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Monogame Beziehungen zwischen Monogamen

... Ich dachte, es geht um Erfahrungen und Information, nicht um Schuldzuweisungen. ...

Die "Schuldzuweisungen" kommen doch meist erst auf, wenn sich ein monogamer und ein nichtmonogamer Mensch verbunden haben und dann merken, das sie damit nicht zurecht kommen.

Wenn ich hier so durch die Foren lese:

Der Nichtmonogame fühlt sich durch die Treue "in seiner Freiheit eingeschränkt" oder "als Besitz" oder ihm fehlt schlicht der Anreiz für Sex ("fremde Haut"-Fetisch).

Der Monogame fühlt sich durch Nichteinhalten der Treue seitens des Partners verletzt durch Hintergehen, sexuell unbefriedigt wegen zuwenig oder kein Sex, (von möglichen Infektionen gar nicht zu reden), ìhm kommt vllt auch insgesamt zu wenig zurück an Gefühlen, Wertschätzung, Gemeinsamkeit.

Wenn ich mit jemandem eine enge Verbindung eingehe im Wissen um derart gravierende Unterschiede im Fühlen, im Sexuellen,....
dann kann ich nur hinterher sagen "das hättest du besser wissen müssen"
oder kennt jemand irgendwelche Möglichkeiten, diese Konflikte zu vermeiden ohne einseitig einzuschränken?

Bei Beziehungen zwischen Monogamen wäre zumindest dieser Konflikt einfach nicht vorhanden. *nachdenk*
Ich denke, es entsteht erst mit der Zeit ein Monogames und Nichmonogames Verhältnis.
In der Regel kommt man zusammen, weil man die selben Bedürfnisse, Wünsche und Ziele hat.
Also Monogam/Monogam, Offen/Offen etc.

Im Laufe der Zeit machen wir nur eine Entwicklung durch, es kommen neue und eventuell andere Bedürfnisse und Wünsche zu tage und hier entstehen dann meist, in meinen Augen, die Konflikte.

Ich persönlich kann nicht versprechen, dass ich die Dinge in 20 Jahren noch genauso sehe, denke und fühle. Meiner Meinung nach kann man den Konflikt umgehen, wenn man sich dessen bewusst ist. Nicht, dass es auf jeden Fall eintritt, sondern, dass man sich ändern kann.

Ein für mich klassisches Beispiel. Ein monogames Paar bildet sich, dann kommen ein oder mehrere Kinder. Die Frau hat aus unterschiedlichen Gründen keine Lust mehr auf Sex. Normalerweise sollte man sagen, hat der Mann halt Pech gehabt, oder Frau soll sich halt mehr anstrengen. Beides ist in meinen Augen mehr als Suboptimal.

Der Konflikt hätte in meinen Augen nicht verhindert werden können, da man nicht weiß, wie sich die Dinge entwickeln, ausser man ist sich dessen bewusst, dass sich Dinge auch ändern können und schaut dann, wie man damit umgehen kann. Ohne Schuldzuweisungen.
*******elle Frau
35.857 Beiträge
Ich sprach aber von Schuldzuweisungen hier im thread .

Ich würde als monogame Frau gar keine Beziehung mit anders eingestellten Männern eingehen.

Meinen ersten Freund habe ich genau deswegen aussortiert.
Zitat von *******elle:
...
Ich würde als monogame Frau gar keine Beziehung mit anders eingestellten Männern eingehen.

Meinen ersten Freund habe ich genau deswegen aussortiert.

kurz und knapp *top*

wohl dem, der das rechtzeitig erkennt und dann trotz Verliebtheit zu konsequentem Handeln fähig ist *nachdenk*
Mit einer langjährigen Affäre ist es für mich keine Monogamie mehr.
********chaf Mann
7.954 Beiträge
JOY-Angels 
Im übrigen ist ein Großteil des Themas hier am Thema vorbei, es ging ja um intrinsinsche Monogamie. Also "von innen heraus". Wer so fühlt, der bleibt auch monogam, weil es nicht von außen gesteuert ist (Gesellschaft und so), sondern von einem selbst kommt.

