die Vögelchen ist
(Um den Spieß umzudrehen: ja, oben genanntes tun Unfälle bei der Ölförderung auch und auch der Klimawandel wird nicht nur die Menschheit betreffen.)
Ja, die seltene Erden, die in der Akkumulator-Herstellung eingesetzt werden, sind bei der Förderung problematisch. Dafür müssen wir Lösungen finden.
Das schöne an dem Zeug: erstmal gefördert, kann es recyclet werden.
Das gilt für fossile Energieträger nicht und die sind, was die Förderung anbelangt, ebenso problematisch.
Zur armen, deutsche Autoindustrie mag ich eigentlich nicht mehr sagen, als genau das...
Es gibt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: entweder wir schaffen in dem relativ kurzen Zeitrahmen, der uns zur Verfügung steht, einen Umschwung oder es wird die Erde, wie wir sie kennen und unsere Zivilsation in, aus erdgeschichtlicher Sicht sehr kurzem Zeitrahmen, nicht mehr geben. Und was davor kommt, wäre noch sehr viel unschöner.
Viele derer, die hier schreiben, wird das möglicherweise nicht mehr betreffen, eure und meine Kinder wohl schon... Und wenn ich "Glück" habe, habe ich auch noch was davon...
Diese Entscheidung müssen wir gemeinsam (und damit auch jeder für sich) treffen.
Mit "aber das geht doch nicht, denn die deutsche Autoindustrie
..." wirds aber wohl nichts...
Zum Zeit des Ölschocks Anfang der 70er hieß es, die Ölreserven halten noch 50 Jahre.
In den 80ern hieß es, die Ölreserven halten noch 50 Jahre.
In den 90ern hieß es, die Ölreserven halten noch 50 Jahre.
Vor 20 Jahren hieß es, die Ölreserven halten noch 50 Jahre.
Vor 10 Jahren hieß es, die Ölreserven halten noch 50 Jahre.
Und immer haben in der Zwischenzeit viel mehr Leute ein Auto und der weltweite Verbrauch ist gestiegen.
Wie lange glaubt ihr, reicht heute das Öl?
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Mal was anderes.
Benzin kostet aktuell ca 1,55 pro Liter. Davon sind 0,91 Steuern. Das Produkt kostet also nur 64 Cents.
Dafür wird es teuer gefördert, tausende Kilometer verschifft, raffiniert und lokal an die Tankstellen geliefert.
20 km entfernt wird Mineralwasser aus der Erde geholt. Von irgendwelchen Leuten, die warum auch immer dafür das örtliche Monopol haben.
Das wird nur abgefüllt und regional verkauft. Billiger ist es deshalb nicht. Obwohl Wasser ein Grundnahrungsmittel ist.
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Der ÖPNV ist nur deshalb so bepreist, weil er steuerlich subventioniert wird. Vor einigen Jahren hat der RMV in einer Pressenotiz zum besten gegeben, dass man 50 % der Kosten durch den Ticketverkauf gedeckt hatte. Die andere Hälfte sind Steuermittel. Auch von den Leuten, die nicht fahren.
Wenn aber die tatsächlichen Kosten doppelt so hoch sind wie die Ticketpreise sind, ist das extrem teuer im Vergleich zum hoch versteuerten Benzinpreis.
Die "gute" Bus- und Bahnwelt kostet Steuern, während die "böse" (Benzin-) Autowelt Steuern bringt. Die "gute" Batteriekarre wird wiederum mit mehreren tausend Euro pro Auto (vom Steuerzahler) gefördert.
Im Übrigen ist das Benzin verbrennende Auto per se nicht schlecht. Bestenfalls sein Betrieb. Daher muss man die Nutzung betrachten, nicht den Besitz. Höhe Nutzung führt automatisch früher zur Abschaffung als geringe Nutzung. Dadurch löst sich das Problem von alleine. Eine Methode wie die "Umweltzonen" ist im Grunde gar nicht erforderlich. Die "ganz umweltschädlichen" mit H-Kennzeichen dürfen sowieso überall fahren.
Der Wahnsinn, überall Ladestationen haben zu wollen, wird der Allgemeinheit (=Steuerzahler) aufgehalst, während die vorhandene Infrastruktur der Tankstellen, die man übrigens perfekt für Wasserstoffbetankung nutzen könnte, aufgegeben werden soll.
Wie viele Autos wir wohl hätten, wenn bisher jeder zu Hause seine Benzinversorgung hätte sicherstellen sollen?