Ich kann es auch etwas plakativer beschreiben: Selbst wenn für die Gesellschaft da draußen Polyamorie der Normalzustand und Polygamie das Normalste der Welt wäre, selbst dann würde ich weiter monogam fühlen. Dieses Gefühl ist vollkommen unabhängig von irgendwelchen Konventionen da draußen.

Treffe ich nun auf eine ebenso intrinsisch monogame Frau, die es ebenso wie ich einfach fühlt, von innen heraus, und wir kämen zusammen, dann stellt sich die Frage nach Poly irgend einer Art erst gar nicht mehr. Es wäre schlicht wider unserer Natur, oder besser gesagt: Unseres Wesens.

Und noch eine dritte Sache dazu: Würde es meine Freundin unglücklich machen, dass ich nur sie liebe und ich nur sie lieben kann, dann müsste ihre Konsequenz sein, oder dann besser meine, Schluss zu machen. Denn ich kann sie nicht glücklich machen in dem Punkt. Das geht nicht. Ich kann mir nicht Polyamorie "anerziehen". Das ist schlicht nicht möglich. Da ich aber möchte, dass die Frau, die ich liebe, glücklich ist, bleibt als Konsequenz nur die Trennung, wenn sie mich (indirekt) dazu "zwingen" möchte, poly zu werden.
********eams Frau
561 Beiträge
Intrinsisch musste ich echt googeln und musste feststellen, ich bin wohl auch 'Intrinsisch monogam' 😉 Wenn ich jemanden habe, mit dem sich alles gut und richtig anfühlt, brauche ich keine zusätzlichen Reize. Dann habe ich einfach kein Interesse mehr an anderen, weil mir das einfach reicht. Das ist bei mit automatisch so.

Ich lasse jedem seinen Weg und so lange alles gemeinsam gut läuft und man sich einig ist, sich gut tut, finde ich das eine super Sache. Wenn was super ist, wieso aufgeben? Wenn es nicht super ist, ist es auch nicht die richtige Zusammenstellung und das sehe ich speziell auch in der Einstellung was man sich so für sich vorstellt. Wie ich es merke wenn es erwidert wird? Alles fällt beiden leicht, ich vertraue. Vertrauen ist für mich das beste Signal.

Werde ich unsicher, hinterfrage ich, was meist zu Streit führte. Aber bisher war es immer berechtigt und letztendlich gut, wenn es vorbei war. Tat oft weh, aber letztlich schützt es die Seele und wenn eine Tür zu geht, öffnet sich eine neue. Das Leben ist so schon schön genug, ich mach es nie abhängig von einer Beziehung (oder ähnliches). Das sollte immer nur das Leben bereichern. Und gerade was gelernt, ich bin intrinsisch monogam 😉.
Monogamie bedeutet für mich, eine Beziehung, die aus zwei Menschen besteht, ohne Bindung zu anderen. Sogesehen eine Entscheidung, die man gemeinsam trifft. Wir haben uns dafür entschlossen, weil wir bisher kein Verlangen haben uns sexuell mit jemand anderem auszutoben oder eine weitere Beziehung zu führen. Wir sprechen da regelmäßig über Gedanken und ob sich irgendwas zu dem Thema verändert. Sollte sich da ein Wunsch entwickeln, wird sich ein gemeinsamer Weg finden, oder man geht getrennte Wege.

Ein unabgesprochener Bruch der Monogamie würde für mich wahrscheinlich sofort oder langfristig eine Trennung bedeuten.
******arp Mann
3.254 Beiträge
Was man heute landläufig immer noch als die Monogamie versteht und bezeichnet, ist bei näherer Betrachtung intrinsich, seriell. Auserhalb des Joys weiß man das, innerhalb der Joy-Bubble sollte man das unbedingt näher definieren! Kann man ja sonst alles mögliche drunter verstehen.

Bleiben wir also beim Joy. Wie sieht es denn bei den verschiedenen Konstellationen aus?

Mono-Single:
Sucht Mono, ist aber Single und solange er sucht, ist er frei und kann sich auf alles einlassen wie es ihm beliebt. Muss ja nicht allein daheim versauern.

Mono-Single + Mono-Single:
Beide daten sich, stellen bald fest dass sie als Partner keine gemeins. Perspek. haben aber solange beide Single sind, können sie doch durchaus miteinander ihren Spaß haben. Aber auch mit anderen, es sind beides Single.

Das war noch einfach und tatsächlich stelle ich fest, dass Monos untereinander eben auch gönnen können, wenn sie untereinander keine Bindung verspüren.

Mono-Single + Poly:
Mono kann von Poly nicht verlangen oder erwarten, ihm zuliebe mono zu sein. Unabhängig davon, ob Poly grad noch was anderes am laufen hat. Oder umgekehrt. Soll es ernster werden, weil tiefe Gefühle im Spiel sind, stößt das hier schon an seine Grenzen.

Der eine kann und will sich binden, beim anderen ist es (im Mono-Sinne) persé ausgeschlossen. Weil der Bindungswille nur einseitig ist, fällt das auch mit gönnen können schon schwer, da beide mit unterschiedlich Maß messen. Denn der Mono wäre auch exklusiv, was der poly i.d.R. nicht ist.

Geht es sich "nur" um Sex, lässt sich das ja noch verhandeln, als Mono-Single ist man dann halt einer von vielen und sucht halt weiter oder gönnt sich auch wieder anderes. Wenns daran schon scheitert, gibts eh keine Perspektive.

Bis hierhin kann man sich zumindest als Mono-Single verdingen, statt auf dem trockenen zu hocken.

Es gibt allerdings auch Konstellationen zwischen Mono + Poly, die sich von sich aus schon beißen oder eine gewisse Exklusivität meist auch nur ein fauler Kompromiss darstellen kann. Im BDSM. Insbesondere dann, wenn man kein Session-Player sondern 24/7 ist. Darüber hinaus splittet sich das ja auch noch weiter auf, das wäre ein Thema für sich und sprengt hier den Rahmen.

Allerdings bin ich BDSMer, aber auch Mono, 24/7 und Single. Und bis ich Mrs. Right finde, liege ich natürlich auch nicht auf dem trockenen. Und ja, natürlich begreife ich diese Zeit auch als gute Gelegenheit, neue Erfahrungen zu machen, mich selbst weiter zu entdecken. Das ist die gute Seite. Die Kehrseite ist, dass ich kaum ohne Emotionen und eine gewisse Bindung kann, allein weil ich ohne das auch nicht das geben kann, was eine poly sich dann von mir erhofft. Um eine gewisse Exklusivität muss nicht selten regelrecht gerungen werden- auch ich verhandele da hart. Das geht dann aber auch nur selten auf, da poly teilen ja gewohnt ist, passiert es oft, sich dann auf das Exklusive zu fokussieren, anderes leidet aber darunter. Kein Problem für poly, wird ja ausgelagert. Doch Mono fragt sich- warum? Ich kann das auch aufbieten, warum fällt mir das nicht zu? Poly meint, du wolltest was exklusives und hast es bekommen, wo ist das Problem? Und Mono denkt und fühlt- ok, das eine wollt und hab ich, bei allem anderen bin ich aussen vor. Er könnte es aber er soll nicht. Darum kümmern sich jetzt andere. Aus der Exklusivität wird eine Nische, aus der Nische eine Ecke und letztendlich fühlt man sich in ebenjene gedrängt. Schließlich braucht man sich daraus ja auch nicht hervor wagen. Zuletzt bleibt das Gefühl, nur für das eine gut zu sein und die Exklusivität erscheint einem wie ein Almosen. Der bittere Beigeschmack wächst und wächst und letztendlich ist es eine Frage ob eines stabilen Magens.

Kurz- früher oder später beißt sich das! Und die Maus keinen Faden ab.

Insofern erlebe ich Monos als deutlich kompromissbereiter, auch, weil der ganze Sexkram nicht so sehr im Vordergrund steht. Die möglichen Perspektiven sind andere, die Gewichtung dessen, und statt vollzogenes gönnen steht mehr das vollzogene verzichten im Raum. Statt alles haben können vs. man kann halt nicht alles haben. Gegensätzlicher könnte es kaum sein und auch wenn es sich anzieht- gleich und gleich gesellt sich eben gern. Statt sich in wirren Definitionen zu verirren, die man erst mal googeln muss, sollte es keinem schwerfallen, sich auf dieses Gleichnis zu berufen und wissen, in welchem Lager er zu Hause ist. Denn letztendlich wird man es nie zusammen bringen.

Mische Wasser mit Öl, schüttele es kräftig und lasse es über Nacht ruhen. Am Morgen weißt du was du hast. Unvereinbar. Es wird nicht besser, je öfter du es wiederholst.

Monos wird ja oft vorgehalten, dass sie so besitzergreifend sind. In der Tat. Schließlich wird man ja ebenso in Beschlag genommen. Wer das nicht kennt, muss sich das wie einen Reflex vorstellen. Das ist nichts bewusstes, das passiert. Das ist Instinkt und Intuition, dafür kann man nix, das ist eben so. Es überkommt einem von jetzt auf gleich und man kann nichts dagegen tun. Man weiß noch nicht mal warum man sich zueinander hingezogen fühlt aber es ist so. Man ist halt so verdrahtet, mit der Zeit bastelt man vlt an seiner Schaltung aber das Grundbild bleibt ja.

Ich weiß auch, dass Monos sehr gut verhandeln können, gegenüber dem Partner und gegenüber einem Spielpartner. Gewisse Ebenen sind einfach tabu, sind unberührbar. Darüber hinaus wirds schon wieder kompliziert. Ist man ein Dom und will nur die Peitsche schwingen, ist das noch eine geringe Hürde. Ist man aber dev/maso und kommt mit Spielspuren nach Hause (logisch!), sieht der gleiche Fall schon wieder komplett anders aus! Also mal eben ne Beziehung öffnen klingt leicht, ist es aber eher nicht!

Ich muss ehrlich sagen, in über 20J im BDSM hab ich schon alles mögliche und unmögliche erlebt! Aber hier und heute, in einer Bubble wie dem Joy und dem Zeitgeist, stoße ich echt an meine absoluten Grenzen! Und besinne mich mehr und mehr zu meinen Wurzeln. Sein wie ich bin. Da kann und will ich mich nicht verleugnen, ich hab genug gehabt und muss nicht alles erfahren.
*********Noob Mann
1.746 Beiträge
@********ious hab ich das richtig verstanden? Ein mono Singel ist besser im Teilen weil er/sie/es die nicht exklusive Beziehung nur auf bestimmten Ebenen führt, also die kritischen Sachen nicht berührt werden.
Je mehr vaianten es gibt umso mehr Möglichkeiten hat man Nein zu sagen passt dann ja in eine Moderne Com mit angeblich Sex positiven Menschen.

Ich lernte mal eine Swingerin kennen die von mir verlangte das ich meine 3 Freundschaften Plus aufgeben sollte weil ficken wär ja OK aber Freundschaft dazu das wär ja wohl voll schräg.

Na klar irgendwasistjaimmer. *vogel*
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ********ious:

...
Insofern erlebe ich Monos als deutlich kompromissbereiter, auch, weil der ganze Sexkram nicht so sehr im Vordergrund steht.
...
Ich will Dir Dein Erleben nicht absprechen, kann durchaus so sein.
Mein Eindruck ist aber, dass monogam sein erst einmal nichts mit mehr oder weniger toleranter sein zu tun hat.
Sondern nur damit, dass man selbst nicht mehrere Beziehungen gleichzeitig führen will.
Da wird es für mein Verständnis anderen Gegenüber sehr tolerante bis sehr intolerante Menschen geben.
Die intolerante Haltung droht meiner Meinung nach dann, wenn man daraus mehr als eine persönliche Angelegenheit
(und eine Angelegenheit des jeweiligen Partners) macht.
Zitat von ********ious:

Monos wird ja oft vorgehalten, dass sie so besitzergreifend sind. In der Tat. Schließlich wird man ja ebenso in Beschlag genommen. Wer das nicht kennt, muss sich das wie einen Reflex vorstellen.
Wobei das nicht zwangsweise so sein muss.
Allerdings gibt es da schon eine Konsequenz: Wer nicht ebenso monogam leben möchte, stellt damit üblicherweise das Miteinander in Frage. Diese Konsequenz kann schnell mit "besitzergreifend" verwechselt werden.
Aber "besitzergreifend" wäre nur dann passend, wenn ich das Gegenüber, was nicht (mehr) monogam mit mir leben will, nicht auch weiterziehen lassen will, nicht das Beste für das Gegenüber will. Kommt oft genug vor, ist aber nicht zwangsweise so.
Zitat von ********ious:

...
Ich weiß auch, dass Monos sehr gut verhandeln können, gegenüber dem Partner und gegenüber einem Spielpartner.
...
Wenn mir etwas wichtig ist, dann setze ich mich auch dafür ein und suche nach Möglichkeiten. So gesehen könnte man hier vielleicht einen Zusammenhang sehen.

Zitat von *********Noob:
@********ious hab ich das richtig verstanden? Ein mono Singel ist besser im Teilen weil er/sie/es die nicht exklusive Beziehung nur auf bestimmten Ebenen führt, also die kritischen Sachen nicht berührt werden.
Würde ich nicht so sehen, weil auch als Single hat man (wenn man so ist) die Veranlagung in sich, sich auf ein Gegenüber zu konzentrieren. Allerdings hat man als Single normalerweise (noch) keinen festen, dauerhaften Bezug auf einen Menschen, da man sonst nicht mehr Single wäre. Deswegen ist man da (nur) noch nicht festgelegt.
******arp Mann
3.254 Beiträge
Vielleicht kann man ja auch noch eine ganz neue Definition von "Mono" verfassen- real-Mono, also solche die wissen wer sie sind, was sie da draussen erwartet und worauf sie sich einlassen können und worauf nicht. Das schließt polys nicht aus, Mono-Fundis würden sie ausschließen!

Aber da sind wir ja auch schon wieder beim Zeitgeist. Heute, wo F+, also der Inbegriff der Unverbindlichkeit das non plus ultra ist, (Fickbeziehung 2.0), ist zwar der Mono nicht mehr das Maß der Dinge, der Poly aber gerät zum benutzen und wegwerfen. Wie war das noch mal mit der aktuell gerühmten Nachhaltigkeit? Ob das im Sinne des Erfinders ist? Ganz dumm, wenn man sich selbst auf die eigenen Füße fällt... *hust

Ich bin und bleibe mono, was schert es mich was polys fühlen, es schert ihnen ja auch nichts. Das ist eine Frage der Werte und ich denke schon, dass das auch sozial vermittelt wird. Und wer es nicht kennt, der fühlt es auch nicht so. Aber "freie Liebe für alle" bedeutet auch, dass man verstehen muss, was es mit Freiheit auf sich hat, was es mit sich bringt, Dass Freiheit nicht nur Recht sondern auch Pflicht bedeutet. Und eben auch dass man deswegen auch mal abgelehnt wird. Wird aber immer wieder gerne übersehen...

Und was diese "neue Freiheit" betrifft, stelle ich fest, dass ganz viele mit Freiheit an sich überhaupt nicht mehr umgehen können. Man sieht es klar und deutlich in dieser Pandemie. Hier wird alles auf den Kopf gestellt und vlt ist das auch gut so. Denn ich habe sehr oft den Eindruck, dass viele nur poly vorgeben und insgeheim doch mono sind und sein wollen. Aber, und das stimmt auch- Mono-Trennungen sind halt meist schmerzvoller, und bei poly hat man bestenfalls schlechte Laune. Der Zeitgeist gibt aber vor, dass jeder mit jedem kann und soll, und nichts daran schmerzvoll ist. Da ist wie immer die Ideologie weiter als das, was die Menschen tatsächlich fühlen.

Und wenn ich die Wahl hab, zu leiden wie ein Hund, wegen einer gescheiterten monog.- Beziehung, oder zu leiden wie ein Zombie, weil ich in einer poly-Beziehung regelrecht zerrissen werde- dann will ich lieber Hund als Zombie sein. Das erste bedeutet mir was, beim anderen weiß ich nicht was mir geschieht. Das empfinde ich als viel schlimmer!

In nur 14J suche ich mir ne andere Rentnerin um einen gemeinsamen Pflegeplatz finanzieren zu können. Bis dahin gibts auch wieder neue Definitionen über diese Art von Zweckgemeinschaft. Back to the 70s.

Es ist heute keine gute Zeit für Monos, für Polys aber auch nicht mehr. Ich sehe die Zeitenwende kommen und zu meinem Glück würde mir wie immer nur die eine reichen. Ich weiß was ich will und was ich brauche. Andere kommen schon noch drauf. Not my cup of tea...
... @********ious Ich bin und bleibe mono, was schert es mich was polys fühlen, es schert ihnen ja auch nichts ...

Das sind harte Worte.

Auf der einen Seite richtig, denn belogen/betrogen/hintergangen werden die Monogamen. Das erklärt auch die Wut/die Härte.

Auf der anderen Seite ist es für mich nicht zielführend, wenn beide Seiten sich Null für die Bedürfnisse anderer Menschen zumindest interessieren.

Das "Ziel" ist für mich, für eine Partnerschaft einen Menschen zu finden, der in den Grundrichtungen ähnlich tickt wie ich. Dafür muss ich aber sowohl mich wie auch andere kennen und verstehen, was dahintersteht.

Grundsätzlich scheinen ja monogame Menschen durchaus begehrte Beziehungspartner zu sein, sonst würden viele den Aufwand des Lügens und der Heimlichtuerei (also mono vorgeben und hinterrücks promisk handeln) gar nicht auf sich nehmen, sondern sich trennen.

...@********ious Denn ich habe sehr oft den Eindruck, dass viele nur poly vorgeben und insgeheim doch mono sind und sein wollen. Aber, und das stimmt auch- Mono-Trennungen sind halt meist schmerzvoller, und bei poly hat man bestenfalls schlechte Laune. Der Zeitgeist gibt aber vor, dass jeder mit jedem kann und soll, und nichts daran schmerzvoll ist. ...

Die Kernfrage, die sich viele stellen müssen:
"Lieber den Schmerz des Fremdvögelns ertragen, aber Hauptsache (diese) Beziehung haben?"

Was passiert mit mir, wenn ich in wichtigen Dingen gegen mein Innerstes handeln muss oder es beim Partner ertragen muss?
Meiner Meinung nach sollte niemand irgendetwas ertragen müssen, noch das man es verlangen könnte.

Was ist beim Fremdgehen für denjenigen der betrogen wurde das schlimmste daran? Das ein anderer Körper berührt wurde? Angst das mehr dahinter stecken könnte, oder das belogen werden?

Warum ist das belogen werden beim Fremdgehen für einige sehr dramatisch, dennoch verzeihen sie womöglich andere Lügen? Ein Streit kam verbal ziemlich heftig werden, es fallen Worte, die man nicht meint und die ziemlich verletzend sind, dennoch wird dem Partner verziehen, weil man ihn liebt.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Weil es ein Unterschied zwischen Betrug und Lügen gibt.
Zitat von ****ity:
Weil es ein Unterschied zwischen Betrug und Lügen gibt.

Und der ist? Ich meine die Frage ernst. Für mich persönlich sind Lügen schlimmer als einmal Fremdgehen, wenn er es mir Beichten würde.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Ein Betrug mir gegenüber definiere ich grundsätzlich als eine Unterschlagung von was-auch-immer worauf ich Anspruch habe. Daher tue ich mich mit diesem Begriff bezüglich Fremdgehen ziemlich schwer, da ja zumindest in einer Vanilla-Beziehung* kein Anspruch auf die andere Person geltend gemacht werden kann. Ich verstehe nicht, warum nicht einmal so selten Exklusivität stillschweigend angenommen wird. Meine Ex-Freundin ist fremdgegangen, jedoch haben wir damals die Beziehung weitergeführt, weil wir beide eine Zukunft sahen und wir davor auch nie darüber geredet haben. So gesehen hatte sie damals nicht einmal Regeln verletzt, weil diese schlichtweg nicht existent waren.


*alle anderen Beziehungsformen kann ich aus mangelndem Interesse nicht beurteilen.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Weil wir Menschen den ganzen Tag lügen, oft wird es verwechselt mit flunkern. Es ist oft unbewusst.
Betrug, sprich körperlich, dass macht man ganz bewusst.
Zitat von ****ity:
Weil wir Menschen den ganzen Tag lügen, oft wird es verwechselt mit flunkern. Es ist oft unbewusst.
Betrug, sprich körperlich, dass macht man ganz bewusst.

Das wird stillschweigend hingenommen, aber zum Beispiel Ehrlichkeit beim Fremdsprung nicht. Da liegt bei mir der Unterschied, es ist körperlich, als was anderes sehe ich das auch nicht. Schön wäre es natürlich wenn es nicht passiert, Ehrlichkeit schätze ich aber mehr als Lügen.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Also du würdest Fremdgehen, dann dich abends dafür entschuldigen und alles ist tutti *nachdenk*
*******nist Mann
554 Beiträge
Zitat von *******s80:
Warum ist das belogen werden beim Fremdgehen für einige sehr dramatisch, dennoch verzeihen sie womöglich andere Lügen?
Wer kennt sie nicht, die kleinen Alltagslügen, die das Leben manchmal leichter und beschwingter machen können (dafür haben die Briten sogar einen extra Begriff: "white lies", "weisse Lügen"). Sie kommen überall vor, in Freundschaften, in Partnerschaften, im Sozialleben. Solche Lügen haben nicht das Ziel, jemanden arglistig zu täuschen, geschweige denn zu verletzen - im Gegenteil.

Fremdgehen jedoch überschreitet intime Grenzen, wenn auch auf den ersten Blick nur indirekt. Das Doppelleben kann auf die ganze eigene Familie Auswirkungen haben, deutlich weiter gehend, als sich hier so manch Mitschreiber/in und Mitleser/in womöglich vorstellen kann (oder will). Fremdgehen, das entdeckt wird, verletzt zutiefst, in vielerlei Hinsicht. Nebst dem Vertrauen geht meistens der Respekt füreinander auch direkt flöten, was eine immens schwierige Prüfung für jede Liebe ist.

In beiden Fällen, die ich miterlebt habe, sind Kinder mitbetroffen, und ich schreibe dies ganz gezielt in der Gegenwartsform, denn die Folgen werden teils noch heute therapeutisch aufgearbeitet - ja, selbst die eigenen Kinder wurden mitbetrogen und mitbelogen. Vertrauensbruch ist heftig und zutiefst verletzend, und wenn dieser nicht aktiv aufgearbeitet werden kann, weil der/die Betrüger/in seinen/ihren Teil nicht dazu beiträgt, ist keine Basis mehr für eine Partnerschaft vorhanden, auf die man bauen könnte.

Fremdvögeln beinhaltet in der Regel den Austausch von Körperflüssigkeiten. Auch das wird seltsamerweise immer wieder verniedlicht. Im besten Fall geschieht natürlich nichts, im schlechtesten Fall wird eine ganze Familie in Mitleidenschaft gezogen. Und wohl häufiger, als man/frau denkt, entstehen Kuckuckskinder, deren Leben oft von Anfang an von Problemen geprägt ist.
Zitat von ****ity:
Also du würdest Fremdgehen, dann dich abends dafür entschuldigen und alles ist tutti *nachdenk*

Ja, darüber sprechen und klären was warum weshalb wieso.

Wir begehen alle Fehler und treffen Schlechte Entscheidungen.

Im Streit fallen Worte, die manchmal wie Schläge sind und dennoch verzeihen wir.
@*******nist

Ich widerspreche dir nicht. Ich denke nur, wenn ich ihm die Möglichkeit gebe mit mir zu reden, dann kommt es womöglich gar nicht erst zu den Lügen.

Wenn ich einen Fehler mache und weiß, wenn ich ehrlich bin, ist alles vorbei würde ich auch Lügen und hoffen, es kommt nicht raus.

Ich spreche hier nicht von einem Doppelleben.
*******nist Mann
554 Beiträge
Zitat von *******s80:
Ich widerspreche dir nicht. Ich denke nur, wenn ich ihm die Möglichkeit gebe mit mir zu reden, dann kommt es womöglich gar nicht erst zu den Lügen.
Rein technisch betrachtet belügen sich Betrüger selbst am meisten. Ein unentdeckter Seitensprung bleibt dies meistens, wenn keine weiteren Lügen ins Spiel kommen. Das betrifft allerdings ausschliesslich den einmaligen Ausrutscher - denn sobald weitere Schäferstündchen geplant werden und dann auch stattfinden, beginnt systematisches Lügen.
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